erzähl doch mal von früher...
Re: erzähl doch mal von früher...
centauri erzähl!
Welche Zukunft hättest Du gerne gehabt?
Oder besser wie meinst Du das?
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Oder besser wie meinst Du das?
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Re: erzähl doch mal von früher...
Ach Thomas!
Du hast recht, ich hab das nämlich vorhin, als ich den Thread wieder aufgegriffen habe, auch gedacht:
Das könnte in einem "Früher war alles besser"-Palaver enden.
UNd darum drüber nachgedacht, ob ich von dem Plumsklo lieber erzählen sollte.
Was hab ich mich gegruselt.
Also das Außenklo ist, wann war der große Sturm, 73?, zerlegt worden. Daran hab ich aber nur noch dunkle Erinnerungen.
Opa hat dann ein Plumsklo in einem Teil von dem Hühnerstall installiert, der ans Haus grenzte und ab da auch vom Haus aus erreichbar war, auch verkleidet und ansatzweise gedämmt.
Trotzdem, im Winter war oft der Deckel an der Brille festgefroren, die Brille voller Reif.
Aber das war nicht mein Problem, ich hatte Angst, da selbst reinzuplumpsen, dass da ein wildes Tier hochkommt, mich holt, was auch immer, es war gruselig!
Ich dann nicht vermisst werde und in der Scheiße ertrinke.
Später, viel später, als ich das Ding plattgemacht habe....da hätt ich auch mit 8 drin stehen können.
Das war schon alles primitiv und nicht immer schön und auch mühsam.
Wer es noch nicht hatte steht vielleicht drauf....
LG
Olaf
Du hast recht, ich hab das nämlich vorhin, als ich den Thread wieder aufgegriffen habe, auch gedacht:
Das könnte in einem "Früher war alles besser"-Palaver enden.
UNd darum drüber nachgedacht, ob ich von dem Plumsklo lieber erzählen sollte.
Was hab ich mich gegruselt.
Also das Außenklo ist, wann war der große Sturm, 73?, zerlegt worden. Daran hab ich aber nur noch dunkle Erinnerungen.
Opa hat dann ein Plumsklo in einem Teil von dem Hühnerstall installiert, der ans Haus grenzte und ab da auch vom Haus aus erreichbar war, auch verkleidet und ansatzweise gedämmt.
Trotzdem, im Winter war oft der Deckel an der Brille festgefroren, die Brille voller Reif.
Aber das war nicht mein Problem, ich hatte Angst, da selbst reinzuplumpsen, dass da ein wildes Tier hochkommt, mich holt, was auch immer, es war gruselig!
Ich dann nicht vermisst werde und in der Scheiße ertrinke.
Später, viel später, als ich das Ding plattgemacht habe....da hätt ich auch mit 8 drin stehen können.
Das war schon alles primitiv und nicht immer schön und auch mühsam.
Wer es noch nicht hatte steht vielleicht drauf....
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.
Re: erzähl doch mal von früher...
Wir waren Kinder.
Was hat uns gekümmert?
`73 ist eine große Fichte auf unser Haus gekracht.Ich lag im Kinderzimmer drunter.
Aber das Haus stürzte nicht ein.
Ich hatte Glück.
Was hat uns gekümmert?
`73 ist eine große Fichte auf unser Haus gekracht.Ich lag im Kinderzimmer drunter.
Aber das Haus stürzte nicht ein.
Ich hatte Glück.
Re: erzähl doch mal von früher...
Das Plumpsklo fand ich nicht schlimm. Naja, im Winter war es nicht sehr angenehm auf dem kalten Sitz zu sitzen
Was ich schlimmm fand war das wir Kinder nur einmal die Woche samstags in die Bütt gesteckt wurden und es in der Schule einen Anschiss gab - wir riechen, da wir uns zu selten waschen. Das hat den Eltern zum Glück zu denken gegeben und wir durften Omas Badewanne benutzen.

