wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 72 gelöscht

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#101

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 30. Okt 2018, 23:52

Also ganz so schlau bin ich jetzt noch nicht geworden, was so arg böses die Grünen konkret tun - aber auch nicht, welche tollen Dinge, perdón Gesetze sie machen. :im:

Aber dafür weiß ich genau, was man tun müsste, damit "die Bauern" im Ansehen steigen täten.
Ich fürchte, solange sie als Unternehmer in die eigene Tasche wirtschaften und aber dafür unser aller Natur beeinträchtigen (Boden, Wasser, Luft und Licht sind naturgegeben, nicht menschengemacht!!) - so lange wird das nix :aeh: :pfeif:

Hungersnöte wegen "Bauernstreik" - das wäre wenigstens mal was anderes...
Wie oft gab es das schon?
Wie lange dauert es dann, bis "die Städter" auf´s Land gehen, um dort selber Nahrung zu erzeugen?
Ja, stimmt schon - wir sind schon fast so weit, dass die Mehrheit das nicht mehr kann.
Außer uns Selbstversorgern :holy:

Hungersnöte kamen von Naturkatastrophen (oder eben von Kriegen)
Wer wünscht sich sowas?

Was können wir tun, damit die Landwirtschaft nicht mehr gemobbt wird?
(Hervorhebung durch mich)
Pitu hat geschrieben:Die Bauern wurden auch nicht so an der Front eingesetzt, weil es wichtiger war, daß Nahrung für die Bevölkerung produziert wird. Sie mußten allerdings auch den Großteil ihrer Erzeugung an den Staat abliefern.
Aber
Rohana hat geschrieben:heutzutage legt man wert auf Ethik, Moral, Umweltschutz, Tierschutz ...

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emil17
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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#102

Beitrag von emil17 » Mi 31. Okt 2018, 00:16

1998 bis 2005 waren sie in der Bundesregierung
... also seit 13 Jahren nicht mehr. Gemäss mancher Berufslandwirte im Forum wird es aber nach wie vor jedes Jahr schlimmer.
Die Ursache des Verdrusses liegt darin, dass Umweltschutz etwas kostet, also kurzsichtig gesehen die Wirtschaftlichkeit behindert und die unternehmerische Freiheit einschränkt. Gleichzeitig bewirkt der technische Fortschritt höhere Produktivität, was sich aus rein marktwirtschaftlichen Gründen auf die Preise auswirken muss.
Das ist nicht der Fehler der Regierung, aber es ist nun mal bequem, auf die Regierung zu schimpfen. Ob es die Regierung besser machen könnte, ist eine Grundsatzfrage, derentwegen es alle vier Jahre Wahlen gibt.

Bei allen Klagen über die Ungerechtigkeit des Systems darf man sich dennoch ab und zu mal vor Augen halten, dass
Die Agrarausgaben machen mit etwa 58 Milliarden Euro jährlich aktuell fast 40 Prozent des EU-Budgets aus.(gemäss SPON für 2017)
40% der EU-Gelder gehen also an einen Sektor, der in Deutschland bloss 1% der Brutto-Wertschöpfung generiert und nur rund 2% der Beschäftigung abdeckt. Das ist doch schon mal eine krasse Bevorzugung.
Wenn man 20- bis 40mal soviel kriegt als einem rein wirtschaftlich gesehen zustünde, muss man sich wohl gefallen lassen, dass die gebende Hand - das ist der Steuerzahler - auch Forderungen stellt.
Es ist dehalb ziemlich unfair, denen, die zahlen, einfach pauschal
Es fehlt vielen "Umweltschützern" und Landwirtschaftskritikern das nötige Hintergrundwissen.
zu unterstellen. Die sind nicht einfach dumm oder unwissend, sie ziehen aus den gleichen Tatsachen bloss andere Schlüsse.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#103

Beitrag von Manfred » Mi 31. Okt 2018, 00:48

Wenn sich die Bedeutung der Landwirtschaft in einem Prozent der Wirtschaftsleistung erschöpft, können wir sie ja getrost abschaffen.

hobbygaertnerin
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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#104

