Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

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Olaf
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Re: Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

#91

Beitrag von Olaf » Fr 4. Jan 2013, 10:00

Hallo Spencer,
das sein Vater ja Recht hat und das die Welt kaputt geht, wenn alle so weiter leben wie bisher...
Wir hatten die Diskussion vor geraumer Zeit schon mal, da war der Auslöser allerdings ein Pressebericht. Was mich eigentlich stört, dass er dieses Anwesen herunterwohnt, heisst, das vom Geld seiner Vorfahren gekaufte Haus (wenn ich das noch recht in Erinnerung habe) hält sicher noch mit Abstrichen sein Leben lang, aber dann ist es abrissreif. Werte, die Menschen vor ihm geschaffen haben, das Geld und das Haus, nicht er. Ist das verantwortungsvoll? So wie er lebt geht die Welt auch kaputt, anders eben. Für mich keine Option.
Dann lieber ersterer, auch nicht zum direkten nachmachen, aber nachvollziehbarer.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.


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Little Joe
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Re: Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

#93

Beitrag von Little Joe » Fr 4. Jan 2013, 12:49

Ich hatte den Röderbericht schon vor einiger Zeit mal gesehen und fand ihn interessant (weil ich immer gerne sehe was andere machen und wie sie leben) aber nicht inspirierend aber auch nicht ganz schlimm. Hab ihn halt angeschaut mit dem Gedanken "schau an, so kann mans auch machen", eigentlich muss man nicht an jeden Käse n Henkel machen. Gerade im Bereich SV gibt es so viele verschiedene Facetten soll doch jeder sein Ding machen und wenn ich da für mich beim betrachten einen Nutzen raus ziehen kann, gut, wenn nicht auch gut.
Interessanter find ich den Gedanken, den hobbygärtnerin reingebracht hat.
hobbygaertnerin hat geschrieben:während es früher vollkommen normal war, sich weitgehenst selbst nach Möglichkeiten zu versorgen, ein paar Hühner, Kaninchen, Gemüse- und Obstgarten für den Eigenbedarf zu halten, kam das total aus der Mode, im Gegenteil, wer was auf sich hielt, kaufte ein.
Ich fänds viel besser wenn mehr Menschen diese "Normalität" wieder Leben könnten, gegen die Entfremdung vom "Lebensmittel".
Manchmal kommt mir der Gedanke, dass wir, die wir einiges an Lebensmitteln selber herstellen doch schon recht priviligiert sind. Ich empfinde es grade im Sommer als den totalen Luxus, wenn ich Lust auf Salat habe nur 20m weit laufen muss um mich dann noch zu entscheiden, welche Sorte ich haben will und frischer gehts wohl kaum noch. Der Unterschied zu "früher" ist wohl dass wir es können und nicht müssen. Die Frage ist wohl eher warum? Für mich kann ich es nur so weit beantworten, dass es mich glücklich macht, ein tag im Garten ein WE im Wald und trotz dass ich körperlich kaputt bin sind die Batterien wieder aufgeladen. Ich muss niemandem beweisen dass ich der Super SV ler bin, wenn ein Hagelsturm alles zerschiesst ist das schlimm aber nicht der Weltuntergang, weil ich (noch) nicht drauf angewiesen bin. Ja, ich hab die Idee, wenn das Haus mal in ein paar Jahren abbezahlt ist, die Lohnarbeit soweit zu reduzieren dass ich mehr zu Hause machen kann aber bis dahin mache ich das was möglich ist.
hobbygaertnerin hat geschrieben:Mich würde interessieren, wieviel % Selbstversorgung macht ihr ungefähr?
Ist das wirklich so interessant (wichtig)? Auf der einen Seite bin ich im Sommer zum Grossteil was Lebensmittel anbetrifft vom zukauf unabhängig. Aber alles andere :hmm: Auch wenn mein Trinkwasser aus dem eigenen Brunnen kommt, das Holz aus dem eigenen Wald und die Eier von den eigenen Hühnern ist da noch immer GANZ VIEL was ich zukaufe. Angefangen von Kleinigkeiten, wie Waschmittel (nein ich wasche nicht mit Kastanien) und Toilettenpapier (nein ich will keine alten Zeitungen recyceln :ohoh: ) und Schokolade (alle Saatversuche sind bisher fehl geschlagen) bis hin zum Sprit fürs Auto, Versicherungen, Grundsteuer etc. Denke mal die 100% SV ist eine Utopie kann mir nicht vorstellen, dass da irgendjemand dran reicht, aber der Weg ist ja das Ziel. :ohm:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Bunz
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Re: Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

