Planen fuer den Notfall oder nicht?

Was halt nirgendwo passt
centauri

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#391

Beitrag von centauri » Mi 20. Jan 2016, 13:19

@Luna
Es reicht ja schon wenn durch was auch immer der Strom wegfällt.
Dann funzt unsere ganze Gesellschaftsform nicht mehr!
Mit Notstromversorgung ist die Ordnung auch nur bedingt aufrecht zu erhalten.
Wie zB. Wasserver- und Entsorgung, Lebensmittelversorgung, Krankenversorgung usw.
Und dazu braucht es keinen Atomschlag, Vulkanausbruch oder Meteoriteneinschlag! :rot:
Und es gab ja auch schon mal einen Stromausfall von Skandinavien bis Nordafrika.
Und das nur weil an der Weser eine Leitung wegen einer Schiffsüberführung abgeschaltet wurde.

Sargon
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#392

Beitrag von Sargon » Mi 20. Jan 2016, 13:20

fuxi hat geschrieben:Und, nach all dem Diskutieren ... wie viele von euch würden jetzt spontan eine Woche Stromausfall überstehen? Oder ist das zu >>unrealstisch<<?
Trifft mich als Wochenendpendler der große Blackout am Wochenende, dann würde ich es überstehen, denn an meinem Zweitwohnsitz gibt es einen Holzherd, ich habe einen Wasserfilter und ein paar Packungen NRG-5.

Trifft er mich dagegen hier in der Stadt, bin ich geliefert. :flag:

Wobei im Übrigen auch Blackouts von mehr als einer Woche möglich sind. Wenn sich zum Beispiel das Carrington-Event von 1859 wiederholen würde - damals brannte nur das Telegrafennetz durch - dann wäre neben Ausfällen von Mobilfunk und GPS auch ein kontinentaler Stromausfall möglich, der erst mehrere Wochen oder gar Monate später behoben wäre:
http://scienceblogs.de/frischer-wind/20 ... 859/?all=1

Gruß,
Sargon

P.S.: Habe gerade noch eine Seite der NASA zu dem Thema gefunden. Offensichtlich gab es 2012 ein vergleichbares Ereignis, das die Erde aber knapp verfehlt hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erde in den nächsten zehn Jahren von einem vergleichbaren Phänomen tatsächlich erwischt wird, beziffert einer der zitierten Wissenschaftler mit 12%. :eek:
http://science.nasa.gov/science-news/sc ... uperstorm/

Benutzer 146 gelöscht

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#393

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 20. Jan 2016, 13:24

Thoreau hat geschrieben: Multipliziert mit den Auswirkungen, die bei nicht Vorbereiteten nach 10 Tagen Tod heißen, dürfte ein erhebliches Risiko bestehen.

Und mit Vorbereitung ist das wesentlich geringer.

Andererseits sinkt das absolute Risiko für Vorbereitete, wenn sich viele nicht vorbereiten, weil die dann nach 10 Tagen keine Konkurrenten mehr sind.
Die Logik erschließt sich mir nicht. Erstens gibt es nicht nur Vorbereitete und Unvorbereitete, sondern mehrheitlich Zwischenformen. Und je geringer der Anteil der Vorbereiteten, um so höher deren Risiko, es sei denn, unter "vorbereitet sein" verstehst Du, wochenlang komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Nur so könntest Du nämlich Dein vorbereitet Sein vor den weniger oder gar nicht Vorbereiteten verbergen, die sich, da vermutlich in großer Überzahl, ansonsten für Teile Deiner Vorbereitungen interessieren würden.
Das ganze funktioniert nur, wenn Du entweder so gut vorbereitet bist, dass Du nicht nur Dich, sondern eine größere Gruppe aus Deinem Umfeld mitversorgen, oder diese Gruppe zuvor schon zu eigener Vorbereitung überzeugen kannst.
Individuelle Vorsorge in einem völlig unvorbereiteten Umfeld ist bei ernsthaften Ausfällen in der Grundversorgung eher noch riskanter, als keine Vorbereitung - denke ich.. :hmm:

Thoreau
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#394

Beitrag von Thoreau » Mi 20. Jan 2016, 14:15

Ja, Frodo,

da musste ich erstmal überlegen ;-)

Dein Einwand ist richtig, aber vielleicht auch nur teilweise. Und meine bisherigen Überlegungen stammen aus Zeiten, als Deutschland noch anders war.

