für alle, die noch bei der Gegend unsicher sind:

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Theo
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Re: für alle, die noch bei der Gegend unsicher sind:

#11

Beitrag von Theo » Mo 26. Mär 2012, 15:52

emil17 hat geschrieben:In Oesterreich bekommst Du dann zu hören, geh doch zurück in die Piefkei, wenns Dir hier nicht passt.
Und in Bayern ziemlich schnell was auf die Klappe :kuuh:
Gruß
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kraut_ruebe
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Re: für alle, die noch bei der Gegend unsicher sind:

#12

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 26. Mär 2012, 17:40

hier im burgenland, in den sehr ländlichen regionen können viele der alteingesessenen gar kein hochdeutsch, das haben die nie gebaucht und zu deren schulzeiten war nicht unbedingt deutsch die schulsprache, hier gibts auch zweisprachige orte die seinerzeit auf kroatisch unterrichtet hatten.

probleme damit haben hier tatsächlich nur deutsche, emils geschichten fanden hier durchaus schon statt :pft:
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Re: für alle, die noch bei der Gegend unsicher sind:

#13

Beitrag von Olaf » Mo 26. Mär 2012, 18:40

Moin,
als vor etlichen Jahren unser Krankenhaus neu gebaut wurde, kamen die Krankenhausplaner aus Stuttgart, warum auch immer.
Ich glaub im Nachinein, dass da etliches schiefgelaufen ist, was die EDV betrifft, weil ich die nicht verstanden habe, und nach dem driiten Wiederholen einfach nur noch freundlich genickt habe. Na gut, da verkehrts sichs ja auch ins Gegenteil, die haben in Brandenburg projektiert, da sollte einen der Kunde schon verstehen. Manchmal wollt ich schon fragen, ob wir uns besser auf Englisch unterhalten, hab ich mich aber nicht getraut.
Mein Sohn war beruflich letztes Jahr ständig in Polen. Wenn er hier her kam tat mir sein Hochdeutsch schon fast in den Ohren weh.
Aber er sagte, sein Kollege kann sehr gut deutsch, aber er, also mein Sohn muß Hochdeutsch sprechen, damit ihn sein Kollege versteht. Maan kann doch nicht erwarten, dass die andern den regionalen Kauderwelsch verstehen.
Als ich damals studiert habe, hatten wir einen ganzen Haufen Äthopier. Die hatten vorher ein Jahr deutsch - in Leipzig.
Lauter sächselnde Äthopier, war das lustig.
Sind dann aber schnell zu Fischköppen mutiert.
Und dass mich keiner falsch veersteht, ich kann eigentlich jedem Dialekt was abgewinnen. Aber verständlich sollte man sich schon machen können...
LG
Olaf
PS: Der Spitzname meines Sohnes bei seinen deutschen Kollegen ist übrigens "icke". :lol:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: für alle, die noch bei der Gegend unsicher sind:

#14

Beitrag von emil17 » Di 27. Mär 2012, 08:19

Bis ein Programmierer begreift, was der Kunde will, und bis der Kunde begreift, dass er genau wissen sollte, was er will, und dass er das, was er zu wollen glaubt, so formulieren sollte, dass es ein andere Mensch nachvollziehen kann, bis dann vergeht soviel Zeit und bis dahin gibt es Gelegenheit zu soviel Missverständnissen, dass es sogar bei Leuten, die die gleiche Sprache sprechen, eigentlich nie auf Anhieb klappt (Die Wirklichkeit ist noch komplizierter als dieser Satz).
Der Programmierer hasst das Wörtchen "irgendwie" beim Kunden und neigt dazu, die Wünsche des Kunden seinen Fähigkeiten anzupassen. Der Kunde liebt das Wörtchen "irgendwie" (wofür zahle ich die EDV-Experten, wenn die nicht mal programmieren können, was meine gute, aber teure Sekretärin spontan richtig macht?) und begreift selten, dass man sich als Programmierer auch um "seltene Spezialfälle" kümmern sollte: "Was ist, wenn ein Kunde in einer Fremdwährungszahlung in Verzug ist? Soll die Forderung mit Guthaben in der Hauptwährung verrechnet werden, und falls ja, was ist mit der Differenz?" "Ach, darum kümmert sich meine Sekretärin ... "

In der Praxis leiden weder der Geschäftsführer noch der EDV-Spezialist darunter, sondern das niedere Schalterpersonal, das den Kunden nicht so bedienen kann, wie es beide gerne möchten, weil "das System" es nicht zulässt.

