Ich habe ja noch gar nicht erzählt, wie es bei der Gartenbesichtigung war.
Entgegen meiner Vermutung war es kein "richtig privater" Gemüsegarten, sondern gehörte zu einem kulturell genutzten Gebäude mit Seminarraum usw., daher war der Garten wunderschön zum erbaulichen Lustwandeln, aber natürlich kaum geeignet, um alltagstaugliche Ideen zu klauen.
Niedlich war die Kräuterspirale, die aus Platzgründen eher eine Kräuter-Büroklammer war und sich dadurch schön dünn machte.
Die optisch nett gemischt bepflanzten Beete waren wie ein Flickenteppich verteilt, jeweils umrandet mit Feldsteinen und mit "weichen" Formen, ohne rechte Winkel, das Gemüse war mit Rasenschnitt gemulcht. Dazwischen waren unterschiedlich breite Pfade, mit Rindenmulch abgedeckt. Zwischen dem Gemüse gab es auch Rosen, Ziergräser/Schilfzeugs, ein Teichlein und noch andere Blühpflanzen.
Das fand ich auch ganz interessant, in Gartenzeitschriften kann ich oft schlecht einschätzen, wie groß die Pflanze in Wirklichkeit ist, weil schwerpunktmäßig auf die Blüten gezoomt wird.
Grade umkreiste ich ein großes Gewächs mit blauen Blüten, was als perfekter Nachbar für meine Pfingstrose geeignet wäre, hatte aber null Ahnung, wen oder was ich da vor mir habe. Eine ältere Dame mit Hund stand neben mir, wir hatten schon zusammen gelacht, weil der Hund die Pflanze gießen wollte, deshalb fragte ich sie, ob sie wüßte, was das für ein Gewächs ist?
"Ich glaube, es ist eine
Staude" erklärte sie mit wissenschaftlicher Miene. "Wir waren letztens auf einem Staudenmarkt und da wurde so etwas angeboten."
Na, ehrlich gesagt, so schlau war ich auch vorher

.
Anscheinend war die gute Dame auf dem Staudenmarkt ähnlich kompetent, wie ich es auf der CeBit wäre...
(meine Mutter identifizierte das Grünzeug später per Ferndiagnose als hohe Knäuelglockenblume)