#23
Beitrag
von Benutzer 2365 gelöscht » Mo 3. Dez 2012, 13:39
Hallo Zusammen,
ich habe mir Eure Beiträge nun alle gründlich durchgelesen und bin gerne bereit, meinen Standpunkt zu beziehen und zu erklären. Wozu ich nicht bereit bin, ist mein Niveau - was konstruktive, zwischenmenschliche Kommunikation betrifft- auf ein hier teilweise anklingendes Level zu senken. Auch möchte ich keine Grundsatzdiskussion zu "was habe ich davon" oder "wo bleibt mein Gewinn" führen, das sind Denkweisen, mit denen ich mich in der Gesellschaft sowohl von der Arbeitnehmer-, als auch von der Arbeitgeberseite her lange Zeit auseinandersetzen musste, und die ich für mich geklärt habe. Wer dies noch nicht getan hat, und immer noch im Wirrwarr von "ICH-WILL-HABEN"-Situationen lebt, sollte da vielleicht noch den einen oder anderen Weg gehen, um seine Ruhe und Klarheit diesbezüglich zu finden.
Bevor ich richtig loslege noch eins vorweg : alles, was ich ausführe, und sage sind MEINE Gedanken zu dieser Thematik, die teils änderungsfähig sind und keine allgemeingültige Dogmen darstellen. Ich bin ein Mensch und beanspruche für mich das Recht des Wachstums in jedweder Hinsicht !
In diversen Foren und im Leben habe ich mich mit verschiedensten Ideen der Gemeinschaft von Selbstversorgern auseinander gesetzt. Es wird schnell klar, dass viele Menschen wirklich NUR träumen und ihnen jede Initiative in Richtung der selbst durchgeführten Verwirklichung ihrer Ideen völlig abgeht. Interessanterweise sind es aber gerade diese Theoretiker, die im Allgemeinen am meisten zu sagen haben, sehr vieles ganz genau wissen und die absolute Patentlösung schon immer wussten. Dies sind NICHT die Menschen, die ich mit meiner Idee ansprechen möchte.
In der ganzen Welt gibt es zahlreiche Versuche Gemeinschaften zu bilden. Es gibt unendliche Ansätze, die angeblich für eine gut funktionierende Gemeinschaft sprechen. Ich erwähne das, um zu verdeutlichen, dass ich es für unsinnig erachte, theoretische Diskussionen zu führen, WAS schlussletztlich einer funktionierenden Gemeinschaft den Weg ebnet. Ich habe Praxismodelle kennengelernt, in denen JEDER Besitz hatte und die sich komplett zerlegt haben, und auch solche, wo einem alles "gehörte" und dies auch schief ging. Ich bin der Meinung, dass eine Gemeinschaftsbasis nicht davon abhängen muss, wem was gehört. Denn letztendlich werden wir alle gehen und nichts mitnehmen können. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Mitgliedern einer Gemeinschaft sollte natürlich auch eine Existenzsicherheit bieten.
Doch die Basis einer Gemeinschaft basiert für mich auf Vertrauen, konstruktiver Problemlösung und dem Wunsch ein MIT-EINANDER zu praktizieren.
Sicher, das sind große Eigenschaften, die ganz bestimmt nicht jeder in der Lage ist, zu leben (und da scheidet sich dann schon ganz früh die Spreu vom Weizen - und gleich angefügt, dass ich diesen Spruch nicht wertend meine, Spreu muss nicht weniger "wert" sein, als Weizen -)
Dennoch, ich kann mir eine solche Gemeinschaft nur mit Menschen vorstellen, die OFFEN (aber nicht naiv) an diese Idee herantreten, will heißen , die sich mit den gesellschaftlichen Ideen zu Konsum, Besitz und Wertigkeit befasst und erkannt haben, dass es höhere Werte gibt, die durch keinen Besitz und keinen Konsum der Welt getopt werden können. Und die sich der Prägung auf "haben wollen" und Egostrukturen bewußt sind und immer versuchen werden, diese durch andere Wertigkeiten zu ersetzen.
