Weniger ist mehr

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 72 gelöscht

Re: Weniger ist mehr

#21

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 2. Dez 2013, 09:51

Ich bin froh über fast alles, was wir geschenkt bekommen!!

Immerhin muss ich das dann nicht mehr kaufen, und da wir auch meistens "secondhand" bekommen, wird dafür auch nicht irgendwas extra erzeugt. Was dann allerdings dazuführt, dass mein Sohnemann teure Markenklamotten trägt und uns niemand mehr glaubt, dass wir aufs Geld schaun müssen :haha:

Gewand oder Bettwäsche, die echt niemand mehr verwenden kann, dient vor dem Wegwerfen noch einmal als Putzfetzen (wie heißt das in Deutschland?? Reinigungstuch??) oder als Flickstückchen, wenn ein geliebtes Kleidungsstück einen Riss hat. Außerdem - meine Kinder lieben es, aus Tüchern "Häuser" zu bauen, Puppen zusammenzuknoten oder sogar etwas draus zu nähen - wenn es geschenkte, sonst nicht mehr zu verwendende Sachen sind, fühl ich mich gewissensmäßig auch wohl dabei....

Essenszeug nehm ich lieber unverarbeitet - aber dann sehr gerne!
Wir hatten ein einziges Mal echt Dinge weggeworfen, die wir geschenkt bekommen haben - da trennte ich mich endlich von unserer Sektsammlung.
war sehr befreiend, wir trinken wenig Alkohol und wenn dann einen leckeren Wein oder ein Bier zum Abendessen. Sekt schmeckt uns nicht aber irgendwie kriegen wir das jedes Jahr zu Sylvester - nicht von privaten Freunden, aber von den "Geschäftskollegen" und -chefitäten.
Da ist es nicht so leicht, drauf hinzuweisen, dass wir absolut keinen Sekt trinken.
Das hätten wir vor dem ersten Sylvester unserer Geschäftsbeziehung machen müssen - da wär es, denke ich, nicht unhöflich gewesen, wenn wir des öfteren erwähnt hätten, dass uns Sekt üüüüüberhaupt nicht schmeckt - aber nachdem wir diese Geschenke schon ein paar Jährchen dankend angenommen haben, trau ich mich nimmer, da jemanden "aufzuklären".
Ich hoffe, es liest keine Geschäftspartner mit!! ;)

In der Familie oder unter guten Freunden, sag ich sowas aber schon.

Jedenfalls finde ich das faszinierend, dass es soviele Menschen gibt, die zuviel "Zeugs" haben - immerhin hat doch jedes einzelne Teil Zeit, Geld und Ressourcen gekostet. versteh ich nicht ganz.

Bei meiner Mutter (die größte Geschenke-Spenderin) haben wir schon lange die Tradition, dass wir unsere Wünsche äußern.
Wenn ich etwas schenken möchte, frag ich auch fast immer nach.....
Das finde ich gar nicht schlimm und wer sich dann trotzdem nicht an die Wünsche hält bzw. etwas schenkt, was wir schon erwähnt haben unter "DInge, die wir niemals brauchen können", dem muss ein eiskaltes "oh danke" genügen und er wird diese Dinge halt leider nie in unserem Haushalt sehen, weil wir sie weiterverschenkt haben...
Irgendwann, nach langem Kreisen, kommen diese unnützen Geschenke dann vielleicht zu dem zurück, der sie einstens gekauft hatte :pft:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Weniger ist mehr

#22

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 2. Dez 2013, 09:54

p.s.: "weniger ist mehr" sollte ich wohl besser auf meine Worte beziehen :holy:
aber ich schaff es nicht, in wnigen Worten zu sagen, was ich sagen will.

Mit wenig das zu sagen, was man sagen will ....

Ich glaube, das ist einfach eine - hm?? eine Kunst?
Das kann nicht jeder, muss man nicht böse sein deshalb den Müttern und Tanten oder Geschwistern, die zuviel schenken.
oder?

Sie wollen doch meistens nur sagen "ich mag dich"

Picassa

Re: Weniger ist mehr

#23

Beitrag von Picassa » Mo 2. Dez 2013, 10:19

Hi Ina,
damit kein falscher Verdacht aufkommt:
ich freue mich in der Regel auch, wenn mir jemand etwas schenkt. Es ist doch ein Zeichen von Verbundenheit und gegenseitiger Wertschätzung. Aber wenn diese verdammte Schenkerei eine Pflichtübung ist, nur um überhaupt was geschenkt zu haben, und ein Mittel, dem Beschenkten seine eigene Meinung aufzudrängen ohne nachzudenken, was der Beschenkte sich wünscht oder gebrauchen könnte.... dann sehe ich das anders.

