(Kleine) Kinder
Re: (Kleine) Kinder
Ach, Joe, was Du zuwenig hast, haben andere Lehrer zuviel!
Meine Kinder wollten nie, daß ich mich kümmere. Wenn ich gefragt habe, ob ich mal mit dem Lehrer reden soll, waren sie immer dagegen. War aber auch selten soo schlimm.
An unserem Gymnasium kenne ich ne ganze Menge Lehrer, die ihren Job gern machen und engagiert sind, aber immer über die sich in alles einmischenden Eltern klagen.
Als Mutter fand ich Gymmi-Elternabende immer Folter! Die Eltern wollen ALLE in der Klasse beschäftigten Lehrer kennenlernen, die dann bitte den kompletten Lehrplan für ihr Fach vorstellen sollen. Manche unausgelasteten Übermütter würden am liebsten täglich mit im Unterricht sitzen! Dann gibt es immer etliche, die spezifische Probleme ihres Kindes dringend öffentlich diskutieren müssen. Und dann die Eltern von Kindern, die auf jeden Fall sitzenbleiben werden, aber das Ziel der Klassenfahrt im nächsten Jahr bestimmen wollen! Usw. usw.
Die einzige Chance, das Lehrerdasein einigermaßen unbeschadet zu ertragen, scheint mir, sich zu bemühen, mit den Schülern gut auszukommen, ihnen was mitzugeben auf dem Weg ins Leben (Dein Gartenprojekt!) und das andere zu ertragen wie schlechtes Wetter.
Meine Kinder wollten nie, daß ich mich kümmere. Wenn ich gefragt habe, ob ich mal mit dem Lehrer reden soll, waren sie immer dagegen. War aber auch selten soo schlimm.
An unserem Gymnasium kenne ich ne ganze Menge Lehrer, die ihren Job gern machen und engagiert sind, aber immer über die sich in alles einmischenden Eltern klagen.
Als Mutter fand ich Gymmi-Elternabende immer Folter! Die Eltern wollen ALLE in der Klasse beschäftigten Lehrer kennenlernen, die dann bitte den kompletten Lehrplan für ihr Fach vorstellen sollen. Manche unausgelasteten Übermütter würden am liebsten täglich mit im Unterricht sitzen! Dann gibt es immer etliche, die spezifische Probleme ihres Kindes dringend öffentlich diskutieren müssen. Und dann die Eltern von Kindern, die auf jeden Fall sitzenbleiben werden, aber das Ziel der Klassenfahrt im nächsten Jahr bestimmen wollen! Usw. usw.
Die einzige Chance, das Lehrerdasein einigermaßen unbeschadet zu ertragen, scheint mir, sich zu bemühen, mit den Schülern gut auszukommen, ihnen was mitzugeben auf dem Weg ins Leben (Dein Gartenprojekt!) und das andere zu ertragen wie schlechtes Wetter.
Unsre SV-Bib: http://tinyurl.com/l7x9773
Re: (Kleine) Kinder
Hi Joe,
hab ich das richtig verstanden, dass das die Umstände sind, unter denen du arbeitest?
Bei den Eltern, die du beschreibst, wäre das mit der HÜ ja nicht mal aufgefallen. Du kannst mir aber glauben, dass unsere Lehrer hier mit anderen Problemen kämpfen: Die hälfte der Mütter ist beleidigt, weil genau die und sie nicht mitgehen durften beim Musical. Die Eltern regen sich auf, weil sie Angst haben, dass ihre Kinder nicht "gymnasiumsniveau" erreichen oder mal eine 2 im Zeugnis haben. Die haben sich auch schon aufgeregt, weil die Lehrerin in der ersten Klasse Smilies statt "das hast du aber gaaaaanz toll gemacht" hingezeichnet hat (wäre nicht so motivierend ). Und ich bin hier eine vernachlässigende Rabenmutter, weil ich meine Kinder die HÜ selber machen lasse und nicht einsehe 20 Euro für ein Weihnachtsgeschenk an die Lehrerin zu zahlen (sollte ein Gutschein im Wert von 400Euro werden). Hätte ich mal ein Jausenbrot vergessen möchte ich nicht wissen, was dann gewesen wäre. Tja, so kann Schule auch sein.
Deshalb tuts gut manches "ausserhalb" loszuwerden .