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 31. Okt 2018, 06:48

Wir sind doch schon auf dem besten Weg Manfred.
Und wir werden sehen, wie sich damit auch die Gesellschaft verändert.
Wir hatten gestern eine Waldbegehung- zukunftsfähige Waldnutzung- sind da schon ziemlich gut aufgestellt und haben in vielen Jahren sehr viel dafür getan, jetzt möchte ich nur noch einige blühende Waldbäume an den Rand für die Bienen pflanzen, einiges steht schon. War auch einiges an Mühe, dies alles so hinzubekommen. Stürme, Hagelschäden, Trockenheit, Borkenkäfer- manchmal hab ich den Wald auch nur noch als ständige Arbeitsfalle gesehen.
Das grosse Problem sehe ich in einer sinnvollen Nutzung und einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Hier geht die Schere weit auseinander- und in diesem Spagat als Bauer zu überleben, das wirdzukünftig noch viel schwieriger.
Inzwischen kaufen Versicherungen, Kapitalgesellschaften jeden etwas grösseren Fleck, egal ob Wald oder oder landw. Nutzflächen, man sieht, wohin die Reise geht.
Es muss den Landwirten ihre Arbeit so vergrault werden, dass sie das, was nicht vermehrbar ist, Grund und Boden endlich aus den Händen geben.
Das weitere Problem ist, wer einmal mit der Landwirtschaft aufgehört hat, da verschwindet bei der nächsten Generation auch diese Bindung an den Boden und dann brauch ich nicht viel Phantasie, was da geschehen wird.
Aber selbst bei den Häuslebesitzern mit Garten geht immer mehr die Bereitschaft zurück, auch ein Stück Eigenverantwortung für das Essen zu übernehmen-
es ist halt viel einfacher, im Geschäft einzukaufen und zu meckern, mosern, schimpfen.

centauri

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#105

Beitrag von centauri » Mi 31. Okt 2018, 07:34

Den Bauernstand abschaffen? Wieso das macht doch der Bauernstand ganz von selber. Und das kann man jetzt auch nicht einer politischen Partei oder irgend welchen NGO,s anlasten. Weil der Prozess schon begann bevor es welche davon gab. ;)
Brauche nur mal so schauen wie viele Bauern so über die Jahrzehnte ihr Konzept umgestellt haben weil es von Verbänden, Ämtern und EU beworben bzw. auferlegt wurde.
Die schlimmste NGO die ich in diesem Zusammenhang kenne ist sowieso der Bauernverband. Was hat der eigentlich so die letzten Jahrzehnte den Bauern gebracht? Jetzt meine ich gar nicht die 300 000 Bauern/Mitgliedern. Ich meine die die den Verein lenken.

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#106

Beitrag von emil17 » Mi 31. Okt 2018, 08:13

In der Schweiz gibts extra einen Kleinbauernverband, warum wohl ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#107

Beitrag von Rohana » Mi 31. Okt 2018, 08:16

ina maka hat geschrieben: Ich fürchte, solange sie als Unternehmer in die eigene Tasche wirtschaften und aber dafür unser aller Natur beeinträchtigen (Boden, Wasser, Luft und Licht sind naturgegeben, nicht menschengemacht!!) - so lange wird das nix :aeh: :pfeif:
Wir sollen also a) nix kriegen und b) die heile Welt für alle sicherstellen, und der Rest ist wieder fein raus. Weil ja auch niemand ausser den Bauern in irgendeiner Weise "unser aller Natur" beeinträchtigt.

... wozu soll man hier noch irgendwas schreiben?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#108

Beitrag von emil17 » Mi 31. Okt 2018, 08:21

Manfred hat geschrieben:Wenn sich die Bedeutung der Landwirtschaft in einem Prozent der Wirtschaftsleistung erschöpft, können wir sie ja getrost abschaffen.
Wir bekommen ein Dienstleistung dafür, die das Geld allemal wert ist, aber die besteht nicht darin, uns zu sagen, alle seien Laien und unfähig, die kein Nitrat im Trinkwasser und kein Glyphosat im Brot wollen und ab und zu ein paar Blümchen am Strassenrand.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

centauri

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#109

Beitrag von centauri » Mi 31. Okt 2018, 09:04

emil17 hat geschrieben:In der Schweiz gibts extra einen Kleinbauernverband, warum wohl ...
Ist mir schon klar.
Ist wie bei uns mit der IHK. Dort sind wir zwangsweise. Bringen tut das aber nichts. Außer das ich einmal im Monat die teuerste Zeitschrift die ich kenne bekomme. Dort stehen auch so tolle Sachen drin wie ich mit einer chinesischen Firma ein Joint Venture eingehen könnte oder wie sich der eine oder andere Handelsstreit sich auf mich auswirkt. :aeh:

Manfred

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

#110

Beitrag von Manfred » Mi 31. Okt 2018, 09:06

@Emil: Dass du jetzt auch noch schwermetallverseuchtes Trinkwasser forderst, bringt mich zum Weinen.

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