Notreserven

Was halt nirgendwo passt
xyzabcdef76
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Re: Notreserven

#31

Beitrag von xyzabcdef76 » So 3. Nov 2013, 20:15

Hallo!

Ich werde mal bei Gelegenheit in http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... envorsorge meinen Notfallplan beschreiben (Als Security Sysadmin bin ich in der Firma auch für Notfallplanung zuständig), hier mal meine Planung für Notreserven:

Lebensnotwendige Ressourcen
  • Wasser - da ich im Dorf lebe und weiß, dass die Leitungen von den Hügeln ohne elektrische Pumpleistungen funktionieren, kommt auch im Falle eines Blackouts Wasser. Selbst wenn nicht hab ich den Brunnen im Garten (muss halt abgekocht werden). Für kürzere Notfälle müssen 30l Mineralwasser reichen, die ich immer als Vorrat habe
  • Holz - um Speisen zu erwärmen habe ich zum Glück einen Ofen, der eine Kochplatte hat. Den Ofen verwende ich normalerweise nie, ganz selten heiz ich den durch. Holz hab ich im Keller, und zur Not muss ich im Wald halt räubern
  • Wärme: Punkt oben - Matraze wird vor dem Ofen gelegt, der Lebensmittelpunkt verlagert sich einfach nach dort (bereits 3 Tage ausprobiert als im tiefsten Winter die Heizung nicht ging, war eigentlich kuscheliger)
Stom kommt im meinem Notfallplan nicht als Ressource vor - bei einem Notfall geh ich von Nichtverfügbarkeit desselben aus, und damit auch von der Nichtverfügbarkeit der Wärmepumpen und des Küschranks sowie der Tiefkühltruhe.

Nahrungsressourcen
  • Kartoffel - das ist die Hauptnahrungsresource von mir. Bei 120kg verfügbaren Kartoffeln (Saatgut ist schon beseite), geh ich davon aus, dass ich und meine Frau mit 5kg pro Woche ernähren können (Herd vorausgesetzt s.o., Keller kann gut lagern). Reicht zwar nicht fürs ganze Jahr, auf jeden Fall aber für die Zeit, wo nix draussen wächst.
  • Nudeln und Reis sind bei uns mind. immer 20kg vorhanden
  • Salz (!!!!! - das wird immer wieder vergessen - !!!!) ist mind. immer 5 kg da
  • Sonstige Gewürze sind nicht lebensnotwendig, aber verbessern den Geschmack
  • Sonst noch lagerfähiges Gemüse im Winter wie zB Kohl
  • Kompotte und Marmeladen sind bei uns mind. immer 50 Gläser da - hmja Brot ist nicht eingeplant, aber Mehlspeisküche basierend auf Kartoffeln oder Nüssen (ca. 50 kg Nüsse da)
  • Essig und Öl - haben wir immer jeweils 10l vorrätig
  • Äpfel sind eingelagert im Keller und in Gläser
Im Notfall bin ich Vegetarier, als Student war ich das erwzungenermaßen jahrelang, und satt wurde ich immer.

Ja und die Katzen von uns werden welche fragen? Die kriegen sowieso immer wenig Nahrung von uns - die räubern sehr gut im Garten.

Das ist die akute Notfallreserve. Klar, wenn der Notfall länger andauert, fallen einge Sachen von oben weg, aber Kartoffeln bleiben immer. Samenreservern sind auch immer da, zu mehr planen ist sinnlos, denn dann beginnt sowieso der Kampf ums Dasein.

Da ich in relativer Nähe zu Kernkraftwerken (Tschechien) wohne - einen Geigerzähler habe ich. Ich gehe davon aus, dass meine Wohnstätte zwar verseucht würde, nicht hochgradig, aber doch etwas, aber so, dass man noch leben kann - ich werde bleiben, allerdings alles was geht in die Wohnung nach oben bringen vom Keller und so weit als möglich abdichten. Bei Wasser bin ich dann allerdings vermutlich auf Lieferungen angewiesen, und der Garten müsste vermutlich mal abgetragen werden ... genauer will ich nicht dran denken, aber zumindest hab ichs im Hinterkopf.

Ich und meine Frau sehen uns also gerüstet - auch wenn wir dann viele Einschränkungen hätten aber doch recht abwechslungsreich leben könnten.

Drum bin ich froh, am Land zu wohnen. In der Stadt schauts natürlich schwieriger mit so was aus.

LG

Landfrau
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Re: Notreserven

#32

Beitrag von Landfrau » Mo 4. Nov 2013, 16:27

Komischweise hat es aber in schlechten Zeiten die Leute immer in die Stadt gezogen

"je unerträglicher das Leben in der Stadt, umso mehr zieht es die Menschen dorthin" heißt es in Falladas "wolf unter Wölfen", das vor dem Hintergrund der 20erJahre Wirtschaftskrise spielt.

Ich glaube auch, dass man dort leichter an Waren und Leistungen aller Art herankommt bzw. diese an den Mann bringen kann als auf dem Land. Von der medizinischen Versorgung bis zum Schnürsenkel....
Auf dem Land ist man vllt gut aufgehoben, wenn man "was hat" und Teil einer funktinierenden Struktur (Dorf) ist.
Wenn man "was hat", Gebäude, um Vorräte zu lagern und Agrarprodukte zu verarbeiten, mag man dort ganz gut ausharren können. Aber Ausharren ist nicht des Menschen Lebensziel.

Auch darum zieht es ja auch ohne (fühlbar) schlechte Zeit die Leute vom Land weg in die Stadt - das Leben ist dort bunter, aufregender, die Jobs und Attraktivitäten dichter. Hier dünnen die Dörfer aus, Immobilien gibt es zum Spottpreis, es bleiben die Alten, die paar Bauern, die, die keine Wahl haben, weil zB ihr einst stolzes Eigenheim quasi unverkäuflich ist. reichen das Geld oder das Augenlicht nicht mehr fürs Autofahren in den nächsten großen Ort, wird es eng mit der Lebensqualität.

Mal abgesehen von den LAgermöglichkeiten bietet das Land an sich keine Vorteile, auch nicht für schlechte Zeiten.
Sich mit genug Kalorien einzubunkern, kann nicht hinreichen.

Man muss gesund sein, was können, was andere brauchen (Nachbarschaftshilfe!!!), ein intaktes Sozialleben (und die MIttel dazu) haben.
Je weniger dies gegeben ist, umso vorteilhafter ist die Stadt.

Wobei aber gegen eine sinnige Vorratswirtschaft absolut nichts einzuwenden ist.
Allein schon wegen der günstigeren Einkaufspreise für Großmengen, der Flexibilität (man kann aus dem Stand auch mal 12 Leute bekochen) und der gesparten zeit und km durch seltene Großeinkäufe erhöht sich die Lebensqualität.

Das ständige Ausmalen von Krisenszenarien allerdings senkt die Lebensqualität erheblich.
Gedankenhygiene ist auch was wert ;-).

Eine gute zeit wünsche ich allen!

L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

Manfred

Re: Notreserven

#33

Beitrag von Manfred » Mo 4. Nov 2013, 17:37

Na ich weiß nicht.
Die Frage ist wohl, wie man "schlechte Zeiten" definiert.
Wenn das Futter knapp wurde, hat es die Stadtbewohner jeweils ganz schnell aufs Land gezogen. Zumindest aufflugsweise.
Die alte Dame, die wir bis an ihr Lebensende betreut haben, und die zwei Kriege und all die wirtschaftlichen Wirren davor, dazwischen und danach hier auf dem Land miterlebt hatte, konnte jedenfalls treffliche Geschichten davon erzählen, wie längst vergessen geglaubte Verwandte und Bekannte wieder auftauchten und selbst die letzten 30 km mangels Bahnverbindung zu Fuß gelaufen sind, um hier etwas zu Essen zu ergattern.
Ich denke aber nicht, dass die Inflations- und Wirtschaftsdepressionswelle, in der wir uns bereits befinden, solche Ausmaße annehmen wird, dass sie in verbreitetem Hunger endet.
Hunger ist eher die Folge von Kriegen oder fehlender Transport- und Lager-Infrastruktur. Selbst wenn wir 50% Arbeitslosigkeit erreichen, wird es genug Wirtschaftsleistung geben, um die Nahrungsmittelproduktion und -Verteilung aufrecht zu erhalten.

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Re: Notreserven

#34

Beitrag von stoeri » Mo 4. Nov 2013, 19:19

Hallo Freunde,

ach deshalb beschweren sich die Asylbewerber im Bayrischen Wald weil sie dort so Einsam untergebracht sind, keinen Velananschluß haben und praktisch am Arsch der Welt sind.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

xyzabcdef76
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Re: Notreserven

#35

Beitrag von xyzabcdef76 » Mo 4. Nov 2013, 21:30

Landfrau hat geschrieben:Komischweise hat es aber in schlechten Zeiten die Leute immer in die Stadt gezogen
Also ich weiß nicht wie es in DE ist, aber in AT hab ich das Gefühl dass die Leute zumindest von Wien eher aufs Land ziehen (der Zuzug nach Wien kommt eher nicht vom Umland).

