Wie wird man eigentlich esoterisch?

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Thomas/V.
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#101

Beitrag von Thomas/V. » Do 21. Okt 2010, 17:55

Daraus kann man jetzt zwei häufigere Meinungen ableiten: die eine sagt, ist doch alles Schwindel, wir sind am 12.08.11234 v.u.Z. aus Lehm gemacht worden, die andere sagt, wir sind vor 2,345 Millionen Jahren in dem und dem Tal in Ostafrika aus dieser und jener Affenart evolviert. Beide geben eine Gewissheit vor, die sich mit den vorliegenden Fakten nicht belegen läßt. Beide kleben eine Menge Vorurteile und freischwebende Denkgewohnheiten an ihre Deutung der Fakten.
sehr schönes Beispiel :)

genau da liegt der Unterschied: Wissenschafler hinterfragen ihren "Wissens"stand ständig und passen ihre Theorie an neue Tatsachen an oder verwerfen sie und versuchen somit immer "näher" an die Wahrheit zu kommen; Gläubige interessieren neue Tatsachen aber überhauptnicht und glauben immernoch dran, das der Mensch aus Lehm erschaffen wurde, weil sie dran glauben wollen und ihnen Tatsachen völlig egal sind und sie auch nicht an der Wahrheit interssiert sind, sondern daran, weiter an das zu glauben, was sie einmal "wissen"
das Wissenschaftler "starrköpfig" sein können, bestreitet ja niemand, hat aber nichts mit Glauben zu tun, sondern ist wohl eher eine Charakterschwäche

das bei vielen Behauptungen eigentlich als Zusatz stehen müßte: "....nach dem heutigen Stand der Wissenschaft" würde ihr allerdings gut zu Gesicht stehen, das würde nämlich ihren Gegenern Wind aus den Segeln nehmen
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Diva

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#102

Beitrag von Diva » Do 21. Okt 2010, 18:42

Ich finde, ein großes Problem ist schon Glauben und Wissen überhaupt auseinanderzuhalten - die Gläubigen, die ich kenne sagen nicht dass sie "glauben", sondern dass sie "wissen" - und das mache ich ja auch wenn ich vermeintliches (?) Wissen weitergebe - oft merke ich mir nur die Information aber nicht die Quelle (stand in der GEO oder so) ... was ich meine ist, es ist einfach schwierig nicht allzu kompliziert zu kommunizieren und dabei korrekt zwischen Annahmen und Wissen und Glauben etc. zu unterscheiden - auf philosophischer Ebene ist wahrscheinlich je nach Weltbild eh alles Illusion.

Lieben Gruß,
Mira

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Theo
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#103

Beitrag von Theo » Do 21. Okt 2010, 19:24

Lightfoot hat geschrieben:Mir ist noch nie, nie, nie jemand untergekommen, der behauptet hätte, das die Erde eine Scheibe ist.
(Eigentlich schade, denn wenn, hätte es micht erfreut, mich über seine Argumente zu unterhalten.)
Du hast also ziemliche Lücken in den allgemeinsten Allgemeinbildung und gleichst diese aus durch die Beschäftigung mit wilden Spekulationen aus.
Lightfoot hat geschrieben:Abgesehen davon gibt es niemand auf der Welt - sei sie eine Scheibe oder eine Kugel - der das Recht hätte, zu bestimmen, welcher Glaube wann zu enden hat.
Doch. Hier in Deutschland endet der Glaube am Gesetz. Denn beides trennen wir (noch?).
Lightfoot hat geschrieben:Regelmäßig wird es dann schwierig, sobald jemand reklamiert, die letzte Wahrheit zu besitzen,
Die "Wissenschaftsgläubigen" hier benutzen dieses Wort relativ selten...
Lightfoot hat geschrieben:Auf den Keks gehen sie mir alle.
Gleichfalls :mrgreen:
Lightfoot hat geschrieben:Das ist ja mal ein schönes Beispiel.
Nein, das nennt man Ironie.
Lightfoot hat geschrieben:Beide gehen mir, wie schon im letzten Posting bemerkt, auf den Keks.
Schon wieder? Ich fürchte, Dir wird im Leben noch ganz viel auf den Keks gehen :wink_1:
Gruß
Theo

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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#104

