Ein lesenswertes Interview

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Benutzer 146 gelöscht

Re: Ein lesenswertes Interview

#21

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 8. Jun 2012, 08:09

tyr hat geschrieben:
frodo hat geschrieben:
tyr hat geschrieben: Der Grund des Wachstumszwangs dieses Wirtschftsystems liegt im Schuldgeld- und Zinseszinssystem..... und damit der Grund für unsere grandiose Resourcenverschwendung
und warum haben wir uns dieses Wirtschaftssystem ausgesucht? Wer hat`s erfunden?
Nein, nicht die Schweizer, - das Problem liegt in der menschlichen Natur selbst - my Opinion
Warum? Das reine Zinssystem so wie wir es kenne ist vielleicht 200-300Jahre alt, das reine Papiergeldsystem als reines Schuldgeldsystem ´n paar Jahrzehnte, genau seit August 1971....
Wieso sollte das in der menschlichen Natur liegen..... expotentialfunktionen verstehen die allermeisten überhaupt nicht...
Weil es offenbar in der menschlichen Natur liegt, nur gegenüber nahen Angehörigen und engen Freunden Leistungen ohne Gegenleistungen für angemessen zu halten (Schenkung), und bei allen Anderen eben nicht nur eine Gegenleistung, sondern eine höherwertige Gegenleistung.
So lange Leistung und Gegenleistung nicht über den Geldwert quantifizierbar ist, sehen sich beide Handelspartner subjektiv als Gewinner, weil Jeder hinterher das hat, was er vorher nicht hatte, aber brauchte. Aber sobald eine Leistung einen quantifizierbaren Wert bekommt, gilt es als Selbstverständlichkeit, dass die erhaltene Gegenleistung "größer" sein muss als der Aufwand der erbrachten Leistung.
Irgendwann hatte da vielleicht Einer erstmals die Idee, nur noch Faustkeile herzustellen, und sich dafür mit Mammut-Fleisch bezahlen zu lassen, so dass er und sein Clan dadurch immer satt wurden, sich schneller vermehrten und an Einfluss gewannen... :hmm: ;)
Das Streben nach Sicherheit und Bequemlichkeit (als Folge von Macht, und so viel wie möglich davon) liegt in der menschlichen Natur und steht hinter allen Wirtschafts- und Finanzstrukturen. Was ursprünglich mal der Arterhaltung diente, bewirkt nun das Gegenteil.
Klingt vielleicht sehr vereinfacht, funktioniert aber, fürchte ich, genau SO.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ein lesenswertes Interview

#22

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 8. Jun 2012, 08:23

hallo!

Ich denke, das wirksamste Gegenmittel gegen zuviel Wachstum ist ein bisschen Faulheit... :aeh:

(nur ein Denkanstoß - Natürlich gehört insgesamt mehr dazu!)

liebe Grüße!

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luitpold
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Re: Ein lesenswertes Interview

#23

Beitrag von luitpold » Fr 8. Jun 2012, 08:37

ina maka hat geschrieben:hallo!

Ich denke, das wirksamste Gegenmittel gegen zuviel Wachstum ist ein bisschen Faulheit... :aeh:

(nur ein Denkanstoß -

:hmm:
ideal wäre dann ein bisschen mehr faulheit bei der reproduktion.......
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ein lesenswertes Interview

#24

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 8. Jun 2012, 08:45

hallo!
luitpold hat geschrieben:zb: ein bisschen mehr faulheit bei der reproduktion.......
:haha: :haha:

Jawoll!

Faule Männer braucht das Land....

Ich dachter zwar eher an "Faulheit", was das viele "arbeiten, um dann zu haben" angeht und das viele "Muss was Neues haben - Klo muss blitzesauber sein" etc.
Und ... ich hatte diesen Denkanstoss durchaus ehrlich gemeint.
Wer Reproduktion verbieten bzw. einschränken will, der soll bei sich selber anfangen - oder NOCH BESSER!! bei seinen eigenen Eltern.

für mich existiert Schicksal. :im:

liebe Grüße!

