Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

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DieterB
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Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#71

Beitrag von DieterB » Do 19. Jan 2012, 13:21

Thomas/V. hat geschrieben:sicherlich haben Tiere so etwas wie individuelle Eigenschaften, aber dabei von Charakter zu sprechen, halte ich für übertrieben, ...
Unsere Schaeferhuendin hatte einen sehr ausgepraegten Charakter. Die konnte muehlos zwischen einigen Dutzend Rollen hin und her wechseln, von der Primadonna Rolle, zum boesartig grollenden Wachhund bis hin zum verspielten Welpen. Die hatte auch mehr Mitgefuehl und war einfuehlsamer als die meisten Menschen. Die hat meine Gemuetsveraenderungen gespuert noch bevor sie mir selbst bewusst wurden. Sie hatte ein grosses Kommunikationstalent, einen Schubs in die Kniebeuge, ein Wink mit dem Kopf oder ein Blick genuegten, um klar auszudruecken, was sie wollte. Sie hatte auch ein grosses Repertoir an verschiedenen Lauten, um sich auszudruecken. Ich hab mich oft stundenlang mit ihr am Kamin unterhalten. Ich musste sie letzes Jahr beerdigen. Sie war ein toller Kerl bis ganz zuletzt, hat sich nie beschwert, obwohl wir oft zu dumm waren, sie zu verstehen. Hab im stroemenden Regen und unter Traenen ein Grab im klebrigen Lehm gegraben. Natuerlich haben Tiere Charakter, auch wenn die Menschen das nicht verstehen.

lg. Dieter

Manfred

Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#72

Beitrag von Manfred » Do 19. Jan 2012, 22:01

DieterB hat geschrieben:In diesem Thread wurde gezielt verhindert, dass das Thema „braune Oekologie“ diskutiert wurde,
Das kann ich nicht mal im Ansatz erkennen. Du hast dich doch darüber ausgelassen und jeder andere kann/konnte das auch und niemand hat euch den Mund / die Schreibfinger verboten.
Das umgekehrt auf Missstände bei der Berichterstattung hingewiesen wird und darauf, dass bei einem Fascho-Biobauern nicht zwangsweise das eine das andere begründen muss ist doch kein Redeverbot.
Das Biobauern in der Hinsicht sensibel sind begründet sich schon darin, dass sie aus interessierten konventionellen Fachkreisen gerne insgesamt oder wahlweise konzentriert auf die Anthroposophen unter generellen Naziverdacht gestellt werden, um die biologische Wirtschaftsweise als Ganzes in Frage zu stellen. Aber diese Diskussionen innerhalb der Bauernschaft scheinen die Öffentlichkeit (Dich) nicht zu erreichen.

Und die politisch Grünen wurden in diesem Thread auch schon angesprochen. Nicht ohne Grund wird immer wieder auf den (psyeudo)religiösen und faschistischen Charakter der grünen Bewegung hingewiesen. (Wobei man die Begriffe Faschismus und Rechtsradikalismus trennen muss).

Was fehlt also?

DieterB
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Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#73

Beitrag von DieterB » Fr 20. Jan 2012, 13:54

Manfred, ich hab den Eindruck, dass das Thema bewusst oder unbewusst massiv blockiert wird. Deshalb ist mir das Wort „gezielt“ herausgerutscht obwohl man das natuerlich nicht so leicht beweisen kann.
Das kann ich nicht mal im Ansatz erkennen. Du hast dich doch darüber ausgelassen und jeder andere kann/konnte das auch und niemand hat euch den Mund / die Schreibfinger verboten.
Ich hab mich NICHT darueber ausgelassen! Ich hab es vorsichtig in zwei Saetzen erwaehnt. Es liegt mir nicht Menschen etwas aufzudraengen, was sie nicht wollen. Natuerlich kann sich theoretisch jeder darueber auslassen, wenn er denn Lust hat sich anpoebeln zu lassen.
Das Biobauern in der Hinsicht sensibel sind ...
Das ist ja genau der Punkt. In der Oeffentlichkeit entsteht der Eindruck eines NAZI-BIO Komplexes. Wer Bio befuerwortet, ist ein Nazi. Was glaubst du, wie oft ich schon als Nazi beschimpft wurde, weil ich fuer Bio, Umweltschutz oder Nachhaltigkeit plaediert habe? Der historische Zusammenhang sowie einige braune Hoefe genuegen um diesen Eindruck in der Oeffentlichkeit herzustellen. Bis man dann umstaendlich erklaert hat, dass es sich nur um Einzelfaelle handelt, ist der Zeitpunkt, um fuer Oekologie zu werben bereits vergangen, denn die Leute haben schon das Interesse verloren.

Es ist unausweichlich, dass dieser Eindruck in der Zukunft noch verstaerkt wird, denn wie in den verlinkten Texten gezeigt wird, aehneln die Themen der Oekos den Themen der Neuen Rechten zum verwechseln. Die Braunen benutzen unsere Themen aber nicht, um Oekologie zu foerdern, sondern um ein faschistisches Weltbild zu verbreiten. Auch wenn die Nazis in absehbarer Zukunft nicht mehrheitsfaehig sein duerften, haben sie damit doch die Moeglichkeit Biobauern, Selbstversorgern sowie Oekos erheblichen Schaden zuzufuegen.

Deshalb sind Versuche, die Thematik unter den Teppich zu kehren, nicht nur nutzlos sonder auch sehr schaedlich. Die einzig richtige Herangehensweise ist Aufklaerung.
Aber diese Diskussionen innerhalb der Bauernschaft scheinen die Öffentlichkeit (Dich) nicht zu erreichen.
Schon wieder so eine Unterstellung. Ich hab oben ganz eindeutig gezeigt, dass ich mir der Problematik besser bewusst bin als du.
Und die politisch Grünen wurden in diesem Thread auch schon angesprochen.
Genau! Die Gruenen wurden auf primitivster Weise attackiert, und zwar von Mitgliedern, die bekannt dafuer sind, rechte Sichtweisen zu verbreiten. Das entspricht haargenau der Strategie der NPD und der Neuen Rechten, die versuchen „gruene“ Themen zu besetzen und gleichzeitig der Gruenen Partei als politischen Gegner zu schaden. Da niemand bezweifeln kann, dass die Gruenen besser geeignet sind als die NPD, um gruene Themen zu vertreten, ist die politische Zielsetzung solcher Attacken ganz eindeutig. Was hier gesagt wurde ist so dumm und plump, dass man sich fragt, ob diese Leute denn wirklich unfaehig sind, selbst zu denken und deshalb nur die rechte Propanda wortgetreu wiederholen koennen.
Was fehlt also?
Ich konstatiere: nach 8 Seiten sogenannter Diskussion wurde das Thema „braune Oekologie“ inhaltlich nicht behandelt. Dass ich es in zwei Saetzen erwaehnt habe, gilt nicht als Diskussion, denn wenn ich mit mir selbst dikutieren will, brauche ich nicht den Umweg uebers Forum zu nehmen.

In der OP wird das Thema vorsichtig erwaehnt, mit dem Vermerk, dass man es doch gleich loeschen solle, wenn es nicht passt. Danach folgen zwei Betraege, die verlangen, dass man nicht darueber sprechen soll. Danach folgen nur noch allgemeine Anschuldigungen. Besonders bemerkenswert ist der erhebliche Einsatz der Moderatoren, nicht um das Thema inhaltlich aufzuarbeiten, sondern um ganz allgemein etwas gegen rechts zu sagen und dann unter grossem Aufwand Toleranz gegenueber rechts zu verlangen, und um am Ende die anzugreifen, die sich um eine sachliche Diskussion bemuehen.

lg. Dieter

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Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#74

Beitrag von Tanja » Fr 20. Jan 2012, 13:58

@Dieter

Hallo? Wo bitte sind sie denn, die Rechten in diesem Forum, die angeblich unkommentiert auftreten? Was genau willst Du denn mit wem diskutieren? Was hättest Du denn gerne, wer wozu was genau sagen soll, damit es Dir an Inhalt ausreicht?
Tanja

:blah:

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Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#75

Beitrag von Spottdrossel » Fr 20. Jan 2012, 14:43

Ich finde dieses "auf dem rechten Auge blind"-Argument recht amüsant.
In einem früheren Beitrag wurde geschrieben, daß "rechts" nicht automatisch "rechtsRADIKAL" heißen muß.
In einem angeblich halbblinden D wird aber jeder mit auch nur ansatzweiser rechtstendierende Meinung gleich zum potentiellen Nazi gemacht.
Sagt ein Politiker eine politisch unkorrekte Wahrheit, ist er ganz schnell ein Nazi.
Hätten wir eine entspanntere Haltung, gäbe es diese ganze Diskussion hier nicht: dann gibt es eben Biobauern, die gute Arbeit leisten, und paar davon sind vielleicht in der NPD.
So, wie es auch bei den konventionellen Bauern welche gibt. Thema erledigt, ob da jetzt ein Hybridhuhn oder ein deutsches Reichshuhn gehalten wird, ist mir als Verbraucher wurscht.
Liegt schließlich in der Natur der Sache, daß es durch die Lebenserfahrung geprägt unterschiedliche Sichtweisen gibt und die Parteien unterschiedliche "Zielgruppen" haben. Und wenn wir es ganz genau betrachten, ist jede vorhandene Partei -sollte man ihre Grundsätze extrem befolgen- nicht das Gelbe vom Ei, erst das Verdünnen auf Normalmaß läßt die Sache genießbar bzw. alltagstauglich werden.
Vielleicht würde sich die NPD-Problematik auch in Wohlgefallen auflösen, wenn es eine konservative Partei mit gesundem Menschenverstand gäbe, bei der sich Leute mit rechter, aber nicht extremer Gesinnung gut aufgehoben fühlen würden.

