Planen fuer den Notfall oder nicht?

Was halt nirgendwo passt
cfun
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#351

Beitrag von cfun » Di 19. Jan 2016, 09:54

guzzmania hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist es irre Selbstüberschätzung, wenn man glaubt, dass man sich gegen eine Katatrophe nach Art der Zombie-Apokalypse preppermäßig schützen kann.
Wenn alle verhungern, verhungern allen, wenn keiner verhungert, verhungert keiner. Diese Fälle find ich uninteressant. Interessant finde ich das dazwischen und man muss ja nicht lange zurückschauen in unserer Geschichte, um zu sehen, wie sich das Gefüge plötzlich verschieben kann, wenn ein Brot mehr wert ist als ein Goldkettchen.

Vorsorge ist für mich nicht, Tomatengläser im Keller zu stapeln. Vorsorge ist 1. Land besitzen, 2. Saatgut besitzen, 3. baumarktfreie Anbaukompetenz besitzen.

Vorsorge ist für mich auch nicht Hungerrationen für die nächsten 50 Jahre zusammenzustellen, sondern in Zeiten, wo man sich kaum mehr als Brot, Kartoffeln, Reis leisten kann Tomaten, Erdbeeren, Kräuter, Eier, Fleisch zu haben.

Schaut mal nach Osteuropa. Da ist das schon Alltag. Rumänien z.B. Die Leute sind richtig arm, aber wer ein bisschen Land hat und weiß, was man damit anfangen kann, dem geht's wesentlich besser.

Cuba, peak oil sowieso: https://www.youtube.com/watch?v=urTPsSFV2y8

Sargon
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#352

Beitrag von Sargon » Di 19. Jan 2016, 10:51

poison ivy hat geschrieben:wo ist die Linie zwischen Vorsorge und preppen?
Sprachlich ist das eigentlich kein Unterschied, schließlich kommt preppen ja von "prepare" und bedeutet auch nichts anderes, als "sich vorbereite" oder "Vorsorge treffen".

Allerdings wurde das Bild vom Prepper stark geprägt von zwei amerikanischen Fernsehserien, in denen Prepper vorgestellt wurden und daher denkt man beim Wort Prepper als erstes an die mitunter schon etwas merkwürdigen Individuen, um die es in dieser Serie ging.
Man kann alles so weit treiben, dass es erst bizarr wird und dann offener Wahnsinn.

Grundsätzlich teile ich den Wunsch, möglichst autark zu leben und unabhängig zu sein von Strukturen, die ich nicht durchschaue und dafür muss man eben Fähigkeiten, Werkzeuge und Land haben. Man sollte sich nur bewusst sein, dass man sich damit auch andere Abhängigkeiten einhandelt (Wetter, körperliche Arbeit usw.) Ich kann auch nachempfinden, dass man sich Gedanken um seine Familie macht für den Fall, dass all das, was wir heute für selbstverständlich nehmen (fließendes Wasser aus der Leitung, Tiefkühlpizza aus dem Supermarkt) irgendwann einfach mal fehlt.
Und ich verstehe auch die Faszination, die davon ausgeht, unabhängig auf sich gestellt zu leben und habe immer gerne diese Survival-Serie mit Bear Grylls angeschaut und mich wohlig gegruselt, wenn er sich mal wieder von Kamelhoden oder irgendwelchen Würmern ernähren musste.
Und "The Walking Dead" schaue ich auch gerne!

Irgendwo hört mein Verständnis dann aber auf. Es hört da auf, wo ich das blöde Gefühl habe, dass Menschen diese Gesellschaft so sehr hassen, dass sie ihr den Untergang wünschen, den sie selbst dann lachend in ihrem Bunker zu überleben gedenken. Teilweise, weil sie sich für etwas besseres halten als andere, teilweise, weil sie der Welt da draußen übelnehmen, dass sie ihnen nicht den Status zugebilligt hat, den sie gerne hätten. Für diese Leute ist die Apokalypse etwas, was sie im Grunde herbeisehnen. Sie tun mir leid!


