Ein lesenswertes Interview

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Benutzer 146 gelöscht

Re: Ein lesenswertes Interview

#11

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 6. Jun 2012, 19:50

tyr hat geschrieben: Der Grund des Wachstumszwangs dieses Wirtschftsystems liegt im Schuldgeld- und Zinseszinssystem..... und damit der Grund für unsere grandiose Resourcenverschwendung
und warum haben wir uns dieses Wirtschaftssystem ausgesucht? Wer hat`s erfunden?
Nein, nicht die Schweizer, - das Problem liegt in der menschlichen Natur selbst - my Opinion

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Re: Ein lesenswertes Interview

#12

Beitrag von tyr » Mi 6. Jun 2012, 19:56

frodo hat geschrieben:
tyr hat geschrieben: Der Grund des Wachstumszwangs dieses Wirtschftsystems liegt im Schuldgeld- und Zinseszinssystem..... und damit der Grund für unsere grandiose Resourcenverschwendung
und warum haben wir uns dieses Wirtschaftssystem ausgesucht? Wer hat`s erfunden?
Nein, nicht die Schweizer, - das Problem liegt in der menschlichen Natur selbst - my Opinion
Warum? Das reine Zinssystem so wie wir es kenne ist vielleicht 200-300Jahre alt, das reine Papiergeldsystem als reines Schuldgeldsystem ´n paar Jahrzehnte, genau seit August 1971....
Wieso sollte das in der menschlichen Natur liegen..... expotentialfunktionen verstehen die allermeisten überhaupt nicht...

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Thomas/V.
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Re: Ein lesenswertes Interview

#13

Beitrag von Thomas/V. » Mi 6. Jun 2012, 20:32

Das Geldsystem ist nur ein Teil der Ursache, eigentlich liegt alles viel tiefer und ist viel älter...
Sobald Mensch aufhört, in Kleinstgemeinschaften (Dörfern) zu leben und mehr zu produzieren als für seinen einfachen Lebensunterhalt ("einfache Reproduktion") notwendig ist, legt er den Grundstein für "alles Übel", was danach folgt.
Sehr interessanter Beitrag dazu: http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_e ... ?id=218229
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Re: Ein lesenswertes Interview

#14

Beitrag von tyr » Mi 6. Jun 2012, 21:01

Thomas/V. hat geschrieben:Das Geldsystem ist nur ein Teil der Ursache, eigentlich liegt alles viel tiefer und ist viel älter...
Sobald Mensch aufhört, in Kleinstgemeinschaften (Dörfern) zu leben und mehr zu produzieren als für seinen einfachen Lebensunterhalt ("einfache Reproduktion") notwendig ist, legt er den Grundstein für "alles Übel", was danach folgt.
Sehr interessanter Beitrag dazu: http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_e ... ?id=218229
Das kann man so sehen, der Artikel ist übrigens äußerst interessant, Danke...
Wir kommen aber kurzfristig nicht mehr zur "Häuslichen Produktionsweise" zurück... unser derzeitiges Problem, was Antworten verlangt ist die grandiose Resourcenverschwendung auf Grund eines Wachstumszwanges durch ein völlig falsches Geldsystem, bzw. pervertierten Geldbegriff. Geld hat sich verselbstständigt, mystifiziert, und sollte doch nur zeitlich begrenztes Wertaufbewahrungsmittel zum Tausch von echten Werten sein, nämlich Arbeit und den daraus entstehenden Produkten.
Dort MUSS angesetzt werden, oder wir gehen den Zyklischen Weg der letzten Jahrhunderte immer wieder..... von Aufschwung, Marktsättigung, Überschuldung, Depression, Krieg, Chaos....Aufschwung..... das sind die Zyklen des zinsbasierten Schuldgeldsystem..... nur warum? Der Zins ist weder natürlich noch "gottgewollt" eher das Gegenteil.