Ich will grade die deutsche Schreibschrift wieder lernen - und was stelle ich da fest?
Wer Fraktur druckt und Kurrent schreibt - das MÜSSEN doch Nazis sein!
Am schlimmsten an der ganzen Hysterie finde ich, daß Otto Normalverbraucher es irgendwann nicht mehr hören kann und genau durch dieses Überkorrekte feststellt "naja, in manchen Sachen haben die Rechten doch nicht so unrecht".
Mein Traum ist ein NPD-Aufmarsch, und keiner schaut hin, und keiner filmt es, weil alle am anderen Ende der Stadt gemütlich feiern.
Würde denen, glaube ich, wesentlich mehr weh tun als Gegendemo und Polizeiaufgebot...
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

Manfred

Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#76

Beitrag von Manfred » Fr 20. Jan 2012, 14:46

Danke. Gut geschrieben. Dem kann ich mir nur vollinhaltlich anschließen.

Mirko
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Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#77

Beitrag von Mirko » Fr 20. Jan 2012, 14:59

Spottdrossel hat geschrieben:Ich will grade die deutsche Schreibschrift wieder lernen - und was stelle ich da fest?
Wer Fraktur druckt und Kurrent schreibt - das MÜSSEN doch Nazis sein!
Das ist totaler Quatsch. Andersrum wird ein Schuh draus: http://www.ligaturix.de/bormann.htm

MfG

Grunling

Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#78

Beitrag von Grunling » Fr 20. Jan 2012, 16:21

Wer Zeitung liest weiß es. Heute vor 70 Jahren fand die Wannseekonferenz statt.
Ausschnitt Eichmann im Prozess über Wannsee
http://www.youtube.com/watch?v=OqbWOYO6bAg

Manfred

Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#79

Beitrag von Manfred » Fr 20. Jan 2012, 16:25

@Dieter: Meine Andeutung zu den Grünen hast du missverstanden. Diese Partei ist für mich nicht mehr wählbar und ich bedaure es inzwischen dort in jungen Jahren mal Mitglied gewesen zu sein. Marktliberale Vielflieger unter links-grünem Deckmantel, die Landwirtschaft und Naturschutz mit einem unbeschreiblichen Bürokratismus überziehen und gleichzeitig großteils weder Ahnung von noch Verständnis für die Materie haben braucht dieses Land wie einen Kropf. Kleine (Bio)Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe und ländliches Selbstversorgerleben als Idealbilder vorzuschieben und gleichzeitig hintenrum durch Bürokratie zu vernichten und immer schwerer zu machen kann ich weder mit meinem Gewissen noch mit meinem Weltbild vereinbaren. Die Grünen hatten vor vielen Jahren mal ihre Berechtigung als Streiter für Freiheit, Frieden und Umweltschutz. Inzwischen sind sie zu Kriegern gegen die Freiheit verkommen, die Probleme (vom Atommeiler über die Biotreibstoffproduktion bis zur Legebatterie) nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn ins ferne Ausland verschieben statt sie zu lösen, selbst immer dickere SUVs fahren (für die sie jetzt auch breitere Autobahnen bauen wollen) und unsere jungen Menschen in den Krieg schicken. Kann man alles sehr gut mit dem Wort "verlogen" zusammenfassen.
Das führt aber weit vom ursprünglichen Thema weg...

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Re: Rechtsextremismus und Ökobewegung: Braune Ökologen

#80

Beitrag von Spottdrossel » Fr 20. Jan 2012, 18:35

Mirko hat geschrieben:
Spottdrossel hat geschrieben:Ich will grade die deutsche Schreibschrift wieder lernen - und was stelle ich da fest?
Wer Fraktur druckt und Kurrent schreibt - das MÜSSEN doch Nazis sein!
Das ist totaler Quatsch. Andersrum wird ein Schuh draus: http://www.ligaturix.de/bormann.htm

MfG
Richtig.
Aber dafür müßte man sich auskennen - was so mancher Zeitungsschreiberling offenbar nicht tut.
Hühner sind auch nur Menschen...
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