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Nullstunden
Verfasst: Do 13. Mär 2014, 17:29
von Melusine
Re: Nullstunden
Verfasst: Do 13. Mär 2014, 18:43
von si001
So etwas gibt es in Deutschlad auch.
Ich hatte mich damals bei Schlecker als Ferienarhilfe beworben. Den Job hab hätte ich sofort bekommen. Da ich aber nicht bereit war für den ganzen Landkreis Karlsruhe von Mo bis Sa auf Abruf bereit zu stehen, habe ich den Job dann doch nicht angenommen. Auf Abruf bereit hieß, dass ich im Extremfall fast 100 km hätte fahren müssen, um eine Spitze von 1-2 Stunden abzufangen. Ich hätte nur die reine Arbeitszeit vor Ort bezahlt bekommen. Die Fahrt wäre mein Ding gewesen. Ein Job zu Draufzahlen.

Re: Nullstunden
Verfasst: Do 13. Mär 2014, 19:09
von Spottdrossel
Meine Freundin bekam auf die Frage, von welchem Geld sie denn bitte die Anfahrt bezahlen soll, von den Arbeitsvermittlern (das war die Zeit mit den tollen Vermittlungsgutscheinen) zu hören: "Hauptsache, Arbeit!"
Guter Witz, Hauptsache, sie streichen 2000 € ein für eine saubere Statistik, der Rest ist wurscht

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Kein Wunder, daß die "Multijobber" immer mehr werden.
Re: Nullstunden
Verfasst: Do 13. Mär 2014, 19:51
von sybille
Meine Freundin bekam auf die Frage, von welchem Geld sie denn bitte die Anfahrt bezahlen soll, von den Arbeitsvermittlern (das war die Zeit mit den tollen Vermittlungsgutscheinen) zu hören: "Hauptsache, Arbeit!"
Diese Antwort bekam ich auch vom Amt.
Re: Nullstunden
Verfasst: Do 13. Mär 2014, 19:59
von citty
Schlimm ist das. Ich bin ja selbstaendig und arbeite auch oft auf Abruf aber ich konnte mir die Stunden bisher so einteilen dass ich immer Arbeit hatte, mit Arbeitsvertrag ist das ja schlecht moeglich. Gott sei Dank gibt es in Dtl. noch die Lohnaufstockung, hier in Can. uebrigens auch.
LG Citty
Re: Nullstunden
Verfasst: Do 13. Mär 2014, 20:06
von Adjua
Sind wir endlich wieder beim Tagelöhnertum angekommen. Nur dass halt heute niemand mehr ganz verhungern sollte, daher zahlt der Staat die Differenz und ermöglicht den Unternehmen ihre "Flexibilität" - vorzugsweise solchen, die zu gross sind, um Steuern zu zahlen.
Find ich echt cool. Aber das BGE ist un-fi-nan-zier-bar.
Re: Nullstunden
Verfasst: Do 13. Mär 2014, 21:31
von Thomas/V.
Eine Kundin meiner Frau arbeitet auch "auf Abruf", die kann überhaupt nichts planen, keinen Urlaub oder sonstwas. Die kann sich nicht mal vornehmen, am nächsten Tag mal weiter weg zu fahren.
Ich glaube, da hatten es Sklaven besser, die hatten wenigstens noch nen geregelten und planbaren Tagesablauf
Mir ist allerdings schleierhaft, wie man so einen Job überhaupt annehmen kann, da kann man jegliches Familienleben gleich in die Tonne kloppen und sich in der Psychiatrie schon mal ein Plätzchen warmhalten....
Re: Nullstunden
Verfasst: Fr 14. Mär 2014, 09:38
von Reisende
citty hat geschrieben: Gott sei Dank gibt es in Dtl. noch die Lohnaufstockung, hier in Can. uebrigens auch.
nicht gsd, sondern leider.
gäbe es die aufstockung nicht, gäbe es mmn auch nicht so niedrige löhne. die leuten wollen doch leben und essen. solche sch*-jobs nehmen sie nur an, weil der staat es absichert. gäbe es das nicht, würden sich auch viel weniger leute so verdingen und die unternehmen wären gezwungen vernünftige arbeitsverträge zu schließen.
mit anderen worten: aufstockung ist keine leistung für den arbeitnehmer, sondern eine versteckte subvention für den arbeitgeber.
Re: Nullstunden
Verfasst: Fr 14. Mär 2014, 10:25
von Spottdrossel
Da gab es mal eine Reportage über Leiharbeiter (bzw. inzwischen "Werksvertrag"). Der Reporter arbeitete für Daimler in Stuttgart, Vollzeit für 800 € oder so. Den Rest übernahm der Steuerzahler per Arbeitsamt.
Sorry, da fahre ich lieber einen Reisbrenner, als so eine deutsche Wirtschaft zu unterstützen

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Re: Nullstunden
Verfasst: Fr 14. Mär 2014, 10:45
von Olaf
Du meinst der Reisbrenner wird fairer hergestellt?
