Ein SV-Landei beim Stadtausflug
Verfasst: Fr 25. Mai 2012, 21:33
ich bin zwar öfter mal am rande der nächsten stadt um mal eben in dem einen oder anderen supermarkt was einzukaufen, aber diesmal musste ich nen shopping-tag einlegen. und ich hasse es
nen blöden tag hab ich mir auch ausgesucht mit heute, montag ist ein feiertag und ALLE müssen heute anscheinend einkaufen. und es scheint als hätten alle zuhause ein rudel wölfe durchzufüttern, anders kann ich mir die mengen an lebensmittel die gekauft werden nicht erklären.
die lust am einkaufen ist mir zum ersten mal schon vergangen bevor ich überhaupt irgendwas erledigt hatte: stop-and-go-verkehr an der orsteinfahrt zur bezirkshauptstadt (=ein etwas zu gross geratenes dorf) am ersten kreisverkehr, ich war schwer irritiert. seit wann gibts denn bei uns stau? und seit wann gelten die alten vorrangregeln nicht mehr, je grösser der wagen umso mehr vorfahrt hat doch früher immer tadellos funktioniert??
während ich mich da durch den stau und die frechen kleinen autos wühle zerbrech ich mir den kopf drüber welcher idiot diese fahrenden frühbeete – mopedautos heissen sie wohl auch nicht? – erfunden hat und wünsche ihm eine fahrt hinter einigen solchen dingern in ner alten karre ohne klima bei sengender hitze an den hals.
endlich angekommen beim hofer ist meine welt wieder in ordnung, ich parke neben einem traktor mit abenteuerlicher und etwas schief angeschweisster einkaufsverwahrungskonstruktion hinten dran und mit oma mit kopftuch auf dem seitensitz. ein wenig – beruhigendes - heimatgefühl stellt sich wieder ein.
mein bisschen obst, essiggurkerln, salz und zucker ist schnell ins wagerl verfrachtet, nur noch die kassenhürde und dann ist er erste schritt erledigt.
ja. genau. hürde. ich fass es nicht, die dame vor mir bezahlt ihre horrende rechnung von euro 2,19 mit bankomatkarte welche sich scheinbar auch über den betrag wundert denn es dauert ziemlich lange bis das elektronische ok eintrudelt. und das zurückpacken der karte in ihre kleine widerspenstige plastikhülle ist natürlich auch sehr wichtig ich beisse mir auf die unterlippe um wohlerzogenheit und geduld vorzutäuschen.
am weg zur nächsten station denk ich drüber nach ob der erfinder der bankomatkartenkassen derselbe typ ist wie der von den mopedautos oder ob die einfach alle meinen zeit ist eine unwichtige sache.
nächster laden, hypermarkt, da wollt ich schon lange mal hin. und das wiederhole ich auch bestimmt mal, die zugehörige tiefgarage ist ein schönes podium für meine neuen bass-lautsprecher, ich fühl mich gleich viel jünger. auch der laden selbst ist interessant. es gibt fertig geschlagenes schlagobers in kleinen becherchen zu kaufen, es ist wohl nicht mehr üblich sich einen mixer im haus zu halten. und es gibt auch fertig angerührtes kartoffelpüree in bechern. beim nächsten einkauf werd ich mal nachsehen, ob auf den schachteln vom fertigfraß keine anleitungen mehr drauf stehen die einem erklären wie der inhalt zu essbarem verarbeitet werden soll
die kasse ist – erwartungsgemäss – wieder eine hürde. der ältere herr vor mir schlichtet seine einkäufe sorgsam in sein stoffsackerl, wenns nicht so ganz passt räumt er es wieder aus und beginnt von neuem. meine bitte etwas weiter nach vor mit seinem zeug zu rücken damit ich inzwischen bezahlen kann ignoriert er. wenn es nicht so verdammt unsexy wäre würde ich jetzt meine fingernägel abkauen. gut dass ich sonst keine lebensmittel mehr brauche, das schlimmste hab ich wohl hinter mir
nun bräuchte ich schnell neue vorhänge. die letzten drei nächte regen haben den kleinen nadu wasserscheu gemacht, er hat sein spielfeld fürs morgengrauen kurzerhand in mein zimmer verlegt und wir haben beide feststellt dass er inzwischen zu gross und zu schwer ist um die vorhänge hochklettern zu können.
