Typen von Land

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Dyrsian
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Typen von Land

#1

Beitrag von Dyrsian » Mo 11. Feb 2013, 20:42

Hallo,

ja, der Titel ist seltsam.
Wo bekomme ich Informationen, was die genauen "Regelwerke" für verschiedene Typen von "Land" sind? Es gibt Bauland, Ackerland, Naturschutzgebiete - nur was noch? Was genau darf ich auf "Ackerland" machen (also z.B. darf ich eine 2 m hohe Hecke ziehen und dann einen Gemüsegarten anlegen?). Wie groß darf ein umbauter Raum maximal sein ohne Bauantrag? Kann ich auch auf einem "Ackerland" einen "Stall" errichten? Wo steht was für eine Art von Land das ist?
Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich was ich meine. Ich will mir nicht irgendwann mal 5000 m2 Land kaufen um dann festzustellen, dass ich da dann nix anbauen kann bzw. darf.
Es geht um das Bundesland NRW.
Gruß,

Lucas

sybille
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Re: Typen von Land

#2

Beitrag von sybille » Mo 11. Feb 2013, 20:48

Lucas, das erfragst du am besten bei deiner Verbandsgemeinde oder Deiner Kreiverwaltung, da es z.T. ortsspezifisch ist.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Typen von Land

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 11. Feb 2013, 20:59

es gibt sehr viele typen, manche widmungen sind so selten dass sie kaum jemand kennt.

was man mit nem grundstück machen darf kann man vor kauf sehr gut abklären. jedes grundstück (manchmal sind es mehrere die eine einheit bilden) hat eine nummer. bei euch heisst das glaub ich flurnummer, hier heisst es grundstücksummer.

mit dieser nummer/diesen nummern kann man zum bürgermeisteramt (gemeindeamt oder wie immer das zuständige amt heissen könnte) gehen und sich die widmungen dazu sagen lassen. aus der widmung geht hervor, was man tun bzw. lassen darf. zumeist kriegt man das im amt auch gleich ganz genau erklärt.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Manfred

Re: Typen von Land

#4

Beitrag von Manfred » Mo 11. Feb 2013, 21:07

Einen Ort, wo das alles steht, gibt es leider nicht.
Wobei die Behördensoftware da teilsweise schon recht weit ist. Im Bayernviewer z.B. können die Ämter alle möglichen Lyer einblenden, vom Baugebeit über Wasserwirtschaftliche Fragen bis zu Naturschutz und Landwirtschaft.
Es hilft deshalb nur, dich bezüglich eines konkreten Grundstücks durch sämtliche Ämter durchzufragen.
Also ob es Innen- oder Außenbereich ist, ob es einen Bebauungsplan gibt, ob es wasserwirtschaftliche Auflagen gibt, ob es Natur- und Landschaftsschutzauflagen gibt, ob evtl. eine Planungstrasse für neue Staßen oder Hochspannugnsleitunen darüber oder dran vorbei führen, ob z.B. ein Windvorranggebiet besteht usw. usw.
Die Bauämter der Gemeinden können dir idR einen großen Teil der Fragen beantworten und dir weitere Ansprechpartner nennen.

Eine Hecke und ein Gemüsegarten sind auf eigenem Ackerland (wichtig, bei Grünland sieht es schon wieder anders aus) in der Regel möglich. Dagegen stehen könnten Belange des Landschaftsschutzes oder des Wasserrechts (Hecke behindert Hochwasserabfluss, Wasserschutzgebiet erzwingt Bewirtschaftungsauflagen usw.).

Eine Bebauung mit einem Stall oder selbst einer Gartenhütte wird im Außenbereich regelmäßig nur für ein privilegiertes Vorhaben möglich sein, sprich für ein Privatprojekt unmöglich.
Wenn du sowas vorhast, such dir lieber ein Grundstück am Ortsrand, dass wenigstens zum Teil Bauland ist. Da hast du besser Chancen auf einen Stall.