Gruß,
Sargon

Sabi(e)ne
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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#353

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 19. Jan 2016, 10:58

@Frodo: Planen sind sicher nicht verkehrt, aber jede zweite Dachpfanne mit Draht zu sichern ist langfristig die bessere Lösung, sagt der Dachdecker. ;)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#354

Beitrag von cfun » Di 19. Jan 2016, 11:01

Sargon hat geschrieben:Teilweise, weil sie sich für etwas besseres halten als andere, teilweise, weil sie der Welt da draußen übelnehmen, dass sie ihnen nicht den Status zugebilligt hat, den sie gerne hätten.
Ah, jetzt geht's an den Kern der Sache! Darauf läuft es doch immer irgendwie hinaus. Wer glaubt, dass er besser ist als ich, einen höheren Status hat oder haben sollte? Hack, hack. Die Menschen sind nun mal eine Affenhorde in Anzügen.

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#355

Beitrag von blueberry » Di 19. Jan 2016, 12:12

mmmhhh

" ungefilterte Gedanken "

also im Notfall / Ernstfall / Katastrophe ....

werden instinkte wach :nudel: die jetzt vergraben sind ....und bei wem die nicht erwachen ....natürliche Ausleese eben

( auf der Suche nach dem Ironie Smiley )
2 x 3 macht 4
Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
komm wir machen uns die Welt ,
wie sie uns gefällt .....

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#356

Beitrag von Thomas74 » Di 19. Jan 2016, 14:07

der.Lhagpa hat geschrieben:Toll.... Jetzt wollte ich mir auf mein Spiel-und -Spass Smartphone die App runterladen. " Ihr Gerät ist mit dieser Version nicht kompatibel".
Werde ich jetzt nicht geschützt weil mein Smart-Dingens nicht das Neueste ist? Ich fühle mich diskrimminiert..... :D
:mrgreen: Ich hab jetz die Chuck-Norris-App. Das muß reichen!! :grinblum:
Optimismus ist,bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!" zu rufen...

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#357

Beitrag von fuxi » Di 19. Jan 2016, 16:27

Und, nach all dem Diskutieren ... wie viele von euch würden jetzt spontan eine Woche Stromausfall überstehen? Oder ist das zu >>unrealstisch<<?
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#358

Beitrag von Reisende » Di 19. Jan 2016, 16:36

eine woche ohne strom wäre wohl kein problem. wir heizen mit holz, kochen mit gas, und haben viele kerzen und bücher im schrank.nur die forenabstinenz (handy- und tabletakku halten max 2-3 tage) würde mich hart treffen. ;)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Baumfrau

Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#359

Beitrag von Baumfrau » Di 19. Jan 2016, 16:39

Kein Problem hier mit einem nur einwöchigen Stromausfall, liebe Fuxi! Müsste allerdings früher aufstehen und/oder später ins Bett gehen, damit der Kaminofen, der nur Holz verträgt, immer wenigstens schön lau bleibt.

Bin übrigens auch aus anderen Gründen aktuell sehr dankbar dafür, unter die "Vorratshalter nach Mutter/Großmutter-Sitte" gegangen zu sein :)

Überraschend hat nach nur 7 Jahren Nutzung der Brauchwasserspeicher meiner Heizung den Geist aufgegeben, Ausgaben in Höhe von zweien meiner Monatsgehälter standen an. Ein wenig habe ich ja immer auf der hohen Kante für aktuelle Reparaturen - aber so viel niemals. Ich kann das ganze aber mit großer Gelassenheit sehen, weil ich bis auf die Ausgaben für Frischmilch einen anständigen Wintervorrat im Keller habe. Dem Hund, den Wachteln und mir wird es also die nächsten zwei Monate an nichts mangeln.

Herzliche Grüße an alle
Regina

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Re: Planen fuer den Notfall oder nicht?

#360

Beitrag von Thomas/V. » Di 19. Jan 2016, 16:46

bei uns dürfen es auch 2 Wochen sein :mrgreen:
größter Schaden wäre wohl, das das Tiefkühlzeug auftaut, für 2 Wochen Notstrombetrieb hab ich kein Benzin, aber ich schätze, das Zeug kann ich dann an die Nachbarschaft meistbietend verkaufen :lol:
ansonsten ist Heizen und Kochen kein Problem, Tierfutter hab ich auch immer genug da,
stressig wäre es, wenn die Wasserleitung tot ist, da müßte ich zum Nachbarsbrunnen laufen fürs Brauchwasser, ca. 50m
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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