Das Ernährungsthema - reloaded
Verfasst: Mo 23. Aug 2010, 21:43
Bernhard hat sein Ernährungsexperiment am 1. Juni beendet,
Bernhard hatte sich mit seinem Experiment an Wolfgang Lutz, "Leben ohne Brot" gegenläufig orientiert.
Ich bin aktuell in einer ähnlichen Richtung, aber mit anderer Basis unterwegs, nämlich Elaine Gottschall, "Break the vicious cycle", was in der "The Specific Carbohydrate Diet" für chronisch Darmkranke mündete (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Reizdarmsyndrom, etc.).
(Nein, ich bin nicht krank, aber jemand anderes in meinem Umfeld.)
Bei diesem Lebensstil - denn eine Diät ist es nicht, man wird das ziemlich lange einhalten müssen, um bei gelegentlichen Ausrutschern nicht sofort wieder volle Symptome zu bekommen - sind ALLE komplexen Kohlenhydrate gestrichen und nur Einfachzucker erlaubt.
Damit sind alle Getreide und stärkehaltige Gemüse raus, und natürlich so ziemlich alles an Industriefutter mit jedweden Zusätzen.
Im Prinzip bleibt Gemüse, Obst, durchfermentierter Käse/selbstgemachter Joghurt ohne Laktose (also keine normalen Milchprodukte/Milch), alle Gewürze, Eier, Fisch, und alle Fleischarten von nicht mit Getreide gefütterten Tieren (außer sie sind von Natur aus Körnerfresser), und nicht-getreidehaltige alkoholische Getränke ohne Sekt & Liköre (wg des Zuckers).
Statt Mehl wird bei Backwaren Mandel- oder Kokosmehl verwendet, wobei NICHT die gemahlenen Trester nach der Ölpressung gemeint sind, sondern tatsächlich vollfette Mehle.
Beim Joghurt sollen es Kulturen ohne Bifidus-Bakterien sein, weil sich da in den letzten 20 Jahren gezeigt haben soll, daß die bei weitem nicht so toll sind, wie es schien, Acidophilus und Bulgaricus sollen deutlich gesünder sein - keine Ahnung, ob's stimmt.
Bei den Fetten ist das Konzept nicht wirklich up-to-date - das einzige Pflanzenfett, was bei hohen Temperaturen beim Braten nicht massiv oxidiert, ist Kokosöl, und ansonsten sind echte Butter und auch Schmalz/Talg immer noch das naturnäheste.
Da ich ja dazu neige, alles
auszuprobieren, bin ich jetzt seit einer Woche essenstechnisch so unterwegs, und ich muß sagen, das fluppt.
Ich hab auf der Arbeit unvorhersagbare Pausenzeiten und falle öfters in die Unterzuckerung, weil ich eben nicht regelmäßig nachfüttern kann, und das ist enorm eklig, weil ich dann auch wirklich saudumme Fehler mache...
Morgens bin ich IMMER unausgeschlafen und mein Blutdruck braucht über ne Stunde mit Kaffee-Support, außer ich kann wie am WE wirklich 8-10h schlafen.
Und wie bekannt, bin ich eh Bio-Freak und achte wg der zig Allergien auf alle möglichen Zusätze im Essen.
Nach dieser nur einen Woche ohne Getreide (auch ohne das Feierabend-Bier mit dem Mann, ich trinke 1:3 trockene Weißweinschorle
) bin ich morgens nach einem Kaffee wach, auch wenn ich nur 6h geschlafen habe.
Das Mittagstief ist komplett weg (ich habe/hatte einen gewaltigen Hang zu Mittagsschläfchen...
), und ich bin insgesamt wacher, und hab deutlich bessere Laune auch bei besch*** Umständen. Faszinierend.
Aktuell ist es einfach, sich auch preiswert mit viel Bio-Gemüse/Obst zu ernähren, der Markt ist voll mit allem, was es gibt, aber im Januar/Februar werd ich wohl wieder massiv auf meine Sprossen zurückgreifen müssen.
Es ist bislang auch deutlich weniger zeitaufwendig als die Vollwerternährung mit Vollkorn, ein Salat oder eine Gemüsepfanne ist ja schnell gemacht, im Gegensatz zu diversen Breien und Gebäcken mit Hefeteig....
Ich bin schwer gespannt, wie sich das entwickelt - aktuell geht es mir so supergut wie schon sehr, sehr lange nicht mehr. Mein Fleischkonsum beschränkt sich auf ein Nackensteak am WE, dafür gibt es relativ viel abgetropften Joghurt-Frischkäse (zu Landfrau winke) aus Vorzugsmilch, und eben 2x 150ml durchgesäuerten Joghurt plus Obst am Tag.
Irgendwie fühlt sich das auch ohne Darmkrankheit ziemlich gut an.....(und paßt wg des sehr niedrigen Bio-Fleischkonsums auch noch bestens in mein Weltbild
).
Was haltet ihr davon?
Siehe auch den ganzen Thread http://www.selbstversorgerforum.de/view ... t&start=45 im alten Forum.Mit dem 1. Juni 2010 endet mein einjähriges Ernährungsexperiment - in dem ich genau das Gegenteil ausprobiert habe. Ich habe massiv Kohlenhydrate zu mir genommen und vermehrt Brot gegessen, um die Auswirkungen an meinem Körper zu beobachten. Massiv bedeutet: Morgens drei bis vier Brötchen, abends drei bis fünf Butterbrote und vermehrt Kartoffeln und Nudeln zu den warmen Mahlzeiten. Zwischenzeitlich habe ich mit Fett und Öl experimentiert, wie sie sich mit der Einnahme von Kohlenhydraten verhalten.
Ergebnis:
- ich habe in einem Jahr 15 Kilogramm zugenommen. Ich bin sicher, dass es wesentlich mehr wären, wenn ich nicht so ein aktives Leben führen würde (fast jeden Tag 30 Kilometer Fahrrad etc.). Ich habe vorher 78 Kilogramm bei 1,86 Meter Größe gewogen - jetzt wiege ich 93 Kilogramm.
- ich habe definitiv an Ausdauer verloren. Das liegt meines Erachtens vor allem an der schnellen Unterzuckerung, wenn ich mal länger arbeite.
- Meine Gelenke schmerzen, meine Zähne rotten schneller und meine Haut auf dem Rücken hat Pickel, die ich vorher noch nie hatte.
Alles das, was in dem Buch "Leben ohne Brot. Die wissenschaftlichen Grundlagen der kohlenhydratarmen Ernährung" von Wolfgang Lutz (ISBN: 978-3887601003) beschrieben wurde, trifft genau so ein.
Ich habe bewußt über einen langen Zeitraum das Experiment gewagt, obwohl ich zwischenzeitlich das Experiment abbrechen wollte, da es doch sehr an die Grenzen ging. Ich fühlte mich ungewöhnlich schwach in der Zeit, eine Schwäche, die ich vorher noch nicht in der Form gekannt habe. Ich strotzte immer so vor Lebenskraft - das war deutlich eingeschränkt. Interessant war auch die psychische Belastung.
Interessant war für mich auch das Sättigungsgefühl. Ein Apitherapeut hat mich gelehrt, alles was Du essen willst, vorher zu beschnuppern. Mit der Nase und mit einem Geschmackstest kannst Du sehr gut rausfinden, was deinem Körper gut bekommt. Des Weiteren ist das Gefühl nach dem Essen wichtig - schläfert Dich das Essen ein oder könntest Du nach dem Essen einen Marathonlauf machen? Strotzt Du vor Kraft und Frische? Alles Kennzeichen für eine gesunde Ernährung. Nahrung soll Dich stärken, nicht schwächen.
Beim Brot war außer bei sehr frischem Brot immer ein muffiger Geruch dabei. Nach dem Essen von Brot, Kartoffeln konnte ich keinesfalls weit laufen - meistens war ich müde bis zum Umfallen. Der Bauch prall gespannt und ein Völlegfühl machte sich breit.
Ich habe beobachtet, dass ich wesentlich häufiger essen muss und dass nach dem Pappsattgefühl sehr viel schneller und heftiger das Hungergefühl wiederkam. Es überkam mich und ich musste essen, wie eine Fressattacke. Das kannte ich vorher auch nicht. Ich fing an zu zittern und war definitiv stellenweise unterzuckert, wenn ich ein paar Stunden nichts gegessen habe.
Wie gesagt, kann ich die körperlichen biologischen Auswirkungen bestätigen, welche der Autor beschreibt.
Jetzt werde ich meine Ernährung wieder normalisieren und die Kohlenhydrate wieder Stück für Stück einschränken. Ich habe die Information aus dem Buch "Getreide und Mensch, eine Lebensgemeinschaft" von Werner Kollath (ISBN 978-3873230057) verstanden - doch sehe ich, dass der überwiegende Teil der Nahrung nicht aus Kohlenhydraten bestehen darf, ohne dass der Gesamtorganismus Schaden nimmt.
Ich werde in einem Jahr am 1. Juni 2011 wieder berichten.
Manche mögen diese Selbstexperimente erschrecken, doch ich finde diese besser als Tierversuche - solange Du weißt, was Du tust und deine Grenzen genau kennst. Eigenverantwortung ist gefragt. Selbstversorgung eben.
Bernhard hatte sich mit seinem Experiment an Wolfgang Lutz, "Leben ohne Brot" gegenläufig orientiert.
Ich bin aktuell in einer ähnlichen Richtung, aber mit anderer Basis unterwegs, nämlich Elaine Gottschall, "Break the vicious cycle", was in der "The Specific Carbohydrate Diet" für chronisch Darmkranke mündete (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Reizdarmsyndrom, etc.).
(Nein, ich bin nicht krank, aber jemand anderes in meinem Umfeld.)
Bei diesem Lebensstil - denn eine Diät ist es nicht, man wird das ziemlich lange einhalten müssen, um bei gelegentlichen Ausrutschern nicht sofort wieder volle Symptome zu bekommen - sind ALLE komplexen Kohlenhydrate gestrichen und nur Einfachzucker erlaubt.
Damit sind alle Getreide und stärkehaltige Gemüse raus, und natürlich so ziemlich alles an Industriefutter mit jedweden Zusätzen.
Im Prinzip bleibt Gemüse, Obst, durchfermentierter Käse/selbstgemachter Joghurt ohne Laktose (also keine normalen Milchprodukte/Milch), alle Gewürze, Eier, Fisch, und alle Fleischarten von nicht mit Getreide gefütterten Tieren (außer sie sind von Natur aus Körnerfresser), und nicht-getreidehaltige alkoholische Getränke ohne Sekt & Liköre (wg des Zuckers).
Statt Mehl wird bei Backwaren Mandel- oder Kokosmehl verwendet, wobei NICHT die gemahlenen Trester nach der Ölpressung gemeint sind, sondern tatsächlich vollfette Mehle.
Beim Joghurt sollen es Kulturen ohne Bifidus-Bakterien sein, weil sich da in den letzten 20 Jahren gezeigt haben soll, daß die bei weitem nicht so toll sind, wie es schien, Acidophilus und Bulgaricus sollen deutlich gesünder sein - keine Ahnung, ob's stimmt.
Bei den Fetten ist das Konzept nicht wirklich up-to-date - das einzige Pflanzenfett, was bei hohen Temperaturen beim Braten nicht massiv oxidiert, ist Kokosöl, und ansonsten sind echte Butter und auch Schmalz/Talg immer noch das naturnäheste.
Da ich ja dazu neige, alles

Ich hab auf der Arbeit unvorhersagbare Pausenzeiten und falle öfters in die Unterzuckerung, weil ich eben nicht regelmäßig nachfüttern kann, und das ist enorm eklig, weil ich dann auch wirklich saudumme Fehler mache...

Morgens bin ich IMMER unausgeschlafen und mein Blutdruck braucht über ne Stunde mit Kaffee-Support, außer ich kann wie am WE wirklich 8-10h schlafen.
Und wie bekannt, bin ich eh Bio-Freak und achte wg der zig Allergien auf alle möglichen Zusätze im Essen.
Nach dieser nur einen Woche ohne Getreide (auch ohne das Feierabend-Bier mit dem Mann, ich trinke 1:3 trockene Weißweinschorle

Das Mittagstief ist komplett weg (ich habe/hatte einen gewaltigen Hang zu Mittagsschläfchen...


Aktuell ist es einfach, sich auch preiswert mit viel Bio-Gemüse/Obst zu ernähren, der Markt ist voll mit allem, was es gibt, aber im Januar/Februar werd ich wohl wieder massiv auf meine Sprossen zurückgreifen müssen.
Es ist bislang auch deutlich weniger zeitaufwendig als die Vollwerternährung mit Vollkorn, ein Salat oder eine Gemüsepfanne ist ja schnell gemacht, im Gegensatz zu diversen Breien und Gebäcken mit Hefeteig....

Ich bin schwer gespannt, wie sich das entwickelt - aktuell geht es mir so supergut wie schon sehr, sehr lange nicht mehr. Mein Fleischkonsum beschränkt sich auf ein Nackensteak am WE, dafür gibt es relativ viel abgetropften Joghurt-Frischkäse (zu Landfrau winke) aus Vorzugsmilch, und eben 2x 150ml durchgesäuerten Joghurt plus Obst am Tag.
Irgendwie fühlt sich das auch ohne Darmkrankheit ziemlich gut an.....(und paßt wg des sehr niedrigen Bio-Fleischkonsums auch noch bestens in mein Weltbild

Was haltet ihr davon?