Was ich schlimmm fand war das wir Kinder nur einmal die Woche samstags in die Bütt gesteckt wurden und es in der Schule einen Anschiss gab - wir riechen, da wir uns zu selten waschen. Das hat den Eltern zum Glück zu denken gegeben und wir durften Omas Badewanne benutzen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
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Re: erzähl doch mal von früher...
*lach*,
ich, wir, waren ja nur in den Ferien hier.
Ich weiß es nicht mehr, ich glaube aber, wir wurden täglich gesäubert, zu recht.
Meine Oma war nämlich pingelig.
Ich kann mich auch erinnern, dass wir Hausaufgaben machen mussten, in den Ferien.
Ich als nach rechts dressierter Linkshänder hab natürlich ständig verkackt.
Meine Oma hat ja eigentlich Sütterlinschrift geschrieben, dadurch kann ich das immerhin lesen.
Sich aber von ihrer Tochter die "Deutsche Normalschrift", hab grad nachgesurft, das ist wohl korrekt, beibringen lassen.
Sie beide nannten es Lateinisch.
Jedenfalls musste ich ständig alles noch mal neu schreiben.
So war sie eben, und hat bis ins hohe Alter ein schönes, gleichmäßiges Sütterlin geschrieben.
UNd dann hat sie uns auch noch zum Friseur getrieben. (auch wieder was gegen meine Eltern?)
Ich muss heute noch lachen, wenn ich die Strasse langfahre, wie ich da vor Wut und vom Heulen blind langgestolpert bin.
Zurück wars ja noch schlimmer, aber da hat wenigstens das Heulen aufgehört, man fühlte sich nur erniedrigt, *lach*, kastriert?
Deswegen, glaub ich, schneid ich mir die Haare selbst....
LG
Olaf
ich, wir, waren ja nur in den Ferien hier.
Ich weiß es nicht mehr, ich glaube aber, wir wurden täglich gesäubert, zu recht.
Meine Oma war nämlich pingelig.
Ich kann mich auch erinnern, dass wir Hausaufgaben machen mussten, in den Ferien.
Ich als nach rechts dressierter Linkshänder hab natürlich ständig verkackt.
Meine Oma hat ja eigentlich Sütterlinschrift geschrieben, dadurch kann ich das immerhin lesen.
Sich aber von ihrer Tochter die "Deutsche Normalschrift", hab grad nachgesurft, das ist wohl korrekt, beibringen lassen.
Sie beide nannten es Lateinisch.
Jedenfalls musste ich ständig alles noch mal neu schreiben.
So war sie eben, und hat bis ins hohe Alter ein schönes, gleichmäßiges Sütterlin geschrieben.
UNd dann hat sie uns auch noch zum Friseur getrieben. (auch wieder was gegen meine Eltern?)
Ich muss heute noch lachen, wenn ich die Strasse langfahre, wie ich da vor Wut und vom Heulen blind langgestolpert bin.
Zurück wars ja noch schlimmer, aber da hat wenigstens das Heulen aufgehört, man fühlte sich nur erniedrigt, *lach*, kastriert?
Deswegen, glaub ich, schneid ich mir die Haare selbst....
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.
Re: erzähl doch mal von früher...
man muss ja nicht immer alles bewerten - ich finde solche Erinnerungen einfach nur interessant - und insofern, ja "schön"!
aber ich zähl sicher nicht, weil ich immer schon zwischen den Stühlen hin und her hüpfte.
Stadtwohnung und Wochenendhaus - da kann man dann locker damit umgehen; fand das Plumpsklo nicht schlimm - bis heute nicht!
Für die Nacht hatten wir allerdings einen Eimer neben dem Bett stehen.
kann mich noch an die damalige "Dusche" erinnern, eine Riesen-Plastik-Wanne am Boden und ein Emailkrug mit warmen Wasser (ja, ja, unsre Mami hat uns verwöhnt) - diesem Emailkrug bin ich vor kurzem wieder begegnet, leider leider abgesprungen und ein bisschen ... eklig?
war er das damals schon?? Als Kind bemerkt man sowas ja nicht unbedingt!
kann mich auch noch ans Salatwaschen am Brunnen erinnern - das Wasser war sooo kalt, die Finger haben gebrannt, aber wenn ich durchgehalten hab und weitergewaschen, dann waren sie danach so richtig schön lebendig und heiß.
Fernsehen durften wir nur einmal die Woche - aber wir haben öfters heimlich geschaut - beim Nachbarn über der Straße und den Ton hatten wir vom Radio dazu, da gab es Interferenzen oder was das war, wir konnten an einer Stelle mit dem Radio den Fernsehton hören.
Irgendwie war das schön - nämlich nicht "nur" der Film, sondern das ganze Drumherum - die Spannung, ob es klappt und das Gefühl, etwas geschafft zu haben.....

