Habs mir gerade auszugsweise angeschaut... Ist IMO so eine drittklassige Berufsberatungssendung für Jugendliche.
Problem ist - und nicht nur bei Jugendlichen - man malt sich halt meistens nur die Sonnenseiten des Traumjobs aus. In der Realtät gibts dann immer Dinge, die echte Scheiße sind und an die man ohne praktische Erfahrungen nie gedacht hätte.
Insofern glaube ich, es gibt den Traumjob gar nicht. Ich finde diese Job of heaven/Job oh hell- Übung sehr gut, wo man sein Leben rund um den Beruf planen soll. Kann sein, der fade Buchhalterjob liefert am bequemsten die Brötchen für das Traum-Leben.
Ach je, ich tät wirklich gern lernen, ein Schiff zu führen. Ich krieg einen Koller, wenn ich immer dasselbe tun muss. Ich brauche ABWECHSLUNG.
Mal sehen... Tauglichkeit für Führerschein D ist Bedingung für größere Wasserfahrzeuge ... Ich muss eh ein Gutachten aufs Verkehrsamt schleppen, weil ich nun mal angeboren nicht gesund bin.... Da kann ich gleich fragen, wo ich schon mal dort bin.
Trotzdem, wer weiß, ob er jemals ein Instrument angefasst hätte, wenn man es ihm nicht immer wieder angeboten hätte. Wie gesagt, jahrelang war sein Interesse daran mehr als mäßig.
Du hast mehr oder weniger behauptet, dass sich das außergewöhnlich begabte Kind seine Interessen selber sucht und selber dafür sorgt, dass es die Inputs bekommt, die es braucht. Das ist meiner Erfahrung nach nicht richtig. Es braucht Angebote, Geduld und gute Lehrer und man erkennt keineswegs auf den ersten Blick, wer ein Talent ist.
Willst du mich nicht verstehen? Das musikalisch hochbegabte Kind wird von selber irgendwie Musik machen. Zur Not klingt das Getrommel aufm Blechkasten auffallend gut.
Dann muss jemand da sein, der das hört und die Funktion des Lehrers übernimmt, indem er ein richtiges Instrument anbietet und die Handhabung einfachst vorzeigt. (Hier kommt bereits das Geld ins Spiel. Ohne Geld kein Instrument.)
Später wird das Kind einen richtigen Musiklehrer brauchen, der selbst so meisterlich ist, dass er einen zukünftigen Meister anleiten kann.
Das Talent kommt von innen - die Anleitung bis zur Meisterstufe kommt von außen.
Wie gesagt, ich rede nicht von halbherzigen Durchschnittskandidaten, die man immer wieder in eine konstante Richtung treten muss. Talent ist wie Wasser. Wenn es irgendwie kann, findet es einen Weg in die entsprechende Richtung.
(Ein Mädchen in einem afghanischen Flüchtlingslager hat zwangsläufig schlechte Karten, jemals Operndiva zu werden, egal wie begnadet die Stimme sein mag.)