Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

Was halt nirgendwo passt
Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#311

Beitrag von emil17 » So 13. Nov 2022, 18:33

Kirschkernchen hat geschrieben:
So 13. Nov 2022, 12:01
Klimamodelle beruhen nicht auf Fortführungen von Trends, das wären Prognosen.
Selbsteverständlich werden Modelle unter einabu von annahmen verifiziert, indem man mit den Daten von gestern den Zustand von heute und mit den von vorgestern den Zustand von gestern vorherzusagen versucht. Bei mehreren Modellen mit ähnlicher Vorhersagegenauigkeit gewinnt dann das einfachste, das plausible Vorgaben verwendet.
Kien Modellierer glaubt, dass es so funktioniert wie sein Modell aufgebaut ist, sondern nur, dass ähnliche Voraussetzungen zu ähnlchen Resulataten führen. Dann gilt es zwischen Aufwand und Vorhersagegenauigkeit abzuwägen.
Kirschkernchen hat geschrieben:
So 13. Nov 2022, 12:01
Beim Wandel des Klimas jedoch, gilt das auf einmal nicht, da will man kämpfen, da will man das Klima verändern, statt sich dem Klima anzupassen. Auch hier würde ich den Kampf ablehnen, lieber lebensfeundlich gestalten.
Man will nicht das Klima öndern (hier ist die Sprache unpräzise), sondern man will einen absehbaren unerwünschten Wandel abschwächen oder aufhalten. An gegenwärtige Bedingungen kann man sich nur anpassen bzw. man muss die ertragen - oder ihnen ausweichen, indem man anderswo hingeht.
Am Beispiel der Stratgie gegen Kälte:
Toleranz (Sich einfrieren lassen oder als Ei überdauern, viele Insekten)
Ausweichen (Zugvögel)
Dagegenhalten (warmblütige Tiere).
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Kirschkernchen
Beiträge: 504
Registriert: Di 9. Jun 2015, 17:25
Wohnort: Hügel

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#312

Beitrag von Kirschkernchen » So 13. Nov 2022, 20:12

Emil: "Man will nicht das Klima öndern (hier ist die Sprache unpräzise), sondern man will einen absehbaren unerwünschten Wandel abschwächen oder aufhalten."

Das stimmt nicht, lieber Emil. Man will etwas tun (Verarmung Mitteleuropas als Askese) und das Klima soll - so impliziert man - darauf um 0,492 statt 2,0 Grad reagieren. In den "Nachrichten" werden Wörter wie Klimaplan oder Klimafahrplan ausgegeben, diese suggerieren dem virengestählten Zuschauer ein Einwirken. Wirksamkeit. Deren tatsächliche Wirksamkeit jedoch du nicht feststellen kannst, sondern nur der Fachmannn. Er kann dich also so lange in deiner kalten Wohnung sitzen lassen, wie er will, nur er kann Daten liefern, die dich letztlich von deiner Schuld befreien. Wie ein Priester, nur er kennt die Wahrheit. Oder kannst du Daten messen, die die Wirksamkeit deiner Nachhaltigkeits-Handlung ermitteln können.

Benutzeravatar
Tscharlie
Beiträge: 1056
Registriert: Do 27. Jan 2022, 08:45
Familienstand: verheiratet

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#313

Beitrag von Tscharlie » So 13. Nov 2022, 20:35

Es gibt viele Wissenschaftler die sich damit beschäftigen wo der "Zug" hinfährt.

Es gibt keine Wissenschaftler mehr die dem glaubwürdig widersprechen.

Ist wie die Idee: Die Sonne ist im Zentrum unseres Planetensystems. Gibt sicher noch Menschen die dem widersprechen, aber die Tatsachen sind einfach anders

Daher kann jeder meinen die Wissenschaft hat Unrecht, das ändert aber (leider) nichts am Problem.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

sybille
Beiträge: 4337
Registriert: Mi 2. Nov 2011, 20:48

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#314

Beitrag von sybille » So 13. Nov 2022, 21:12

Es gibt viele Wissenschaftler die sich damit beschäftigen wo der "Zug" hinfährt.
Und die einen sagen dies den anderen das. Letzendlich fährt der Zug doch nur dahin wo ihn der Weichensteller hinbringt.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzeravatar
Tscharlie
Beiträge: 1056
Registriert: Do 27. Jan 2022, 08:45
Familienstand: verheiratet

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#315

Beitrag von Tscharlie » So 13. Nov 2022, 21:17

Das es meschengemachte Probleme gibt, darüber gibt es kein: sehen wir mal so mal so mehr.

Wie man damit umgeht, darüber kann man streiten.

