Grünling hat geschrieben:... Veganismus ist imho nach heutigem Stand der Technik der einzige Weg, wie man die kommende Weltbevölkerung sättigen kann ohne dabei die letzten Ökosysteme aufzufuttern.
Hast Du dich schonmal mit lokaler Nahrungsproduktion beschäftigt, geschweige denn versucht?
Weißt Du, daß der heutige Stand der Technik darauf beruht, Düngemittel zu importieren? Oder künstlich herzustellen - wozu aber Erdöl importiert werden muß?
Selbst die Bio Bio-Erzeugung beruht auf Kompostwirtschaft - wobei die Grundstoffe für den Kompost importiert wird!
Sehr schön - dieser Stand der Technik ist nicht mehr lange haltbar. Das ist nicht nur imho oder sonstwas, sondern das Ergebnis einer Untersuchung des Weltagrarberichtes von zig Wissenschaftlern aller Nationen. Eine Studie, die ausnahmsweise mal ohne Nestlé, Monsanto und Co. zustande gekommen ist.
Alle Nahrungssicherheit bedeutet, daß die Lebensmittelproduktion lokal sein muß. Das bedeutet auch, daß die Fruchtbarkeit lokal sein muß.
Ok, woher kommt denn die Fruchtbarkeit in unseren Breiten?
Es sind Tiere, die einen mit der für den Fruchtbau notwendigen Fruchtbarkeit versorgen. Reiner Monokulturanbau von Pflanzen, selbst Mischanbau von Pflanzen ohne Tiere ist auf lange Sicht nicht produktiv. Klar kannst Du kompostieren - Du wirst dennoch auf die Schnauze fallen. Der meiste Kompost heute ist importiert - aus dem Wald, aus der Hecke - überall wird Fruchtbarkeit entzogen für den Garten oder die Biolandwirtschaft ohne Tiere.
Wenn aber Tiere notwendig sind - dann hast Du ein Problem. Weil die Viecher sich vermehren. Ja gut - sollen sie. Und dann? Hast Du ein Problem. Denn die hohen Zahlen machen die Landschaft kaputt.
Also muß jemand her, der die Viecher auffrisst. Die Tiere an der Autobahn auszusetzen oder im Bekanntenkreis zu verteilen ist keine Lösung.
Nach heutigem Stand des Wissens (nicht der Technik), ist es unabdingbar, seine Nahrung zu diversifizieren. Das bedeutet alles essen, auch Insekten, die eine gute Nahrungsquelle sind.
Weißt Du, was ich eher machen würde, um die Weltprobleme zu lösen? Ich würde kein Vegetarier werden, sondern einmal in der Woche mal nicht essen. Einschränken. Verzichten. Die meisten gesundheitlichen Probleme entstehen in unserer modernen Gesellschaft, weil wir uns überfressen. Wir fressen uns wortwörtlich zu Tode. Schuld daran ist auch der Gehalt an Toxinen in der Nahrung - und es bleibt nicht beim Dioxin alleine!
Und weil wir uns hauptsächlich von einjährigen Pflanzen ernähren, leiden wir unter chronischem Mangel an essentiellen Stoffen. Das ist belegt - auch durch die im Alter auftretenden Erscheinungen. Mehrjährige Pflanzen besitzen ein viel ausgeprägteres Wurzelnetzwerk neben nützlichen Mikroben, die erst die Minerale und Humine aufnehmen und verarbeiten können. Dazu haben einjährige Pflanzen weder die Wurzeln, noch die Mikroben - noch die Zeit zum Wachsen und Ausbilden.
Die zukünftige Ernährung ist zwangsläufig eine lokale Mischwirtschaft mit entsprechender Eßkultur.
Bernhard

