Ende der Globalisierung?

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Peterle
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Re: Ende der Globalisierung?

#71

Beitrag von Peterle » Fr 2. Dez 2016, 15:33

Dann läuft das eben ohne ihn :pfeif:

Gruß

Peter

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Thomas/V.
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Re: Ende der Globalisierung?

#72

Beitrag von Thomas/V. » Fr 2. Dez 2016, 17:11

1960 haben wir den Schreibtisch mit 60W Glühlampen beleuchtet, heute sind das 10W LED's.
Das wäre also ungefähr 1/6 und besser als deine erstes Beispiele (Autro von 6l auf 2l)1960 haben wir den Schreibtisch mit 60W Glühlampen beleuchtet, heute sind das 10W LED's.
Das wäre also ungefähr 1/6 und besser als deine erstes Beispiele (Autro von 6l auf 2l)
Willst Du es nicht verstehen, oder blendest Du es bewußt aus?

Damals wurde nur 1x pro Woche gebadet/geduscht, heute 7x oder noch öfter.
Damals fuhr man noch mit dem Fahrrad oder dem Bus zur Arbeit und ging im Tante-Emma-Laden um die Ecke einkaufen und in Urlaub fuhr man mit der Bahn ins nächste Mittelgebirge. Heute wird alles mit dem Auto erledigt und nach Malle oder Thailand in Urlaub geflogen.
DAS verstehen die Leute unter Wohlstand, und den wirst Du ihnen nur unter Zwang wieder wegnehmen können.
(ich stelle mir grade das Gesicht vieler hier anwesender Damen vor, wenn ich sage, das wir normalerweise nur 1x die Woche duschen; für die sind wir wahrscheinlich unhygienische, stinkende Schweine :lol: )

Die Energie, die ich einspare, wird ein anderer für seinen Mehrverbrauch nutzen.

Mal ganz davon abgesehen, das Energie nur eines von vielen Problemen ist die alle gemeinsam und miteinander koordiniert angepackt werden müßten.
Wachstumszwang, Bodenzerstörung, Bevölkerungswachstum, zu Ende gehende Rohstoffe ect.pp. kann man nicht durch "grünes Wachstum" beheben, sondern es müßte die gesamte menschliche Gesellschaftsordnung vom Kopf auf die Füße gestellt werden.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ende der Globalisierung?

#73

Beitrag von Peterle » Fr 2. Dez 2016, 17:29

@Thomas

noch mal zu der 2000W Gesellschaft.
Mal abgesehen davon, dass das eine nette Idee ist, aber das hatten wir nicht diskutiert.

Der Durchschnitt in Deutschland soll bei über 8000W liegen. Ich habe jetzt mal alle in der Verwandschaft (Kinder/Lebensgefährten und wir Eltern) verdonnert, um einen Schnitt heraus zu bekommen. Wir liegen bei 5.600W (über 7 Personen und vier Haushalte ermittelt.)
Dabei bin ich der Verbraucher in der Familie mit meinen knapp 60.000km p.a. Außendienst.

Das relativiert sich aber wieder, weil die drei anderen im Haushalt gar nicht fahren (bzw. da mit drin sind).

Insgesamt hätten wir allerdings auch Positives vorzuweisen:
Firma ist unsere, im Haus und in den Verbräuchen mit drin
Sohn geht zu Fuß zu seiner Arbeitsstelle
Sohn 2 Bus
Tochter Bus

Urlaub im Ausland macht keiner von uns, fliegen schon erst recht nicht.
Im Urlaub sind wir mit eigenem Wohnmobil unterwegs und zu dritt oder viert.
Alles in allem nichts wildes.

5.000W könnten wir ohne irgendwelche Einbußen erreichen, 4000W müssten wir uns umstellen. Letzteres würde den Verzicht auf das Auto bedeuten und für mich den Umstieg auf Bahn/Bus. Möglich, aber unbequem und zeitaufwändig.
Würde ich die Firma umstellen auf Händler/Geschäftsstellen, so sinkt mein Gewinn aber auch mein Verbrauch. Im Moment ohne Zwang allerdings keine Option.

Das Senken auf 6.000W persönlichen Verbrauch (Einsparung also 1/4) ohne wirklich gravierende Einbussen im Lebensstandard ist vermutlich zumutbar. Davon würde der konsequente Einsatz von Energiesparmaßnahmen bestimmt einen relevanten Anteil haben (um Bsp. Bahn statt Flug wenn möglich).

Gruß

Peter

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Re: Ende der Globalisierung?

#74

Beitrag von Peterle » Fr 2. Dez 2016, 17:33

Thomas/V. hat geschrieben: Willst Du es nicht verstehen, oder blendest Du es bewußt aus?

Damals wurde nur 1x pro Woche gebadet/geduscht, heute 7x oder noch öfter.
Damals fuhr man noch mit dem Fahrrad oder dem Bus zur Arbeit und ging im Tante-Emma-Laden um die Ecke einkaufen und in Urlaub fuhr man mit der Bahn ins nächste Mittelgebirge. Heute wird alles mit dem Auto erledigt und nach Malle oder Thailand in Urlaub geflogen.
Du gehst von dem Nachkriegsdeutschland aus? Ich dachte wir sind im Thema Globalisierung?

P.S. ich leiste mir den Luxus viermal die Woche zu baden. Ist auch schon mit drin

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Re: Ende der Globalisierung?

#75

Beitrag von Peterle » Fr 2. Dez 2016, 17:37

Die Energie, die ich einspare, wird ein anderer für seinen Mehrverbrauch nutzen.
Das ist völliger Quatsch. Das was du einsparst wird keiner verbrauchen. Es ist im Moment immer mehr da als verbraucht wird.

Gruß

Peter

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Re: Ende der Globalisierung?

#76

Beitrag von Thomas/V. » Fr 2. Dez 2016, 18:07

Du gehst von dem Nachkriegsdeutschland aus? Ich dachte wir sind im Thema Globalisierung?
Das Konzept "2000W-Gesellschaft" ist nicht von mir, sondern war nur ein Beispiel. https://de.wikipedia.org/wiki/2000-Watt ... aft#Kritik
Gemeint war, das in der Schweiz um ca. 1960 der Lebensstandart dem einer 2000W-Gesellschaft entsprach.

Dabei soll langfristig der Verbrauch in den reichen Ländern runtergefahren werden, damit das Niveau in den armen ansteigen kann. Alles gemittelt soll dabei eine nachhaltige Gesellschaft mit 2000W/Mensch global herauskommen.
Das ist völliger Quatsch. Das was du einsparst wird keiner verbrauchen.
Dann habe ich die Marktwirtschaft wohl falsch verstanden... Ich dachte, wenn die Nachfrage zurück geht, wird der Preis zurück gehen und andere werden zu dem günstigeren Preis mehr einkaufen.
Es ist im Moment immer mehr da als verbraucht wird.
Weswegen der Preis ja auch bei 0 oder sogar negativ ist und andere sich ins Fäustchen lachen, weil wir das Zeug verschenken.
Und was machen die, die es geschenkt kriegen? Verbrauchen mehr davon, würde ich auch machen. https://de.wikipedia.org/wiki/Rebound_(%C3%96konomie)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ende der Globalisierung?

#77

Beitrag von Peterle » Fr 2. Dez 2016, 18:21

Leider verwechselst du mal wieder die Zusammenhänge.
Um den Mark zufrieden zu stellen muss immer mehr produziert werden als verbraucht wird.
Der Preis wird natürlich zum Teil über Angebot und Nachfrage bestimmt.

Davon ab verschenken wir den Überschuss nicht sondern zahlen mitunter sogar dafür, dass wir den loswerden.

Und noch mal zu deiner Verbrauchsanalyse von wegen Urlaubsflieger, Dauerduscher und Co:
Der Verbrauch wird nur zu 1/4 durch Privatverbräuche bestimmt. Hauptabnehmer sind Großindustrie und Einzelhandel (Supermärkte).