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 21. Okt 2010, 20:21

hallo!
Theo hat geschrieben:
Lightfoot hat geschrieben:Regelmäßig wird es dann schwierig, sobald jemand reklamiert, die letzte Wahrheit zu besitzen,
Die "Wissenschaftsgläubigen" hier benutzen dieses Wort relativ selten...
hmmmm - wer von den "Esoterikern" benutzt denn dieses Wort??
Allerdings klingt mir das zum Beispiel schon sehr danach, als wenn diese Aussage als "die Wahrheit" angesehen würde :watt:
Beispiel: Die Erde ist keine Scheibe. Soblad das feststand, hätte auch der Glaube daran enden müssen.
Keine Zweifel - die Erde ist keine Scheibe.
(mag ja sogar stimmen - aber diese Aussage stellt gar nichts mehr zur Debatte - oder?)

Ich hab in letzter Zeit sehr viele interessante Artikel über Intuition gelesen - leider eben: vergessen, wo.

Aber die Kernaussage war, dass man den Intuitionen mehr Glauben schenken sollte, als man bisher dachte - weil die eben schnelle Entscheidungen liefern aus dem gesamten Erfahrungsschatz eines Lebens.
Das läuft natürlich unbewußt, übers "Bauchhirn" oder eben als "Intuition" - aber trotzdem:
Es liegt dem der gesamte Erfahrungsschatz eines Menschenlebens zugrunde.
Das Bewußtsein tät das niemals so schnell schaffen....
Und eben auch deshalb kann man solche Entscheidungen, die aus dem Bauch heraus getroffen werden, kaum begründen.
Meistens aber stimmen sie.
sagt die Gehirnforschung.
wer will kann ja googeln - ich verkünde keine "letzten Wahrheiten", nur Arbeitshypothesen und Denkanstöße ;)

und ich esse gerne Kekse! :mrgreen:

liebe Grüße!

Lightfoot

Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#105

Beitrag von Lightfoot » Do 21. Okt 2010, 20:38

Thomas/V. hat geschrieben:das bei vielen Behauptungen eigentlich als Zusatz stehen müßte:"....nach dem heutigen Stand der Wissenschaft" würde ihr allerdings gut zu Gesicht stehen, das würde nämlich ihren Gegenern Wind aus den Segeln nehmen
So ist es. Es weist auf die Relativität alles Wissens hin, und das tut uns allen gut. Für viele Menschen erfüllt "Naturwissenschaft" die Funktion eines Glaubens und sie verwenden ihre Methoden und Theorien wie Dogmen in einer Religion. Das ist kein Urteil über die Naturwissenschaft, sondern eine Beobachtung dazu, wie Menschen damit umgehen.
Theo hat geschrieben:Hier in Deutschland endet der Glaube am Gesetz.
Das hättest du wohl gerne. Eine der besten Errungenschaften der Aufklärung ist die Glaubensfreiheit. Schon mal davon gehört? Es gibt keine Instanz, die sich da einmischen dürfte. Kein Mullah, kein Papst, kein Anwalt und auch kein Wissenschaftler. Und auch kein Theo. Ganz im Gegenteil, es gilt (gälte) sogar der Grundsatz, dass sich der Staat aus solchen weltanschaulichen Dingen vollkommen herauszuhalten hat. Dass er permanent dagegen verstößt, ändert nichts daran.
Theo hat geschrieben:Du hast also ziemliche Lücken in den allgemeinsten Allgemeinbildung und gleichst diese aus durch die Beschäftigung mit wilden Spekulationen aus.
Es ist schon seltsam, das gerade Menschen, die anderen Missionseifer vorwerfen, so sauer und unsachlich reagieren, wenn ihre Weltsicht auf das runterbuchstabiert wird, was sie ist: eben eine Weltsicht wie viele andere auch.

L.

