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Die Krisen des Kapitalismus

Verfasst: Mo 9. Jan 2012, 02:50
von luitpold
ich habs gefunden, ohne es gesucht zu haben.
vermutlich werde ich mich mit dem inhalt nicht identifizieren können.

lg
luitpold

Saral Sarkar: Die Krisen des Kapitalismus

http://www.oekosozialismus.net/krisende ... lismus.pdf
Der Autor:

Saral Sarkar, geb. 1936 in Indien, Germanist und Deutschlehrer, hat sich seit seiner frühen Jugend mit den grundlegenden politökonomischen Fragen der Zeit beschäftigt. Seit 1982 lebt er als Publizist und politischer Aktivist in Köln. Er beteiligte sich an der Ökologie- und Friedensbewegung und war von 1982 bis 1987 aktives Mitglied der deutschen Grünen. Zurzeit ist er aktiv in der Bewegung gegen die neoliberale Globalisierung.

Das Buch:

In diesem Buch stellt Sarkar ziemlich alles in Frage, was wir bisher über „nachhaltige Entwicklung“ gelesen haben. Für Sarkar ist die Idee eines ökologisch verträglichen Kapitalismus reine Illusion, weil der Kapitalismus seinem Wesen nach dem Wachstumszwang unterworfen ist und deshalb nicht „ökologisiert“ werden kann.

Sarkar spricht aus, was immer noch undenkbar scheint: Die Wirtschaften der Industrieländer müssen radikal schrumpfen, wenn sie dem Gebot der Nachhaltigkeit gerecht werden und somit eine Zukunft haben sollen.

Der Autor ist überzeugt, dass eine neuartige sozialistische Ordnung – die er Ökosozialismus nennt – notwendig ist, wenn wir die gegenwärtige globale ökologische und soziale Krise überwinden wollen. In diesem Zusammenhang weist er mit einer Fülle von Material nach, dass das sowjetische Modell des Sozialismus hauptsächlich an den Grenzen des Wachstums gescheitert ist.

Re: Die Krisen des Kapitalismus

Verfasst: Mo 9. Jan 2012, 10:08
von Albert
Hallo luitpold,

an dieser Stelle muss man unterscheiden zwischen Kapitalismus und Marktwirtschaft.
Den Bedarf an Waren durch Angebot und Nachfrage zu regeln funktioniert in der Regel (mit Einschränkungen) und erfordert auch kein grenzenloses Wachstum. Eine der Schwächen des Sozialismus nach Leninistischem Bild war m.E. diesen Mechanismus ungenutzt zu lassen.
Kapitalismus dagegen beruht darauf dass Personen die Geld haben es Personen leihen die damit Gewinne erwirtschaften und davon einen Zins bezahlen. Dieses System funktioniert nur bei exponentiellem Wachstum, und daher nur in einer grenzenlosen Welt.
Eigentlich sind wir schon in den 80ern an diese Grenzen gestossen, wir haben es nur geschafft durch Aufnehmen von Schulden das Unausweichliche etwas zu verzögern.

Ohne das Buch gelesen zu haben halte ich es für richtig über Alternativen zum Kapitalismus nachzudenken. Ein wichtiges Kriterium scheint mir zu sein ob die anvisierte Gesellschaftsform mit echten Menschen funktioniert, oder nur mit erhofften 'besseren' Menschen. Kapitalismus funktioniert (vom Resourcenproblem abgsehen) mit Menschen die alle nur nach ihrem persönlichen Vorteil streben. Das trifft weder auf Sozialismus noch auf Demokratie zu, ein Problem dem wir gerade gegenüberstehen.

Re: Die Krisen des Kapitalismus

Verfasst: Mo 9. Jan 2012, 10:19
von roland
Hi,
Albert hat geschrieben:an dieser Stelle muss man unterscheiden zwischen Kapitalismus und Marktwirtschaft.
Absolut meine Meinung!
Kapital: das vorhandene Material, das vorhandene Geld usw. Um das zu vermehren, muss gesammelt und gehortet werden = Einbahnstraße = Stillstand
Markt: der Austausch von Waren, Gütern usw: basiert auf wechsel, gegenseitigen Interessen, Kreisläufen, ...= eigendynamische Bewegung

Roland

Re: Die Krisen des Kapitalismus

Verfasst: Mo 9. Jan 2012, 10:38
von Thomas/V.
Der Autor ist überzeugt, dass eine neuartige sozialistische Ordnung – die er Ökosozialismus nennt – notwendig ist, wenn wir die gegenwärtige globale ökologische und soziale Krise überwinden wollen.
Und ich bin überzeugt, das es keine "von oben" verordnete oder installierte Gesellschaftsform geben kann, die nachhaltig funktioniert.
Wenn also sowas wie eine Öko-Diktatur angestrebt wird, wird auch diese wieder zusammenbrechen, wie alle anderen Diktaturen.

Wir müssen endlich wegkommen von "globalen" Visionen jeder Art!
Einheitsbrei auf der ganzen Erde kann nicht funktionieren.
Stattdessen müssen lokale und regionale, vor Ort gewachsene und an die jeweiligen Bedingungen angepaßte Gemeinschaftsformen gefördert werden. Und diese Förderung muß "ergebnissoffen" sein, also ohne irgendwelche Vorgaben, wie das Endergebnis aussehen soll.

Re: Die Krisen des Kapitalismus

Verfasst: Mo 9. Jan 2012, 15:09
von AnamPrema
Danke Thomas, so sehe ich das auch
und wir Menschen müssen uns auf unseren gesunden Menschenverstand besinnen,
uns erinnern, dass wir zusammen und in Harmonie mit Mutter Erde wieder ein
harmonisches Gleichgewicht erreichen können.
Dass wir alle glücklich sein wollen, voller Lebensfreude und kreativem Geist,
anerkannt und respektiert für das was wir sind - ein menschliches Wesen.

Aufhören
nach dem Prinzip immer mehr, immer höher, immer schneller, ... zu leben
dafür hin zu mehr Miteinander, Herzenswärme,gegenseitigem Fördern, Forscherdrang und
Erfindergeist.

AnamPrema