Über die kommende Klimaerwärmung, menschengemacht, nicht mehr, außer man heißt mit Nachnamen Trump.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#316

Beitrag von emil17 » Mo 14. Nov 2022, 07:52

Kirschkernchen hat geschrieben:
So 13. Nov 2022, 20:12
Deren tatsächliche Wirksamkeit jedoch du nicht feststellen kannst, sondern nur der Fachmannn. Er kann dich also so lange in deiner kalten Wohnung sitzen lassen, wie er will, nur er kann Daten liefern, die dich letztlich von deiner Schuld befreien. Wie ein Priester, nur er kennt die Wahrheit.
Lustiger Vergleich, aber es trifft es nicht:
Du brauchst offenbar einen Sündenbock für eine nötige aber unbequeme Verhaltensänderung.
Die Diskussionen sind öffentlich, allerdings setzen sie ein gewisses Interesse und eine gewisse naturwissenschaftliche Bildung voraus. Sonst bist du in der Tat in der Lage eines Menschen, der hoffen muss, dass die Experten drauskommen.
Wie kalt deine Wohnung ist, ist dein Problem und war es schon immer, nur sind gewisse Voraussetzungen nicht mehr gegeben, über die sich der Erbauer wahrscheinlich keine Gedanken gemacht hat: Dass Energie billig und immer da zu sein hat, und dass persönliches Verhalten keine Auswirkung auf die Umwelt und die anderen hat.

Die Verarmung Mitteleuropas ist keine Askese, es ist ein Verteilungsproblem und eins der Wahrnehmung. Solange du deine Bedürftnisse an dem missest, was der Nachbar hat, statt an dem was du wirklich brauchst, so lange wirst du nie zufrieden sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Eule
Beiträge: 523
Registriert: So 8. Aug 2010, 19:06
Wohnort: Hunsrück

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#317

Beitrag von Eule » Mo 14. Nov 2022, 10:33

Beim Mitlesen in diesem Faden drängt sich manchmal der Gedanke auf, es sei eine Chat-Gruppe für Aliens auf Erd-Urlaub.
Der angeborene Egoismus des Menschen und sein Streben nach Optimierung der persönlichen Lebensumstände wird nur durch zwei Faktoren begrenzt: Zwang und Affekt.
Die genetisch bedingte Liebe zu den nächsten Angehörigen auf größere Gruppen, alle Menschen oder sogar alles Leben auf der Welt auszudehnen, das versuchen Religionen seit Jahrtausenden mit eher abnehmendem Erfolg.
Also bleibt nur der Zwang, im aktuellen Fall also die vielzitierte "Öko-Diktatur", die eine zweifache Bedeutung haben kann, nämlich eine politische Diktatur unter dem Deckmantel einer ökologischen Zielsetzung, oder die Diktatur der Sachzwänge in der Folge von Veränderungen des Ökosystems.
Ich gehe von einer Kombination von Beidem aus und rate darum, nicht mehr länger Zeit mit dem Rücken der Deckstühle zu verschwenden, sondern sich um Schwimmwesten zu kümmern, deren Zahl aber nicht einmal für die Kinder ausreichen wird.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#318

Beitrag von Rohana » Mo 14. Nov 2022, 11:09

Eule hat geschrieben:
Mo 14. Nov 2022, 10:33
Beim Mitlesen in diesem Faden drängt sich manchmal der Gedanke auf, es sei eine Chat-Gruppe für Aliens auf Erd-Urlaub.
:lol:

... kann ich nachvollziehen.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
ohne_Furcht_und_Adel
Beiträge: 608
Registriert: Fr 3. Jul 2015, 00:12
Familienstand: verheiratet

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#319

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Mo 14. Nov 2022, 14:34

Eule hat geschrieben:
Mo 14. Nov 2022, 10:33
Also bleibt nur der Zwang, im aktuellen Fall also die vielzitierte "Öko-Diktatur", die eine zweifache Bedeutung haben kann, nämlich eine politische Diktatur unter dem Deckmantel einer ökologischen Zielsetzung, oder die Diktatur der Sachzwänge in der Folge von Veränderungen des Ökosystems.
Ich gehe von einer Kombination von Beidem aus und rate darum, nicht mehr länger Zeit mit dem Rücken der Deckstühle zu verschwenden, sondern sich um Schwimmwesten zu kümmern, deren Zahl aber nicht einmal für die Kinder ausreichen wird.
Du meinst, aus Nächstenliebe wird keiner sein Verhalten bezüglich des Klimawandels ändern. Erst, wenn Gesetze das vorschreiben oder z.B. Lebensmittel und andere Rohstoffe knapp geworden sind, fängt man an, sich um gewisse Dinge zu kümmern.
Die vorhandenen Schwimmwesten würden nicht mehr ausreichen, wenn der Kahn unweigerlich am Absaufen ist. Aber ich dachte, vielleicht wäre jetzt noch Zeit, zusammen richtige Ruderboote zu zimmern. Da hätte man es dann auch ein bisschen bequemer als nur mit einer Schwimmweste. Das wäre doch ein clevereres Verhalten, als nur zuzugucken, wie das Wasser einströmt und später mit drei Westen für 30 Freunde und Verwandte dazustehen.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#320

Beitrag von Rohana » Mo 14. Nov 2022, 15:22

Es ist schlichtweg menschliches Verhalten dass man sich nicht gerne beschränken möchte um ein nicht-greifbares Ziel in der mittleren oder fernen Zukunft zu erreichen. Ja, manche machen das und sind total überzeugt davon, andere scheren sich einen Dreck und lassen es sich so gut gehen wie möglich. ALLE zusammen und gleichzeitig wirst du nie dazu bekommen.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Antworten

Zurück zu „Sonstiges“