Und es kommt auch auf die Umstände an. Wer in der Stadt im Kaninchenstall wohnt, braucht sich überhaupt keine Gedanken zu machen.

Ich wohne weit draußen, und tagelange Stromausfälle habe ich auch schon erlebt, unter anderem auch in Münster.

Wenn es soweit ist, fahren die Leute ja nicht los ins Ungewisse, sondern sie bleiben zuhause und versuchen sich zu arrangieren, bis "der Strom zurückkommt". Auch nach vier Tagen habe ich von niemandem gehört, dass er woanders hin flüchten wollte. Die Leute werden also hoffen und harren, also ausharren im Sinne des Wortes.

Wenn es dann nach 10 Tagen ganz ernst wird, sind sie schon mental am Ende und wohl auch körperlich geschwächt und werden noch weniger Neigung verspüren, ins Ungewisse zu flüchten, wohin denn? Wer setzt sich am Ende seiner Kräfte in Frankfurt ins Auto und fährt irgendwo nach Bayern, was er mangels Strom vielleicht gar nicht findet, oder bleibt in verstopften Straßen stecken, und das Beste, was er sich erhoffen kann, ist im bayerischen Wald in die Zinken einer Mistgabel zu blicken?

Man sollte sich solche Situationen realistisch vorstellen und sich dabei Zeit nehmen.

Von daher denke ich, dass die 90 % Städter und Unvorbereitete einfach sterben. Die restlichen 10 % sind eher die Zupacker und Vordenker, die können es dann mit den verbliebenen Ressourcen schaffen.

So dachte ich bis vor einem Jahr. Angeregt durch diese Diskussion hier habe ich nun aber mal weiter gedacht (vielen Dank für die Anregung)

Da nun aber Millionen Leute herkommen, die extreme Überlebensfähigkeiten mitbringen, ist das alles auch hinfällig. Die Neusiedler dürften daher wohl die Überlebenden sein. Und hier wird es Zeit, aufzuhören.

frodo hat geschrieben:
Thoreau hat geschrieben: Multipliziert mit den Auswirkungen, die bei nicht Vorbereiteten nach 10 Tagen Tod heißen, dürfte ein erhebliches Risiko bestehen.

Und mit Vorbereitung ist das wesentlich geringer.

Andererseits sinkt das absolute Risiko für Vorbereitete, wenn sich viele nicht vorbereiten, weil die dann nach 10 Tagen keine Konkurrenten mehr sind.
Die Logik erschließt sich mir nicht. Erstens gibt es nicht nur Vorbereitete und Unvorbereitete, sondern mehrheitlich Zwischenformen. Und je geringer der Anteil der Vorbereiteten, um so höher deren Risiko, es sei denn, unter "vorbereitet sein" verstehst Du, wochenlang komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Nur so könntest Du nämlich Dein vorbereitet Sein vor den weniger oder gar nicht Vorbereiteten verbergen, die sich, da vermutlich in großer Überzahl, ansonsten für Teile Deiner Vorbereitungen interessieren würden.
Das ganze funktioniert nur, wenn Du entweder so gut vorbereitet bist, dass Du nicht nur Dich, sondern eine größere Gruppe aus Deinem Umfeld mitversorgen, oder diese Gruppe zuvor schon zu eigener Vorbereitung überzeugen kannst.
Individuelle Vorsorge in einem völlig unvorbereiteten Umfeld ist bei ernsthaften Ausfällen in der Grundversorgung eher noch riskanter, als keine Vorbereitung - denke ich.. :hmm:

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#395

Beitrag von 65375 » Mi 20. Jan 2016, 14:26

Thoreau hat geschrieben:Wenn es dann nach 10 Tagen ganz ernst wird, sind sie schon mental am Ende und wohl auch körperlich geschwächt
Warum sollte man nach grade mal zehn Tagen ohne Strom derart derangiert sein?! Und dann flott wegsterben?!