aber ich zähl sicher nicht, weil ich immer schon zwischen den Stühlen hin und her hüpfte.
Stadtwohnung und Wochenendhaus - da kann man dann locker damit umgehen; fand das Plumpsklo nicht schlimm - bis heute nicht!
Für die Nacht hatten wir allerdings einen Eimer neben dem Bett stehen.
kann mich noch an die damalige "Dusche" erinnern, eine Riesen-Plastik-Wanne am Boden und ein Emailkrug mit warmen Wasser (ja, ja, unsre Mami hat uns verwöhnt) - diesem Emailkrug bin ich vor kurzem wieder begegnet, leider leider abgesprungen und ein bisschen ... eklig?
war er das damals schon?? Als Kind bemerkt man sowas ja nicht unbedingt!
kann mich auch noch ans Salatwaschen am Brunnen erinnern - das Wasser war sooo kalt, die Finger haben gebrannt, aber wenn ich durchgehalten hab und weitergewaschen, dann waren sie danach so richtig schön lebendig und heiß.
Fernsehen durften wir nur einmal die Woche - aber wir haben öfters heimlich geschaut - beim Nachbarn über der Straße und den Ton hatten wir vom Radio dazu, da gab es Interferenzen oder was das war, wir konnten an einer Stelle mit dem Radio den Fernsehton hören.
Irgendwie war das schön - nämlich nicht "nur" der Film, sondern das ganze Drumherum - die Spannung, ob es klappt und das Gefühl, etwas geschafft zu haben.....

Re: erzähl doch mal von früher...
Wir waren sechs Geschwister und da meine Eltern nur eine Hausmeisterwohnung mit 36 m² ( Küche und ein Zimmer) hatten wurden wir im Sommer auf unsere Verwandten (alle Bauern)in der Oststeiermark aufgeteilt. Ich kam zu meiner Tante, die waren "Großbauern" (60 Rindviecher, Esel, Gänse, Truthähne, Hühner, Schweine und 80 ha Ackerland und Wald. Das Plumpsklo war obligatorisch mitten auf dem Hof vor dem Misthaufen über der Güllegrube. Und weil ich mit 10 Jahren schon gerne überall dabei war, ob ich eine Hilfe war weiß ich nicht, begann ich auch alle anderen Schulferien auf dem Hof zu verbringen. Ein eindrucksvolles Erlebnis war das Schnapsbrennen. Da durfte jeder Hof, abhängig von der Größe eine gewisse Menge Schnaps selbst brennen. Da kam am ersten Tag der Zollbeamte und machte die Plombe vom Kessel ab und dann ging es los. Wir Kinder mussten immer Eimerweise die Maische von den versteckten Fässern im Keller holen und den fertigen Schnaps in Flaschen wieder in den Keller tragen. Die erlaubte und abgenommene Menge stand ja im Brennraum. Wenn der Vorlauf (den nannten sie Luther) kam schüttete man ihn über den Kessel und wenn er nicht brannte war es der Luther
Wenn einer im Dorf Schnaps brannte kämmen alle aus der Umgebung und die haben denke ich den halben Schnaps schon beim Brennen gesoffen
. Einmal nahm der Onkel ein Stück Brot und dunkte es in den Schnaps und warf es den Hühnern hin. Das war zwar für uns recht lustig aber die Schelte meine Tante kann man sich auch denken. Am liebsten ging ich mit dem Jungbauern mit, bei dem habe ich alles gelernt, Traktorfahrern, Balkenmäher mähen, Moped zerlegen usw. Der bekam schnell heraus wozu ich zu gebrauchen war und so ließ er mich die große Heu Wiese mit dem Balkenmäher mähen, er lag unter dem großen Apfelbaum mit einem Grashalm im Mund, wie der Hangs guck in die Luft. Ich war stolz den ganzen Tag hinter dem Ratterding hergelaufen zu sein und er war sicher froh , dass er die Arbeit nicht machen musste 



Re: erzähl doch mal von früher...
olaf,
mit dem Plumpsklo ging es mir genauso wie dir. War zwar im Keller und nicht draußen, aber dunkel, ohne Beleuchtung
und ich hab durch Dabeiseinmüssen ( bei meinem Vater) viel gelernt, was mir bis heute zugute kommt. Ich hab halt gedacht: denk mit, dann sind wir schneller fertig, ich kann eher wieder gehen
liebe Grüße
Lehrling
mit dem Plumpsklo ging es mir genauso wie dir. War zwar im Keller und nicht draußen, aber dunkel, ohne Beleuchtung

und ich hab durch Dabeiseinmüssen ( bei meinem Vater) viel gelernt, was mir bis heute zugute kommt. Ich hab halt gedacht: denk mit, dann sind wir schneller fertig, ich kann eher wieder gehen

