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von emil17 » Sa 17. Nov 2018, 09:49
Es freut mich für Euch und für die jungen Leute zu lesen, wenns geklappt hat und gut war.
Dass Landarbeit Freude machen kann, kann einen fürs restliche Leben prägen - ich hab den Einstieg damals, lang ists her, auch so gefunden.
Es ist übrigens auch als Volontär mühsam, Kollegen zu haben die nichts können. Manchmal, etwa wenn du vom üblichen Vorstadthaushalt kommst und zum ersten mal tagelang draussen bist, biste abends auch einfach vollkommen fertig. Wenn du dann alleine oder zu zweit auf dem Feld gelassen wirst und der Meister immer mit dem Auto rumfährt und alle drei Stunden vorbeischaut und meint, das hätte auch ein bisschen schneller gehen können, motiviert das nicht.
Wenn das Fuder Heu noch vor dem Gewitter geladen werden muss und der Chef nicht auf dem Schlepper sitzt, sondern selber auflädt und jemanden, der offensichtlich nicht mehr kann, Pause machen lässt, motiviert das schon ganz anders.
Na ja, da muss man durch.
Auch als Volontär versteht man die anderen Volontäre oft nicht.
An eine erinnere ich mich, die sah den ganzen Tag aus wie aus dem Tiefschlaf gerissen. Wieso die sich gemeldet hat, hat sie wohl selber nicht herausgefunden.
Im Profil stand, dass das auf einer nur zu Fuss erreichbaren Alp sei, wo es weder Strom noch Telefon hat (was damals, vor der Smartphone-Zeit, bedeutete, du bist für die Aussenwelt nicht erreichbar). Nach einer Woche war sie plötzlich weg, ihre Sachen auch. Dann kam ein Brief. Wir dachten, sie schreibt, was das Problem war. Drinnen stand aber nur, dass sie ihre Zahnbürste vergessen hat, wie die aussieht, wo die ist und wohin man sie bitte nachsenden möchte.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.