Liebe Grüße und viel Kraft für deinen Job Joe!,
Henne
klar - ich kenne nur die Klassen in denen ich selbst war und in die meine Kinder gehen. Logo rede ich dann nur davon und andere wahrscheinlich auch.Little Joe hat geschrieben:Leider geht ihr wieder nur von euren Kindern aus, hat einer von euch ne Ahnung wie es in der Schule/ Klasse wirklich aussieht?
hab ich das richtig verstanden, dass das die Umstände sind, unter denen du arbeitest?
Bei den Eltern, die du beschreibst, wäre das mit der HÜ ja nicht mal aufgefallen. Du kannst mir aber glauben, dass unsere Lehrer hier mit anderen Problemen kämpfen: Die hälfte der Mütter ist beleidigt, weil genau die und sie nicht mitgehen durften beim Musical. Die Eltern regen sich auf, weil sie Angst haben, dass ihre Kinder nicht "gymnasiumsniveau" erreichen oder mal eine 2 im Zeugnis haben. Die haben sich auch schon aufgeregt, weil die Lehrerin in der ersten Klasse Smilies statt "das hast du aber gaaaaanz toll gemacht" hingezeichnet hat (wäre nicht so motivierend ). Und ich bin hier eine vernachlässigende Rabenmutter, weil ich meine Kinder die HÜ selber machen lasse und nicht einsehe 20 Euro für ein Weihnachtsgeschenk an die Lehrerin zu zahlen (sollte ein Gutschein im Wert von 400Euro werden). Hätte ich mal ein Jausenbrot vergessen möchte ich nicht wissen, was dann gewesen wäre. Tja, so kann Schule auch sein.
Dass allerdings keine Mama um 15 Uhr Zeit hat kann ich verstehen - wir brauchen alle Urlaubstage um Ferien, Elternsprechtage, Aufführungen etc. abzudecken. Wir könnten nicht mal eine Oma anbieten. Ich glaube da gehts vielen anderen ähnlich ohne dass eine böse Absicht dahinter steckt.Little Joe hat geschrieben:Damit wir auch weiterhin schwimmen gehen können wurden die Eltern gefragt, ob evtl. eine Mutter zum Ende kommen könnte um die Mädchen beim umziehen zu "bewachen". Kann ich ja schlecht machen. Das wäre um 15.00 für eine viertel Stunde gewesen. Ratet mal wie viele sich gemeldet haben.
Da bin ich 100% deiner Meinung!Little Joe hat geschrieben:Denke Kinder werden so, wie es ihnen vorgelebt wird. Und wenn ich zu Hause wenig wertschätzend über die Schule und die Menschen dort rede was soll da rauskommen.
Deshalb tuts gut manches "ausserhalb" loszuwerden .
Liebe Grüße und viel Kraft für deinen Job Joe!,
Henne
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Re: (Kleine) Kinder
Genau diese Situation kenne ich! Ich war Elternbeirat in der Grundschule. Ich habe den "Job" wirklich gern übernommen. Der Rest der Eltern war froh, dass sie einen Trottel gefunden hatten. So durfte ich dann nicht nur den Elternbeirat machen, sondern - aus besagtem Grund - zum Schwimmunterricht mitgegen, zum Schulausflug, zu Unterrichtsgängen usw. mitgehen. Da hat sich niemand gefunden, der mich mal abgelöst hätte (und das, obwohl 80% der Mütter nicht berufstätig waren)Henne hat geschrieben: Little Joe hat geschrieben:Damit wir auch weiterhin schwimmen gehen können wurden die Eltern gefragt, ob evtl. eine Mutter zum Ende kommen könnte um die Mädchen beim umziehen zu "bewachen". Kann ich ja schlecht machen. Das wäre um 15.00 für eine viertel Stunde gewesen. Ratet mal wie viele sich gemeldet haben.
Dass allerdings keine Mama um 15 Uhr Zeit hat kann ich verstehen - wir brauchen alle Urlaubstage um Ferien, Elternsprechtage, Aufführungen etc. abzudecken. Wir könnten nicht mal eine Oma anbieten. Ich glaube da gehts vielen anderen ähnlich ohne dass eine böse Absicht dahinter steckt.
...nur der Elternbeirat. Sehr motivierend ist dann, wenn ich nach dem Schulfest Getränkekisten über den Schulhof schleppe und ein Lehrer sich freundlich verabschiedet und nach Hause geht Ja, das gibt´s auch.Little Joe hat geschrieben:Schulfest, Elternabend etc. es kommt so gut wie keiner zum helfen.