Als Folge davon liest man dann, dass ein Spital nach Umstellung auf das viel bessere Buchhaltungssystem ein halbes Jahr lang keine Rechnungen schreiben konnte.
Unsere Institutssektretärin hat, obwohl offiziell unzulässig, deshalb das alte System für die Bezahlung der Fahrtkosten für Exkursionen beibehalten.
Kosten auf sinnvollen Betrag runden, Liste der Teilnehmer auf Papier im Marmeladenglas, in welches auch das Geld kommt und wo der Name bei Bezahlung mit einem schlichten Bleistift gestrichen wird.
Vor Abfahrt steht dann der Leiter mit dem Zettel vor dem Bus: "Müller: sie haben noch nicht bezahlt. Ich krieg jetzt Fr. 20.- von Ihnen, oder sie fahren nicht mit" - funktioniert immer und es braucht kein Mahnwesen.
Das EDV-System kann zwar jederzeit den Zwischensaldo ausweisen, aber nicht sagen, ob jemand schon bezahlt hat oder nicht.

Ich mag es z.B. nicht, wenn ich bei jeder Rückfrage gebeten werde, eine Kunden- oder Auftragsnummer anzugeben. Ich habe einen Namen, der ausreicht, mich von anderen Leuten zu unterscheiden, meine Bestellung hat ein Datum, und wenn die Firma ihr Warenmanagement mit EDV macht, ist das noch kein Grund, von den Kunden zu verlangen, sich die internen Nummern zu merken und zu verwenden, die das Programm braucht.

Was das Sprachproblem betrifft: Ich rede selbstverständlich nicht extra Dialekt, wenn mein Gegenüber das nicht verstehen kann, aber ich rede genau so selbstverständlich in der Kaffeepause nicht Englisch mit meinen Kollegen, bloss weil jemand im Raum ist, der nur Englisch kann. Wenn ich in einen anderen Kanton ziehe, dann muss ich mich damit abfinden, dass die dort so reden, wie sie eben reden. Warum ich da hingezogen bin, ist unwesentlich.
Viele Firmen wissen schon lange, dass es viele Vorteile hat, wenn Leute mit Kundenberührung die regionale Sprache beherrschen. Ein Landmaschinenvertreter, der nur Hamburger Dialekt spricht, dürfte es auf der Schwäbischen Alb nicht leicht haben. In der Schweiz sind deshalb zweisprachige Leute (Italienisch oder französisch und Schweizer Dialekt) sehr gesucht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: für alle, die noch bei der Gegend unsicher sind:

#15

Beitrag von ahora » Di 27. Mär 2012, 09:17

si001 hat geschrieben: Ich bin nicht der, der verlangt, dass ma auf "Malle" deutschspricht. Im Gegenteil! Ich bemühe mich zumindest die kleinsten Grundlagen in der Sprache zu beherrschen, die Amtssprache sind. Also "Malle" => Spanisch.
hallo,

die amtssprache auf mallorca ist derzeit keinesfalls spanisch - also kastilisch - sondern katalan, eine vollkommen andere sprache. zumindest bekomme ich derzeit briefe von behörden in katalan. das war vor einigen jahren anders, da bekam ich briefe vom amt in beiden sprachen. das wechselt mit der jeweiligen regierung. hier herrscht ein immenser sprachenstreit. katalan, die eigentliche sprache der mallorquiner war unter franco verboten und erlebt derzeit eine renaissance. hauptunterrichtsprache in den schulen war in den vergangenen jahren katalan, eine sprache, die allerdings nur von wenigen menschen weltweit gesprochen wird. zweitsprache in der schule war spanisch und dann englisch - leider aber sehr vernachlässigt, d.h. die kinder haben später wenig chancen, sich außerhalb mallorcas zu verständigen, wenn nicht selbst die initiative ergriffen wird. jetzt hat die regierung gewechselt und spanisch soll wieder hauptsprache in den schulen werden.