#94

Beitrag von Bunz » Fr 4. Jan 2013, 13:05

hobbygaertnerin hat geschrieben:während es früher vollkommen normal war, sich weitgehenst selbst nach Möglichkeiten zu versorgen, ein paar Hühner, Kaninchen, Gemüse- und Obstgarten für den Eigenbedarf zu halten, kam das total aus der Mode, im Gegenteil, wer was auf sich hielt, kaufte ein.
Richtig,
Selbstversorgung ist das Stinknormale, über das man garnicht sprechen muß.
Nur die Spinner, die die Selbstversorgung für was Exotisches halten, drehen Filme, schreiben Zeitungsartikel und präsentieren sich vor der Kamera.
Und...Autarkie ist genauso was für Spinner.
lg
Bunz
Wir hatten es hier schon hundertmal herausgearbeitet, daß es hundertprozentige Selbstversorgung nicht gibt und auch nicht geben kann.
Jeder macht das, was er zustande bringt.
Fertig.
Ich kann das Gewese nicht verstehen.
Na gut...eben ich. Muß keiner auch so sehen.
Und auch mit Aussteigen hat Selbstversorgung nichts zu tun.
Was soll das alles?
Aber...richtig...die Mode ist schon eine treibende Kraft.
Von den Besuchern, die hier waren, gab es nicht einen Einzigen, der nicht gesagt hätte:" Schön, was ihr macht."
Es gab aber auch nicht einen Einzigen, der es nachmachen würde.
Hm.
Die Mode ist halt noch nicht so weit, das Selbstverständliche zu favorisieren.
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

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Re: Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

#95

Beitrag von Adjua » Fr 4. Jan 2013, 13:09

Bunz, wenn Selbstversorgung sollte vielleicht was Normales sein, ist es aber nicht. Daher trägt ein Röder mit seinem Film zum besseren Verständnis des Themas bei - halte ich keineswegs für Spinnerei.

Manfred

Re: Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

#96

Beitrag von Manfred » Fr 4. Jan 2013, 13:56

Was jemand für "normal" hält, hängt nun mal davon ab, unter welchen Einflüssen er aufwächst.
Und die Masse der Deutschen ist inzwischen fern von Kleintierhaltung, Gemüsegarten oder gar Landwirtschaft aufgewachsen und ernährt sich von Kindesbeinen an aus dem Laden.
Da prallen halt zwei Weltsichten aufeinander. Für die einen ist es ganz normal und für die anderen alles neu, mit vielen Erfahrungen und Unsicherheiten verbunden und ein großes Abenteuer.
Und dann gibt es noch mal eine Menge Leute irgendwo dazwischen (mich z.B.). Die z.B. aus der Kindheit noch vieles kennen aber nicht mehr im Detail erinnern können und sich deshalb auch erst wieder an die Materie heranarbeiten und eigene Erfahrungen sammeln müssen, oder die Althergebrachtes mit mit modernen Mitteln und Möglichkeiten kombinieren möchten.

Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Und wenn er mit etwas für ihn neuem konfrontiert wird, neigt er dazu, entsprechendes Aufhebens zu machen. Die erste große Reise, die erste große Liebe, der erste Umzug usw. usw.

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Re: Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

#97

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 4. Jan 2013, 13:57

Hallo Little Joe,
ein Teil könnte wenigstens im Garten etwas heranziehen, aber es fehlt die Zeit, das Kow how und ein wenig auch die Ausdauer, Geduld, auch das Ansehen, ein Teil kann es nicht, weil kein Garten, überlange Wege zur Arbeit und zurück nicht mehr viel Raum für diesen langsameren Lebensstil lassen.
Selbst kochen, auch ein Relikt aus vergangenen Zeiten, wer steht sich nach einem langen Arbeitstag noch an den Herd?
Es macht auch abhängig, wer sich ein paar Hühner hält, einen Gemüsegarten anlegt, kann eben nicht so in Urlaub fahren, seine Freizeit im Sinne des Normalverbrauchers nicht so führen .
Wer sich selbst mit Obst und Gemüse versorgt, wird doch eher belächelt, die Frische und Qualität der eigenen Wertschöpfung muss man sich immer wieder selbst bewusst machen.
Gruss
hobbygaertnerin

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Spencer
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Re: Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

#98

Beitrag von Spencer » Fr 4. Jan 2013, 14:46

@ Olaf - ja, ich hab mir auch so gedacht, wenn der nicht den Hof geerbt hätte, was wäre dann gewesen ? Schöner Hof und wirklich Schade wenn der dann nicht erhalten werden kann.

@ Manfred - Hab mir Deinen Link angeschaut. ;) Also hat alles keinen Zweck. Wir gehen den Weg allen irdischen. Wir gehen unter ;)
Aber ich seh das ja schon im kleinen Rahmen. Bei uns in der Nähe hat sich auch vor einiger Zeit ein Wagendorf gegründet. Voller Enthusiasmus wurden Aktionen gemacht (Müll sammeln an der Bundesstraße usw.). Allerdings bin ich dann mal lang gefahren und muss sagen im letztene Jahr hat sich da nicht mehr viel getan. Die Website ist aucht "tod" usw.

Also stellen wir abschließend fest. Es hat keinen Zweck. Wir sind zu fest im System gefangen. "Sie " haben das erreicht was sie wollten. Es gibt keine freien Menschen mehr auf dieser "Welt" denn irgendwie sind alle abhängig von den Mächtigen.. dem Geldadel. :pfeif:

Ab und an dreht mal einer ein Film über diesen oder jenen "Spinner". Wir schauen uns das an sind eine Weile abgelenkt und diskutieren darüber. Und der Lauf der Welt geht weiter....

:holy:

Manfred

Re: Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

#99

Beitrag von Manfred » Fr 4. Jan 2013, 16:05

@Spencer:
Ich lege den Eingangstext und die Beispiele im Link deutlich anders aus.
Wenn man von Nachhaltigkeit redet, muss man auch das Erwirtschaften des eigenen Lebensunterhaltes sowie das Erhalten und Pflegen von Gebäuden, Geräten, bedürftigen Mitmenschen etc. thematisieren, und die dafür auflaufenden Kosten.
Und Sinn oder Unsinn seines Tuns muss jeder mit sich selbst ausmachen. Oder man lässt es, wie die meisten, einfach bleiben die Frage danach zu vertiefen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Klaus Röder auf dem weg zur Selbstversorgung

#100

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 4. Jan 2013, 17:10

hallo!
Spencer hat geschrieben:Also hat alles keinen Zweck. Wir gehen den Weg allen irdischen. Wir gehen unter
:holy: eben - wir werden alle sterben und unsere Häuser werden zerfallen.....

Aber bedeutet das wirklich das es keinen Sinn hatte? :hmm:

wozu sind wir auf der Erde - weißt du das?

abgesehen davon finde ich die Bezeichnung "Spaßbauer" irgendwie süß (die Bezeichnung!!) ;)

liebe Grüße!

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