Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
Hallo,
http://www.zeit.de/2013/41/erdoelfoerde ... is-statoil
zeigt mir einfach, daß wir auch in Zukunft mit allen verfügbaren Mitteln sämtliche irgendwie verfügbaren Bodenschätze fördern werden. Und wenn dann nichts mehr zu fördern ist, - dann wird sich die Frage stellen, wie geht es weiter.
Für mich persönlich hat diese Vorgehensweise den Vorteil, daß es während meiner (statistischen) Lebenszeit wahrscheinlich weiter mit dem "Business as usual" gehen wird und ich davon profitieren werde.
Aber die ganzen nachfolgenden Generationen werden umso stärker unter unserem Raubbau zu leiden haben.
Dagmar
http://www.zeit.de/2013/41/erdoelfoerde ... is-statoil
zeigt mir einfach, daß wir auch in Zukunft mit allen verfügbaren Mitteln sämtliche irgendwie verfügbaren Bodenschätze fördern werden. Und wenn dann nichts mehr zu fördern ist, - dann wird sich die Frage stellen, wie geht es weiter.
Für mich persönlich hat diese Vorgehensweise den Vorteil, daß es während meiner (statistischen) Lebenszeit wahrscheinlich weiter mit dem "Business as usual" gehen wird und ich davon profitieren werde.
Aber die ganzen nachfolgenden Generationen werden umso stärker unter unserem Raubbau zu leiden haben.
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
Re: Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
Hallo,
mir geht bei solchen Meldungen immer ein Beispiel im Kopf herum, wo auf sehr anschauliche Weise der Energiegehalt von Benzin im Vergleich zur menschlichen Arbeitskraft geschildert wird. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, habe ich auch aus dem Netz
.
Beispiel:
mein Auto verbraucht auf 100 KM insgesamt 5 Liter Diesel. Wenn ich also nur einen Liter Diesel zur Verfügung habe, dann kann ich mit dem Auto gemütlich 20 KM weit fahren.
Wenn ich jetzt zwei Männer bitten würden, mein Auto (wiegt über 1 Tonne) zurückzuschieben (flache Ebene), dann hätten die mit dem Schieben schon ganz schön was zu tun. Und die würden dann auch maximal Schrittgeschwindigkeit (ca. 3 KM in der Stunde) gehen können.
Das bedeutet, daß zwei Männer zusammen dann 2x7 Stunden für die 21 KM brauchen würden.
Ich müßte also den Arbeitslohn von 14 Stunden berappen, wo ich vorher nur 1 Liter gebraucht habe. Selbst wenn ich den beiden für die schwere Arbeit nur 7 Euro pro Stunde bezahle, würde mich der Rücktransport dann 98 Euro kosten. Den Liter Diesel bekomme ich jetzt zur Zeit für ca. 1,35 Euro.
98 Euro im Vergleich zu 1,35 Euro.
Wir haben mit Benzin und Diesel ein immens großes Heer an "Sklavenarbeitern", wodurch erst unser derzeitiger Lebensstil ermöglicht wird.
Was passiert, wenn der stetige Erdölstrom mal langsam aber sicher versiegt????
Dagmar
mir geht bei solchen Meldungen immer ein Beispiel im Kopf herum, wo auf sehr anschauliche Weise der Energiegehalt von Benzin im Vergleich zur menschlichen Arbeitskraft geschildert wird. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, habe ich auch aus dem Netz
Beispiel:
mein Auto verbraucht auf 100 KM insgesamt 5 Liter Diesel. Wenn ich also nur einen Liter Diesel zur Verfügung habe, dann kann ich mit dem Auto gemütlich 20 KM weit fahren.
Wenn ich jetzt zwei Männer bitten würden, mein Auto (wiegt über 1 Tonne) zurückzuschieben (flache Ebene), dann hätten die mit dem Schieben schon ganz schön was zu tun. Und die würden dann auch maximal Schrittgeschwindigkeit (ca. 3 KM in der Stunde) gehen können.
Das bedeutet, daß zwei Männer zusammen dann 2x7 Stunden für die 21 KM brauchen würden.