Aber ich will nicht pauschal über Lehrer meckern! Ich bin ein Lehrerkind und weiß, dass Lehrer auch Menschen sind. Meistens sogar richtig tolle!! Die, die ihren Job nicht so gut machen, über die wir Eltern uns aufregen, fallen uns nur mehr auf.
Re: (Kleine) Kinder
Jon Jandai über die Auswirkungen von Freiheiten und Zwängen auf Kinder:
(englisch)
https://www.youtube.com/watch?v=ycG-142ulrs
(englisch)
https://www.youtube.com/watch?v=ycG-142ulrs
Re: (Kleine) Kinder
Manfred, ich gebe ihm völlig Recht. Es wäre zu schön wenn das funktionieren würde!
Aber dazu gehört ein Elternhaus in dem das soziale Miteinander und das Lernen vorgelebt wird. So einfach ist das in unserer heutigen Zeit nicht mehr. Es besteht eine Schulpflicht und wenn die Eltern sich dafür entscheiden das Kind ohne Kindergarten aufwachsen zu lassen denke ich dieses Kind wird es in der Schule schwer haben, außer es befinden sich Freunde, die auch keinen Kindergarten besucht haben in seiner Einschulklasse. Das freie Leben hat mit der Einschulung abrupt ein Ende statt so nach und nach wie im Kindergarten wo die Zeiten doch sehr flexibel sind.
Aber dazu gehört ein Elternhaus in dem das soziale Miteinander und das Lernen vorgelebt wird. So einfach ist das in unserer heutigen Zeit nicht mehr. Es besteht eine Schulpflicht und wenn die Eltern sich dafür entscheiden das Kind ohne Kindergarten aufwachsen zu lassen denke ich dieses Kind wird es in der Schule schwer haben, außer es befinden sich Freunde, die auch keinen Kindergarten besucht haben in seiner Einschulklasse. Das freie Leben hat mit der Einschulung abrupt ein Ende statt so nach und nach wie im Kindergarten wo die Zeiten doch sehr flexibel sind.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
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Re: (Kleine) Kinder
In manchen Kulturen mag das sicher gut funktionieren, wenn Kinder von ihren Eltern unterrichtet und ausgebildet werden. Aber bei uns hätte ich da ernsthafte Bedenken. Man denke nur an das Gejammer mancher Leute, die hoffnungslos damit überfordert waren, ihre Kinder zu Hause während des schulischen Corona-Lockdowns, den ganzen Tag zu beschäftigen, beim Lernen zu unterstützen und eventuell noch nebenbei im Homeoffice zu arbeiten.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Schule nicht die Aufgabe hat, komplett den Erziehungsauftrag der Eltern zu übernehmen. Da bleiben noch sehr viele Bereiche, in denen Eltern ihren Kindern helfen können, sich zu wunderbaren Persönlichkeiten zu entwickeln. Allerdings müssten sie sich dann auch mit Ihnen beschäftigen.
Was aber meiner Meinung nach komplett gegen Home Schooling spricht, ist die Tatsache, dass Kinder aus bildungsfernen Familien kaum Bildungschancen bekämen. Was die Förderung von schwächeren Schülern betrifft, hat sich in den letzten Jahren glücklicherweise doch einiges im öffentlichen Schulsystem getan. Auch kann ich mir nicht vorstellen, wie ganztätig berufstätige Eltern das bewerkstelligen sollten.
Und was die Freiheit angeht, glaube ich, dass die wenigsten Schüler die Schulpflicht als „Freiheitsberaubung“ ansehen und ein wenig Anpassung und Unterordnung in einer Gruppe ist doch durchaus auch etwas, was ein Mensch lernen muss, weshalb nicht in der Schule?
Gruß Claudia
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Schule nicht die Aufgabe hat, komplett den Erziehungsauftrag der Eltern zu übernehmen. Da bleiben noch sehr viele Bereiche, in denen Eltern ihren Kindern helfen können, sich zu wunderbaren Persönlichkeiten zu entwickeln. Allerdings müssten sie sich dann auch mit Ihnen beschäftigen.
Was aber meiner Meinung nach komplett gegen Home Schooling spricht, ist die Tatsache, dass Kinder aus bildungsfernen Familien kaum Bildungschancen bekämen. Was die Förderung von schwächeren Schülern betrifft, hat sich in den letzten Jahren glücklicherweise doch einiges im öffentlichen Schulsystem getan. Auch kann ich mir nicht vorstellen, wie ganztätig berufstätige Eltern das bewerkstelligen sollten.