Es ist halt so, dass die Nahrungsmittelverteilung sich nicht auf Lagerkapazitäten stützt, sondern Just in time geschieht. Kommt es also zu einer empfindlichen Störung auch nur kürzere Zeit wirds doch ein wenig kritisch. Solche Zeiten überbrückt man mit Notreservern.

Wir waren schon zu lange ohne wirkliche Krise - die aufgestauten Ungleichgewichte müssen sich irgendwann entladen. Von Beruf wegen muss ich mich mit Notfall-Szenarien auseinandersetzen, da sinniere ich auch über mich eventuell betreffende (deren Risiko freilich gering sind).

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Wayan
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Re: Notreserven

#36

Beitrag von Wayan » Di 5. Nov 2013, 00:13

Landfrau hat geschrieben: Man muss gesund sein, was können, was andere brauchen (Nachbarschaftshilfe!!!), ein intaktes Sozialleben (und die MIttel dazu) haben.
Je weniger dies gegeben ist, umso vorteilhafter ist die Stadt.
...genau, und je mehr dies gegeben ist, um so vorteilhafter ist das Land. In einigen "Problem-" Stadtvierteln ist ja schon jetzt zu besichtigen, wie man sich Krisenzeiten in Städten vorstellen kann (Sicherheit, Faustrecht)

Ganz unabhängig von irgendwelchen Krisen ist das Landleben einfach schöner. Die Stadt ist gut für Besorgungen, Kultur und Vergnügen - kein Mensch braucht das tagtäglich.
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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Re: Notreserven

#37

Beitrag von Adjua » Di 5. Nov 2013, 00:38

Wayan hat geschrieben:
Landfrau hat geschrieben: Man muss gesund sein, was können, was andere brauchen (Nachbarschaftshilfe!!!), ein intaktes Sozialleben (und die MIttel dazu) haben.
Je weniger dies gegeben ist, umso vorteilhafter ist die Stadt.
...genau, und je mehr dies gegeben ist, um so vorteilhafter ist das Land. In einigen "Problem-" Stadtvierteln ist ja schon jetzt zu besichtigen, wie man sich Krisenzeiten in Städten vorstellen kann (Sicherheit, Faustrecht)

Ganz unabhängig von irgendwelchen Krisen ist das Landleben einfach schöner. Die Stadt ist gut für Besorgungen, Kultur und Vergnügen - kein Mensch braucht das tagtäglich.
Ihr tut gerade so, als wär Nachbarschaftshilfe nur was im Landleben. Habe ich in der Stadt praktiziert, und zwar in einer Form, wie es damals am Land nicht möglich gewesen wäre - fröhliche gemeinsame Brutpflege mit Nachbarinnen zum Beispiel. Später habe ich dann rege und sehr produktive Kontakte im Berufsleben gepflegt, nennt sich auf Neudeutsch halt Networking und ging nicht um Holzmachen und Haus bauen, aber was ist der Unterschied?

Und ja, ich kann Dinge, die andere brauchen ... bei männlich konnotierten Fähigkeiten gibts da in der Stadt mehr Vorteile als am Land, weil keiner blöde Fragen stellt, warum man das selber macht und nicht der Mann. Oder ob das wirklich ein Job für eine Frau ist ...

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Notreserven

#38

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Di 5. Nov 2013, 01:20

ach deshalb beschweren sich die Asylbewerber im Bayrischen Wald weil sie dort so Einsam untergebracht sind, keinen Velananschluß haben und praktisch am Arsch der Welt sind.
Was soll denn das bitte bedeuten?! :aeug:

Kerstines
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Re: Notreserven

#39

Beitrag von Kerstines » Di 5. Nov 2013, 10:39

Stadtgärtner hat geschrieben:
ach deshalb beschweren sich die Asylbewerber im Bayrischen Wald weil sie dort so Einsam untergebracht sind, keinen Velananschluß haben und praktisch am Arsch der Welt sind.
Was soll denn das bitte bedeuten?! :aeug:
Velananschluß ist augenscheinlich der W-LAN-Anschluß und für das andere gib doch einfach mal "unzensiert" bei Gockel ein und laß Dich überraschen.
Manchmal hilft es auch, Nachrichtenseiten der anderen deutschsprachigen Länder zu lesen.

:) Kerstines

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Notreserven

#40

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Di 5. Nov 2013, 12:13

@Kerstines, ja, danke für Deine Aufklärung, die mir allerdings nicht weiterhilft.
Manchmal hilft es auch, Nachrichtenseiten der anderen deutschsprachigen Länder zu lesen.
???

Ich verstehe nach wie vor nicht, was dieser Post in diesem Thema zu bedeuten hat.

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