Dyrsian
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Re: Typen von Land

#5

Beitrag von Dyrsian » Mi 13. Feb 2013, 22:22

Hm, danke, ein bisschen hilft es schon weiter.
Ich werd mir vielleicht mal "einigermaßen" geeignete Grundstücke anschauen und dann den Marathon mal probeweise durchexerzieren. Eins hab ich ja (noch) genug: Zeit.
Interessant, dass sogar zwischen "Ackerland" und "Grünland" unterschieden wird. Das Schwierige wird sein, hier am Rande des Ruhrgebiets irgendwelche Kompromisse zu finden. Also eben bestimmte Dinge auf grade nicht "Bauland" zu verwirklichen. Ich will mich schon jetzt in die Regeln einarbeiten um sie genau zu kennen und dann eben Wege zu finden Sachen zu machen DIE gehen bzw. erlaubt sind.
Was mich echt wundert ist, dass eine Firma wie die "Deutsche Gartenland", die Schrebergärten aufkaufen, teilweise Gärten mit Häusern verkaufen kann die sogar einen Kanalanschluss haben. Für recht günstige Preise muss man sagen.

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Re: Typen von Land

#6

Beitrag von Narrenkoenig » Do 14. Feb 2013, 18:41

Zumindestens hier im wilden Südwesten ist die untere Naturschutzbehörde ein passender und gewillter Ansprechpartner.
Mir sind hier bisher alle Fragen beantwortet und auch sämtliche Karten zur Einsicht vorgelegt worden.
Ich habe eher den Eindruck die freuen sich wenn mal wer vorher fragt und nicht erst wenn das Kind im Brunnen liegt.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

Manfred

Re: Typen von Land

#7

Beitrag von Manfred » Do 14. Feb 2013, 19:01

Bei den Behörden gibt es halt immer solche und solche Sachbearbeiter.
Mit etwas Glück (und das hatte ich auch schon öfter) trifft man auf sehr nette und hilfsbereite Menschen.
Wenn du Pech hast... gute Nacht.
Und dazwischen gibt es natürlich alle Schattierungen.
Aber man merkt ja relativ schnell, wie das Gegenüber drauf ist. Und wenn man auf keinen grünen Zweig kommt, muss man sich halt einen anderen Ansprechpartner suchen.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Typen von Land

#8

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 14. Feb 2013, 20:08

Richtig zur Gemeinde gehen und freundlich nachfragen und dann Risikoabwägung ;) .
Sobald du schriftlich anfragst entsteht ne Akte und wenn dann was läuft was nicht genehmigt wurde :ohoh:

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Re: Typen von Land

#9

Beitrag von Reisende » Fr 15. Feb 2013, 13:01

diese bezeichnungen haben nicht automatisch etwas mit den zulässigen nutzungsformen zu tun. hat ne weile gedauert, bis ich das richtig durchblickt habe. wirklich verstanden hab ich es erst, als ich es mir von unserem notar hab erklären lassen.
wir haben "gartenland" gekauft. das heißt aber nicht, dass wir da jetzt nur zierrasen pflanzen dürfen. ;-) gartenland ist einfach nur eine beschreibung des zustandes.

vll hilft dir diese beschreibung aus wikipedia:
Der Terminus Grünland als Landnutzungsform steht als die landwirtschaftlich genutzte offene Flur in Abgrenzung zu Ackerland, das umgebrochen wird, zu Gartenbauflächen, zu denen in weiterem Sinne auch Obst- und Weinbauflächen uä. zählen, sowie zum Brachland, das temporär ungenutzt bleibt, und den zahlreichen Formen der landwirtschaftlichen Nebenflächen (unproduktive Flächen), wie Wege, Raine, Haine, aber auch teichwirtschaftliche Flächen und ähnliches, sowie zum Nutzwald, der den forstwirtschaftlichen Zweig der bäuerlichen Betriebe darstellt.


natürlich gibt es auch beschränkungen, wie zb dass häufig grünland (also wiese) nicht in ackerland umgewandelt werden darf. das hat aber primär nichts mit dem "landtyp" zu tun, sondern mit den öffentl.-rechtl. vorschriften.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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