liebe Grüße
Lehrling
Ist die Heilung von PatientInnen ein nachhaltiges Geschäftsmodell?
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...
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- Reisende
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- Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
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Re: erzähl doch mal von früher...
also mir gefällt sehr, was ihr so erzählt 
ich find das eher "historisch" interessant, auf früher-war-alles-besser hatte ich nicht abgezielt. aber eins wird finde ich schon deutlich - nämlich dass man auch mit wenig glücklich sein kann.
leider weiß ich nicht so recht, was ich beitragen kann.
meine opas habe ich leider nie kennengelernt. der eine kam einbeinig ausm krieg und ist irgendwann in den 60gern verstorben, von dem anderen weiß ich es grad nicht einmal. aber meine omas hab ich auch geliebt, besonders die mütterlicherseits.
also meine mutter kommt ursprgl. auch aus dem osten, meine oma lebte in cottbus. und ich weiß noch, dass es immer furchtbar aufregend war, wenn wir sie besucht haben. sobald die grenze näher kam, wurden meine eltern merklich nervös. bei der kontrolle hatten wir kinder mucksmäuschenstill zu sein. meist sind wir wohl recht zügig durchgewunken worden, aber einmal mussten wir aussteigen und das ganze auto wurde aufn kopf gestellt. und die beamten da haben immer super grimmig geguckt.
irgwie war es meiner erinnerung nach draußen immer dunkel, wenn wir an der grenze waren, ob das wirklich stimmt weiß ich aber nicht. jedenfalls trug das zur unheimlichen stimmung auch noch bei.
meinen vater wollten sie mal für die stasi anwerben, der war ja student damals, als er meine mutter kennenlernte. er sollte wohl westzeitschriften reinschmuggeln, wenn er sie besuchte. hat er natürlich nicht gemacht. meine mutter wollten sie nicht ausreisen lassen, bis mein vater dem honni einen brief schrieb. was da drin stand weiß ich bis heute nicht, er gibt sich da recht verschwiegen, aber danach durfte sie zu ihm in den westen. nur leider viele jahre erstmal nicht wieder in den osten, und meine oma nicht zu uns. das war dann die strafe. später hat meine oma immer die kompletten sommerferien bei uns verbracht. mehr als sechs wochen im jahr durfte man wohl nicht weg. und ich war froh dass sie da war, denn sie hat mich immer ggü. meinem vater verteidigt.
bei meiner oma gabs auch zwei kachelöfen und einen kohlenkeller. unten waren auch räume zum wäschewaschen etc und ich weiß noch, dass man da unten durch den ganzen wohnblock marschieren konnte, also die häuser alle verbunden waren. ist mir öfter passiert, dass ich im falschen hof wieder rauskam.
abends wurde ich auch in einer zinkwanne gebadet. und zwar jeden abend. das musste ich zuhause nicht so oft, und meine mutter erklärte mir, dass da so viel kohlenstaub in der luft ist, dass man jeden abend dreckig ist.
geschlafen hab ich dort in einer art schrankbett, das wurde allerdings an der langen seite hochgeklappt und war dann ein siteboard. das war vorher das bett meiner mutter. und die federn in der matratze haben immer irgendwo gedrückt.
meine eltern haben ein reihenhaus und einen entspr. kleinen garten, aber ein paar obststräucher gabs trotzdem, und ich durfte später die sandkiste zum hochbeet umfunktionieren. meine andere oma hatte einen schrebergarten, und hat uns immer mit dem eingemachten versorgt. wenn ich mal nen janker hatte, bin ich in den keller geschlichen, und hab mir ein glas mit eingelegten birnen oder kirschen oä gemopst. das hab ich aber meist nicht alleine aufgekriegt und musste dann doch meine elten bitten *lach* in dem schrebergarten habe ich auch die erste und einzige blindschleiche gesehen, die da über den kompost gekochen ist. das fand ich damals furchtbar aufregend.

ich find das eher "historisch" interessant, auf früher-war-alles-besser hatte ich nicht abgezielt. aber eins wird finde ich schon deutlich - nämlich dass man auch mit wenig glücklich sein kann.
leider weiß ich nicht so recht, was ich beitragen kann.