Meine Patentante z.B. hat uns zur Hochzeit und zum Wegzug jeweils einen großen Schinken einer Metzgerei, die noch selbst schlachtet, geschenkt. Wir haben uns darüber gefreut wie die Schneekönige. Oder die Schwiegereltern haben uns symbolisch ein paar Anmachhölzer geschenkt, dazu Geld... um unser neues Zuhause warm zu kriegen. Fand ich sehr passend, und konnten wir auch wirklich gut gebrauchen.

Wenn ich dagegen das Geschenk meiner Arbeitskollegen anschaue...ist jetzt nicht bös gemeint... aber die WUSSTEN, dass ich direkt nach dem letzten Arbeitstag wegziehe und mein Auto voll ist mit den restlichen Umzugskisten (wir hatten ausführlich darüber gesprochen)... sie schenkten mir einen gigantischen Blumenstrauß - ich will gar nicht wissen, was der gekostet hat! - in einer noch gigantischeren Glasvase. Den Blumenstrauß habe ich meiner Mutter weitergeschenkt, weil er unmöglich den Umzug in meinem vollgestopften Auto überlebt hätte, und die Glasvase stand erst Mal auf dem Speicher meiner Eltern, bis mein Umzugsstress vorbei war und ich sie mal besucht hatte (und wieder Platz im Auto hatte).
Ein direkter Kollege sagte mir, er hätte bei der allgemeinen Sammlung nicht mitgemacht... und überreichte mir eine richtig gute Gartenschere. Klein, handlich, und er hatte zugehört: es war etwas, das ich richtig gut gebrauchen konnte/kann.
Und über solche Geschenke freue ich mich riesig!!! Allein schon über die Tatsache, dass jemand über mich nachgedacht und sich Mühe gegeben hat.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Weniger ist mehr

#24

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mo 2. Dez 2013, 10:42

Kann es sein das es hauptsächlich ein Frauenproblem ist nicht klar zu sagen was gewünscht ist und was nicht ;) Wenn ich etwas nicht will, will ich das nicht und dann sage ich das einmal Nett ( wenn es vom Schenker gut gemeint war ) und spätestens beim 2 mal weis mein gegenüber : Ich will das nicht ganz einfach

Picassa

Re: Weniger ist mehr

#25

Beitrag von Picassa » Mo 2. Dez 2013, 10:50

Ach Ihno... das hat doch nichts mit dem Geschlecht zu tun!
Und man weiß ja nicht im Voraus, ob und was man geschenkt bekommt.
Aber vllt können MÄNNER ja hellsehen? :holy:

Picassa

Re: Weniger ist mehr

#26

Beitrag von Picassa » Mo 2. Dez 2013, 10:53

Ihno, wenn ich noch mal genauer drüber nachdenke... es ist DOCH ein Frauenproblem.
Aber nicht, weil frau nicht in der Lage wäre, ihre Wünsche zu äußern...
sondern weil mann sich nicht merken kann, dass Geburtstag, Weihnachten oder Hochzeitstag ist und gar nicht dran denkt, etwas zu verschenken...
*spöttelmodus-aus*
:pft:

hobbygaertnerin
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Re: Weniger ist mehr

#27

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 2. Dez 2013, 11:52

Hallo Ina,
du hast mit deinen Worten etwas angesprochen- ein Geschenk ist etwas, womit man jemanden eine Freude machen will.
Richtig schenken können, ist in meinen Augen eine Kunst.
Es steckt immer ein Mensch hinter dem Geschenk und ein weiterer, der es bekommt.

Heute ist Schenken viel schwieriger geworden, jemanden eine richtige Freude machen zu können und diese Freude zu spüren, das ist etwas seltenes und kostbares in unserer Zeit.

So praktisch und gewünscht die Geldgeschenke auch sein mögen, es nimmt auch leider etwas weg.
Ich kann z.B. auch nicht verstehen, warum z.B. selbstgestrickte Socken oder ein Küchengerät, eine Auflaufform oder was auch immer-
ein absolutes No Go sein sollen.
Ich freue mich sehr über die Dinge, die selbstgemacht sind, weil ich weiß, was da an Arbeit dahinter steckt.
Aber ich sehe auch, wie schwierig es ist, selbstgemachte Sachen zu verschenken,
die ältere Generation verbindet gekauft und teuer mit höherer Wertschätzung,
Frauen jüngeren Alters sind in der Regel auf Diät- also nichts mit den leckeren selbstgemachten Pralinen, selbstgem. Pasta usw.
Küche als den verhasstesten Ort - da braucht man auch nichts dafür schenken,
der Garten wird zur Steinwüste, also auch nichts mit Pflanzen,
heutige Kinder sind so übersättigt mit Spielsachen, Büchern usw. für sie was zu finden, das ihnen wirklich Freude macht- eine echte Herausforderung,
Geschenke annehmen können, das ist etwas, das viele gar nicht mehr können,
es wird mit einem oberflächlichen Danke beiseite geräumt und es kommt einem fast vor, als wäre man ein Untertan,
der dem König seinen Zins zu spenden hat.
Und irgendwann macht das Schenken keine Freude mehr.
Schade eigentlich- und dann hämmert die aggressive Werbung ständig ein, dass man unbedingt was kaufen muss, weil ja in 22 Tagen Weihnachten ist.