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Re: Ein lesenswertes Interview

#15

Beitrag von Thomas/V. » Mi 6. Jun 2012, 22:19

was Antworten verlangt ist die grandiose Resourcenverschwendung auf Grund eines Wachstumszwanges durch ein völlig falsches Geldsystem, bzw. pervertierten Geldbegriff.
stimmt natürlich auch, aber ist nicht die alleinige Ursache für Wachstumszwang
so lange es unproduktive, aber wertabschöpfende Einrichtungen gibt, ist man immer gezwungen, mehr zu produzieren als notwendig, das heißt, es muß auch daran gearbeitet werden, das alltägliche Leben, Produktion, Verteilung usw. zu vereinfachen, da die immer komplexer und komplizierter werdende heutige Lebensweise immer mehr Ressourcen nur für ihren "Unterhalt" verbraucht
das ist etwas, was bei der Betrachtung von Ressourcenverbrauch außer acht gelassen wird
eine Einsparung auf der einen Seite führt ja oft dazu, das woanders mehr verbraucht wird, wo es aber nicht so offensichtlich ist (z.B. mehr Verwaltungsaufwand o.ä.)
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Re: Ein lesenswertes Interview

#16

Beitrag von tyr » Do 7. Jun 2012, 00:46

Thomas/V. hat geschrieben:
stimmt natürlich auch, aber ist nicht die alleinige Ursache für Wachstumszwang
so lange es unproduktive, aber wertabschöpfende Einrichtungen gibt, ist man immer gezwungen, mehr zu produzieren als notwendig, das heißt, es muß auch daran gearbeitet werden, das alltägliche Leben, Produktion, Verteilung usw. zu vereinfachen, da die immer komplexer und komplizierter werdende heutige Lebensweise immer mehr Ressourcen nur für ihren "Unterhalt" verbraucht
das ist etwas, was bei der Betrachtung von Ressourcenverbrauch außer acht gelassen wird
eine Einsparung auf der einen Seite führt ja oft dazu, das woanders mehr verbraucht wird, wo es aber nicht so offensichtlich ist (z.B. mehr Verwaltungsaufwand o.ä.)
In komplexeren Gesellschften wird es, und muß es, aber immer eine´gewisse Zahl an "unproduktiven" Einrichtungen geben...
Verwaltung, soziale Ebene(Kranken-, Alten-, Kinderbetreuung usw...) Judikative... warum diese Einrichtungen ein dauerhaftes, vor allem expotentielles Wirtschftswachstum auslösen sollten, erschließt sich mir nicht. Natürlich verbrauchen diese Institutionen etwas, aber sie geben auch, z.B. Rechtsicherheit, soziale Sicherheit....
Ich seh nicht wie sich das, bzw warum sich das ändern sollte...diese Resourcen wären ja da, wenn man bedenkt, das derzeit rd. 40% der verbrauchten Resourcen, einschl. menschlicher Arbeitskraft, nur zum Zwecke der Bedienung von Zinsforderungen verbraucht wird...also für leistungslose Einkommen einiger weniger auf Kosten der Mehrheit....Tendenz steigend.

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Re: Ein lesenswertes Interview

#17

Beitrag von Thomas/V. » Do 7. Jun 2012, 20:19

In komplexeren Gesellschften wird es, und muß es, aber immer eine´gewisse Zahl an "unproduktiven" Einrichtungen geben...
ja, sicher
warum diese Einrichtungen ein dauerhaftes, vor allem expotentielles Wirtschftswachstum auslösen sollten, erschließt sich mir nicht.
weil diese "Einrichtungen" mit zunehmender Komplexität der Gesellschaft immer weniger demokratisch legitimiert und überprüfbar sind, also dazu tendieren, um ihrer selbst willen zu handeln, sich auszubreiten und damit immer mehr Ressourcen zu binden

Komplexität=Anonymität=undemokratisch=unkontrollierbar=ressourcenverschlingend

es reicht m.M.nach nicht aus, nur das Finanzsystem umzukrempeln, sondern es muß die komplexe Verknüpfung und gegenseitige Durchdringung von Politik, Staat und Produktion aufgelöst und stark vereinfacht werden, wenn man nachhaltig etwas ändern will

