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Vitamingehalt im Gemüse

Verfasst: Di 24. Jan 2012, 11:48
von Grunling
Durch das Thema Überdosierte Vitaminpräparate und Vitamin D bin ich da jetzt wieder drauf gestoßen. Und hier im Forum kamen auch immer wieder solche Nebensätze.

Es kommt ja immer wieder die Behauptung auf, dass im Supermarkgemüse usw. 80% weniger Vitamine als "damals" enthalten sein sollen. Wo kommt eigentlich die Behauptung her und wer hält warum daran fest.

Ich selber habe das erste mal vor Jahren durch eine Netzwerkmarketing-Firma, die allerlei Nahrungsergänzungsmittel verkauft auf einem Vortrag davon gehört. Damals hatte ich Geld und denen auch einiges davon in den Rachen gesteckt. (Ich war klein und verzweifelt) So und die haben sich auf die Empfehlungen der DGE (deutsche gesellschaft für ernährung) berufen, andererseits aber was von großen Vitaminschwund erzählt. Die DGE selber aber konnte schon 1999 keinen Vitaminschwund bei seinen Untersuchungen feststellen, sondern im Gegenteil tendenziell eher erhöhte Nährstoffwerte.

Dass die Supermarkt-Tomate nicht schmeckt ist mir schon klar und über "Vitalstoffe", sekundäre Pflanzenstoffe, Pflanzenenergien und Verschwörungen will ich jetzt gar nicht sprechen. Mich interessieren nur die Nährstoffe aus folgender Tabelle. http://www.dge.de/modules.php?name=Cont ... page&pid=3 und warum sich die Behauptung weiterhin hält.

Über differenzierende Artikel würde ich mich freuen.

Re: Vitamingehalt im Gemüse

Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 00:36
von Benutzer 72 gelöscht
hallo!

Ich weiß nur (vor allem von den Äpfeln), dass es wahrscheinlcih großteils an den Sorten liegt - bei vielen modernen Sorten sind die Vitalstoffe irgendwo verloren gegangen...
Kann es einfach nur das sein??

liebe Grüße!