Ich glaube im Gegenteil eher, daß diese Ausnahmesituation Kräfte freisetzt, die Phantasie anregt und sich für manches vermeintlich unlösbare Problem ganz einfache Lösungen finden würden.

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#396

Beitrag von poison ivy » Mi 20. Jan 2016, 15:16

65375 hat geschrieben: Warum sollte man nach grade mal zehn Tagen ohne Strom derart derangiert sein?! Und dann flott wegsterben?!
Ich glaube im Gegenteil eher, daß diese Ausnahmesituation Kräfte freisetzt, die Phantasie anregt und sich für manches vermeintlich unlösbare Problem ganz einfache Lösungen finden würden.
ob die nach 10 Tagen "flott wegsterben" weiss ich nicht,
aber wenn ich mir die Generation anschaue, die keine 10 Minuten uebersteht, ohne zu daeumeln,
das ist nicht mal eine bestimmte Altersgruppe, sondern eher Einstelungssache,
diejenigen, die permanent daeumeln und doch nicht 10-linke-Dauen haben sind rar
und ohne Strom, ohne Telefon, ohne I-net, ohne Kreditkarte oder Paypal bewegen sich viele der Daeumlinge auf unbekanntem Terrain
die werden sich sicher nicht am Tag 1 (der hier immer mal wieder vorkommt) versuchen ihre Weichen auf ueberleben zu stellen, die werden's aussitzen, wie immer, und dann ist der Kuehlschrank leer, der Bauch leer und im drive-thru gibt's nix
sie sind nicht gewohnt in der Sommerhitze oder Winterkaelte laenger draussen zu sein und leiden mehr als die Outdoor-Typen
wenn nicht im Bio-Laden mit entsprechender Beschriftung koennen sie kaum eine Tomate von einer Gurke unterscheiden, und wissen schon gar nicht, dass des Nachbarn Hosta prima Salat abgeben und die Taglilien, die hier in fast jeder Rabatte wachsen, essbare 'Speicherwurzeln haben
65375, woher sollten diese 90% Daeumlinge poetzlich und ohne elektronische Hilfe ploetzlich, nachdem sie schon auf'm Zahnfleisch daher kommen, praktisches Wissen nehmen und das dann auch noch umsetzen?
klar der eine oder andere waechst moeglicherweise mit den Anforderungen, aber das Gros?

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#397

Beitrag von der.Lhagpa » Mi 20. Jan 2016, 15:29

lasst uns doch im Frühjahr mal nen Ehrlichen Versuch machen. Verzicht auf den Segen der Zivilisation. Wir machen sagen wir 14 Tage komplette Entsagung - bis auf Internet (für Berichterstattung). Irgendjemand ist "Kriegsherr" und verkündet plötzlich TOTALAUSFALL.
Wäre bestimmt interessant.

centauri

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#398

Beitrag von centauri » Mi 20. Jan 2016, 15:37

@der.Lhagpa
Das ergibt doch kein richtiges Ergebnis! :eek:
Darauf könnte ich mich doch ab Heute vorbereiten. :)
100 kg Nudeln usw. gekauft usw.usf.

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#399

Beitrag von der.Lhagpa » Mi 20. Jan 2016, 15:39

= Vorbereitung.
Du weisst ja nicht WANN es soweit ist.Das ist ja der Witz daran.. Deswegen der "Kriegsherr"...

centauri

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#400

Beitrag von centauri » Mi 20. Jan 2016, 15:42

Ich lagere trotzdem morgen schon ein! :pfeif:

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