Small Talk: Der Thread für Belangloses

[Benutzer 72 gelöscht]

na ja - in der Zeitung stand halt, dass die dabei geholfen haben, die Frau ins Spital zu begleiten. Eben schnell keuchend (nein, hihi, das hab ich jetzt dazu erfunden) im Kreissaal angekommen, war das Baby schon da....

Ich will übrigens gar nichts gegen die Mutter sagen! Die hat die Geburt sicher sehr gut gemeistert - aber woher kommt dieser (Irr-) Glaube, für eine Geburt brauche man einen Kreissaal??

[65375]

Eine Bekannte (ihre größte Angst war eine langdauernde Geburt) hat ihr Kind auch unter ähnlichen Umständen zur Welt gebracht, wie in dem Artikel. Ich glaube, es war keine Stunde von der ersten Wehe bis das Kind da war.

Das Kreißsaalpersonal hat dem Vater empfohlen, für's nächste Kind doch besser einen Geburtshelferkurs zu besuchen. Indirekt hieß das ja, bleibt lieber zuhause, wenn Ihr so eilige Kinder kriegt.

Und wenn man Hebammen fragt: die würden liebend gerne Hausgeburten machen; meine hat sehr deutlich gesagt, wenn's denn "aus Versehen" zuhause passiert, wäre das ja nicht soo schlimm, nachdem ich erklärt habe, das ich gerne möglichst lange warte mit dem in die Klinik fahren.
Wenn die Versicherung nur nicht so unbezahlbar teuer und der Lohn so unverschämt mickrig wäre...

[Benutzer 3370 gelöscht]

Das ist irgendwie Gehirnwäsche, finde ich

Finde ich auch. Bei unserem ersten Kind sagte der Gynäkologe zu meiner Frau als sie ihm offenbarte, dass das Kind bei einer Hebamme zur Welt kommen soll, " Da könnens gleich in Kuhstall gehn"

Eine Freundin von uns wollte ihr Kind in einer Privatklinik zur Welt bringen. Als sie schon Wehen hatte stellte der Arzt fest, dass da noch nix ist (Einbildung wahrscheinlich muss ja der Arzt beurteilen können, immerhin kriegt er ja die Kinder ) und schickte sie nach Hause. Sie konnte gerade noch die Wohnungstür öffnen und hatte 2 min später das Kind im Arm. Sie telefonierte ihren Mann herbei und alle 3 fuhren munter in die Privatklinik. Da wollte der Arzt schon einen Aufstand machen, aber ihr Mann drückte ihm seelenruhig den kleinen Knaben in den Arm.

Zum Glück bekommen immer noch Frauen die Kinder, würden Männer gebärfähig sein, hätten wir sicher lauter mechanische Zombies.
Die Geburt ist die letzte Domäne, die der Mann nicht erobern, beherrschen und unterdrücken kann dafür tut er alles um es der Frau so schwer wie möglich zu machen ... Gehirnwäsche eben.

[Sabi(e)ne]

Zum Glück bekommen immer noch Frauen die Kinder, würden Männer gebärfähig sein, hätten wir sicher lauter mechanische Zombies.
Die Geburt ist die letzte Domäne, die der Mann nicht erobern, beherrschen und unterdrücken kann dafür tut er alles um es der Frau so schwer wie möglich zu machen ... Gehirnwäsche eben.

Ich lese ja immer noch Barbara G. Walker - und es wird immer spannender.

[Oli]

Hm, meine Hebamme vertritt die Meinung: würden Männer die Kinder kriegen müssen, wäre die Menschheit schon ausgestorben.

[Dagmar]

Hallo,

wäre die Menschheit schon ausgestorben.

wäre ja bestimmt nicht sooooo schlecht.


Dagmar

[greymaulkin]

Eines unserer Kinder hatte es auch seeeeehr eilig.
Wir brauchten dann eine eidesstattliche Versicherung der Notärztin, daß wir das Kind tatsächlich zu Hause bekommen haben und nicht irgendwo geklaut oder gefunden oder sonstwas haben. Ohne diese Erklärung wollte das Standesamt keine Geburtsurkunde ausstellen Das Theater hat man mit einer geplanten Geburt im Krankenhaus jedenfalls nicht. Und keine verhunzten Sofas oder Autositze. Und frau kann sich ein paar Tage erholen, jedenfalls, wenn sie schon einen Stall voll Blagen zu Hause und einen Hof an den Hacken hat.
Ansonsten, hast Recht, Ina Maka, einem Feuerwehrmann tät ich auch weniger über den Weg trauen als irgendeiner anderen Frau, v.a. wenn die schon selbst mal ein Kind geboren hat.
Und die Männer nehme ich jetzt mal in Schutz. Was sollen sie denn machen, außer zu sagen wie frau atmen soll? Sie mußten mit zu irgendwelchen Vorbereitungskursen, wollen/sollen helfen, sind meist ziemlich im Wege und die Frau, die sich in den Wehen das Heft aus der Hand nehmen lässt, so sie nicht völlig mit Medikamenten zugedröhnt wurde, muß auch erst noch geboren werden.

