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interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 14:06
von Dagmar
Hallo,

seit langer Zeit, endlich mal wieder ein guter Artikel in der "Zeit".

http://www.zeit.de/2012/48/Klimawandel- ... askeptiker

Eigentlich müsste ich jetzt ganz gewaltig "kot...en", aber ich überlege lieber wie ich es schaffe, ein kleines Stück dieser Welt so zu erschaffen, daß dort ein halbwegs menschenwürdiges Leben möglich sein wird.

Ich persönlich habe den Glauben an eine "bessere" Zukunft der Menschheit leider schon verloren - ich hoffe aber, daß andere den Kampf weiterführen.


Dagmar

Re: interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 16:00
von Adjua
Guter Artikel - wenn sowas zu finden ist, dann in der ZEIT.

Dagmar, Aufgeben tut man Briefe ....

Re: interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 16:31
von Gesegnete Erde
Dagmar, der Artikel hat mich tief berührt und bewegt. Mir kamen beim Lesen die Tränen, ob der Wut, Ohnmacht und Scham, die ich empfunden habe.
Sind es unsere Kinder, die den Wandel herbeiführen können?
Meine scheinen bestimmte Zusammenhänge schon besser durchschaut zu haben (und sie sind nicht allein), als ich es in ihrem Alter in der Lage gewesen bin. Sie weigern sich, dem Räderwerk unserer Gesellschaft beizutreten und versuchen (bisher zumindest) in Bescheidenheit ein glückliches Leben auf dem Lande zu leben.

Michael

Re: interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 16:56
von 65375
Ich rätsele immer daran herum, was solche Leute antreibt. Und was sie ihren Kindern erzählen. Das gleiche wie der restlichen Welt? Wo haben die ihr Gewissen? Das Geld, das sie mit der Verbreitung solcher Lügen verdienen, können sie nicht mit ins Grab nehmen und es kann auch nicht ihre Nachkommen retten, wenn sie denn welche haben.

Re: interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 17:16
von Benutzer 1612 gelöscht
Ich habe den Artikel auch gelesen.
Fürchte, es ist Geld, dass diese Leute antreibt.

Ich sitze gerade mit einem Gipsfuß zu Hause und das ich ECHT SCH...E. Habe neulich beschossen, meinem nächsten Feind genau DAS zu wünschen.
Ich wünsche es jetzt diesem Kerl. :mrgreen:

Re: interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 17:31
von utebo
Ein guter Artikel.
Was aber nicht stimmt, ist, dass die Geschichte vor mehr als 20 Jahren begann. Hoimar v. Ditfurth, dessen Sendungen ich als Jugendliche regelmässig geschaut habe, hatte das schon vor 30 Jahren (oder sogar mehr? auf jeden Fall vor 1983) zum Thema gemacht. Damals war er noch auf wirklich verlorenem Posten.
Und was hat sich seit dem getan? :bang:
Was mich aber völlig aus dem Lot bringt, ist, dass die - von mir aus gesehen - nächste Generation (bin Jg. '64)irgendwie nicht zu realisieren scheint, was da auf sie zukommt. Meine Schwestern und ich, sogar meine guten Eltern, waren in Brokdorf, Gorleben, Brunsbüttel, Esenshamm, bei den Grünen, den Roten, beim NABU, BUND, im Biolandbau, im Biohandel, im Naturschutz, beim WWF, bei Greenpeace-Aktionen, IFOAM usw. usf. schon seit den späten 70ern und immer noch. Und die Kinder? Na ja. Man recycled. Strom kommt aus der Steckdose. Benzin von der Tanke. Da krieg' ich echt die Krise. Da fang' ich an zu Heulen. Wie kann das sein?
:ohm:
Tief durchatmen. Weiter arbeiten.

Re: interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 17:39
von 65375
Gesegnete Erde hat geschrieben:Sind es unsere Kinder, die den Wandel herbeiführen können?
Meine scheinen bestimmte Zusammenhänge schon besser durchschaut zu haben (und sie sind nicht allein), als ich es in ihrem Alter in der Lage gewesen bin. Sie weigern sich, dem Räderwerk unserer Gesellschaft beizutreten und versuchen (bisher zumindest) in Bescheidenheit ein glückliches Leben auf dem Lande zu leben.
Michael
Ist es nicht vielleicht besser, "dem Räderwerk beizutreten", jedenfalls es zu nutzen, für eine gute Bildung, um richtig Kohle zu machen, wie auch immer, um es dann von innen aufzurollen?
Ich bin auch jemand, der sich lieber raushält, finde aber (ein Beispiel von vielen) Bill Gates' Weg auch nicht den schlechtesten. Er ist mittendrin gewesen im Räderwerk. Jetzt steht er drüber und kann ein Stück weit die Regeln bestimmen. Und mir scheint, daß seine Regeln wohlüberlegt und der Entwicklung einer besseren Welt durchaus dienlich sind!

Und der hier:
http://www.oneearthdesigns.org/solsource.html
ist auch einer, der seine gute Ausbildung und seine Ideen nutzt, um die Welt ein Stückchen besser zu machen. Wenn der auf dem Land leben würde, um einfach sein Gemüse anzubauen, wäre es echt schade um sein Potential.

Re: interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 17:42
von Adjua
Also Bill Gates hat mit einer besseren Welt ungefähr soviel zu tun, wie ein Hausschwein mit Quantenphysik.

