Manfred hat geschrieben:@krabbe: Das ist genau der Punkt. Wenn man den Torfabbau wirklich reduzieren und nicht nur verlagern will, dann muss an den Verbrauch reduzieren.
Dagegen hat keiner was, nur "also machen wie weiter wie bisher bis keiner mehr Torf will" kanns ja auch nicht sein.
Mach zuerst vor der eigenen Tür sauber, heisst es zu Recht.
Sonst biste wie einer, der mit der Fluppe im Mund gegen das Rauchen wettert.
Wenn Du beweisen könntest, dass diese bösen Grünen, die den Torfabbau stoppen, diesen im Ausland fördern, dann hättest Du ein besseres Argument. Hast Du aber nicht.
Mit dem gleichen Argument stellen Industrienationen, welche die Menschenrechts-Charta unterzeichnet haben, Landminen und so weiter her und verkaufen die in Drittweltstaaten. "Wenn wird nicht machen, machts ein anderer".
KOTZ
Manfred hat geschrieben:
Die Frage ist halt, ob die Verwendung von Ersatzprodukten den CO2-Ausstoß wirklich reduziert.
Da muss man differenzieren zwischen der Zersetzung des abgebauten Torfs bei der Verwendung und der Zersetzung von nicht abgebautem Torf in den Abbaugebieten. Wenn das Abbaugebiet nach dem Abbau wieder vernässt wird, dann ist die Zersetzung des Resttorfes gestoppt.
(…)
Abbaubedingte CO2-Emissionen entstehen hauptsächlich dann, wenn der Torf lange trocken liegt und der Rest nach dem Abbau nicht wieder vernässt wird, wie das außerhalb Deutschlands vermutlich öfter der Fall ist als hierzulande.
Den CO2-Ausstoß durch die Zersetzung des abgebauten Torfes bei dessen Verwendung kann man kaum vermeiden.
Kann man ganz gut, zum Beispiel indem man ihn eben nicht abbaut. Wäre das zu einfach?
Manfred hat geschrieben:Ersatzstoffe wie Kokosfasern und Kompost zersetzen sich ja auch und dabei wird nicht weniger CO2 frei.
Komische Logik - mit dem Torfabbau bringst Du langfristig gebundenen Kohlenstoff zurück in den Kreislauf und nur das ist entscheidend. Kohlenstoff in Torf, Kohle, Öl und so weiter nimmt am Kreislauf nicht teil, so lange man das Zeug in der Erde lässt, ist also inaktiv und folglich auch nicht klimawirksam. Die von dir zitierten Ersatzstoffe zersetzen sich so oder so.
Manfred hat geschrieben:Ich denke deshalb, dass die CO2-Emissionen in Sachen Torfabbau ein nur sehr eingeschränkt anwendbares Argument sind.
… dann denk doch noch mal, nachdem Du meinen Hinweis, der in jedem Schulbuch zu finden ist, zur Kenntnis genommen hast.
Manfred hat geschrieben:Auch müsste man betrachten, ob unsere Moore überhaupt noch in relevantem Umfang CO2 binden können. Dazu muss ja der Wasserspiegel ständig steigen, um die eingefangene organische Substanz von der Luft abzuschließen. Erfolgt das nicht, bildet sich ein Gleichgewicht zwischen CO2-Ein- und Auslagerung.
Stimmt, ist aber ein anderes Thema. Es geht erstmal darum, fossile Kohlenstoffspeicher, zu denen auch Moore gehören, in Ruhe zu lassen, damit der dort festgelegte Kohlenstoff nicht in den klimawirksamen Kreislauf kommt.
Bitte nicht Kapital und Umsatz und Gewinn durcheinanderbringen!
Manfred hat geschrieben:Abgebaute und wieder vernässte Torfstiche könnten somit sogar im größeren Umfang CO2 binden als die noch intakten Moore.
Wenn man den Kohlenstoff in die Bilanz einbezieht, der beim Abtorfen frei wird, dann eben nicht. Genauso kann man den Regenwald abholzen, mit dem Argument, dass dort dann nachher Platz ist für Bäume, die dann CO2 binden. Wenn man diese Effekte einfach weglässt, würde man das wohl als Schönrechnerei bezeichnen müssen.
Manfred hat geschrieben: (…) Was ist gewonnen, wenn wir einen qm Moor wieder vernässen, wenn dafür am anderen Ende der Erde ein qm artenreicher Urwald platt gemacht wird?
Was hat das eine mit dem anderen zu tun ???????????
Manfred hat geschrieben:Ethisch richtig usw. (…)
Da bin ich durchaus deiner Meinung (was hier unwesentlich ist), nur ist der Zusammenhang mit dem Thema ("Finger weg von Hochmoortorf") schon sehr, sehr locker.
Manfred hat geschrieben:Ich habe keine Herde von Kindern und Enkeln. Wer über die Zerstörungskraft des Menschen schimpft, sollte über sein Vermehrungsverhalten nachdenken.

Aber ich pflanze trotzdem Bäume für die, die nach mir kommen werden. Und evtl. gelingt es mir sogar, für sie das Recht zu verteidigen, diese Bäume dann auch zu nutzen. Und dieses Recht muss man leider verteidigen gegen Leute, die selbst ihr ganzes Leben lang nichts als heiße Luft und Schadstoffe produzieren und sich trotzdem als "Naturschützer" aufspielen wollen.
Noch eine neue Baustelle.
Soll ich jetzt ein Fass aufmachen wegen den bösen Bauern, die ganze Landstriche mit Maismonokulturen ruiniert haben? Ich halte diese Art von Diskussion nicht zielführend, weil hier Dinge z.t. falsch dargestellt und unsachlich miteinander vermischt werden, oder weil Kausalitäten behauptet werden, die so schlicht nicht existieren.
Schade eigentlich, das Thema Moorschutz hätte eine bessere Behandlung verdient.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.