Droht uns das Ende der Natur?

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Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#81

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 15. Apr 2018, 22:41

centauri hat geschrieben:@Osterheidi
Die Harvester machen da gar nix platt. Die räumen dort nach dem Sturm Friderike auf weil dort gerade 70 000 m³ Holz liegen und demnächst der Borkenkäfer kommt. ;)
Fichtenborkenkäfer?
Wo wachsen Fichten gesund und stabil?
Wie wachsen Fichten gesund und stabil?

Freut mich ja, dass dann nach den Sturm dort ein gesunder Mischwald wachsen darf und keine Autobahn oder so gebaut wird! :)
Rohana hat geschrieben:Haja könnte sich auch jeder ein paar Kühe und ein paar Schweine halten, tut nur kaum einer - und ich kann mir nicht vorstellen dass es an den Auflagen liegt
:neee: liegt am fehlenden Platz.

centauri

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#82

Beitrag von centauri » Mo 16. Apr 2018, 00:04

Fichten wachsen hier so gut wie keine, alles hauptsächlich Kiefernwälder.
Heide eben ;)

hobbygaertnerin
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#83

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 16. Apr 2018, 06:14

Derzeit hab ich nicht das Gefühl, als ob sehr viel Interesse daran bestünde, eine flächendeckene Bewirtschaftung mit "kleinstrukturierter Landwirtschaft" haben zu wollen.
Eher das Gegenteil, damit ja genug das Handtuch werfen- weil ganz andere Interessen anstehen.
Wenn es stimmt, dass mit Liebe gekocht- ein Essen zu etwas Wertvollem machen,
dann war der altmodische Bauer, der mit Leib und Seele seinen Hof bewirtschaftete, auch ein Garant für einen bestimmten Wert.
Ich kann mich glücklich schätzen, so einen Vater gehabt zu haben.
Was wir nicht selbst haben, kaufe ich in der Regel bei direktvermarktenden Betrieben- und vielleicht ist es nur Einbildung,
aber diese Liebe zum Hof, zur Landwirtschaft spüre ich auch in den Produkten.
Mag ja sein, dass das alles nur Schnee von gestern ist,
aber in unserer modernen Zeit hat oftmals etwas keinen Platz mehr- die Seele.
All das, was das Leben und Arbeiten auf den Höfen auch ein wenig Seele bieten würde, wurde uns ausgeredet.
Man braucht keine Hühner mehr, die Eier kann man billiger kaufen, warum noch einen Gemüsegarten, Ald.... hat das viel billiger und warum noch mit Obstbäumen herumwursteln und die Mühe des Ausmähens auf sich nehmen, Granny Smith und Pink Lady sind schön verpackt das ganze Jahr über knackigst zu kaufen.
Man hat keine Zeit mehr, es muss immer schneller gehen, um wirtschaftlich zu überleben, müssen die Betriebe immer Grösser werden- und das Hamsterrad dreht sich noch schneller.

Der kleine Gemüseacker auf dem Feld ist auch nicht mehr zeitgemäß, stört bei der Bewirtschaftung, ausserdem war lange Zeit so ein Gschmäckle von Armut, oder sehr altmodisch, wenn man noch selbst mit Gemüse herummachte.
Wer es sich leisten kann, kauft alles, lässt andere für sich bücken und hackeln.
Denn auch die ganze Spargel- und sonstige Erntearbeiten machen nicht mehr wir Deutschen, sondern es läuft nur noch über die Saisonarbeiter aus anderen Ländern.
Eben wer was gelten will, macht was "Gscheites" und wenn das in jedem Land so läuft- dann müssen immer die Leute zum Arbeiten her, die nicht viel gelten.
Und dann wundern wir uns, warum die Lebensmittel keinen Wert mehr haben und alle können sich über diese Landwirtschaft auslassen.
Wer sich selbst für die Kohl- und Salatköpfe gebückt hat, der geht ganz anders mit denen um.
Ob es wirklich so eine gute Sache ist, die Ernährung outzusourcen, naja, das wird die Zeit uns zeigen. Die Freiheit von Salat- und Kohlkopf hat auf alle Fälle ihren Preis.
Sicher hatten früher die Adeligen ihre Gärtner und ihr Personal, alle anderen mussten es selbst machen.
Wenn ich heute in den Siedlungen die Gartenumgestaltungen sehe- jeder Obstbaum wird rausgerissen, sehr viel gepflastert und mit Steinmulch versehen, den Rasen mäht das Robottermähschaf- diese Gärten sind sicher sehr pflegeleicht, man kann sich ja billig alles zum Essen kaufen-
aber manchmal ärgert mich diese Einstellung- da wird dann über das Insektensterben geschumpfen, aber im eigenen Garten hat nicht mal noch eine Biene oder anderes Insekt ein wenig Lebensraum-
und wehe der Bauer arbeitet noch später auf dem nahen Feld.
Wundern brauchen wir uns nicht- wenn die jungen Leute aus der Landwirtschaft auch so Leben wollen wie alle anderen.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#84

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mo 16. Apr 2018, 07:00

ein vorteil hat es denn doch dachte ich gerade da alle Länder mit allen handeln koenen wir uns keine größeren Konflikte mehr leisten.
Da dieses den weltweiten Handel stört.
Oder denke ich gerade falsch, das Trumpeltier macht ja gerade sehr Erfolgreich das Gegenteil.

viktualia

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#85

Beitrag von viktualia » Mo 16. Apr 2018, 08:29

Jetzt muss ich aber auch nochmal:
die Natur endet nicht mal nach ner Atombombe, der Titel zeugt nur von der menschlichen Arroganz.
Wenn, dann geht es uns an den Kragen, den Menschen.
Es geht um ein Ende der bekannten Strukturen, Ihno ist da wohl grad am nahesten dran.
Es wird anders, ob zum Guten oder Schlechten können wir mitgestalten, vorausgesetzt, wir jammern nicht nur.
Anschauen, was läuft, den Hintergrund begreifen, das konkrete Leiden der Einzelnen begreifen, so wie Hobbygärtnerin es tut, ist wichtig;
Zusammenhänge sehen, Lösungen entwickeln, diese Anwenden oder "fördern" ebenfalls.
Weg vom Glauben an eine "höhere Macht", in welcher Gestalt auch immer, hin zu Kreislaufdenken und mehr Eigenständigkeit.
Möglicherweise liegt das "unserer Natur" ja auch....

Wenn es "natürlich" ist, das Aufgeben eines Hofes, der seit Generationen im Familienbesitz ist, mit dem Wechsel eines Bürojobs zu vergleichen, dann bin ich froh, wenn auch diese Arroganz mit untergeht. Es ist kurzsichtig, so zu argumentieren, aber durchaus ein Abbild dessen, was uns zum Teil des Problems macht.
https://www.youtube.com/watch?v=XTPGpBBwt1w

Benutzer 72 gelöscht

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#86

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 16. Apr 2018, 09:28

oh Viktualia.... dieses Video. :oma: (danke für´s Einstellen!!)

sorry, ziemlich ot.

Ich hatte in meiner Jugendzeit zwei "Lebensentwürfe" - der eine war, so zu leben wie diese jungen Männer im Video.
Der andere war aufs Land zu zihen, Bäurin zu werden und Kinder zu bekommen.

Wirklich ganz geschafft hab ich es nicht, aber ich fürchte, ich habe mich damals für den zweiten Entwurf entschieden.

War das ein Fehler?? :hmm:

Einerseits weiß ich wohl, dass man die Dinge sein und werden lassen soll, wie sie sind und werden.

Andrerseits merke ich doch auch, welchen starken Einfluss "der Mensch" (manchmal ein einziger Mensch) auf den Lauf der Dinge hat und will ein Naturparadies schaffen, alte Nutzpflanzensorten weitervermehren und meinen Kindern ein gutes Vorbild sein.

Auf der anderen Seite will ich doch noch immer so leben wie ein Vogerl unterm Himmel, das sich keine Sorgen macht, was es morgen fressen wird.
Und den Müll, im Vertrauen darauf, dass schon alles stimmt, einfach auf den Boden werfen - das machen "die Naturvölker" so. Ich nehme mal an, weil sie noch großteils in diesem Vertrauen leben - und das ist eigentlich was wunderschönes, erstrebenswertes!!

Kann mir irgendwer sagen, wie ich aus diesem Dilemma rauskomm?

Es ist jetzt nicht ganz ot, weil irgendwie ist der gesamte "Umweltschutz" und die ganze "Landwirtschaft" ein bisschen in diesem Dilemma....

oder irre ich?

Und was ist am Ende mit unsrer "Gottheit", der Evolution??

Wildmohn

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#87

Beitrag von Wildmohn » Mo 16. Apr 2018, 12:15

Dieses Buch will die Liebe wecken zu den bedrohten und viel zu oft übersehenen Pflanzen und Tieren der Agrarlandschaft – von den Wiesenblumen und den Ackerwildkräutern bis zu Insekten und Vögeln, die alle aufeinander angewiesen sind. Es ist ein J’accuse gegen die intensive Landwirtschaft, die die Vielfalt unserer Natur auf dem Altar immer neuer Ertragssteigerungen mit noch mehr Einsatz von Chemie und Dünger opfert, und eine Politik, die es fördert, dass tonnenweise Raps, Getreide und Mais in Biogasanlagen und Autotanks landen. Es ist zudem ein Appell, sich nicht Sand in die Augen streuen zu lassen, wenn Agrarlobbyisten immer wieder behaupten, das Land oder gar die Welt werde verhungern, wenn wir in Deutschland nicht jeden Flecken Ackerfläche intensiv bewirtschafteten.
viktualia hat geschrieben:Jetzt muss ich aber auch nochmal:
die Natur endet nicht mal nach ner Atombombe, der Titel zeugt nur von der menschlichen Arroganz.
Vielleicht weckt dieser Textauszug ja Dein Interesse...

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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#88

Beitrag von emil17 » Mo 16. Apr 2018, 20:17

Zu den Subventionen.
Diese sollen nicht einfach Produktionsverbilligungen sein, sondern es sind Abgeltungen für Leistungen, die zugunsten der Allgemeinheit erbracht werden, aber nicht auf die Produktpreise umgelegt werden können.
Im Berggebiet sind das, ich habe es schon erwähnt, die Landschaftspflege, ohne die der Tourismus nicht funktionieren würde.
Hierher gehören auch Leistungen zum Artenschutz, zur Biodiversität, sowie etwas, was man als "Bereithalten von Produktionsflächen für den Bedarfsfall" (Krieg) bezeichnen könnte, was aber zum Glück in letzter Zeit nicht erforderlich war.
Leider sind die Subventionen allzuoft noch an die Produkte gebunden, was dazu führt, dass "Bahnhofbauern" (die viel Futter zukaufen) in manchen Dingen gleich behandelt werden wie Bauern, die wirklich selber produzieren. So wird z.B. die Milch einfach zusammengeschüttet. Auch nicht zertifiziertes Fleisch wird gleich behandelt, egal ob die Tiere mit Rauhfutter vom Hof oder mit viel Kraftfutter grossgezogen wurden.
Ein Bonus, den die Bauern und vor allem die Bergbauern haben, ist der, dass sie dem Typ des Urschweizers entsprechen, der am kargen Hang den Naturgewalten sein Auskommen abtrotzt. Das sieht man vor allem, wenn Berggebiete von Naturereignissen betroffen werden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

viktualia

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#89

Beitrag von viktualia » Mo 16. Apr 2018, 20:57

Wildmohn hat geschrieben:
Vielleicht weckt dieser Textauszug ja Dein Interesse...
Nein danke.
J´accuse die Bauern - kein Bedarf.
Apelle an Verbraucher, Schmähreden gegen Lobbyismus - gerne.
Aber dann bitte auch was über die Verarbeitung und den Vertrieb, vor allem auch den Im- und Export. Nicht nur Bienchen und Blümchen.
Nicht wieder so tun, als hätten die Bauern alle ne Koksküche, in der sie Lindan brauen.
Oder als hätte "Ertragssteigerung" nichts mit Wegwerfmentalität zu tun.

Wildmohn

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#90

Beitrag von Wildmohn » Mo 16. Apr 2018, 21:33

viktualia hat geschrieben:
Wildmohn hat geschrieben:
Vielleicht weckt dieser Textauszug ja Dein Interesse...
Nein danke.
J´accuse die Bauern - kein Bedarf.
Apelle an Verbraucher, Schmähreden gegen Lobbyismus - gerne.
Aber dann bitte auch was über die Verarbeitung und den Vertrieb, vor allem auch den Im- und Export. Nicht nur Bienchen und Blümchen.
Nicht wieder so tun, als hätten die Bauern alle ne Koksküche, in der sie Lindan brauen.
Oder als hätte "Ertragssteigerung" nichts mit Wegwerfmentalität zu tun.
Ach Viktualia, Dein Urteil zu diesem Buch, das immerhin 278 Seiten hat erscheint mir doch als sehr voreingenommen.
Ich werde es bei der erwähnten Lesung käuflich erwerben und lesen. Bin mir ganz sicher, dass da ein bisserl mehr als nur "Bienchen und Blümchen" drin steht...
Es ist übrigens keine Klage gegen die Bauern, sondern eine (An-)Klage gegen die Unternehmer, die die intensive Landwirtschaft -mit den bekannten Auswirkungen auf unsere Natur- betreiben. Und das sind in meinen Augen keine Bauern im ursprünglichen Sinne mehr...

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