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Zitat:
Ich habe angefangen, mit den Schnecken zu reden. Jeder, den ich kenne, redet mit Hunden. Selbst Menschen, die keine Hunde haben, reden mit jedem x-beliebigen fremden Hund, als ob das ganz normal wäre. Und praktisch alle Hundebesitzer fühlen sich von ihren vierbeinigen Freunde besser verstanden als von den meisten ihrer Mitmenschen.
Ich kenne aber nur wenige Leute, die mit Schnecken reden, nicht einmal mit ihren eigenen. Ich kenne kaum jemanden außer mir, der sich von seinen Schnecken verstanden fühlt. Und das, obwohl das Zusammenleben zwischen Mensch und Schnecke mindestens so alt ist wie das zwischen Mensch und Hund. Lediglich im Mittelalter gab es ein paar kulinarisch interessierte Mönche, die in ihren Klostergärten mit den damals nicht als Fleisch betrachteten Weinbergschnecken etwas inniger verbunden waren. Vermutlich ließen sie ihnen auch das eine oder andere freundliche Wort zukommen wie: »Wachset ihr kleinen Schleimer, damit wir während der Fastenzeit etwas zu essen haben.«
Allerdings ist es bei Hunden verständlich, daß wir Menschen mit ihnen reden. Sie sind groß und schnell, sie können mit den Zähnen fletschen und kräftig zubeißen. Hunde schauen einen direkt an und wedeln mit dem Schwanz, wenn sie sich freuen.
Nun fragt man sich natürlich zu Recht: »Warum sollte man sich zum Affen machen und mit Schnecken reden wollen?« Aber wäre es nicht für jeden Gärtner ein Segen, wenn er einfach nur »Pfui!« oder »Aus!« zu rufen bräuchte, sobald sich eine Schnecke über seinen Salat hermachte? Wenn diese dann ein für allemal wüßte, daß Salat tabu ist? Wenn sie es sogar noch allen ihren Freunden weitererzählen würde? Ha! Ha! Ha! denkt sich da wohl mancher Leser, da er weiß, daß das normalerweise noch nicht einmal bei Hunden oder gar bei unseren lieben Mitmenschen klappt.
