Adjua hat geschrieben:Meine Rede, Wildmohn.
Zumal die meisten Hundehalter nicht einmal wissen, für welche Aufgabe ihre Hunde gezüchtet sind und welche Eigenschaften zu erwarten sind. Was bei dem Tierschutzhunden, besonders bei den importierten Strassenhunden aus irgendwo, die gerade so modern sind, auch nicht feststellbar ist.
Echt, sind die Straßenhunde aus „irgendwo“ momentan so modern?
Ich kenne einige Hundehalter, die einen Straßenhund aufgenommen haben. Diese Hunde scheinen sehr zufrieden mit ihrer Situation zu sein, sind bemerkenswert sozialisiert und einfach nur dankbar (wenn man das so sagen kann) aufgenommen worden zu sein.
Das trifft übrigens auch auf unseren Hund zu, der in Spanien an einer Landstraße von Tierschützern aufgegriffen wurde. Als wir den Hund zu uns nahmen, war er ein Häufchen Elend, traute sich nicht einmal zum pinkeln das Bein zu heben… inzwischen ist aus diesem eingeschüchterten Kerl ein hübscher, selbstbewusster Hund geworden, der klug agiert und den Eindruck erweckt, sehr zufrieden im Leben zu stehen. Und das, obwohl er den Großteil seines Daseins in der Stadt verbringt.
Und ja, trotz seines friedlichen Wesens führen wir ihn in der Stadt nur an der Leine, da es eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen gibt, die Angst vor Hunden haben, was man respektieren sollte.
Egal, man sucht sich den Hund nach Farbe oder Rettungsgeschichte aus und gut.
Ich finde es nicht verwerflich, dass man, wenn man schon einen Hund will, diesen in einer prekären Situation befindlichen Hund eine Chance auf ein besseres Leben zu bieten.
Unser vorheriger Hund war auch aus einem Tierheim, ein BorderCollie-Labrador-Mix mit viel Temperament und Eigenschaften, die für ein Leben in der Großstadt ehr hinderlich waren.
Mit dem Besuch einer Hundeschule, viel täglichen Auslauf im Wald und `ner Menge Geduld ist aus diesem Hund ein verträglicher Zeitgenosse geworden…
Solange sich die Einstellung zur Hundehaltung nicht wesentlich ändert - man hält einen Hund, wenn man ihm ein artgerechtes Leben bieten kann, vorzugsweise, wenn man ihn braucht - solange sind Hunde aller Größen im Prinzip Spielzeuge der Halter. Leider gefährlich für andere, was unterbunden gehört, wenn einem schon das Schicksal der Hunde egal ist.
Es ist ein Trugschluss zu glauben, nur eine artgerechte Hundehaltung (was immer das auch sein mag) führe zu einem „hundegerechten“ Hundeleben.
Der Hund ist im Idealfall nicht das „Spielzeug“ des Halters, sondern Partner dessen, natürlich ohne diese oftmals grauenvolle Vermenschlichung des Tieres.
Und Du solltest nicht pauschalisieren, das Schicksal vieler Hunde ist auf dem zweiten Blick oftmals besser als gedacht, es ist halt immer noch so, welcher Mensch am Ende der Leine steht.