im dritten möbelriesen find ich endlich vorhänge die nicht quietschfarben oder grellbunt sind. ich beginne müde zu werden und wundere mich wer all diese kotzhässlichen möbel kaufen soll und stelle fest, dass offenbar kein mensch vorhänge haben will, denn die sind überall in der letzten hintersten ecke. und ich stelle auch fest, dass es inzwischen unüblich geworden ist die fahrtrichtungspfeile auf den parkplätzen zu ignorieren.
in die bücherei wollt ich auch noch schnell, aber in der innenstadt gibts keinen freien parkplatz. eingeschüchtert davon dass sich alle brav an die verkehrsregeln halten verzichte ich drauf auf dem gehsteig zu parken und verschiebe die bücherei auf ein andermal.
eigentlich bin ich des einkaufens schon überdrüssig, und mein auto beginnt mir leid zu tun – ich hab ihn wohl schon 12 mal gestartet heute.
aber ich brauch noch ersatz für meine lieblingsjeans, also auf ins neue einkaufszentrum. es dauert ne gefühlte ewigkeit aber es funktioniert. jeans, t-shirts, unterwäsche, niedliche zitronengelbe stoffschuhe, kaffee, drogerieartikel, druckerpatronen und noch diverser bürokram; in meinem kofferraum beginnts eng zu werden und beim bargeldbestand auch.
mist. dabei wär ich schon fast fertig.
aber ganz hinten ist ja ne bank, draussen ist ein blau/grünes bankomatzeichen. also kurz das auto auf den kopf gestellt um den code für die kreditkarte zu finden die ich noch aus den zeiten meiner internationalität habe. wenn ich damit schon nix bezahlen kann weil hier fast keiner kreditkarten akzeptiert, könnt ich ja wenigstens geld aus dem automaten ziehen damit.
oder auch nicht.
der automat meint visa interessiere ihn nicht, er nähme nur karten der bank in deren foyer er steht. das blau/grüne zeichen bedeutet also nur noch ‚geldausgabeautomat‘ und nicht mehr ‚bankomat‘ ? der banker ist im gegensatz zu mir sehr höflich und empfiehlt mir einen ‚richtigen‘ bankomaten am anderen ende der stadt.
das ist der moment wo ich aufgebe. das projekt arbeitstaugliches schuhwerk welches auch mal eine besichtigung eines fischteiches oder eines 6-hektar-wald/acker-grundstücks übersteht wird für heut gestrichen.
haltet mir die daumen dass es das wochenende über nicht regnet, denn dann tuns eh die gelben schucherln auch.
nen blöden tag hab ich mir auch ausgesucht mit heute, montag ist ein feiertag und ALLE müssen heute anscheinend einkaufen. und es scheint als hätten alle zuhause ein rudel wölfe durchzufüttern, anders kann ich mir die mengen an lebensmittel die gekauft werden nicht erklären.
die lust am einkaufen ist mir zum ersten mal schon vergangen bevor ich überhaupt irgendwas erledigt hatte: stop-and-go-verkehr an der orsteinfahrt zur bezirkshauptstadt (=ein etwas zu gross geratenes dorf) am ersten kreisverkehr, ich war schwer irritiert. seit wann gibts denn bei uns stau? und seit wann gelten die alten vorrangregeln nicht mehr, je grösser der wagen umso mehr vorfahrt hat doch früher immer tadellos funktioniert??
während ich mich da durch den stau und die frechen kleinen autos wühle zerbrech ich mir den kopf drüber welcher idiot diese fahrenden frühbeete – mopedautos heissen sie wohl auch nicht? – erfunden hat und wünsche ihm eine fahrt hinter einigen solchen dingern in ner alten karre ohne klima bei sengender hitze an den hals.
endlich angekommen beim hofer ist meine welt wieder in ordnung, ich parke neben einem traktor mit abenteuerlicher und etwas schief angeschweisster einkaufsverwahrungskonstruktion hinten dran und mit oma mit kopftuch auf dem seitensitz. ein wenig – beruhigendes - heimatgefühl stellt sich wieder ein.
mein bisschen obst, essiggurkerln, salz und zucker ist schnell ins wagerl verfrachtet, nur noch die kassenhürde und dann ist er erste schritt erledigt.
ja. genau. hürde. ich fass es nicht, die dame vor mir bezahlt ihre horrende rechnung von euro 2,19 mit bankomatkarte welche sich scheinbar auch über den betrag wundert denn es dauert ziemlich lange bis das elektronische ok eintrudelt. und das zurückpacken der karte in ihre kleine widerspenstige plastikhülle ist natürlich auch sehr wichtig ich beisse mir auf die unterlippe um wohlerzogenheit und geduld vorzutäuschen.