Re: interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 17:50
von Knurrhuhn
utebo hat geschrieben:Wie kann das sein?
Brot und Spiele. So lange sie das haben, ist die Welt doch für sie in Ordnung.
Gut, ist vielleicht jetzt bißchen sehr verallgemeinert .... aber man schaue sich doch nur mal um an solchen Tagen wie letztem Sonntag, als da jemand von den im-Rennauto-im-Kreis-Rumrasern "Weltmeister" wurde. Da gehen die ab wie nurwas, freuen sich mehr als ich, wenn ich einen Schwarm Kraniche auf ihrem Zug nach Süden entdecke (und ich freu mich wirklich wahnsinnig wenn ich das sehe und dies typische Getröte höre!).

Und dann, was ich am schlimmsten finde, ist das große Problem, daß sich der Mensch immer weiter von der Natur entfernt. Baumarktpflanzen sind "schön", alles andere was da wild wächst ist "Unkraut". Der eigene Rassefiffi wird gehätschelt und getätschelt, aber wenn auf der Straße ein Igel plattgefahren wird hat der halt Pech gehabt - was hat der auch da zu suchen, und wieso sollte man denn langsam fahren?! Schließlich bezahlt man ja Steuern dafür, daß man rumrasen darf!
Vögel im Garten zwitschern hören und sich daran freuen? So was albernes, kitschiges - wozu hat man seine Stereoanlage die man bis zum Anschlag aufdrehen kann für seinen Techno oder Rap.
Sich an Bäumen oder einem lebendigen Wald erfreuen?! Höchstens um dort "Party" zu machen oder mit dem Quad durchzuheizen. Da leben Tiere? Welche? Und überhaupt: mir doch egal, mir ist nur mein Spaßfaktor wichtig und nichts anderes.

Mein Haus, mein Auto, mein wasweißich .... materielles Denken über alles, und wo unsere Generation noch einen Bezug zu dem Leben "da draußen" hatte, so ist diese nächste doch gar nicht mehr damit in Berührung gekommen und schon in diesem Konsumwahn großgeworden. Woher sollen sie es also haben, eine Liebe zur Natur oder Achtung vor der Schöpfung? Ich hab's von meinem Vater noch vermittelt bekommen - aber ich kenne keinen meiner Generation, der dies seinen Kindern nahegebracht hätte.

Ich weiß, es gibt auch noch andere, die nicht so drauf sind, und ich freue mich über jeden Einzelnen von ihnen! Aber ich sehe es ähnlich wie Dagmar und hab die Hoffnung aufgegeben... und komme mir mit meinem oft schlechten Gewissen weil ich noch nicht "perfekt bin" und meinen Bemühungen und Gedanken oft lächerlich vor, und frage mich manchmal was das eigentlich alles soll und wofür ich Pläne mache auf Bequemlichkeiten zu verzichten der Umwelt zuliebe.
Manchmal möchte ich diese ganzen Gedanken am liebsten ausknipsen, mir auch eine scheißegal-Haltung zulegen und hoffen, daß es mir damit besser geht und ich ein einfacheres Leben habe.
Aber dann wird mir bewußt, daß ich das nicht kann, daß ich niemals so eine gleichgültige, oberflächliche nach-mir-die-Sintflut Einstellung haben werde.

Am schlimmsten für mich ist, daß ich nicht die Wahl habe, woanders hinzugehen. Weil die Welt, wie sie ist, überall so ist. Es gibt so gut wie keine Nischen mehr, in die man sich noch verkrümeln könnte. Und so kann ich auch nur versuchen eine kleine Oase zu finden in die ich mich zurückziehen kann, und dort mein Leben zu leben wie ich es für richtig halte. Und wenn es nur 1.000 Quadratmeter sind, die ich der Natur zur freien Verfügung zurückgeben kann, dann freu ich mich halt über diese lächerlichen paar Quadratmeter!

Wie schrieb mal jemand in seiner Signatur? Nimm das Leben nicht so ernst - es ist ja nicht für immer! Das ist wahr, und es ist mir oft ein richtiger Trost!

Re: interessanter Artikel in "Die Zeit"

Verfasst: Do 29. Nov 2012, 19:46
von utebo
Frau Hollerbusch hat geschrieben:
utebo hat geschrieben:Wie kann das sein?
Mein Haus, mein Auto, mein wasweißich .... materielles Denken über alles, und wo unsere Generation noch einen Bezug zu dem Leben "da draußen" hatte, so ist diese nächste doch gar nicht mehr damit in Berührung gekommen und schon in diesem Konsumwahn großgeworden. Woher sollen sie es also haben, eine Liebe zur Natur oder Achtung vor der Schöpfung? Ich hab's von meinem Vater noch vermittelt bekommen - aber ich kenne keinen meiner Generation, der dies seinen Kindern nahegebracht hätte.
Nee, das Ding ist ja, das die, von denen ich spreche gar nicht so sehr materiell drauf sind. Sie sind auch gern in der Natur, im Garten, haben Achtung vor anderen Kreaturen. Das haben ihnen meine Schwestern und einer meiner Schwager ihnen mit auf den Weg gegeben. Aber ich hab' das Gefühl, dass sie sich um solche Dinge wie Klimawandel, Energiekrise, Ernährungssicherheit nicht wirklich den Kopf zerbrechen. Und wir sind auch nicht Über-Ökos :holy: , denen gegenüber man schon aus Prinzip generationenkonfliktgerecht die gegensätzliche Haltung einnehmen muss. Die wurden wirklich nicht auf einen grünen Pfad gezwungen :opa: :oma: und daher hätte ich gedacht, dass sie ihn aus reiner Vernunft :kaffee: - sie sind allesamt schlaue Köpfe - selber wählen. Aber irgendwie interessiert es nicht. :aeh: