Droht uns das Ende der Natur?

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centauri

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#251

Beitrag von centauri » Do 3. Mai 2018, 12:58

@Rati
klar haben wir einen zu hohen Verbrauch. Z.B. an Buchstaben! :)
25 Seiten Geschreibsel und noch kein Ende der Natur in Sicht? Hmm? Eigentlich nur Blablabla und Trallala für Nichts und wieder Nichts. ;)

Manfred

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#252

Beitrag von Manfred » Do 3. Mai 2018, 13:02

@Emil:
Nur eine kurze Antwort zur Biodiversität:
Die Leute empfinden eine reduzierte Biodiversität, weil sie weniger Blümchen sehen.
Die sichtbare Blümchendiversität ist aber ein so winziges Spektrum der Gesamt-Biodiversität, dass sie keinerlei Rückschlüsse auf die Entwicklung letzterer zulässt.
Wann wurde denn je die wirkliche Biodiversität einer Fläche gemessen?
Wenn ich nur eine Kuh auf eine Fläche stelle, dann bringe ich durch als ihre symbiontischen Mikroben mehr Biodiversität ein, als auf dieser Fläche je Pflanzenarten wachsen könnten.
Und dann kommt der Naturschutz und verbietet die Beweidung, um die Biodiversität zu fördern.
Klassisches Beispiel von keine Ahnung, was sie tun und wovon sie reden.

Wäre ja schön, wenn sie mal ehrlich wären und sagen würden, dass ihnen die Gesamt-Biodiversität ziemlich egal ist und sie entsprechend von Blümchen-Diversität statt von Biodiversität sprechen würden.

Rati
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#253

Beitrag von Rati » Do 3. Mai 2018, 13:08

centauri hat geschrieben:@Rati
klar haben wir einen zu hohen Verbrauch. Z.B. an Buchstaben! :)
25 Seiten Geschreibsel und noch kein Ende der Natur in Sicht? Hmm? Eigentlich nur Blablabla und Trallala für Nichts und wieder Nichts. ;)
öhm, nöö :) wichtig wäre da noch viel mehr Worte drauf zu packen allerdings verbal. Reden, reden, reden miteinander, gegeneinander, durcheinander.
Allerdings hier ist nicht der rechte Ort dafür, denn schreiben die falsche Form und das Puplikum ist unvollständig. :aeh:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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centauri

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#254

Beitrag von centauri » Do 3. Mai 2018, 13:20

@Rati es wird doch nur aneinander vorbei diskutiert.
Sowas sehe ich eben wieder ganz anders. Reden und reden (in dem Fall schreiben) bringt doch nix. Machen wäre wichtiger. Aber solange ich schreibe muss ich ja auch nichts machen. So kann man sein eigenes Problem auch lösen. :)
Und wenn dann jeder noch an sich denkt ist zumindest an alle gedacht. :pfeif:

Wildmohn

Re: Droht uns das Ende der Natur?

#255

Beitrag von Wildmohn » Do 3. Mai 2018, 13:21

@Manfred
Heute haben wir ein viel umfänglicheres Wissen und Verständnis über den Boden und seine Lebewesen.
Und die besten Praktiker der regenerativen Landwirtschaft sind inzwischen so weit (z.B. David Brandt), dass sie ihre Böden derart wiederbelebt haben, dass auf ihren besten Flächen der Einsatz einer mineralischen Stickstoffdüngung nicht nur keine Ertragssteigerung, sondern sogar eine Ertragsdepression auslöst, vermutlich durch die damit verbundene Störung des Bodenlebens.
Ich finde diesen Blog http://innovativelandwirtschaft.de/rege ... s-ist-das/ zum Thema regenerative Landwirtschaft äußerst interessant.
Die regenerative Landwirtschaft könnte doch der wesentliche Stützpfeiler einer nachhaltigen Landwirtschaft, also der grundlegend wichtigen Agrarreform, sein oder werden!?
Wie ich es verstanden habe, braucht es für diese Art des Wirtschaftens mehr Aufwand, aber die Milliarden, die in die konventionelle Landwirtschaft gepumpt werden, wären hier, wenn auch erstmal in kleineren Tranchen, sicher besser und zukunftsfreundlicher Angelegt…
In einer Handvoll solcher Böden finden sich mehr Lebewesen, als es auf dieser Erde Menschen gibt.
Das stimmt, jedoch nicht nur in einer Handvoll solcher Böden. Aber wie das Wechselspiel der einzelnen Organismen untereinander ist, ist noch lange nicht erforscht, geschweige denn, welche Auswirkungen „Pflanzengifte“ darauf haben.
Interessant ist auch, was man bezüglich der Insekten beobachten kann, wenn die Böden wieder belebt werden. Die Pflanzen sind dann in der Lage, sich sehr gut gegen allerlei nagende und fressende Angreifer zu verteidigen, was die Zahl der Insekten gegenüber dem massenhaften Auftreten an geschwächten Pflanzen reduziert.
Auf einem „gesunden“ Boden wachsen i.d.R. auch gesunde Pflanzen, die sich, wie Du es auch sagst, „verteidigen“ können, was bedeutet, dass auch die Behandlung „von außen“ reduziert werden kann.
Bezüglich der Diskussion, ob Magerwiesen schützenswert sind, möchte ich nur anmerken, dass sich in diesen Biotopen eine Lebensgemeinschaft entwickelt hat, die sich auf eben diesen Lebensraum spezialisiert hat. Ob dieser Lebensraum schützenswert ist, muss jeder für sich beantworten…
Was dann dazu führt, dass man auch die Schwarz-Weiß-Malerei bezüglich der Insekten-Biomasse ablehnt, und genauer hinterfragt, welche Insekten denn unter welchen Bedingungen in welchen Mengen auftreten. Eine Massenvermehrung von Insekten ist in vielen Fällen ein massives Warnzeichen aufgrund eines Biodiversitätsverlustes. Z.B. Heuschrecken"plagen".
Leider ist so, dass die „Insekten-Biomasse“ nachweislich abgenommen hat, was ja auch hinterfragt wird. Über die Gründe für den Verlust wird ausgiebig spekuliert, geforscht und diskutiert.
Wenn es zu einem Verlust oder einer Störung im Gefüge kommt, dann sind die Auswirkungen für das ökologische Gleichgewicht meist verhängnisvoll und es braucht i.d.R. viel Zeit, um den Ursachen auf den Grund zu kommen und daraus folgernd vernünftige Lösungen zu erarbeiten.

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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#256

Beitrag von emil17 » Do 3. Mai 2018, 13:38

Manfred hat geschrieben:@Emil:
Nur eine kurze Antwort zur Biodiversität
Erstens ist jeder Beitrag zur Biodiversitätssteigerung wichtig, dazu muss man nicht die ganze Fläche hernehmen. Ein wesentlicher Teil der Vielfalt kommt durch unterschiedliche Nutzungen auf nicht zu grossen Flächen, nicht durch Vielfalt innerhalb der gleichen Nutzung zustande.
Zweitens kann niemand Biodiversität von Pilzen und Mikroben auf Artniveau bestimmen, einfach weil es keine Methodik gibt, um zuverlässig Arten von Bodenmikroben usw. zu zählen und auseinanderzuhalten.
Wenn du das nicht reproduzierbar und mit akzeptabler Genauigkeit kannst, bleibt es eine rein akademische Übung ohne praktischen Wert.
Aus dem gleichen Grund sind viele Tierarten nicht geeignet, denn sie sind nicht ortsgebunden und schwer sicher nachzuweisen.

Folglich macht man das, was praktikabel ist: man erhebt den Wert auf verschiedenen Flächen mit der exakt gleichen Methodik basierend auf verwendbaren Organismengruppen und vergleicht. Nur so erhält man aussagekräftige Werte.
Wieviele Arten von symbiontischen Mikroben deine Kühe enthalten, ist deshalb zwar interessant, aber für Fragen der Bewertung von Lebensräumen nicht von Belang. Zudem habe ich noch nie gehört, dass man eine Wiese danach bewertet, ob die Kühe des Bauern gerade drauf sind oder nicht.
Wenn du willst, dass deine Wiesen zur Stallzeit wesentlich artenärmer sind als zur Weidezeit, dann kannst du so verfahren. Stellt sich die Sinnfrage.

Ein auf Biodiversität beruhender Parameter zur Beurteilung der Qualität von Lebensräumen hat natürlich wie jeder andere auch Nachteile:
Wenn du deine Kuh schlachtest und statt dessen ein paar Arten Ungeziefer züchtest, hat keiner Freude an der vermehrten Biodiversität.
Wenn ich dir Distel- und Kardensamen in einen Acker werfe, könntest du mich vielleicht sogar wegen Besitzstörung oder Sachbeschädigung anzeigen, dabei habe ich nur die Biodiversität gesteigert.
Und dann kommt der Naturschutz und verbietet die Beweidung, um die Biodiversität zu fördern.
Wer ist "der" Naturschutz
Auf welchen Flächen kann man dem Nutzer ohne gesetzliche Grundlage, Eigentumstitel oder vertraglicher Vereinbarung verbieten, weiterhin zu tun was er vorher noch tun durfte?
Klassisches Beispiel von keine Ahnung, was sie tun und wovon sie reden.
Ich glaube dir schon lange, dass du in gewissen Naturschutzangelegenheiten keine Ahnung hast, was sie tun und wovon sie reden.

Die wahren Landräuber und Bauernfeinde sind aber Industrie, Einfamilienhausbauer mit ihren Zierrasen und Scottergärten auf ehemals besten Nutzflächen, Bodenspekulanten, Verkehrsflächen und Freizeitvergnügungen wie Golfplätze und so weiter. Denk mal drüber nach.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#257

Beitrag von emil17 » Do 3. Mai 2018, 13:43

Insektenbiomasse als nackte Zahl sagt etwas soviel aus wie der Heizwert der vorhandenen Biomasse, viel und gut sind zweierlei Dinge.
@Centauri: Weil ich meine Blümchen erst so im Juli mähen kann, hab ich Zeit für derlei Diskussionen. Zudem ist das Selbstverständnis, warum man überhaupt etwas tut, was nicht blosser Eigennutz oder Zeitvertreib sein möchte, schon auch wichtig.
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#258

Beitrag von Rati » Do 3. Mai 2018, 13:54

centauri hat geschrieben:@Rati es wird doch nur aneinander vorbei diskutiert.:
deswegen hat das hier in dieser Form ja auch keinen Sinn.
centauri hat geschrieben:... Machen wäre wichtiger...
und reden und machen wäre richtiger. :)
Sich in die Augen sehen, diskutieren und gemeinsam machen.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#259

Beitrag von viktualia » Do 3. Mai 2018, 13:59

Emil, jetzt lass doch nicht so den Ingenieur raushängen...
Ich bin ja weder studiert noch Landwirtin, mein Metier ist die "Wiederaufnahme von Eigenverantwortung nach Millieuschädigung".
Erzähl du mir nix über Entweder/Oder. Ich erzähl dir was von Ausnahmen: solange ein "Begriff" (in dem Falle ganze Biotope!) geleugnet wird, darf er von "Fürsprechern" überzogen werden. Und das ist bei den Mikroben der Fall, aber hallo.
So wie in unseren Därmen fast die ganze Arbeit von "ihnen" geleistet wird und mir keiner genaueres darüber erzählen kann, darf Manfred, in meinen Augen, diesen Punkt nicht nur machen, er darf und muss ihn auch "überziehen".
Und wenn du ne Wiese, die niemals nen Pups sieht, mit ner Wiese vergleichst, auf der die Kühe nur grad umgetrieben wurden, kann ich dich nicht ernster nehmen als Manfred.
Obwohl ich immer noch nicht genau weis, wieviel sekundäre Inhaltstoffe meine Hauptnährstoffe nun wollen, rsp. vertragen.
Das mit dem "verifizierbar" hat einfach seine Grenzen....
Gerade im Kontext von "Droht uns ein Neuanfang bei der Kultivierung unserer Natur".

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Re: Droht uns das Ende der Natur?

#260

Beitrag von emil17 » Do 3. Mai 2018, 14:45

Ich hab nix gegen Mikroben in Kuhmägen.
Ich bestreite, dass Leute was für die Vielfalt der Natur tun, indem sie Magerwiesen durch Kuhweiden ersetzen.
Wer Freude an Blümchenwiesen hat, soll solche pflegen, wer Freude an Kühen hat, soll Kühe halten.
Und keiner von beiden soll glauben, er hätte jetzt das alleinige Rezept für eine bessere Naturerhaltung gefunden.
Ist das nicht klar rausgekommen?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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