also meine mutter kommt ursprgl. auch aus dem osten, meine oma lebte in cottbus. und ich weiß noch, dass es immer furchtbar aufregend war, wenn wir sie besucht haben. sobald die grenze näher kam, wurden meine eltern merklich nervös. bei der kontrolle hatten wir kinder mucksmäuschenstill zu sein. meist sind wir wohl recht zügig durchgewunken worden, aber einmal mussten wir aussteigen und das ganze auto wurde aufn kopf gestellt. und die beamten da haben immer super grimmig geguckt.
irgwie war es meiner erinnerung nach draußen immer dunkel, wenn wir an der grenze waren, ob das wirklich stimmt weiß ich aber nicht. jedenfalls trug das zur unheimlichen stimmung auch noch bei.
meinen vater wollten sie mal für die stasi anwerben, der war ja student damals, als er meine mutter kennenlernte. er sollte wohl westzeitschriften reinschmuggeln, wenn er sie besuchte. hat er natürlich nicht gemacht. meine mutter wollten sie nicht ausreisen lassen, bis mein vater dem honni einen brief schrieb. was da drin stand weiß ich bis heute nicht, er gibt sich da recht verschwiegen, aber danach durfte sie zu ihm in den westen. nur leider viele jahre erstmal nicht wieder in den osten, und meine oma nicht zu uns. das war dann die strafe. später hat meine oma immer die kompletten sommerferien bei uns verbracht. mehr als sechs wochen im jahr durfte man wohl nicht weg. und ich war froh dass sie da war, denn sie hat mich immer ggü. meinem vater verteidigt.

bei meiner oma gabs auch zwei kachelöfen und einen kohlenkeller. unten waren auch räume zum wäschewaschen etc und ich weiß noch, dass man da unten durch den ganzen wohnblock marschieren konnte, also die häuser alle verbunden waren. ist mir öfter passiert, dass ich im falschen hof wieder rauskam.
abends wurde ich auch in einer zinkwanne gebadet. und zwar jeden abend. das musste ich zuhause nicht so oft, und meine mutter erklärte mir, dass da so viel kohlenstaub in der luft ist, dass man jeden abend dreckig ist.
geschlafen hab ich dort in einer art schrankbett, das wurde allerdings an der langen seite hochgeklappt und war dann ein siteboard. das war vorher das bett meiner mutter. und die federn in der matratze haben immer irgendwo gedrückt.
meine eltern haben ein reihenhaus und einen entspr. kleinen garten, aber ein paar obststräucher gabs trotzdem, und ich durfte später die sandkiste zum hochbeet umfunktionieren. meine andere oma hatte einen schrebergarten, und hat uns immer mit dem eingemachten versorgt. wenn ich mal nen janker hatte, bin ich in den keller geschlichen, und hab mir ein glas mit eingelegten birnen oder kirschen oä gemopst. das hab ich aber meist nicht alleine aufgekriegt und musste dann doch meine elten bitten *lach* in dem schrebergarten habe ich auch die erste und einzige blindschleiche gesehen, die da über den kompost gekochen ist. das fand ich damals furchtbar aufregend.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.
Re: erzähl doch mal von früher...
Ich muss mich mal als "Jungspund" und Stadtkind outen. Wir wohnten am Rande von Frankfurt. Es gab ein Wasser-Klo und warmes Wasser aus der Wand. Das Bad war genauso gruselig grün gefliest wie in unserem jetzigen Haus..
Allerdings war es ein Reihenmittelhaus, von meinen Großeltern gebaut. Winzige 60m², die mir nie klein vorkamen. Wir fuhren Fahrradrennen durchs Wohngebiet, spielten unsere Helden (Colt Seavers & Co) nach.
In den Ferien ging es zu meinen Großtanten aufs Land bei Karlsruhe. kann mich dunkel erinnern, daß sie Kleinbauern waren, es wurde Heu gemacht (mit dem Ochsenkarren, so ein moderner Traktor kam meinem Opa nicht auf den Hof, Teufelszeug) , Kartoffeln ausgemacht und Spargel. Ja, Spargel, immer Spargel. Ich mag bis heute keinen Spargel weil es den immer gab. Im Herbst auf die Streuobstwiese, danach gab es leckeren Pflaumenkuchen..
Ich habe diese Wiese geerbt, aber später verkauft, ich Idiot...

Allerdings war es ein Reihenmittelhaus, von meinen Großeltern gebaut. Winzige 60m², die mir nie klein vorkamen. Wir fuhren Fahrradrennen durchs Wohngebiet, spielten unsere Helden (Colt Seavers & Co) nach.
In den Ferien ging es zu meinen Großtanten aufs Land bei Karlsruhe. kann mich dunkel erinnern, daß sie Kleinbauern waren, es wurde Heu gemacht (mit dem Ochsenkarren, so ein moderner Traktor kam meinem Opa nicht auf den Hof, Teufelszeug) , Kartoffeln ausgemacht und Spargel. Ja, Spargel, immer Spargel. Ich mag bis heute keinen Spargel weil es den immer gab. Im Herbst auf die Streuobstwiese, danach gab es leckeren Pflaumenkuchen..
Ich habe diese Wiese geerbt, aber später verkauft, ich Idiot...