Gruß, Bärbel

[kraut_ruebe]

die kreißsäle gehen glaub ich auf dr. semmelweis zurück. mit seinem 102-seitigen offenen brief an seine professorenkollegen hat er 1800+nochwas ja einen stein ins rollen gebracht und dem kindbettfieber den kampf angesagt. zu der zeit war es ein segen eine hygienische umgebung für die gebärenden zur verfügung zu stellen.

die feuerwehrmänner machen übrigens eine sehr solide grundausbildung in erster hilfe, auch geburt ist da mit dabei. viele von ihnen sind auch väter, und auch falls nicht, sind es männer die sich dem schutz der allgemeinheit hauptsächlich freiwillig in den dienst stellen und risken eingehen wo so manch anderer kneift. wär mir schon recht, so nen kerl an der seite zu haben wenn irgendwas ist.

[Benutzer 72 gelöscht]

die kreißsäle gehen glaub ich auf dr. semmelweis zurück. mit seinem 102-seitigen offenen brief an seine professorenkollegen hat er 1800+nochwas ja einen stein ins rollen gebracht und dem kindbettfieber den kampf angesagt. zu der zeit war es ein segen eine hygienische umgebung für die gebärenden zur verfügung zu stellen.

Es stimmt sicher, dass damals die hygienischen Bedingungen schlechter waren als heute, aber die Geschichte mit Semmelweiss ist ein bisschen anders....

Semmelweis führte unterschiedlich starkes Auftreten von Kindbettfieber auf mangelnde Hygiene bei Ärzten und Krankenhauspersonal zurück [....]

Die Mediziner und die Studenten führten täglich klinische Sektionen an den Leichen der Patientinnen durch, die zuvor am Kindbettfieber verstorben waren. Anschließend wuschen sie sich die Hände mit Seife (oder in einzelnen Fällen überhaupt nicht), desinfizierten sie jedoch nicht. Mit diesen Händen untersuchten sie zwischendurch Frauen während der Entbindung und übertrugen dabei infektiöses Material. Die eigentliche Ursache der Infektion – die Übertragung von Bakterien, die normalerweise massenhaft auf den Händen vorhanden sind – war damals noch nicht bekannt (vgl. Leichengift). [....] So verschärfte er die Vorschriften dahingehend, dass die Hände vor jeder Untersuchung zu desinfizieren seien.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_Semmelweis und meine Mama hat mir das immer so erzählt

anders gesagt: keine schmutzigen Ärztehände in der Frau während der Geburt -> kein Kindbettfieber!

Zuhause war wahrscheinlich damals das Risiko geringer, noch dazu wo der Körper der Frau die Keime in ihrer eigenen Wohnung schon kennt und da normalerweise keine patogenen dabei sind -
außer es gibt Kranke dort! - weshalb ich mich ja auch geweigert habe, für die Geburt in ein "Kranken"haus zu gehen - Intuition...

Feuerwehrmänner und Polizisten haben eine Erste-Hilfe-Ausbildung, das kann unter Umständen tatsächlich nützlich sein.

Übrigens hat mir meine Hebamme gesagt, falls mich die Geburt unterwegs überrascht - sei es auch im Wald, das macht nichts (sie kannte mich schon).
Achte nur immer darauf, dass es das Baby gleich nach der Geburt wohl auch wirklich warm genug hat!!
Und sonst - Abnabeln vergiss am Anfang lieber, leg dein Baby zuerst an die Brust.
Wenn die Atmung gut funktioniert und es stört, kannst du die Nabelschnur im Notfall abbeißen (oder wenn dir lieber, nimm eine abgekochte Schere).

Mein Mann war bei der Geburt sehr nützlich für mich!!!
einfach weil er mir das Gefühl gab, beschützt zu sein
und weil ich seine Hände zerdrücken durfte......

[kraut_ruebe]

und als folge dieser erkenntnis wurden kreißsäle mit besonderen bedingungen errichtet und die babys nicht mehr irgendwo im KH entbunden sondern nur noch dort. das ist nicht anders, das war halt so langsam wie es damals bei allen medizinischen entwicklungen war.