Forist "Rabert" hat dazu etliche Beiträge geschrieben, vielleicht suchst Du die Dir mal raus, ich habe dazu schon so oft geschrieben ;)
ich persönlich teile seine und Deine optimistischen Ansichten nicht, auch wenn ich natürlich nichts gegen eine Verbesserung der derzeitigen Zustände habe... ich bin allerdings der Ansicht, das die Menschheit als "Großkollektiv" wohl erst nach einer Katastrofe evtl. dazu fähig ist, umzulernen :aeh:
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Re: Ein lesenswertes Interview

#18

Beitrag von tyr » Fr 8. Jun 2012, 00:01

Thomas/V. hat geschrieben:
In komplexeren Gesellschften wird es, und muß es, aber immer eine´gewisse Zahl an "unproduktiven" Einrichtungen geben...
ja, sicher
warum diese Einrichtungen ein dauerhaftes, vor allem expotentielles Wirtschftswachstum auslösen sollten, erschließt sich mir nicht.
weil diese "Einrichtungen" mit zunehmender Komplexität der Gesellschaft immer weniger demokratisch legitimiert und überprüfbar sind, also dazu tendieren, um ihrer selbst willen zu handeln, sich auszubreiten und damit immer mehr Ressourcen zu binden

Komplexität=Anonymität=undemokratisch=unkontrollierbar=ressourcenverschlingend

es reicht m.M.nach nicht aus, nur das Finanzsystem umzukrempeln, sondern es muß die komplexe Verknüpfung und gegenseitige Durchdringung von Politik, Staat und Produktion aufgelöst und stark vereinfacht werden, wenn man nachhaltig etwas ändern will

Forist "Rabert" hat dazu etliche Beiträge geschrieben, vielleicht suchst Du die Dir mal raus, ich habe dazu schon so oft geschrieben ;)
ich persönlich teile seine und Deine optimistischen Ansichten nicht, auch wenn ich natürlich nichts gegen eine Verbesserung der derzeitigen Zustände habe... ich bin allerdings der Ansicht, das die Menschheit als "Großkollektiv" wohl erst nach einer Katastrofe evtl. dazu fähig ist, umzulernen :aeh:
Was die Katastrophe angeht wirst Du recht haben...
Ich denke nicht, das es an der komplexität einer Gesellschaft scheitert, wie demokratisch oder legitimiert eine Einrichtung ist, sondern eher an der Größenordnung der "Verwaltungstruktur".
Demokratie kann, wie der Name auch suggeriert, nur in kleinen, überschaubaren Einheiten(Dorf/Stadt) wirklich funktionieren.

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Re: Ein lesenswertes Interview

#19

Beitrag von luitpold » Fr 8. Jun 2012, 00:29

Was die Katastrophe angeht wirst Du recht haben...
Ich denke nicht, das es an der komplexität einer Gesellschaft scheitert, wie demokratisch oder legitimiert eine Einrichtung ist, sondern eher an der Größenordnung der "Verwaltungstruktur".
Demokratie kann, wie der Name auch suggeriert, nur in kleinen, überschaubaren Einheiten(Dorf/Stadt) wirklich funktionieren.
da beweist die geschichte aber bisher immer das gegenteil.

nach welcher katastrophe wurde den direkt was besser??? katastrophen generieren lange phasen von kleinkriminellen strukturen mit allen negativen auswirkungen auf die bevölkerung.

nur in westlich demokratisch orientierten gesellschaften werden katastrophen mit demokratischen konzepten überwunden.

die stabilsten und freiheitlichen demokratien sind große strukturen.

kleinstrukturen und stadtstaaten sind meist feudal strukturiert mit fröhlich servilen untertanen. demokratisch gewählte charismatische bürgermeister werden ja nicht grundlos "dorfkaiser" genannt.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Ein lesenswertes Interview

#20

Beitrag von landwirt2 » Fr 8. Jun 2012, 01:17

ICH habe auch das gefühl es geht nicht so weiter eins beruhigt mich das essen kann ich mir noch sebst anbauen und es macht mir spass was nur wenige zu schätzen wissen.

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