am weg zur nächsten station denk ich drüber nach ob der erfinder der bankomatkartenkassen derselbe typ ist wie der von den mopedautos oder ob die einfach alle meinen zeit ist eine unwichtige sache.
nächster laden, hypermarkt, da wollt ich schon lange mal hin. und das wiederhole ich auch bestimmt mal, die zugehörige tiefgarage ist ein schönes podium für meine neuen bass-lautsprecher, ich fühl mich gleich viel jünger. auch der laden selbst ist interessant. es gibt fertig geschlagenes schlagobers in kleinen becherchen zu kaufen, es ist wohl nicht mehr üblich sich einen mixer im haus zu halten. und es gibt auch fertig angerührtes kartoffelpüree in bechern. beim nächsten einkauf werd ich mal nachsehen, ob auf den schachteln vom fertigfraß keine anleitungen mehr drauf stehen die einem erklären wie der inhalt zu essbarem verarbeitet werden soll
die kasse ist – erwartungsgemäss – wieder eine hürde. der ältere herr vor mir schlichtet seine einkäufe sorgsam in sein stoffsackerl, wenns nicht so ganz passt räumt er es wieder aus und beginnt von neuem. meine bitte etwas weiter nach vor mit seinem zeug zu rücken damit ich inzwischen bezahlen kann ignoriert er. wenn es nicht so verdammt unsexy wäre würde ich jetzt meine fingernägel abkauen. gut dass ich sonst keine lebensmittel mehr brauche, das schlimmste hab ich wohl hinter mir
nun bräuchte ich schnell neue vorhänge. die letzten drei nächte regen haben den kleinen nadu wasserscheu gemacht, er hat sein spielfeld fürs morgengrauen kurzerhand in mein zimmer verlegt und wir haben beide feststellt dass er inzwischen zu gross und zu schwer ist um die vorhänge hochklettern zu können.
im dritten möbelriesen find ich endlich vorhänge die nicht quietschfarben oder grellbunt sind. ich beginne müde zu werden und wundere mich wer all diese kotzhässlichen möbel kaufen soll und stelle fest, dass offenbar kein mensch vorhänge haben will, denn die sind überall in der letzten hintersten ecke. und ich stelle auch fest, dass es inzwischen unüblich geworden ist die fahrtrichtungspfeile auf den parkplätzen zu ignorieren.
in die bücherei wollt ich auch noch schnell, aber in der innenstadt gibts keinen freien parkplatz. eingeschüchtert davon dass sich alle brav an die verkehrsregeln halten verzichte ich drauf auf dem gehsteig zu parken und verschiebe die bücherei auf ein andermal.
eigentlich bin ich des einkaufens schon überdrüssig, und mein auto beginnt mir leid zu tun – ich hab ihn wohl schon 12 mal gestartet heute.
aber ich brauch noch ersatz für meine lieblingsjeans, also auf ins neue einkaufszentrum. es dauert ne gefühlte ewigkeit aber es funktioniert. jeans, t-shirts, unterwäsche, niedliche zitronengelbe stoffschuhe, kaffee, drogerieartikel, druckerpatronen und noch diverser bürokram; in meinem kofferraum beginnts eng zu werden und beim bargeldbestand auch.
mist. dabei wär ich schon fast fertig.
aber ganz hinten ist ja ne bank, draussen ist ein blau/grünes bankomatzeichen. also kurz das auto auf den kopf gestellt um den code für die kreditkarte zu finden die ich noch aus den zeiten meiner internationalität habe. wenn ich damit schon nix bezahlen kann weil hier fast keiner kreditkarten akzeptiert, könnt ich ja wenigstens geld aus dem automaten ziehen damit.
oder auch nicht.
der automat meint visa interessiere ihn nicht, er nähme nur karten der bank in deren foyer er steht. das blau/grüne zeichen bedeutet also nur noch ‚geldausgabeautomat‘ und nicht mehr ‚bankomat‘ ? der banker ist im gegensatz zu mir sehr höflich und empfiehlt mir einen ‚richtigen‘ bankomaten am anderen ende der stadt.
das ist der moment wo ich aufgebe. das projekt arbeitstaugliches schuhwerk welches auch mal eine besichtigung eines fischteiches oder eines 6-hektar-wald/acker-grundstücks übersteht wird für heut gestrichen.
haltet mir die daumen dass es das wochenende über nicht regnet, denn dann tuns eh die gelben schucherln auch.