Ich müßte also den Arbeitslohn von 14 Stunden berappen, wo ich vorher nur 1 Liter gebraucht habe. Selbst wenn ich den beiden für die schwere Arbeit nur 7 Euro pro Stunde bezahle, würde mich der Rücktransport dann 98 Euro kosten. Den Liter Diesel bekomme ich jetzt zur Zeit für ca. 1,35 Euro.
98 Euro im Vergleich zu 1,35 Euro.
Wir haben mit Benzin und Diesel ein immens großes Heer an "Sklavenarbeitern", wodurch erst unser derzeitiger Lebensstil ermöglicht wird.
Was passiert, wenn der stetige Erdölstrom mal langsam aber sicher versiegt????
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
- Reisende
- Beiträge: 4268
- Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
- Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a
Re: Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
sehr interessanter vergleich.
was passiert, wenn das alles alle ist? gute frage.
man wird alternative energiequellen nutzen.
- wind, wasser, sonne sind ja bekannt, und ich bin mir sicher es gibt noch viele gute konzepte irgendwo tief in den schubladen der industrie...
- ein pferd zieht dein auto die 21km in 2 (?)h und braucht dafür eine portion hafer für xy EUR....
- vll gibt es dann irgwann den genmanipulierten baum, der innerhalb von 2 jahren 50 meter hoch wird und den brennwert von steinkohle hat....
ich weiß es auch nicht. bestenfalls verlangsamt sich unsere welt wieder.
was passiert, wenn das alles alle ist? gute frage.
man wird alternative energiequellen nutzen.
- wind, wasser, sonne sind ja bekannt, und ich bin mir sicher es gibt noch viele gute konzepte irgendwo tief in den schubladen der industrie...
- ein pferd zieht dein auto die 21km in 2 (?)h und braucht dafür eine portion hafer für xy EUR....
- vll gibt es dann irgwann den genmanipulierten baum, der innerhalb von 2 jahren 50 meter hoch wird und den brennwert von steinkohle hat....
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.
-
Knurrhuhn
Re: Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
Warum wird auf Teufel komm raus noch der allerletzte Tropfen Öl aus der Erde gequetscht, wenn man irgendwann ja doch Alternativen finden muß? Warum denn nicht JETZT?!
Ist dem Menschen die Zukunft kommender Generationen tatsächlich so dermaßen egal, daß er die Folgen ignoriert und alles weiter bis zum letzten treiben muß?
Ist dem Menschen die Zukunft kommender Generationen tatsächlich so dermaßen egal, daß er die Folgen ignoriert und alles weiter bis zum letzten treiben muß?
- Reisende
- Beiträge: 4268
- Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
- Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a
Re: Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
ja.
profitdenken ist leider immer kurzfristig.
profitdenken ist leider immer kurzfristig.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.
Re: Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
Hallo,
Ich denke, wenn wir mal ausrechnen würden, wieviele (Arbeits)Pferde zusätzlich auf dieser Welt benötigt würden, um all das Benzin und den Diesel zu ersetzen, die derzeit im Transport, in der Landwirtschaft, im Bergbau, etc. etc. verbraucht werden, ich denke diese Anzahl an Pferden könnten wir schon jetzt nicht mehr ernähren.
Und wenn ich mir nur mal so einen (von verdammt vielen auf dieser Welt) großen Tagebau angucke, wo z.B. in riesigen Lastwagen die teilweise ja haushoch und groß sind das Gestein und die Erze transportier werden, wie sollten wir deren Arbeitskraft durch Pferde ersetzen. Vor allem bei jedem Pferd müßte dann ja auch noch ein menschlicher "Bediener" dabei sein, der auch Geld haben will und auch ernährt werden will.
Wie schon gesagt, ein paar Jahrzehnte mag das wohl noch gut gehen, aber was kommt dann???
Dagmar
irgendwie hoffe ich das ja auch, aber was ist, wenn wir uns beide irren??? Darauf verlassen, daß da was ist, möchte ich mich also einfach nicht.Reisende hat geschrieben:und ich bin mir sicher es gibt noch viele gute konzepte irgendwo tief in den schubladen der industrie...
