sibirische-einsiedler

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Rabe
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sibirische-einsiedler

#1

Beitrag von Rabe » Mo 19. Mär 2012, 18:34

Nur wer sich durch nichts und niemanden instrumentalisieren lässt, kann wahre Freiheit leben!


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luitpold
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Re: sibirische-einsiedler

#3

Beitrag von luitpold » Di 20. Mär 2012, 00:47

boah, da verspüre ich ein wohliges gruseln.

so ein leben ohne espresso, technik tageszeitung sozialkontakte kultur, unvorstellbar.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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65375
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Re: sibirische-einsiedler

#4

Beitrag von 65375 » Di 20. Mär 2012, 06:01

Ach luitpold, ist doch alles nicht so wichtig. "Alles weltliche Scheiße" hat mal ein Betrunkener einen halben Abend lang zu allem und jedem gesagt. Fand ich damals klasse, wie er damit alles relativiert hat. Und paßt hier auch wunderbar. Diese Frau ist doch beneidenswert, wie sie in sich ruht und sich nicht beirren läßt. Sie hat einfach nie ein anderes Lebensgefühl kennengelernt, als dieses Einssein mit sich und dem, was gerade zu tun ist, um das Überleben zu sichern.

DerElch

Re: sibirische-einsiedler

#5

Beitrag von DerElch » Di 20. Mär 2012, 08:58

@653 jedenfalls solange bis sie "gefunden" wurden...heute verlässt sich agafja darauf das ihr geholfen wird.Dies wurde auch in einem Artikel in der russischen Zeitung startk kritisiert,das spenden gesammelt werden dafuer das sie eine Ziege kaufen kann ect

das buch "die vergessenen der taiga" zeigt wunderbar auf,wie schnell ein erst selbstbestimmtes leben in abhängigkeit muendet,sobald die "zivilisation" sich einmischt.Vorallem wenn man dagegen nicht gewapnet ist.

Zottelgeiss
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Re: sibirische-einsiedler

#6

Beitrag von Zottelgeiss » Di 20. Mär 2012, 09:53

...wobei man vielleicht bedenken sollte, wie überlebensfähig ein einzelner Mensch in dieser Umgebung ist, ohne die Errungenschaften der Zivilisation. In einer Gruppe wird sich Arbeit geteilt. Eine einzelne Person hat mehr zu berwerkstelligen, weil sich die anfallende Arbeit nicht automatisch auf eine Person reduziert. Manche Sachen machen immer den gleichen Aufwand, egal ob für sechs oder einen.

LG,
Claudia
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Re: sibirische-einsiedler

#7

Beitrag von zonia » Do 22. Mär 2012, 09:53

luitpold hat geschrieben:boah, da verspüre ich ein wohliges gruseln.
Das Wohlige beim Gruseln vergeht Dir, wenn Du das Buch gelesen hast... Schon allein die Ernährung war im -langen- Winter eine Katastrophe- fast nichts als getrocknete Kartoffeln und Brennesseln, ein bischen Roggen, Zirbelkieferzapfen. Die Ziegen beispielsweise kamen erst mit dem Kontakt zur Zivilisation. Gruselig auch die Lebens- und Weltansichten der Altgläubigen, unglaublich, was für Zwängen und Dogmen sich Menschen freiwillig unterwerfen...
'Simplify, simplify!'
Henry David Thoreau

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Re: sibirische-einsiedler

#8

Beitrag von Moosi » Do 22. Mär 2012, 10:25

Ich habe das Buch über sie schon vor einigen Jahren gelesen und mich seitdem immer wieder mal gefragt, ob sie noch lebt. Die Hubschrauberflüge zu ihr wurden ja aus Kostengründen eingestellt.

Das Buch ist sehr beeindruckend. So ein Leben kann man sich nicht mal vorstellen, geschweige denn wollen. Aber sie ist so aufgewachsen und hatte keine Wahl. Religion ist wohl wirklich Schicksal.

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Familie_Lykow und dieses Buch habe ich gemeint:

Wassili Peskow: Die Vergessenen der Taiga : die unglaubliche Geschichte einer sibirischen Familie jenseits der Zivilisation. Goldmann, München 1996, ISBN 3-442-12637-1.

Liebe Grüße

Moosi

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