Hallo Emil,
die haben nicht nur die Aussengrenze bepflanzt, sondern die Feldstücke, jede Weidekoppel.
Es war angedacht, sich mit der Verarbeitung von Wildobst ein 2. Standbein zu schaffen.
Ich habs selbst mitbekommen, dass die Schlehen, der Sanddorn mit Sägen, schweren Astschneiden, usw. abgeschnitten worden sind, um sie zu Hause leichter abzubeeren,
dass ihnen die seltenen Quittenbäume ausgegraben worden sind.
Auf Schlehen ist meine Freundin heuer nicht gekommen, da sind wirklich scharenweise die Leute aus der Stadt mit Kleinbussen usw. rausgefahren, für Holunder hat sich sich mit den Selbstpflückern anlegen müssen, die bereits im Frühsommer die Holunderblüten im grossen Stil abgeräumt haben.
Elektrozaun ist sinnlos, der wird einfach niedergemacht.
Mir gings ja nur darum aufzuzeigen, dass die Veröffentlichung im Internet über "herrenlose Bäume" weitere Kreise zieht, dass man bei solchen Beutezügen dann auch gleich noch die Kartoffeln, die Kohklköpfe mitnimmt, versteht sich von selbst.
Während die meisten Gärten umfriedet und eingezäunt selbstverständlich privates Gebiet sind, scheint die Meinung vorzuherrschen, dass das, was draussen wächst, Allgemeineigentum ist. Hier zählt der Elektro- oder Wildzaun nicht als Grenze, sondern wird mit dem freien Betretungs- und Nutzungsrecht der Natur argumentiert.
Dass man sich für die Mühe, die man sich mit Hecken, Ackergemüse macht, auch noch beschimpft wird, da ist in meinen Augen eine sicher noch steigerbare Entwicklung möglich

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Mir steigt auch der Blutdruck, wenn Leute ungefragt in unserem Obstgarten die Äpfel von den Bäumen schütteln, wie selbstverständlich die Nüsse im Obstgarten einsammeln ohne zu fragen.
Es ist für mich ein Zeichen von Anstand oder Wertschätzung, zu fragen, ob man sich was nehmen kann.
@Bärbel- das eine Buch heisst "Der Intensivgarten" von Karl-Heinz Mücke, bei dem Buch ist mir klar geworden, dass keine grossen Flächen sein müssen, sondern eine intensive Flächennutzung für das eigene Obst und Gemüse möglich ist, ist aber auch schon ein älteres Buch aus den 60iger oder 70iger Jahren.
Das 2. Buch "Minifarming" von Markham, mit den Erfahrungen von Karl-Heinz Mückes Buch bzw, den zuvor gemachten Erfahrungen von zuviel bearbeiteter Fläche, die irgendwann den Zeithorizont und auch den machbaren Rahmen sprengt, war das für mich der Weg, den ich eigentlich schon gegangen bin.
Meine Lieblingszeitschrift hab ich auch noch, die mir sehr, sehr weitergeholfen hat.
Dann gibt es noch ein liebenswertes "Bilderbuch" einfach zum Schmökern, "Landhausgarten für Geniesser",
dort fand ich mich mit meinem vielfältigen Garten auch wieder und dazu noch die Gärten Karls des Grossen- in Anlehung an die Landgüterverordnung.
Heute hab ich meine Mischung von alt und neu, von Machbarkeit, kulturübergreifend, das Entscheidenste ist allerdings in meinen Augen-
klein Anfangen und sich mit der Zeit selbst weiterentwicklen, daran zu wachsen und vor allen auch an den Misserfolgen zu reifen.
Die heute wie Pilze aus dem Boden schiessenden Selbstversorgerbücher nutzen mir momentan nichts, aber für andere sind sie vielleicht ein Grund zum Nachdenken.
Mir gefällt der Slow-Food-Gedanke nachhaltig, fair, gut.
Und irgendwann möchte ich gerne ein Slow-Life haben, daran arbeite ich noch.
Gruss
hobbygaertnerin