Um ein Pferd über das ganze Jahr zu ernähren, benötigt man bestimmt einen Hektar Land für den Anbau von Hafer, Heu, etc. Dieses Lanf würde dann für die Ernährung von Menschen fehlen.Reisende hat geschrieben:- ein pferd zieht dein auto die 21km in 2 (?)h und braucht dafür eine portion hafer für xy EUR....
Ich denke, wenn wir mal ausrechnen würden, wieviele (Arbeits)Pferde zusätzlich auf dieser Welt benötigt würden, um all das Benzin und den Diesel zu ersetzen, die derzeit im Transport, in der Landwirtschaft, im Bergbau, etc. etc. verbraucht werden, ich denke diese Anzahl an Pferden könnten wir schon jetzt nicht mehr ernähren.
Und wenn ich mir nur mal so einen (von verdammt vielen auf dieser Welt) großen Tagebau angucke, wo z.B. in riesigen Lastwagen die teilweise ja haushoch und groß sind das Gestein und die Erze transportier werden, wie sollten wir deren Arbeitskraft durch Pferde ersetzen. Vor allem bei jedem Pferd müßte dann ja auch noch ein menschlicher "Bediener" dabei sein, der auch Geld haben will und auch ernährt werden will.
und falls es den dann nicht gibt, was dann?Reisende hat geschrieben: vll gibt es dann irgwann den genmanipulierten baum, der innerhalb von 2 jahren 50 meter hoch wird und den brennwert von steinkohle hat....
Das fragen sich mit dir und mir zusammen wohl sehr viele Menschen auf dieser Welt. Eine Antwort habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.Knurrhuhn hat geschrieben:Warum wird auf Teufel komm raus noch der allerletzte Tropfen Öl aus der Erde gequetscht, wenn man irgendwann ja doch Alternativen finden muß? Warum denn nicht JETZT?!
Wie schon gesagt, ein paar Jahrzehnte mag das wohl noch gut gehen, aber was kommt dann???
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
- Little Joe
- Beiträge: 5240
- Registriert: Di 3. Aug 2010, 20:08
- Familienstand: verpartnert
- Wohnort: Eifel Klimazone 7a
Re: Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
... Hanf könnte jetzt schon Zellulose, welche aus Bäumen gewonnen wird komplett ersetzen, wenn man ihn denn anbauen würde.Reisende hat geschrieben:vll gibt es dann irgwann den genmanipulierten baum, der innerhalb von 2 jahren 50 meter hoch wird und den brennwert von steinkohle hat....
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.
- Reisende
- Beiträge: 4268
- Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
- Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a
Re: Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
noch mehr brainstorming:
- vll beherrschen wir irgendwann die kernfusion (so lange bis wir alle in die luft fliegen)
- vll gibt es dann energie gewonnen aus antimaterie
- warp-antrieb wird serienreif
man kann ganz gut in science-fiction romanen stöbern zu diesen fragen. vieles, was vor wenigen jahrzehnten als phantasiegebilde galt, ist heute realität.
letztendlich ist die beantwortung eurer fragen aber mMn unmöglich. wir können in glaskugeln starren, aber die zukunft voraussagen können wir nicht.
- vll beherrschen wir irgendwann die kernfusion (so lange bis wir alle in die luft fliegen)
- vll gibt es dann energie gewonnen aus antimaterie
- warp-antrieb wird serienreif
man kann ganz gut in science-fiction romanen stöbern zu diesen fragen. vieles, was vor wenigen jahrzehnten als phantasiegebilde galt, ist heute realität.
letztendlich ist die beantwortung eurer fragen aber mMn unmöglich. wir können in glaskugeln starren, aber die zukunft voraussagen können wir nicht.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.
Re: Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
wenn man überlegt, wieviel Bodenschätze gefördert werden ( einschließlich Erdöl) um Dinge zu produzieren, die nur um des Verkaufens willen den Leuten eingeredet werden und ganz schnell auf dem Müll landen .....
und der Mensch hält sich immer noch für die Krone der Schöpfung
Gott hätte die 5Tagewoche einhalten sollen, dann wäre die Erde jetzt nicht in Gefahr.
Wobei nicht die Erde in Gefahr ist ( die kommt durch), sondern die Menschheit.
liebe Grüße
Lehrling
und der Mensch hält sich immer noch für die Krone der Schöpfung
Gott hätte die 5Tagewoche einhalten sollen, dann wäre die Erde jetzt nicht in Gefahr.
Wobei nicht die Erde in Gefahr ist ( die kommt durch), sondern die Menschheit.
liebe Grüße
Lehrling
Ist die Heilung von PatientInnen ein nachhaltiges Geschäftsmodell?
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...
Re: Vollautomatische Erdölförderung in der Arktis
Hallo Reisende,
ich lese sehr gerne Science Fiction - ist einfach sehr entspannend.
Aber leider lebe ich auf der Erde zur Jetztzeit mit unserer Realität und
Ich persönlich halte es einfach nur für äußerst fahrlässig und eigentlich sogar schon kriminell, daß wir als Menschheit einfach so weiter machen wie in den letzten 150 Jahren.
Mir kommt unsere Situation (also der Menschen die in Europa und Nordamerika leben) so ähnlich vor, wie die Situation der Juden im Deutschen Reich um 1925 und später. Ich denke, daß dort in den jüdischen Gemeinden sehr viel darüber diskutiert wurde, was für Risiken von der NSDAP und Adolf Hitler ausging. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie dann die große Mehrheit auch gesagt hat: Wird schon nicht so schlimm werden:
Bin ja schließlich Deutscher und habe im 1. Weltkrieg das Eiserne Kreuz bekommen
Regt euch nicht so auf, ist nur ein Schaumschläger
Die da oben werden den Österreicher schon unter Kontrolle bekommen
etc. etc. etc.
Das Ende vom Lied kennen wir. Diejenigen Juden die rechtzeitig geflohen sind, haben überlebt, der Großteil der anderen wurde vergast.
Und wenn ich das auf unsere heutige Situation übertrage mit Klimaveränderungen, Raubbau an der Natur, wie wir mit uns und untereinander umgehen, dann gibt es eben auch zwei grobe Richtungen:
Zu hoffen, das das eintritt was du alles angeführt hast und so weiterleben wie bisher oder vielleicht doch noch ein bißchen mehr vorbereitet zu sein, auf vielleicht schwieriger werdende Zeiten.
Dagmar
ich lese sehr gerne Science Fiction - ist einfach sehr entspannend.
Aber leider lebe ich auf der Erde zur Jetztzeit mit unserer Realität und
da hast du Recht.Reisende hat geschrieben: aber die zukunft voraussagen können wir nicht.
Ich persönlich halte es einfach nur für äußerst fahrlässig und eigentlich sogar schon kriminell, daß wir als Menschheit einfach so weiter machen wie in den letzten 150 Jahren.
Mir kommt unsere Situation (also der Menschen die in Europa und Nordamerika leben) so ähnlich vor, wie die Situation der Juden im Deutschen Reich um 1925 und später. Ich denke, daß dort in den jüdischen Gemeinden sehr viel darüber diskutiert wurde, was für Risiken von der NSDAP und Adolf Hitler ausging. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie dann die große Mehrheit auch gesagt hat: Wird schon nicht so schlimm werden:
Bin ja schließlich Deutscher und habe im 1. Weltkrieg das Eiserne Kreuz bekommen
Regt euch nicht so auf, ist nur ein Schaumschläger
Die da oben werden den Österreicher schon unter Kontrolle bekommen
etc. etc. etc.
Das Ende vom Lied kennen wir. Diejenigen Juden die rechtzeitig geflohen sind, haben überlebt, der Großteil der anderen wurde vergast.
Und wenn ich das auf unsere heutige Situation übertrage mit Klimaveränderungen, Raubbau an der Natur, wie wir mit uns und untereinander umgehen, dann gibt es eben auch zwei grobe Richtungen:
Zu hoffen, das das eintritt was du alles angeführt hast und so weiterleben wie bisher oder vielleicht doch noch ein bißchen mehr vorbereitet zu sein, auf vielleicht schwieriger werdende Zeiten.
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
