Gemeiner Holzbock: klein und tödlich
Verfasst: Di 17. Aug 2010, 02:30
Vielleicht erinnert ihr euch an meinen Beitrag über Zecken im alten SV Forum: In Kürze: Zecken (im Nymphenstadium) können einen mit Borreliose anstecken. Wird diese nicht erkannt, so kann sie chronisch werden. Ist der Mensch schwach, so baut er sehr schnell ab. Organe werden zerfressen, ebenso das Gehirn, am Ende kommt der Tod. Die Borrelie ist ein sehr unterschätzes Bakterium.
Neulich übernacht ich also wieder mal im Wald, denk noch, was für ein toller Hecht ich bin, da entdeck ich kurze Zeit später eine Zecke am Bein, und darum rum bereits eine typische Wanderröte (roter Kreis oder ähnliches, wandernd, sich ausbreitend usw.). Ausserdem hatte ich noch ein entzündetes Ohrläppchen (beides in Kombination eindeutige Hinweise auf Borrelien-Infekt). ALso ab zum Arzt. Der meint, es sei nichts. EIne Woche Später alles noch schlimmer, wieder zum Arzt, Drohung, ihn zu verklagen usw. jetzt bekomm ich endlich lebenswichtige Medikamente (welche mir vorher offensichtlich vorenthalten wurden - die Effizienz des Systems halt). 30 Tage Antibiotika. Mal sehen, ob ich die Dinger wieder los werde. Die Heilungschancen sind weit unter 100%.
Jedenfalls, hier ein paar Tipps, die ihr unbedingt beherzigen solltet, vor allem in Risikogebieten (es gibt Karten).
Zecken lieben feuchte, saftige Waldwiesen (z.B. Lichtungen, die einmal jährlich gemäht werden und ansonsten natürlich bewachsen sind).
Sich mit Neembaumöl einreiben soll die Viecher fernhalten.
Lange Hosen und Shirts tragen! (Auch bei Gluthitze) Socken über die Hosen ziehen!
In einem trockenen Umfeld werden Zecken in 30 MInuten inaktiv und sterben bald darauf. (z.B. in der Wohnung).
Die Infektion erfolgt ca. 6 bis 10 Stunden nach dem 1. Biss: erst dann kacken sie einem in die Blutbahn, was die Infektion auslöst. Entfernt man die Zecke vorher,
sind die Chancen recht gut, trotz Biss nicht infiziert worden zu sein. Deshalb sofort man nach einem Waldaufenthalt den Körper nach Zecken absuchen, am besten
zu zweit, gegenseiteig (vwg. am Rücken usw.).
Die Zecke in einen Becher tun (auch tot) und mit zum Arzt nehmen - sie kann auf Borrelien untersucht werden: hat sie keine Borrelien im Darm, muss man auch keine Angst haben, infiziert worden zu sein.
Die berüchtigte Wanderröte mit dem typischen roten Ring (z.B. 50mm) erscheint nur bei 30 Prozent der Borrelien-Infekte: keine Wanderröte bedeutet nicht kein Infekt.
Beginnt man bei einer Infektion mit einer Antibiotika-Therapie, so gelten folgende Zeitfenster: Während der ersten 72 Stunden nach dem Biss reichen 14 Tage a 2x100mg Doxycyclin.
Beginnt man die Kur später, aber noch während der ersten 30 Tage, so reichen meist 30 mal 2x100mg Doxycyclin (alle 12 Stunden eine Tablette). Neuere Forschungsergebnisse empfehlen sogar 2 mal 200mg Doxycyclin täglich (insbesondere wenn mans gut verträgt). Verpasst man diese 2 Zeitfenster, so muss man härtere Antibiotika nehmen, meist Penicillin. Eine verschleppte Borreliose wird nach einigen Jahren unheilbar. Die Bakterien besiedeln dann auch festes Gewebe wie Haut, Knorpel, Gelenke usw.
Ärzte müssen bei der Diagnose unter Umständen unter Druck gesetzt werden (vwg. Verklagen). Die sind sich oft nicht bewusst, dass ihr Zaudern ein Todesurteil bedeuten kann, ausserdem kennen sie sich nicht genügend auf dem Gebiet aus (nach 3 Stunden Internetsuche weiss man schon mehr als die - kein Wunder, die müssen ja noch Tausende andere Krankheiten kennen). Es sollten Fotos des Verlaufs gemacht werden, und die Gespräche mit dem Arzt auf Band aufgenommen werden.