Ein ganz toller Schritt wäre, wenn wir uns die Aluminiumproduktion nicht mehr leisten würden. Keine Subventionen mehr und deutlich an Strom gespart. Von den Umweltgiften mal ganz abgesehen.
Global gesehen müssen wir das natürlich dann aus Island holen zum Bsp..

Ich sehe kein Problem darin unser Level kurzfristig zu halten und schrittweise Stromfresser zu verbannen und auf EE umzustellen.

Vor allem sehe ich bis jetzt nicht ein nachvollziehbares Argument deinerseits.

Gruß

Peter

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Re: Ende der Globalisierung?

#78

Beitrag von Thomas/V. » Fr 2. Dez 2016, 18:41

Der Verbrauch wird nur zu 1/4 durch Privatverbräuche bestimmt. Hauptabnehmer sind Großindustrie und Einzelhandel (Supermärkte).
Aha. Die produzieren/verkaufen wohl für irgendwelche Aliens? ich dachte, die Produzieren, weil wir das Zeug konsumieren wollen/sollen.
Davon ab verschenken wir den Überschuss nicht sondern zahlen mitunter sogar dafür, dass wir den loswerden.
Was natürlich äußerst klug ist...
Ich sehe kein Problem darin unser Level kurzfristig zu halten und schrittweise Stromfresser zu verbannen und auf EE umzustellen.
Wenn man damit sein Produktivitätslevel halten kann...
Vor allem sehe ich bis jetzt nicht ein nachvollziehbares Argument deinerseits.
Auf meine Gegenargumente (Wachstumszwang, Rebound, Bevölkerungswachstum, anderweitige Ressourcenknappheit) gehst Du ja auch nicht ein.

Nochmal: Ich sage nicht, das das alles technisch unmöglich ist, was sich die Befürworter einer "EE-Welt" ausgedacht haben, ich bestreite allerdings, das wir damit alle anderen Probleme, die wir sonst noch so haben, lösen.
Neue Technik hat noch nie Probleme wirklich gelöst, sondern immer nur in die Zukunft verlagert, genau so wie das Finanzsystem.
Es müssen endlich ganzheitliche Lösungen her, Technik kann dabei unterstützen, lösen kann sie sie nicht.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ende der Globalisierung?

#79

Beitrag von Peterle » Fr 2. Dez 2016, 18:58

@Thomas

das ist eben das Problem mit uns beiden.
Du willst die Welt verbessern und ich will Probleme lösen.

In der Programmierung ist das so:
Teile ein Problem so lange in kleine Teilschritte (hier nennt man das dann procedure oder function), bis die Teilschritte lösbar sind.
Hast du alle Teile eine Lösung zugeführt, dann ist das Problem an sich gelöst.

Du scheiterst zwangsweise an der Problemstellung. Du machst den Verbund derart groß, dass das Problem nicht mehr lösbar ist, auch, weil du auf die Teilbereiche keinen Einfluss hast.

Energiegewinnung, Verbrauchsoptimierung und/oder Optimierung der Technik funktioniert lokal wie global, im Kleinen wie im Großen. Leider willst du das aus welchem Grund auch immer nicht zulassen.

Trotzdem schönes WE

Peter

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Re: Ende der Globalisierung?

#80

Beitrag von Hotzenwalder » Fr 2. Dez 2016, 20:21

Peterle hat geschrieben:@Thomas

das ist eben das Problem mit uns beiden.
Du willst die Welt verbessern und ich will Probleme lösen.

Peter
Hallo Ihr Beiden,

ich erlaube mir mal ganz frech etwas dazu zu sagen.

Globale Problemlösungen können leider nicht funktionieren ohne zuvor oder zumindest gleichzeitig die Welt zu verbessern.
Die größten Probleme werden auch nicht die Ressourcenknappheit sein sondern bewaffnete Konflikte und Kriege.
Wobei ein Teil dieser Konflikte natürlich mit den Ressourcen zu tun hat.
Aber eben nicht nur.
Daran, fürchte ich, wird es scheitern.

Grüße vom Hotzenwalder.

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