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Re: Ein lesenswertes Interview

#25

Beitrag von luitpold » Fr 8. Jun 2012, 08:53

Und ... ich hatte diesen Denkanstoss durchaus ehrlich gemeint.
ich auch.

das gefährliche wachstum ist das der bevölkerung, das schafft erst die probleme an denen wir da herumlabern.

und seltsamerweise ist das BW dort besonders hoch, wo unsere werte hinsichtlich umwelt und sozialer verantwortung einen dreck gelten.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Ein lesenswertes Interview

#26

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 8. Jun 2012, 09:10

luitpold hat geschrieben: und seltsamerweise ist das BW dort besonders hoch, wo unsere werte hinsichtlich umwelt und sozialer verantwortung einen dreck gelten.
wenn Du damit meinst, dass unser geringes BW sozialer Verantwortung und Umwelt-Bewusstsein entspringt, muss ich Dich enttäuschen. Der reine Egoismus gepaart mit der technologisch-wirtschaftlichen Kapazität zu Empfängnisverhütung, that`s all! Oder glaubst Du vielleicht, das BW wäre hier so gering, wenn es allein durch Enthaltsamkeit kontolliert würde :haha:

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Re: Ein lesenswertes Interview

#27

Beitrag von luitpold » Fr 8. Jun 2012, 09:49

frodo hat geschrieben:
luitpold hat geschrieben: und seltsamerweise ist das BW dort besonders hoch, wo unsere werte hinsichtlich umwelt und sozialer verantwortung einen dreck gelten.
wenn Du damit meinst, ......
nein, das meine ich nicht.

ich meine damit, wo die bevölkerung stark wächst, hat man kein verständnis für luxus wie umweltschutz und rücksichtnahme und durchfüttern benachteiligter oder schwacher.

da zählt einmal das verbessern der eigenen situation, da wird platz gemacht, nach verwertbaren rohstoffen geschürft, der wald niedergemacht, die umwelt ausgebeutet, die fauna dezimiert, die schwachen (steinzeitlichen stammeskulturen) weggeputzt.

es herrscht eben wachstum das neues wachstum generiert.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Ein lesenswertes Interview

#28

Beitrag von fuxi » Fr 8. Jun 2012, 16:28

frodo hat geschrieben:das Problem liegt in der menschlichen Natur selbst - my Opinion
frodo hat geschrieben:Weil es offenbar in der menschlichen Natur liegt, nur gegenüber nahen Angehörigen und engen Freunden Leistungen ohne Gegenleistungen für angemessen zu halten (Schenkung), und bei allen Anderen eben nicht nur eine Gegenleistung, sondern eine höherwertige Gegenleistung.[...]
Ich denke, das das die momentan vorherrschende Ausprägung der menschlichen Natur ist. Der Mensch hat aber naturgemäß auch das Potenzial ein Miteinander leben zu können und sich nicht darüber zu definieren, gefühlt mehr zu haben als der Nachbar. Diese Facette wird nur in unserer Gesellschaft von Klein auf unterdrückt und aberzogen. So sorgfältig, dass wir uns kaum noch vorstellen können, das Menschen freiwillig "gut" sein können.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Ein lesenswertes Interview

#29

Beitrag von tyr » Fr 8. Jun 2012, 18:24

frodo hat geschrieben: Weil es offenbar in der menschlichen Natur liegt, nur gegenüber nahen Angehörigen und engen Freunden Leistungen ohne Gegenleistungen für angemessen zu halten (Schenkung), und bei allen Anderen eben nicht nur eine Gegenleistung, sondern eine höherwertige Gegenleistung.
Der Zins ist noch mal Gegenleistung für...was?
Nichts generiert größerer leistungslose Einkommen wie der Zins....
frodo hat geschrieben:So lange Leistung und Gegenleistung nicht über den Geldwert quantifizierbar ist, sehen sich beide Handelspartner subjektiv als Gewinner, weil Jeder hinterher das hat, was er vorher nicht hatte, aber brauchte. Aber sobald eine Leistung einen quantifizierbaren Wert bekommt, gilt es als Selbstverständlichkeit, dass die erhaltene Gegenleistung "größer" sein muss als der Aufwand der erbrachten Leistung.
Ja, das ist so....nur was hat das mit dem Zins zu tun?