Gerade in der Selbstversorgung gibt es vielzählige Augabenbereiche, die viel besser funktionieren, wenn sie aufgeteilt werden, aber dennoch von jedem Einzelnen überschaut werden können. Das ist ja der Unterschied zwischen dem Selbstversorger und der hochtechnisierten Leistungsgesellschaft, die nicht mehr die Zusammenhänge überblickt.
Explizit zu meiner Idee :
Ich möchte mit Menschen zusammen leben und arbeiten, die die Idee des ausgenutzt werdens hinter sich gelassen haben oder versuchen, dies zu tun. Mein Ansatz ist nicht der Menschen um mich zu scharen, um meine Besitztümer durch ander Leuts Arbeitskraft im materiellen Wert zu steigern. Das kann ich auch alleine und habe ich mein ganzes Leben getan. Ich sehe das Leben als ständige Weiterentwicklung und bin der Meinung, dass eine solche am besten in der Gemeinschaft stattfinden kann.
Nicht jeder hat den Selbstversorgergedanken so früh gehabt wie ich und somit sein ganzes bisheriges Leben auf dessen Verwirklichung ausgerichtet und daher auch nicht die Mittel, adäquates Land zu erwerben. Noch wichtiger jedoch finde ich den Gedanken, dass eine Selbstversorgung mit mehreren Menschen richtig Spaß machen kann, während es für jeden Einzelnen alleine auf seiner Scholle den Faktor des Mit-Einander selten in so schöner Form geben kann.
Es gibt indes unzählige Menschen, die seit JAHHHHHREN versuchen zusammen ein geeignetes Objekt zu erwerben und dabei sehr langsam zu Potte kommen. Diese Langsamkeit der Umsetzung war mir ein Greuel, daher habe ich alleine gesucht, gefunden und erworben. Meine Hauptkriterien waren : eigenes Trinkwasser, eigenes Brenn- und Bauholz, genug Land, die Möglichkeit Strom selber zu erzeugen und ein annehmbares Klima. Diese Kriterien, gepaart mit wunderschöner Landschaft und freundlichen, offenen Einheimischen habe ich hier gefunden.
Warum ich kein Land weiteverkaufen möchte : weil mir zuviele ähnliche Projekte bekannt sind, die schief gingen und dann dass ganze Projekt in den Abgrund gerissen haben, weil mittendrin einer saß, der sich nicht ntegrieren wollte.
Ich finde mein Basismodell sinnig, denn es bietet die Möglichkeit , dass jeder Einzelne schauen kann, ob er in dieser Gemeinschaft leben möchte. Wenn man objektiv zusammenrechnet, WAS alles nötig ist, um alleine eine Selbstversorgung auf die Beine zu stellen, wird man schnell - günstiges Land vorausgesetzt- die 50.000,- €-Marke erreichen eher mehr. Hier dagegen ist alles da, was sonst vom einzelnen angeschafft werden müsste, und kann genutzt werden, vom Traktor über das Spinnrad bis zum Destiliergerät oder von der Obstpresse über das Mostfass bis zum Gärballon.
Dass eine Selbstversorgung erst etabliert werden muss, und am Anfang für Zubrot gesorgt werden muss ist doch logisch. Dieser Gedanke muss jedem bewußt sein, der aussteigen möchte. Ebenso die Finanzierung ggf. nötiger Krankenversicherung.
Ich biete hier selbstständigen, eigenverantwortlichen Menschen die Möglichkeit, ein tolles Gemeinschaftsleben zu schaffen, sich täglich im WIR zu üben und bei Gefallen an der Gemeinschaft für immer hier zu bleiben. Sollte die Gemeinschaft denn mal zu einem festen Mit-Einander gewachsen sein, denke ich über die Gründung eines Vereins nach oder andere juristische Formen der Gemeinschaft, doch im Vordergrund steht zuerst der Gedanke ein WIR zu finden.
Daher lade ich DIE Menschen, die sich mit meinen Ansätzen identifizieren können herzlich dazu ein, diese Gemeinschaft zu ergänzen und sich ein Bild davon zu machen, ob man meinen Worten VERTRAUEN darf !
Gianni