ich habe viele schwäbische nachbarn - sie bauen auch gerne im ausland häuser - lach - und manche verstehe ich wirklich nur sehr schlecht - jetzt sind wir hier ja auf <neutralen> gebiet - lach - aber sie bemühen sich sehr auch für mich verständlich zu reden, manchmal dolmetscht auch einer für mich - lach.

in den touristengebieten bekommt man von dem sprachenstreit so gut wie nichts mit.

ich habe mich für die spanische sprache entschieden, neben englisch und französisch. auf mallorca wird ein dialekt des katalan gesprochen, der in unseren ohren wie japanisch klingt. oftmals verstehen sich die einwohner auf mallorca untereinander nicht, da sich die dialekte von dorf zu dorf so stark unterscheiden.

das kommt uns doch irgendwie bekannt vor - lach -

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#16

Beitrag von si001 » Di 27. Mär 2012, 09:40

ahora hat geschrieben:die amtssprache auf mallorca ist derzeit keinesfalls spanisch
Da müsste ich mich stark irren. Meiner Meinung nach gibt es auf Mallorca 2 Amtssprachen: Mallorquin und Castellano. Dass die Leute natürlich ihre (einheimische) Sprache bevorzugen, ist klar. Ähnlich ist es ja auch in Katalonien.

Aber: Was war eingentlich die Überschrift??
Liebe Grüße, si001!
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#17

Beitrag von Theo » Di 27. Mär 2012, 09:51

emil17 hat geschrieben:Der Programmierer hasst das Wörtchen "irgendwie" beim Kunden ...
Eigentlich grundlos. Einfach einen Zufallsgenerator einbauen und gut is :grinblum:
Gruß
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Re: für alle, die noch bei der Gegend unsicher sind:

#18

Beitrag von Olaf » Di 27. Mär 2012, 12:35

Aber: Was war eingentlich die Überschrift??
um Blödsinn :lol:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
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Re: für alle, die noch bei der Gegend unsicher sind:

#19

Beitrag von ahora » Di 27. Mär 2012, 15:55

si001 hat geschrieben:
ahora hat geschrieben:die amtssprache auf mallorca ist derzeit keinesfalls spanisch
Da müsste ich mich stark irren. Meiner Meinung nach gibt es auf Mallorca 2 Amtssprachen: Mallorquin und Castellano. Dass die Leute natürlich ihre (einheimische) Sprache bevorzugen, ist klar. Ähnlich ist es ja auch in Katalonien.

Aber: Was war eingentlich die Überschrift??
theoretisch hast du recht mit den zwei amtssprachen, allerdings kamen die letzten jahre alle briefe von der gemeinde nur noch auf katalan. die jahre davor in beiden sprachen. die vorgängerregierung hatte die UM mitdrin und die haben rigeros ihre sprachvorstellungen umgesetzt. man würde z.b. als arzt etc. nur eingestellt, wenn man katalan nachweisen konnte. mit spanisch kam man da nicht weit. da sie aber derzeit nicht in der regierung ist, wird sich das wieder einpendeln und wir amtliche schreiben wieder in beiden amtssprachen bekommen. gottseidank gibt es internetübersetzungen, das erleichtert einem doch die sache ungemein.

was war das thema? - lach - ich merke gerade ich bin garnicht o.t. - es steht ja nicht da, dass es auf deutschland begrenzt ist . :)

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Re: für alle, die noch bei der Gegend unsicher sind:

#20

Beitrag von Rati » Mi 28. Mär 2012, 22:48

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Grüße Rati
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