frodo hat geschrieben:Irgendwann hatte da vielleicht Einer erstmals die Idee, nur noch Faustkeile herzustellen, und sich dafür mit Mammut-Fleisch bezahlen zu lassen, so dass er und sein Clan dadurch immer satt wurden, sich schneller vermehrten und an Einfluss gewannen... :hmm: ;)
ja, das nennt man Handel.... der eine hat einen Faustkeilüberschuss aber nix zu essen, der andere hat Mammutfleisch über und braucht aber dringend paar Faustkeile....
Der Machtgewinn dabei entseht erst, wenn eine Seite ein Monopol auf sein Produkt hat....
Einen Zins brauchten die aber bei ihrem Handel nicht.
frodo hat geschrieben:Das Streben nach Sicherheit und Bequemlichkeit (als Folge von Macht, und so viel wie möglich davon) liegt in der menschlichen Natur und steht hinter allen Wirtschafts- und Finanzstrukturen.
Eher der Machterhalt der Herrschenden...
Wieso hat erhöht ein zinsbasiertes Schuldgeldsystem die Sicherheit und Bequemlichkeit des Menschen?
Ist es nicht eher so, das der einzelne ständig gezwungen wird, eine Schuld abzutragen, die er persönlich nie gemacht hat, aber bedingt durch unser System, notwendig ist?

frodo hat geschrieben: Was ursprünglich mal der Arterhaltung diente, bewirkt nun das Gegenteil.
Klingt vielleicht sehr vereinfacht, funktioniert aber, fürchte ich, genau SO.
Was hat unser jetziges Wirtschftsystem mit seinem Schuldgeld mit der Arterhaltung zu tun?
Was hat geld überhaupt damit zu tun? Geld sollte nichts anderes als ein Mittel zur zeitlich begrenzten Wertaufbewahrung des Wertes Arbeit und ein Tauschmittel für die aus dieser Arbeit entsehenden Waren und Dienstleistungen sein.
Der Zins zieht nur einen Teil Deines Arbeitswertes ab, ohne das Du eine Gegenleistung dafür erhälst.

tyr
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Re: Ein lesenswertes Interview

#30

Beitrag von tyr » Fr 8. Jun 2012, 18:28

luitpold hat geschrieben:
frodo hat geschrieben:
luitpold hat geschrieben: und seltsamerweise ist das BW dort besonders hoch, wo unsere werte hinsichtlich umwelt und sozialer verantwortung einen dreck gelten.
wenn Du damit meinst, ......
nein, das meine ich nicht.

ich meine damit, wo die bevölkerung stark wächst, hat man kein verständnis für luxus wie umweltschutz und rücksichtnahme und durchfüttern benachteiligter oder schwacher.

da zählt einmal das verbessern der eigenen situation, da wird platz gemacht, nach verwertbaren rohstoffen geschürft, der wald niedergemacht, die umwelt ausgebeutet, die fauna dezimiert, die schwachen (steinzeitlichen stammeskulturen) weggeputzt.

es herrscht eben wachstum das neues wachstum generiert.
Die Bevölkerung wächst bekanntlich dort am stärksten, wo auch die Armut und soziale Unsicherheit am größten ist.
Der einfache Grund ist, man braucht eine große Familie, die einen selbst, und sich gegenseitig stützt. Je größer die Familie, je größer die Zahl der Arbeitskräfte und je größer die Sicherheit..... das war in deutschland bis vor hundert Jahren nicht anders.

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