Re: Vitamingehalt im Gemüse

Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 08:29
von hobbygaertnerin
Welche Gehalte in den Lebensmitteln stecken, wir wissen es nicht.
http://www.bankhofer-gesundheitstipps.d ... dizin.html
Aber eines weiß ich, unsere Vorfahren hatten ein Krautfass im Keller, es kam jeden Tag Sauerkraut in gekochter Form auf den Tisch.
Jeden Tag am Abend eine From von Dampfnudeln aus Roggensauerteig.
Ich sammle als Hobby Kochbücher und Rezepte aus früheren Zeiten, es wurde immer nach oben geblickt- was in Adel und gehobenes Bürgertum auf den Tisch kam, war erstrebenswert und die Masse versuchte es gleichzutun.
Heute scheint Magersucht und Fitnesswahn geradezu unter diesen gehobenen Kreisen das Maß aller Dinge zu sein und wieder versuchen viele, dieses Ideal zu erstreben.
Von den Salatmengen die wir heute essen, war früher überhaupt keine Rede, die Gurken wurden geschält, Tomaten sehr argwöhnisch betrachtet, der beleibteste Spruch war, am Besten seien die Vitamine, die das Schwein zum Fressen bekäme- und das beste Gemüse, ein guter Schweinebraten. 12 Gänge Menüs waren in alten Kochbüchern das Maß, um als wohlhabend zu gelten,
die Römer hatten eine bestimmte Technik, um sich zu erleichtern und wieder weiter (Fr)essen zu können.
Dieses Kopfzerbrechen, was auf den Tisch kommt, war früher wohl nur eher den Köchen und Köchinnen in sehr gut gestellten Häusern bekannt, die Masse musste sehen, dass sie satt wurden.
Die Speiseauswahl früherer Zeiten war sicher sehr einseitig, wir wissen auch nicht, welche Mängel früher in schleichender Form auftraten,
Skorbut war nach Buchbeschreibungen die gefürchtetste Seefahrerkrankheit, Beri Beri und einige andere Mangelkrankheiten machten wohl auch gewaltige Probleme.
Gemessen daran, der Gang durch die Supermärkte überfüllt uns dafür geradezu an frischen Lebensmitteln.
Wer hätte früher an Tomaten, Gurken, Paprika, Orangen usw. denken können.
Wegen Vitamingehalt im Gemüse mach ich mir keinen Kopf, eher um die B Vitamine, um die "fetten" Vitamine.
In Anbetracht der Masse an Gemüse und Obst in den Geschäften, an käuflich zu erwerbenden Vitamin- und allem Dings-bums- müssten wir ein Volk voll strotzender Gesundheit sein.
Es gab wohl nie so ein Wissen über Lebensmittel, aber wohl auch noch nie dermaßene Verunsicherung.
In dieser Hinsicht nehm ich mir die südlichen Europäer- kenn ja auch nur einige, zum Vorbild, Essen als Genuss, als Lebensfreude, in Gemeinschaft.
Vielleicht ist das auch ein nicht zu unterschätzender Vitamingehalt.
Gesundes und wohlschmeckendes Essen - in Gemeinschaft-
und nicht ständig Kalorien zu zählen und was alles nicht im Essen stecken könnte?
Mir scheint die Genussfähigkeit mehr und mehr verloren zu gehen, zu erzählen, dass man gutes Essen schätzt, gerne kocht, am Liebsten mit dem Gemüse aus dem eigenen Garten, mit Zutaten nach der Jahreszeit, mit einfachen Rezepten -------------- damit ist man doch eher ein "in der Steinzeit stecken gebliebener Grufti"
Wenn Bankhofer recht hat, dann ist unser Krautfass ein guter Vitaminspeicher und ich werde in diesem Jahr den Kohlgewächsen viel mehr Augenmerk schenken.
Gruss
hobbygaertnerin

Re: Vitamingehalt im Gemüse

Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 10:07
von Theo
hobbygaertnerin hat geschrieben:...es wurde immer nach oben geblickt- was in Adel und gehobenes Bürgertum auf den Tisch kam, war erstrebenswert und die Masse versuchte es gleichzutun.
Heute scheint Magersucht und Fitnesswahn geradezu unter diesen gehobenen Kreisen das Maß aller Dinge zu sein und wieder versuchen viele, dieses Ideal zu erstreben.
Eigentlich ist es seit ein paar Jahrzehnten umgekehrt - man orientiert sich eher nach unten, das Großbürgertum mal ausgenommen. Ist auch eine Folge der Popkultur und modernen Medien. In der Mode ging es von der Jeans über die US-Knast-Kleidung bis zum "Heroin-Chic".
hobbygaertnerin hat geschrieben:Vielleicht ist das auch ein nicht zu unterschätzender Vitamingehalt.
Gesundes und wohlschmeckendes Essen - in Gemeinschaft- und nicht ständig Kalorien zu zählen und was alles nicht im Essen stecken könnte?
Mir scheint die Genussfähigkeit mehr und mehr verloren zu gehen, zu erzählen,
Hierzulande bedeutet Genussfähigkeit oft, möglichst billig und schnell ein Völlegefühl zu erzeugen :lol:
hobbygaertnerin hat geschrieben:Wenn Bankhofer recht hat, dann ist unser Krautfass ein guter Vitaminspeicher und ich werde in diesem Jahr den Kohlgewächsen viel mehr Augenmerk schenken.
Diese uncoolen Gemüsesorten enthalten erstaunlich viele Vitamine etc.

Re: Vitamingehalt im Gemüse

Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 10:57
von si001
Diese uncoolen Gemüsesorten enthalten erstaunlich viele Vitamine etc.
Uncool sind die nur, wenn man sie nicht kennt! :oma: