Wohlstand ohne Wachstum?

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guenther
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Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#21

Beitrag von guenther » Do 20. Jan 2011, 19:39

nur der politische Wille fehlt, machbar wäre es wohl, m.M.nach
so ist es.

westliche(mittlerweile schon globale)zivilisation = "freier (zerstoerungs)kapitalismus"

funzt nur durch staendiges wachstum :bang:

erst werden jetzt ein paar windmuehlen und atomkraftwerke gebaut.......... inzwischen wird fieberhaft ein atombombenweltkrieg vorbereitet.

sieht so aus als wuerde israel die erste bombe auf iran werfen.

wenn dann alles zerstoert ist, kann man auch wieder aufbauen :pfeif: :lol:

so funktionierts ja schon laenger

lg. guenther

DieterB
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Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#22

Beitrag von DieterB » Do 20. Jan 2011, 22:42

ina maka hat geschrieben:nö - Wohlstand geht nicht ohne Wachstum...
alles wächst, das ist doch eine Urbedingung des Lebens?
Dasselbe gilt für die Vermehrung!
Ich denke eher, dass wir auf der "anderen Seite" einen recht großen Nachholbedarf haben ....

"Wachsen" ist sowas von basico in der Natur!
schau dir mal den Wald an - da wächst es überall und deshalb lebt er
aber ist da nicht auch noch etwas anderes?
auf der "anderen Seite" vom Wachsen?
umgestürzte Baumriesen, gerissene Kaninchen ...
Dort werden keine Rohstoffe "verbraucht", da wird alles genutzt oder "gebraucht" - nichts geht verloren, es ist ein Kreislauf

- Müll ist Rohstoff!
Der Unterschied ist:

Wachstum in der Natur bedeuted mehr LEBEN, mehr Humus, bessere Pflanzen, gesunde Tiere und Menschen. Wir leben auf einem Naehrboden aus dem fruchtbaren Detritus unzaehliger Generationen von Pflanzen und Tiere, die Leben auf diesem Planeten moeglich machen.

Industrielles Wachstum bedeutet mehr TOT, Humusabbau, Umweltzerstoerung, Ausrottung ganzer Pflanzen- und Tierarten, und kranke Tiere und Menschen. Nich einmal Kackerlaken koennten auf dem giftigen Muell der Industriegesellschaft ueberleben.

Dieter

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luitpold
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Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#23

Beitrag von luitpold » Fr 21. Jan 2011, 00:19

@thomasV

dieses geschreibsel in LE MONDE diplomatique ist dünner stoff. auf den gebieten wo ich sattelfest bin hat der autor keine ahnung, schlicht und einfach.

was er von neubau und co2 schreibt strotzt vor unverstand.

er mischt regenerative energiequellen mit kernfusion, pferdeäpfel mit glühbirnen und und und.
es fehlen ihm elementare technische grundlagen, was ist dann seine darauf aufbauende wirtschaftliche einschätzung wert? nichts???

der kerl ist ein larmoyanter pessimist, ein wirtschaftspädagoge. wenn er angst vor der zukunf hat soll er in seinen bunker flennen gehen.

das ist mir zu kraftlos um mich damit auseinanderzusetzen.

im übrigen beziehe ich mich nicht auf politikergewäsch sondern verfolge entwicklungen so breit gestreut wie ich sie verstehen kann, und versuche sie zu quantifizieren.

komischerweise kommen f.bergmann von weiszäcker und greenpeace zu ähnlichen ansichten wie ich. wenn es dir gegeben ist setz dich einmal mit der faktortheorie von weiszäcker auseinander, dann kanst du wachstum bei veringerten ressourcenverbrauch nachvollziehen.

wenn ich selten genug die chance habe mit einem politiker zu sprechen, dann sage ich ihm woher der wind weht und brauche mich nicht auf sonntagsreden verlassen.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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guenther
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Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#24

Beitrag von guenther » Fr 21. Jan 2011, 01:52

nnovation verspricht unbegrenzte Elektromobilität, statt den motorisierten Individualverkehr zu verringern. Sie stellt Passivhäuser in Aussicht, statt die Menschen darauf einzustimmen, dass sie mit weniger oder demselben Wohnraum auskommen können. Sie beschwört das gigantische Wüstenstromprojekt Desertec, träumt von der Einlagerung schädlicher Treibhausgase in unterirdischen Gesteinsschichten und treibt sowohl Kernfusion als auch den Ausbau von Bioenergie und Offshore-Windparks voran, statt zu kreativem Stromsparen einzuladen - und die Hälfte aller Kohlekraftwerke einfach ersatzlos stillzulegen. Nur auf der Grundlage eines solchen expansiven Verständnisses von Innovation lässt sich eine nachhaltige Entwicklung überhaupt als wachsende Wirtschaft vorstellen.

Statt ursachenadäquat all jene Praktiken zu unterlassen, die ökologische Probleme hervorrufen, wird Nachhaltigkeit in ein Projekt des zusätzlichen Bewirkens umfunktioniert. Damit ist das Festhalten am Wachstumsdogma - in der vermeintlich ökologieverträglichen Variante - legitimiert und ein maßlos gewordenes Wohlstandsmodell gegen kulturellen Wandel geschützt. Die überfällige Diskussion über niedrigere Ansprüche und den Lebensstil erscheint obsolet.
hey, luitpold :lol:
was genau hast du an diesem stueck text auszusetzen??

na ja, steht jetzt jedem frei selber zu urteilen, wer hier der "dampfplauderer" ist. :haha: :haha:

lg. guenther

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Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#25

Beitrag von luitpold » Fr 21. Jan 2011, 09:10

guenther
Statt ursachenadäquat all jene Praktiken zu unterlassen, die ökologische Probleme hervorrufen,
lass dir den satz auf der zunge zergehen.....
99,8% der menschen werden mit den achseln zucken und ins nächste shopingcenter fahren und tun wie immer.
aber in 300 jahren wenn die erde dann wirklich leer gefressen ist kann der autor behaupten er hätte recht gehabt, welche genugtuung.

der mann hat wie du keine ahnung von lösungsansätzen, er verwendet nur mehr worthülsen und weniger smilies. :engel:
die von mir genannten sehr wohl.
sie streben eine kontinuierliche veränderung an, eine die angenommen werden kann.
in einigen jahren wird lidl solaröfen verkaufen, keiner wird sich was denken dabei, jeder wird beim barbecue holzkohle erzeugen anstatt diese zu verbrennen..... die letzten ignoranten, ok fast alle, werden das passivhaus bewohnen.... so in etwa.

lg
luitpold
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Thomas/V.
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Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#26

Beitrag von Thomas/V. » Fr 21. Jan 2011, 10:59

@ Luitpold: der Artikel war nur eine einfache Zusammenfassung, ich habe vorher schon wesentlich ausführlichere und tiefergehende DInge gelesen, die sich damit befassen, leider sind mir die links abhanden gekommen, als mein PC abgestürzt ist vor 4 Wochen
Die Zukunft der Landwirtschaft und damit der Menschheit liegt nach der Erkenntnis der über 500 internationalen Wissenschaftler in der kleinräumigen und regional verankerten Produktion und in der damit verbundenen demokratischen Organisation der Landwirtschaft.
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=3696

kannst Du mir erklären, wie eine solche zukünftige Landwirtschaft mit Deiner Technik- und "Fortschritts"gläubigkeit vereinbar ist? wie sollen kleinbäuerliche Betriebe die rieseigen Investitionen aufbringen, die z.B. für vollautomatische, sattelitengesteuerte Landmaschinen gebraucht würden, von denen Ihr träumt? sowas lohnt sich, wenn überhaupt, nur auf riesigen Monokulturen und mit Kunstdünger mit den bekannten Folgen, und somit haben wieder nur einzelne Konzerne das Sagen, weil die die einzigen sind, die solche Investitionen tätigen können

nochmal: man kann nicht einfach so weiter machen und mit scheinbaren Problemlösungen wieder nur neue Probleme aufwerfen :bang:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#27

Beitrag von Theo » Fr 21. Jan 2011, 12:29

luitpold hat geschrieben:der kerl ist ein larmoyanter pessimist, ein wirtschaftspädagoge. wenn er angst vor der zukunf hat soll er in seinen bunker flennen gehen.