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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#106

Beitrag von Theo » Do 21. Okt 2010, 21:13

ina maka hat geschrieben:...Und eben auch deshalb kann man solche Entscheidungen, die aus dem Bauch heraus getroffen werden, kaum begründen.
Meistens aber stimmen sie.
sagt die Gehirnforschung.
Nein. Die Aussage war, dass man nach komplexen Entscheidungen (Umzug, Job, Hauskauf etc.) zufriedener ist, wenn man nicht zu lange grübelt und versucht, viele Faktoren zu "berechnen".
Was auch hilft: Nach der Entscheidung Hände waschen (kein Witz! Haben schon die langhaarigen Griechen gemacht ;) )
Lightfoot hat geschrieben:Eine der besten Errungenschaften der Aufklärung ist die Glaubensfreiheit. Schon mal davon gehört? Es gibt keine Instanz, die sich da einmischen dürfte. Kein Mullah, kein Papst, kein Anwalt und auch kein Wissenschaftler. Und auch kein Theo. Ganz im Gegenteil, es gilt (gälte) sogar der Grundsatz, dass sich der Staat aus solchen weltanschaulichen Dingen vollkommen herauszuhalten hat.
Das Umgekehrte ist wichtiger: Der Glaube hat sich aus dem Staat, der Öffentlichkeit und vor allem: dem Leben der Staatsbürger rauszuhalten.
Und ich kann zwar etwas tun, das dem Gesetz entspricht, aber gegen Glaubensregeln verstößt. Umgekehrt eben nicht.
Und Religionsfreiheit kann eben auch heißen: Freiheit von Religion.

Hier ein Beispiel für frühe Wissenschaft: Hexe
Ähnlichkeiten zu manchen Argumentationskette in Foren sind rein zufällig...
Gruß
Theo

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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#107

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 22. Okt 2010, 07:13

hallo!
Theo hat geschrieben:Nein. Die Aussage war [....]
Woher weißt du, was ich gelesen habe??

Nein - das war es nicht - ich glaube, es war soetwas ähnliches:

klick

ich hab jetzt aber keine Zeit mehr, diesen Artikel durchzulesen - darfst du zensieren, Theo! ;)

Gestern hats gefroren, seit zwei Tagen ist mein Rocoto drinnen.
War eine rein intuitive Entscheidung ... :pfeif:

Ich höre sehr oft auf "meine Intuition" - das ist in meinem Fall eher aus Faulheit.
Sehr oft aber hab ich es im Nachhinein bereut, wenn ich das nicht so getan habe - ist meine Erfahrung, kein wissenschaftlicher Lehrsatz und ich erwarte auch sicher nicht, dass irgendwer mir glauben soll!!
ich will da sicher nicht "missionieren" :mrgreen:

Nur vielleicht, wenn jemand diesen Artikel liest, findet er darin etwas, was für ihn nützlich ist ... :wink_1:

liebe Grüße!

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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#108

Beitrag von emil17 » So 31. Okt 2010, 00:09

Thomas/V. hat geschrieben:
Wissenschafler hinterfragen ihren "Wissens"stand ständig und passen ihre Theorie an neue Tatsachen an oder verwerfen sie und versuchen somit immer "näher" an die Wahrheit zu kommen
Habe ich auch mal geglaubt, ich kenne diesen Betrieb inzwischen aber etwas besser. Solches kommt zwar vor, aber die Hinterfragung bewegt sich für gewöhnlich in eng definierten Bahnen.

Lies mal "Forschen auf Deutsch" von S. Bär. Nein, es ist keine Satire.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#109

Beitrag von Thomas/V. » So 31. Okt 2010, 08:18

na ja, Theorie und Praxis....

es ging mir ja eher um den grundsätzlichen Unterschied zwischen Wissenschaft und Glauben
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Re: Wie wird man eigentlich esoterisch?

#110

Beitrag von emil17 » So 31. Okt 2010, 10:24

Thomas/V. hat geschrieben:Es ging mir ja eher um den grundsätzlichen Unterschied zwischen Wissenschaft und Glauben
Da gibts den Spruch: Wer glaubt, er weiss, muss wissen, er glaubt

In der Regel ist es bei Wissenschaftern, die auf ihrem meist eng begrenzeten Gebiet erfolgreich sind, so, dass sie anfangen über den Zaun zu fressen und in Sachgebieten Urteile abgeben, wo ihre Kompetenz aufhört. Findet man bei denen einen Fehler, so läuft man Gefahr, diese sich auf immer zum Feind zu machen. Auch mögen sie es nicht, wenn man ihre oft freizügig herausposaunten Masstäbe an ihnen selbst anlegt. Wie gesagt, es sind nur Menschen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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