Und was die Freiheit angeht, glaube ich, dass die wenigsten Schüler die Schulpflicht als „Freiheitsberaubung“ ansehen und ein wenig Anpassung und Unterordnung in einer Gruppe ist doch durchaus auch etwas, was ein Mensch lernen muss, weshalb nicht in der Schule?
Gruß Claudia
Re: (Kleine) Kinder
Was machen andere Kulturen anders, dass die Ausbildung.. ist es ja meist nicht... daheim funktioniert? Ich gebe dir recht, dass Eltern in erster Linie für eine "Grundbildung" ihrer Kinder verantwortlich und auch zuständig sein sollten! Wieviele von ihnen wissen eigentlich was dazugehört?
Nur geht die Tendenz aber auch dahin, dass sie dafür gar nicht die notwendige Zeit (Arbeit, Haushalt...eigene Interessen) dafür aufbringen können/wollen/sollen und die Kleinen ja am liebsten gleich nach der Geburt in staatliche "Ausbildungslager" bzw. zur Fremdbetreuung.. und sei sie noch so gut gemeint, sind ja(oft nur am Papier) Fachkräfte!...abgegeben werden sollen/müssen.
Es gibt heute selten ein Umfeld das dem Kind die Möglichkeiten bietet, sich nach seinem Bedürfnis gerecht zu entwickeln..."ein Kind braucht ein Dorf"...
Wieviele Kinder/Enkerl hast du über Jahrzehnte begleitet? Oder aktuell im Corona Desaster? ich weiß nicht, wie du "Gejammer" meintest, aber für mich sind anhand von Erfahrungen ihre Überforderung ..und daraus mögliche Folgen/Konsequenzen.. jetzt sehr nachvollziehbar. Daran werden wir alle noch lange zu knabbern haben.
Nur geht die Tendenz aber auch dahin, dass sie dafür gar nicht die notwendige Zeit (Arbeit, Haushalt...eigene Interessen) dafür aufbringen können/wollen/sollen und die Kleinen ja am liebsten gleich nach der Geburt in staatliche "Ausbildungslager" bzw. zur Fremdbetreuung.. und sei sie noch so gut gemeint, sind ja(oft nur am Papier) Fachkräfte!...abgegeben werden sollen/müssen.
Es gibt heute selten ein Umfeld das dem Kind die Möglichkeiten bietet, sich nach seinem Bedürfnis gerecht zu entwickeln..."ein Kind braucht ein Dorf"...
Wieviele Kinder/Enkerl hast du über Jahrzehnte begleitet? Oder aktuell im Corona Desaster? ich weiß nicht, wie du "Gejammer" meintest, aber für mich sind anhand von Erfahrungen ihre Überforderung ..und daraus mögliche Folgen/Konsequenzen.. jetzt sehr nachvollziehbar. Daran werden wir alle noch lange zu knabbern haben.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
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Re: (Kleine) Kinder
Wenn ich sowas lese, schwillt mir der Kamm!Claudia hat geschrieben: ↑Do 17. Sep 2020, 19:15Man denke nur an das Gejammer mancher Leute, die hoffnungslos damit überfordert waren, ihre Kinder zu Hause während des schulischen Corona-Lockdowns, den ganzen Tag zu beschäftigen, beim Lernen zu unterstützen und eventuell noch nebenbei im Homeoffice zu arbeiten.
Gruß Claudia
Wir haben zwei kleine Kinder, d.h. man kann sobald die institutionelle Betreuung (Kindergarten, Schule) ausfällt nur noch in Schichten arbeiten. Bedeutet eine Person arbeitet vormittags / mittags und die andere Person dann nachmittags / abends / nachts. Am Wochenende werden dann die fehlenden Stunden nachgearbeitet. Da hat man richtig Lust, nebenbei noch 2 Stunden am Tag mit den Kindern zu pauken. Macht riesig Spaß!
