Bei uns ist dieses Jahr zwar ganz viel liegen geblieben, Brennnesseln und Melde stehen mannshoch, Hirtentäschel, Gänsedistel und Vogelmiere haben ganze Beete übernommen, ABER: wir freuen uns wie verrückt über die mehrjährigen und die Sachen, die unsere Aufmerksamkeit bekommen haben. Dank trockener Hitze und ausbleibender Schneckeninvasionen haben wir zum ersten Mal Erdbeeren satt geerntet, Kirschen auch, die Mirabellen tragen zum ersten Mal, der Pfirsich auch, die Blutbirne hat Fruchtansatz, die einjährige Feige auch, die uralten Birnbäume hängen übervoll, wir haben weit mehr Johannisbeeren, Stachelbeeren, Josta, Himbeeren etc. als wir ernten können und hatten schon Miternter hier.
Wir haben das, was gerade erntereif war wirklich kiloweise am Tag gefressen, darin geschwelgt. Seit Anfang Juno ernten wir Tomaten, seit einiger Zeit mehrere Kilos am Tag.
Ich habe es leider nicht geschafft, meine Sonnenblumen, den Mais und die Raritätenkartoffeln vernünftig anzubauen, aber die wären gigantisch, ausgereift und gesund gewesen.
Durch die trockene Hitze liegt ein schwerer Duft nach dem Harz der Nadelbäume, nach Rosen, Lavendel, Zitronen, Nelken in der Luft.
... dies ist ein Jahr, was uns total versöhnt mit den zurückliegenden.
Permanente Nässe in der Luft, Sturm, Kälte, flächendeckend Schnecken, früh im Jahr Pilzbefall - das ist hier in den letzen Jahren sonst Usus gewesen im Sommer ... ein vernünftiges Klima ist mit nix zu ersetzen und ich merke mal wieder, wie privilegiert die Selbstversorger in Gefilden sind, die immer diese Vorzüge geniessen können. (Früher waren die Sommer hier auch anders, aber wir gehören wohl zur letzten Generation, die sich daran noch erinnern kann)