Willy, Deine Sorgen möchte ich haben...
Was ist eigentlich Dein Problem?
Jede Sprache lebt. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. Klar, die Sprache eines von anderen Völkern abgeschottetet lebenden Volks wird weniger beeinflusst als die von einem wie unserem, das mitten in
Europa lebt und in die Völkergemeinschaft der Welt eingebunden ist. Es ist völlig normal, dass eine Sprache dominiert, d. h. mehr Einfluss auf die anderen nimmt. Heutzutage ist dies Englisch, ja, aber bis zum Mittelalter war es Latein. Auch Griechisch und Französisch sowie die slawischen Sprachen haben die deutsche Sprache zwischenzeitlich wesentlich mitgeprägt.
Wer beispielsweise in "reinstem Hochdeutsch" spricht: "Ich gehe in den Keller, philosophiere dort über die Demokratie und öffne dann das Fenster, um mit Gurken und Pistolen zu werfen." verwendet dabei nicht ein einziges "deutsches" Hauptwort, sondern welche, die dem Lateinischen, dem Griechischen und Slawischen entstammen.
Zu allen Zeiten hat es Leute gegeben, die sich darüber aufgeregt haben, wenn Worte aus anderen Sprachen Eingang in ihre eigene gefunden haben. So ist es gut möglich, dass zu Zeiten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation ein erzürnter Großvater darüber lamentiert hat, dass seinen Enkel von den Mönchen das lateinische "Fenster" zu schreiben gelehrt wurde, obwohl es doch bereits das deutsche Wort "Guckloch" gab.
