Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

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Little Joe
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Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#21

Beitrag von Little Joe » Fr 13. Dez 2013, 17:21

greymaulkin hat geschrieben:Hi, Jen,
du sprichst uns aus dem Herzen:
:daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:

... ich glaub ja es leigt grad am Wetter, jeden Tag grau in grau, auf der Arbeit blauer Himmel Sonne und kaum fahr ich von der Autobahn und erklimme die Eifelhöhen, Nebel, Grau :ohoh: Im letzten Jahr hab ich mir ne elektrische Hühnerklappe gegönnt so dass zumindest der Stress wegfällt die Federfüßler vorm dunkelwerden einzusperren. Das macht zwar nur ein paar Minuten aus, die sind aber gerade am Morgen durchaus kostbar.
Gestern war auch son Sch...tag, zu früh dunkel um noch reiten zu gehen zufrüh dunkel um mit den Hunden noch ne große Runde zu drehen und und und. Letztendlich hab ich im Offenstall gesessen und den Pferden beim Heu mampfen zugesehen, was entspannenderes gibt es grad nicht. Ausserdem kann man die vollquasseln ohne blöde Ratschläge zu bekommen was man wie doch anders organisieren könnte. :roll:
Thomas/V. hat geschrieben:Dauernd irgendwas anfangen, aber nicht fertig machen, ist ganz schlecht.
... um das rauszubekommen hab ich 6 Jahre gebraucht, auch wenn ich auf meinem "Spielplatz" gern noch 1000Sachen machen möchte, wird hier nichts neues in Angriff genommen bevor nicht ALLE alten Baustellen fertig sind.

Hatte grad die Idee mit Speed-Working (so wie Speed- Dating, nur das nicht die Partner sondern die Baustellen getauscht werden. :mrgreen:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Thomas/V.
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Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#22

Beitrag von Thomas/V. » Fr 13. Dez 2013, 17:43

Ja, wenn man es so betrachtet, sind wir "Häuslebauer" und "Tierhalter" und "Gartenhaber" schon privilegiert, dass wir (fast) alles tun dürfen wovon wir träumen
Genau das ging mir vorhin beim Holzhacken durch den Kopf. Wir dürfen einen großen Teil unserer Zeit das machen, was wir wollen. Das schlechte Gewissen und die Unzufriedenheit kommt von unserer Sozialisation und ist nichts angeborenes, was man mit sich herumschleppen muß wie einen Geburtsfehler. ;)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Reisende
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Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#23

Beitrag von Reisende » Fr 13. Dez 2013, 17:46

Thomas/V. hat geschrieben: Das schlechte Gewissen und die Unzufriedenheit kommt von unserer Sozialisation und ist nichts angeborenes, was man mit sich herumschleppen muß wie einen Geburtsfehler. ;)
:daumen:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#24

Beitrag von Spottdrossel » Fr 13. Dez 2013, 18:02

Oft ist man halt auch zu optimistisch, was die Zeitplanung angeht. Außerdem ist bei einem alten Gemäuer halt immer was zu tun, und es liegt in der Natur der Sache, daß man, selbst wenn die Grundrenovierung fertig wäre, dann wieder irgendwelche neuen Ideen hätte, was man machen könnte.
Seit ich unfreiwillig auf weniger als Omi-Leistungsfähigkeit runtergebremst bin, ist da schon sehr viel Ruhe und Gelassenheit nötig, um beim Anblick von Unerledigtem nicht komplett am Rad zu drehen. Ein kleiner Trost war für mich, als ich in einem Gartenforum las, daß die Werktätigen da 1 Gartenprojekt pro Jahr(esurlaub) angingen. Das hat dann den Fokus wieder bißchen zurechtgerückt.
Außerdem habe ich hinten im Wochenkalender meinen "Fünfjahresplan", und beim Übertrag aufs nächste Jahr ist dann tatsächlich manchmal was erledigt :michel: .
Weils so schön ist, habe ich mir ein hübsches Notizbuch gegönnt und da wird reingeschrieben, was fertig ist. Weil: wenn Deine Fußleisten erstmal montiert sind (in meiner letzten Wohnung wurden die Dinger bei Auszug unversehrt eingesammelt, lagen nach Unstimmigkeiten mit den Stahlstiftchen verschmäht unterm Bett), wirst Du nicht mehr an sie denken, sondern den nächsten Krisenherd auf dem Schirm haben. Das Rennen kann man nicht gewinnen.
Frodos Kritik trifft zumindest auf mich teilweise zu - ich kann mich gnadenlos festlesen oder ewig in den Amazon-Empfehlungen versacken (oder in einem Maultierforum und den darin empfohlenen Webseiten :pfeif: ), und Schreiben frißt noch mehr Zeit.
Deshalb habe ich mir zumindest für weltanschauliche Debatten, die sowieso zu nix führen, ein Lese- und Schreibverbot verhängt. Spätestens, wenn man sich danach noch im Geiste aufregt über irgendwelche Argumente, war es definitiv keine sinnvoll verbrachte Zeit.
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