das ist mir zu kraftlos um mich damit auseinanderzusetzen.

im übrigen beziehe ich mich nicht auf politikergewäsch sondern verfolge entwicklungen so breit gestreut wie ich sie verstehen kann, und versuche sie zu quantifizieren.
Aber Du glaubst nicht ernsthaft, dass alles immer größer, schöner, besser wird? Also einfach so weitergeht wie bisher?
Hier wird angedeutet, wohin die Reise geht:
Teurer Stoff
(Eine gewisse Erkenntnis hat also inzwischen auch die imperialistische Presse erreicht :mrgreen: )
Gruß
Theo

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Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#28

Beitrag von guenther » Fr 21. Jan 2011, 12:40

http://www.sd-commission.org.uk/publica ... report.pdf
scenarios to achieve an equitable distribution of
incomes across nations. Unless growth in the richer
nations is curtailed, the ecological implications of a
truly shared prosperity become even more daunting
to contemplate.
The truth is that there is as yet no credible,
socially just, ecologically sustainable scenario of
continually growing incomes for a world of nine
billion people.
In this context, simplistic assumptions that
capitalism’s propensity for efficiency will allow us
to stabilise the climate and protect against resource
scarcity are nothing short of delusional. Those who
promote decoupling as an escape route from the


dilemma of growth need to take a closer look at
the historical evidence – and at the basic arithmetic
of growth
The ‘iron cage of consumerism’ is a system
in which no one is free.
It’s an anxious, and ultimately a pathological
system. But at one level it works. The system
remains economically viable as long as liquidity is
preserved and consumption rises. It collapses when
either of these stalls.
Macroeconomics for Sustainability
There is something odd about the modern refusal to
countenance anything but growth at all costs. Early
economists such as John Stuart Mill (and indeed
Keynes himself) foresaw a time in which growth
would have to stop.
Herman Daly’s pioneering work defined the
ecological conditions of a steady-state economy in
terms of a constant stock of physical capital, capable
of being maintained by a low rate of material
throughput that lies within the regenerative and
assimilative capacities of the ecosystem.
What we still miss from this is a viable macroeconomic
model in which these conditions can be
achieved. There is no clear model for achieving
economic stability without consumption growth. Nor
do any of the existing models account fully for the
dependency of the macro-economy on ecological
variables such as resources and emissions. In short
there is no macro-economics for sustainability and
there is an urgent need for one.
lg.guenther

Grunling

Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#29

Beitrag von Grunling » Fr 21. Jan 2011, 13:43

komischerweise kommen f.bergmann von weiszäcker und greenpeace zu ähnlichen ansichten wie ich. wenn es dir gegeben ist setz dich einmal mit der faktortheorie von weiszäcker auseinander, dann kanst du wachstum bei veringerten ressourcenverbrauch nachvollziehen.
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Dagmar
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Re: Wohlstand ohne Wachstum?

#30

Beitrag von Dagmar » Fr 21. Jan 2011, 14:59

Hallo,

nachfolgender Satz:
Thomas/V. hat geschrieben:Die Zukunft der Landwirtschaft und damit der Menschheit liegt nach der Erkenntnis der über 500 internationalen Wissenschaftler in der kleinräumigen und regional verankerten Produktion und in der damit verbundenen demokratischen Organisation der Landwirtschaft
würde bei einer Umsetzung zwar eine recht große Veränderunderung in der Landwirtschaft bewirken, aber eben auch nicht automatisch eine Rückkehr zu Pferd und Pflug bedeuten. Außerdem glaube ich nicht, daß das Leben als Knecht oder Magd so berauschend war. :holy:

Man kann eine vernünftige Fruchtfolge einführen, was teilweise ja auch heute schon von vielen konventionellen Landwirten gemacht wird, bei kleineren Feldgrößen könnten auch kleinere Traktoren eingesetzt werden, aber auch die könnten Satellitengesteuert werden - was spricht dagegen? - .

Unkräuter könnten statt mit der chemischen Keule mit kleinen (selbstfahrenden) Robotern entfernt werden, etc. etc. etc.

Also warum nicht moderne Errungenschaften einfach positiv weiterentwickeln???


Dagmar
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