Wer schon mal versucht hat, mit einem 2 Jährigen irgendeine sinnvolle und geistig anspruchssvolle Tätigkeit am PC zu machen, weiß dass das nicht funktioniert. "Homeoffice" bedeutet für sehr viele Leute: ganz normaler Arbeitsalltag, oft noch deutlich intensiver als in der Firma, wo man ja auch mal ein Schwätzchen mit Kollegen hält. In der Regel erkennen Vorgesetzte übrigends sehr gut, ob jemand wirklich arbeitet oder die Arbeitszeit mit Kinderbetreuung verbringt.
Hinzu kommt, dass auch während Corona nicht alle "Homeoffice" hatten - sehr viele Leute mussten knallhart ihre X-Stunden in der Firma sein, Lockdown oder nicht.
Die "Unterstützung" durch die Lehrerschaft beschränkte sich bei uns darauf, dass alle paar Wochen ein Packen Arbeitsblätter verteilt wurde. Kontrolle / Feedback / Anrufe / Email etc. Fehlanzeige. Ja, ich als deutschsprachiger Akademiker kann den Grundschulstoff durchpauken. Viele andere aber leider nicht.
Also: Bevor man solche Statements raushaut, kurz überlegen! Es könnte sein, dass einige Leute in der Corona-Zeit richtig Federn gelassen haben und dementsprechend dünnhäutig sind.
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Re: (Kleine) Kinder
@Hildegard
Wie viele Kinder ich betreut habe?...so jährlich zwischen 10 bis maximal 20, inzwischen bin ich in Rente und arbeite nur noch aushilfsweise, falls ein Kollege erkrankt. Da kannst Du es Dir selbst ungefähr ausrechnen, wie viele das waren.
Aber auch in „gesunden/normalen“ Familien, überwiegt der Vorteil für die Schulpflicht ganz klar die Nachteile, ich meine jetzt auf die Freiheit bezogen und auf die Breite und Vielfältigkeit des Unterrichtsstoffes.
Und das Corona-Desaster habe ich –beruflich und privat - hautnah miterlebt. Ich weiß genau, von was ich da geschrieben habe. Und die Überforderung mancher Eltern hängt da NICHT NUR mit dem Corona-Ausnahmezustand zusammen.
Und nein, ich bin nicht dafür, dass Kinder schon als Babys fremdbetreut werden sollten, aber ab drei, vier Jahren bringt der Kindergarten schon viel Positives für die Entwicklung des Kindes, das sollte man nicht übersehen, insbesondere wenn es sich um Einzelkinder handelt.
Dabei fällt mir noch etwas ein - hat jetzt nichts mit dem Thema Home Schooling zu tun – fällt mir aber wirklich fast täglich auf. Da stehen Mütter (es gibt auch solche Väter) mit ihren Babys im Kinderwagen an der Bushaltestelle und sind die ganze Zeit über mit ihrem Handy beschäftigt, da wird kein einziges Wort mit dem Kind gesprochen, kein Blick geht hin und her. Wie bitte soll sich dabei ein Kind positiv entwickeln können? Es kommt nicht von ungefähr, dass heute viele Kinder beim Schulanfang Sprachdefizite oder Verhaltensstörungen aufweisen und das betrifft nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund.
Deswegen bin ich nicht für Home Schooling, sondern ganz klar für SOWOHL als AUCH, das heißt, Eltern und Schule müssen sich gleichermaßen daran beteiligen, den Kindern die optimalsten Chancen zu bieten.
Gruß Claudia
Damit meine ich Kulturen, bei denen sich die Eltern ihren Lebensunterhalt nicht komplett außer Haus erarbeiten müssen. Wenn ich täglich 8 Stunden außer Haus arbeite und eventuell noch einen Arbeitsweg von 1 Stunde habe, bleibt mir nicht mehr viel Zeit meinem Kind auch noch alle Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben, Sozialkompetenz, alle notwendigen kognitiven Fähigkeiten, Medienkompetenz, IT-Wissen und und und beizubringen, die es später benötigt, um einem Beruf nachgehen zu können, der ihm seine Existenz sichert.Was machen andere Kulturen anders, dass die Ausbildung..