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Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#25

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 13. Dez 2013, 19:41

Thomas/V. hat geschrieben:Das schlechte Gewissen und die Unzufriedenheit kommt von unserer Sozialisation...
:daumen: :daumen: :daumen:
Seit 5 Jahren bin ich meine Arbeit los (Erwerbsarbeit) und widme mich nur noch der Renovierung unseres alten Bauernhauses und dem Garten.
Am schlimmsten war am Anfang die Frage von Freunden: "Und was machst du" bezogen immer auf die berufliche Kariere (zumindest hab ich das so interpretiert) die Antwort war nur ein Stammeln ich machte ja nichts, außer ein bisserl Hausbauen und Gartenpflege.
Wenn ich einen Tag keine Lust hatte zu Arbeiten und den ganzen Tag nur Löcher in die Luft gestarrt habe, kam ich vor mir selbts unter einen enormen Rechtfertigungsdruck bezüglich meiner nicht geleisteten Leistung.
Heute sehe ich das anders (war ein gutes Stück Selbstarbeit); gehts gut, geht was, gehts nicht gut, ja was solls? Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden.
Für mich ist wichtig, dass ich viele verschiedene Projekte am Laufen habe, damit ich eine Auswahl habe, und passt keines beginne ich eben ein Neues.
Natürlich sind gewisse Dinge nicht aufschiebbar (Ernte, Tier versorgen usw., Heizen) aber das weiß ich und die sind nicht so großartig, dass sie nicht in einem vernünftigen Rahmen erledigt werden könnten.
Und wenn der Voratskeller erst nächstes Jahr fertig wird, verhungern werden wir desshalb auch nicht.

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Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#26

Beitrag von ahora » Fr 13. Dez 2013, 20:15

Wir werden nie fertig, also Gemach, Gemach.

Wie ich im Sommer hier teils ohne Wasser, ohne Toilette, ohne Strom, ohne Fenster, ohne Dach <gewohnt> habe und morgens nicht wußte, wo abends mein Bett stehen wird, da war ich auch nicht so gelassen, aber jetzt habe ich ein Dach über dem Kopf, Fenster, Strom, Wasser, Toilette, einen Kaminofen, eine funktionierende Küche - und es gibt noch einiges zu tun, wird erledigt, wenn ich Lust verspüre.

Ohne Lust brauche ich erst garnicht anfangen, da fluscht nix und manchmal will die Lust partout nicht kommen, dann verordne ich mir Langeweile, ich verbiete mir jedwede Arbeit, außer die Tiere und den Garten zu versorgen. Spätestens am zweiten Tag fängt mein Gehirn an mir Vorschläge zu machen, was ich machen könnte, und wie schön das wäre.

Ich hasse Listen, die abgearbeitet werden sollen, ich hasse Zeitvorgaben, das engt mich ein, setzt mich unter Stress. Aber auch da sind Menschen sehr unterschiedlich.

Setzt dich hin und mach garnichts, auch keine Plätzchen backen, mal sehen, wie lange du das aushälst - lach -

lg Ahora

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Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#27

Beitrag von Minze » Fr 13. Dez 2013, 20:26

Gräm Dich nicht KEF, das wird schon alles, Karl-Erwin nimmt es Dir nicht übel, wenn etwas länger dauert oder später gemacht wird, er ist froh, daß Du Dich so gut um ihn kümmerst.

Wir haben ja auch sehr lange gebaut und deshalb weiß ich, daß es manchmal sogar besser ist Dinge aufzuschieben, weil zwischenzeitlich eine andere Idee in den Kopf kommt und das zu erledigende noch schöner, praktischer oder passender wird. Mittlerweile machen wir keine Pläne mehr, es gibt zwar eine "to do" Liste, aber keinen Zeitrahmen, wenn es passt wirds gemacht oder es wartet eben noch.

So ist z.B. bei uns das Bad noch nicht gemacht. Das alte ist häßlich und unserer Lehmhütte nicht würdig :lol: , aber es funktioniert. Und so steht es Jahr für Jahr auf dem Plan, aber es hat halt bisher noch nicht gepasst. Dank sei Gott, denn zwischenzeitlich hat Joe hier den Tadelakt Faden geschrieben, etwas, das ich gar nicht kannte. Das passt super für unser Bad. Nun haben wir diesen Sommer wieder nicht das Bad gemacht, dafür aber Küche und Eßzimmer renoviert und in der Küche gleich mal das Tadelakt ausprobiert. Es hat super geklappt und erweist sich als alltagstauglich und schon sind wir froh, daß das Bad noch ansteht, wer weiß was wir mit dem Bad sonst angestellt hätten.

Also gemach und - in der Ruhe liegt die Kraft.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#28

Beitrag von Reisende » Fr 13. Dez 2013, 20:50

autark_heizen hat geschrieben: Mit der ganzen Misere ist noch ein anderes Problem verbunden, hauptsächlich bei den Leuten, die frei sind in ihrer Tätigkeit.
Ein Freund ist Lehrer, und wenn er nachmittags Arbeiten korrigieren muss, hat er immer ganz scharfe Augen.
Er sieht überall Schmutz auf den Fensterscheiben und geht dann tatsächlich dran, die Fenster zu putzen. Nur um spät in der Nacht total gestresst die Arbeiten husch pfusch zu korrigieren.
Ich verhalte mich ähnlich. Aber das ist nicht Thema hier, jedoch vermute ich einen engen Zusammenhang.
ooooh, wie gut ich das kenne! :)
typische vermeidungsstrategie. am schlimmsten war das während meines studiums. nie sah meine bude reinlicher aus, als wenn klausuren oder hausarbeiten anstanden... schließlich brauche ich eine angenehme lernathmosphäre... :lol: man kann sich so gut selbst bescheißen...

das mit der to-do-liste mache ich auch, aber wochenweise. als ich sie mir täglich geschrieben habe, war ich so oft unzufrieden mit mir, wenn ich einen teil davon nicht geschafft habe, das hat genervt.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#29

Beitrag von ben » Fr 13. Dez 2013, 21:08

1. Der Klassiker: 'Wie ich die Dinge geregelt kriege' oder im Original 'Getting things done' von David Allen. Allen arbeitet mit Listen, setzt diese aber wesentlich besser ein als es die Meisten tun. Die Erfahrung von Reisende mit der täglich geschriebenen Todo Liste ist ein typisches Beispiel für eine ungut eingesetzte Liste. Das Problem ist nicht die Liste, sondern wie sie verwendet wird.

2. Habe ich selbst gerade erst gefunden (leider nur für Leute, die des Englischen mächtig sind): http://www.stevepavlina.com
Ich lese gerade die self-discipline Reihe in der 'Best of' Rubrik. Das ist so ziemlich das Klügste, was ich bisher über Willenskraft gelesen habe ('will power is the spearhead of self-discipline').

Das Internet ist eine Riesen Zeitfressmaschine aber ich meine die Beschäftigung mit Persönlichkeitsentwicklung ist eine gute Investition. Freilich darf es nicht nur beim Lesen bleiben. Man muss die Erkenntnisse auch in die Tat umsetzen.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Immer zu wenig Zeit und zu viel Arbeit :-(

#30

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Fr 13. Dez 2013, 21:28

in Zeitmanagement Seminaren wird immer gesagt nur 60% des tages vollpacken dann kann alles wichtige erledigt werden.Das klingt gut muss dann" nur" umgesetzt werden. wichtig ist zu Unterscheiden von wem und was der Stress verursacht wird. Machst du dir selber Streß oder kommt der von Außen ? ist glaube das ist ganz wichtig.

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