Also passt auf Leute. Der gemeine Holzbock, wie die Zecke auch genannt wird, ist kleiner als ein Stecknadelkopf, aber so gefährlich wie ein Tiger, dem man gerade auf die Zehen tritt.
Neulich übernacht ich also wieder mal im Wald, denk noch, was für ein toller Hecht ich bin, da entdeck ich kurze Zeit später eine Zecke am Bein, und darum rum bereits eine typische Wanderröte (roter Kreis oder ähnliches, wandernd, sich ausbreitend usw.). Ausserdem hatte ich noch ein entzündetes Ohrläppchen (beides in Kombination eindeutige Hinweise auf Borrelien-Infekt). ALso ab zum Arzt. Der meint, es sei nichts. EIne Woche Später alles noch schlimmer, wieder zum Arzt, Drohung, ihn zu verklagen usw. jetzt bekomm ich endlich lebenswichtige Medikamente (welche mir vorher offensichtlich vorenthalten wurden - die Effizienz des Systems halt). 30 Tage Antibiotika. Mal sehen, ob ich die Dinger wieder los werde. Die Heilungschancen sind weit unter 100%.
Jedenfalls, hier ein paar Tipps, die ihr unbedingt beherzigen solltet, vor allem in Risikogebieten (es gibt Karten).
Zecken lieben feuchte, saftige Waldwiesen (z.B. Lichtungen, die einmal jährlich gemäht werden und ansonsten natürlich bewachsen sind).
Sich mit Neembaumöl einreiben soll die Viecher fernhalten.
Lange Hosen und Shirts tragen! (Auch bei Gluthitze) Socken über die Hosen ziehen!
In einem trockenen Umfeld werden Zecken in 30 MInuten inaktiv und sterben bald darauf. (z.B. in der Wohnung).
Die Infektion erfolgt ca. 6 bis 10 Stunden nach dem 1. Biss: erst dann kacken sie einem in die Blutbahn, was die Infektion auslöst. Entfernt man die Zecke vorher,
sind die Chancen recht gut, trotz Biss nicht infiziert worden zu sein. Deshalb sofort man nach einem Waldaufenthalt den Körper nach Zecken absuchen, am besten
zu zweit, gegenseiteig (vwg. am Rücken usw.).
Die Zecke in einen Becher tun (auch tot) und mit zum Arzt nehmen - sie kann auf Borrelien untersucht werden: hat sie keine Borrelien im Darm, muss man auch keine Angst haben, infiziert worden zu sein.
Die berüchtigte Wanderröte mit dem typischen roten Ring (z.B. 50mm) erscheint nur bei 30 Prozent der Borrelien-Infekte: keine Wanderröte bedeutet nicht kein Infekt.
Beginnt man bei einer Infektion mit einer Antibiotika-Therapie, so gelten folgende Zeitfenster: Während der ersten 72 Stunden nach dem Biss reichen 14 Tage a 2x100mg Doxycyclin.
Beginnt man die Kur später, aber noch während der ersten 30 Tage, so reichen meist 30 mal 2x100mg Doxycyclin (alle 12 Stunden eine Tablette). Neuere Forschungsergebnisse empfehlen sogar 2 mal 200mg Doxycyclin täglich (insbesondere wenn mans gut verträgt). Verpasst man diese 2 Zeitfenster, so muss man härtere Antibiotika nehmen, meist Penicillin. Eine verschleppte Borreliose wird nach einigen Jahren unheilbar. Die Bakterien besiedeln dann auch festes Gewebe wie Haut, Knorpel, Gelenke usw.
Ärzte müssen bei der Diagnose unter Umständen unter Druck gesetzt werden (vwg. Verklagen). Die sind sich oft nicht bewusst, dass ihr Zaudern ein Todesurteil bedeuten kann, ausserdem kennen sie sich nicht genügend auf dem Gebiet aus (nach 3 Stunden Internetsuche weiss man schon mehr als die - kein Wunder, die müssen ja noch Tausende andere Krankheiten kennen). Es sollten Fotos des Verlaufs gemacht werden, und die Gespräche mit dem Arzt auf Band aufgenommen werden.
Also passt auf Leute. Der gemeine Holzbock, wie die Zecke auch genannt wird, ist kleiner als ein Stecknadelkopf, aber so gefährlich wie ein Tiger, dem man gerade auf die Zehen tritt.