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Re: Weniger ist mehr

#28

Beitrag von Reisende » Mo 2. Dez 2013, 12:10

ich steuer mal eine kleine anekdote bei.
wir haben sehr liebe nachbarn, ein altes rentnerpaar. sie liebt schnickschnack und tinneff. irgendwann sagte sie mal zu mir so sinngemäß "naja, wir hatten sowas früher nicht, ich mag das." zu geburtstagen, ostern, weihnachten schenken wir uns gegenseitig meist eine kleinigkeit. von uns gibt es idr blümchen, gute schokolade oder etwas selbstgemachtes. wir bekommen immer irgendeinen "ramsch". bunte kerzen mit viel glitzer, solarbetriebene plaste-winke-blumen... ich finde die sachen scheußlich und würde mir sowas niemals selbst kaufen. aber ich freue mich trotzdem. warum?
weil die alte dame mit ihren über 80 jahren sich die mühe macht, zum laden zu gehen, etwas für uns zu besorgen, das ganze dann liebevoll verpackt, eine karte in zittriger alter schrift schreibt, diese mit vielen kleinen stickern beklebt,.... für mich zählt hier mehr der wille dahinter und die wertschätzung, die es ausdrücken soll.

gestern waren wir drüben zum adventskaffee. wir haben einen weihnachtsstern mitgebracht. als wir ins wohnzimmer kommen, stehen da schon drei stück am fenster. so lag ich mit unserem mitbringsel also auch gleichzeitig richtig und völlig falsch. sie haben sich trotzdem gefreut.

die moral von der geschicht möge sich jeder selbst zusammenreimen. ;)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Weniger ist mehr

#29

Beitrag von Spottdrossel » Mo 2. Dez 2013, 12:36

hobbygaertnerin hat geschrieben:
So praktisch und gewünscht die Geldgeschenke auch sein mögen, es nimmt auch leider etwas weg.
Ich kann z.B. auch nicht verstehen, warum z.B. selbstgestrickte Socken oder ein Küchengerät, eine Auflaufform oder was auch immer-
ein absolutes No Go sein sollen.
Ich glaube, das ist hauptsächlich dann unerwünscht, wenn es eigentlich bedeutet "mir ist nix eingefallen".
Oder, wenn es kein tolles Gerät ist, was ich gerne hätte, sondern Alltagszeugs, was genau genommen gemeinsame Anschaffung ist. Der Dame des Hauses mit großer Geste ein Bügeleisen überreichen - ich weiß nicht... Was würde in diesem Falle Mann sagen, wenn er einen besonders trage-ergonomischen Mülleimer bekommt?
Mein Bruder schafft es, nützliches Zeug zu schenken, über das man sich tatsächlich freut. Der bemerkt bei einem Besuch irgendwelche subobtimalen Lösungen und später bekommt man dann ein Dingelchen, was das Problem löst.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Picassa

Re: Weniger ist mehr

#30

Beitrag von Picassa » Mo 2. Dez 2013, 14:09

Noch mal zum "Weniger ist mehr" zurück...
Ich habe eine Bekannte, die hat etwa 12 verschiedene Bad-Teppiche. In verschiedenen Farben. Zu jedem dieser Teppiche hat sie sich dann auch farblich passende Handtücher, Badlaken und Waschlappen gekauft. Damit aber noch nicht genug... mittlerweile hat sie zu jedem Frottierset auch noch Haarwaschmittel in der passenden Farbe. Da wurde das Haarshampoo nicht nach Wirkung oder Anwendung gekauft, sondern echt nach der Farbe! Und jeden Monat wird dann entsprechend des Badteppichs umgeräumt.

Ähnliches macht sie so mit Tischdecken, Servietten, Kerzchen, Sofakissen.

Die Wohnung ist gerammelt voll, Speicher dito.

Da frage ich mich doch, ob das nicht schon krankhaft ist.

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