Ok, Kind habe ich nur eines, das ist inzwischen 45 Jahre alt. Aber ich habe jahrelang im Reha-pädagogischen Bereich als Lehrerin gearbeitet und habe da durchaus Dinge erlebt, die möchtest Du gar nicht wissen, was in manchen Familien so abgeht. Gott sei Dank sind das eher Einzelfälle, aber ich bin doch froh, dass auch Kinder aus solchen Familien eine Chance auf Bildung erhalten und nicht rund um die Uhr ihren (z. B. gewaltätigen, überbehütenden, alkohol- oder sonst wie psychisch kranken) Eltern „ausgeliefert“ sind.Wieviele Kinder/Enkerl hast du über Jahrzehnte begleitet? Oder aktuell im Corona Desaster? ich weiß nicht, wie du "Gejammer" meintest, aber für mich sind anhand von Erfahrungen ihre Überforderung ..und daraus mögliche Folgen/Konsequenzen.. jetzt sehr nachvollziehbar. Daran werden wir alle noch lange zu knabbern haben.
Wie viele Kinder ich betreut habe?...so jährlich zwischen 10 bis maximal 20, inzwischen bin ich in Rente und arbeite nur noch aushilfsweise, falls ein Kollege erkrankt. Da kannst Du es Dir selbst ungefähr ausrechnen, wie viele das waren.
Aber auch in „gesunden/normalen“ Familien, überwiegt der Vorteil für die Schulpflicht ganz klar die Nachteile, ich meine jetzt auf die Freiheit bezogen und auf die Breite und Vielfältigkeit des Unterrichtsstoffes.
Und das Corona-Desaster habe ich –beruflich und privat - hautnah miterlebt. Ich weiß genau, von was ich da geschrieben habe. Und die Überforderung mancher Eltern hängt da NICHT NUR mit dem Corona-Ausnahmezustand zusammen.
Und nein, ich bin nicht dafür, dass Kinder schon als Babys fremdbetreut werden sollten, aber ab drei, vier Jahren bringt der Kindergarten schon viel Positives für die Entwicklung des Kindes, das sollte man nicht übersehen, insbesondere wenn es sich um Einzelkinder handelt.
Dabei fällt mir noch etwas ein - hat jetzt nichts mit dem Thema Home Schooling zu tun – fällt mir aber wirklich fast täglich auf. Da stehen Mütter (es gibt auch solche Väter) mit ihren Babys im Kinderwagen an der Bushaltestelle und sind die ganze Zeit über mit ihrem Handy beschäftigt, da wird kein einziges Wort mit dem Kind gesprochen, kein Blick geht hin und her. Wie bitte soll sich dabei ein Kind positiv entwickeln können? Es kommt nicht von ungefähr, dass heute viele Kinder beim Schulanfang Sprachdefizite oder Verhaltensstörungen aufweisen und das betrifft nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund.
Deswegen bin ich nicht für Home Schooling, sondern ganz klar für SOWOHL als AUCH, das heißt, Eltern und Schule müssen sich gleichermaßen daran beteiligen, den Kindern die optimalsten Chancen zu bieten.
Gruß Claudia
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Re: (Kleine) Kinder
@Dyrsian
Ich habe auch geschrieben
Also scheinen wir meinungsmäßig gar nicht so weit auseinander zu liegen.
Und was die digitale Unterstützung der Lehrerschaft für die Wissensvermittlung während des Lockdowns betrifft, gebe ich Dir Recht, da ist Deutschland Entwicklungsland. Es mangelt an der Ausstattung der Schulen und an der IT-Ausbildung/Kompetenz der Lehrer. Ich gehe aber davon aus, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird. Aber trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass es in Richtung generellem Home Schooling gehen sollte.
Gruß Claudia
Vielleicht hättest Du mal besser alles gelesen, was ich geschrieben habe und nicht nur einen Teil davon aus dem Zusammenhang herausgenommen. Es ging um Home Schooling und wenn ich Deinen Beitrag lese, siehst Du es genau wie ich, dass Home Schooling bei uns nicht möglich ist.Wenn ich sowas lese, schwillt mir der Kamm!
Ich habe auch geschrieben
Das meinte ich unabhängig von Home Office oder außer Haus Beschäftigung.Auch kann ich mir nicht vorstellen, wie ganztätig berufstätige Eltern das bewerkstelligen sollten.
Also scheinen wir meinungsmäßig gar nicht so weit auseinander zu liegen.
Und was die digitale Unterstützung der Lehrerschaft für die Wissensvermittlung während des Lockdowns betrifft, gebe ich Dir Recht, da ist Deutschland Entwicklungsland. Es mangelt an der Ausstattung der Schulen und an der IT-Ausbildung/Kompetenz der Lehrer. Ich gehe aber davon aus, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird. Aber trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass es in Richtung generellem Home Schooling gehen sollte.
Gruß Claudia