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von Landfrau » So 9. Dez 2012, 19:25
Immer gut sind "alte" Bücher über Landwirtschaft, Tierhaltung, Geflügelzucht, auch ldl Hauswirtschaft - in den Bereich der Hauswirtschaft fiel auch die Jungtieraufzucht und geflügelhaltung. Vor 1965 erschienen am besten.
Die sind praxisorientiert und gehen von einer Verfütterung wirtschaftseigener Futtermittel aus.
Da habe ich die besten Bauanleitungen zB für Wurmzuchten gefunden.
Tabellen nennen zB auch die Nahrstoffgehalte von Eicheln und Kastanien (die zu vernachlässigen sind) sowie diverser GRünleguminosen, die z Zt auch niemand anbaut oder so seltener Futter wir Runkeln oder MArkstammkohl.
Soja und tausenderlei Industrieabfälle kommen darin nicht vor, wohl aber DInge, die es heute idR gar nicht mehr gibt: Fisch-, Blut-, Fleisch-, Knochenmehle - heute meist durch GVO - Soja substituiert und mit Corn - Cob - Mix ergänzt. Oder Magermilch, Buttermilch und Molke, was heute auch auf keinem Hof mehr vorkommt, bestenfalls bei Selbermachers, aber vermutlich auch nicht mehr verfüttert werden darf ohne thermische Hygienisierung. SChlempe vom Schnapsbrennen findet man heute auch eher selten und wer wird schon die raren Eier seiner im zu Dunkeln und zu Kalten gehaltenen "alten Rasse" - Hühner an die Küken verfüttern????
Moderner ist Kirchgeßner, Tierernährung, da findet man zB das hübsche Kapitel über Fütterungsantibiotika (zumindest in meiner Ausgabe noch.-...) und eine Übersicht, mit welcher Chemikalie man welche Eidotterfarbe erzielen kann...von zitronig über sonnenblumig bis orange.
In gernheim im Glashüttenmuseum (ist einen Ausflug wert und nicht weit) ist auch ein Glashüttenarbeiterhaus zu besichtigen, sozusagen die Werkswohnung, was ein winziges Häuschen war, aber mit einem Verschlag für Schwein oder Ziege und einem für ein paar Hühner. Schwein oder Ziege konnten sich in der dunklen Abseite kaum umdrehen und Futter musste von irgendwoher geholt werden - kein GArten, keine Scheune.. Kann man also von ausgehen, dass das Füttern der Tiere nach dem möglichen, nicht nach dem wünschbaren verlief. Demenstprechend für die Tiere eher schlecht. Was aber, sagt der TA, auch wieder schlecht für die Fleischqualität sein soll, ein Hungerstoffwechsel macht wegen Harnsäure etc keinen köstlichen Braten.
Vermutlich bietet sich in ganz schlechten Zeiten das Wildern eher an als das Tiere halten - ist ja im kleinen Maßstab schon jetzt ein Luxus (auch wenn manch einer denkt, mit ner Ziege oder Hühnern könne er "geld sparen" - kann er nicht, er kommt nur zu Lebenmitteln einer käuflich nicht zu erwerbenden Qualität). und im großen ein Zuschussgeschäft (entweder für den Bauern oder den Steuerzahler ;-).
Wild gibt es hier herum mehr als genug und gesund und auch Fallwild (das einem in den Schoß fällt ;-) und vom Fahrersitz eines Transporters etc aus gut zu sehen ist) gibt wunderbare Braten.
Wenn man sich an den aus dem erkaltenden Reh herausrieselnden (die Ratten verlassen das sinkende Schiff....) zecken nicht stört.
Na, das schweift ab ... Zeit für Feierabend,
liebe Grüße, L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)