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Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Di 17. Mai 2011, 21:31
von R_aus_C
sehr interessante ARD-Doku, 43 Minuten, die jeder investieren sollte:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/ ... Id=7131424
Wir sind Steinzeitmenschen, nicht für das moderne Leben gemacht, nicht angepasst. Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Rückenschmerzen oder Allergien plagen uns, weil uns die Steinzeit in den Knochen steckt, wir uns aber nicht a la 'Steinzeit' verhalten. Unsere Zähne sind gemacht, um feste Nahrung zu zerkleinern, nicht Hamburger oder Hot Dogs. Resultat: degenerierte Kiefer, Zahnspangen.
Ich fand es sehr interessant und kann es nur jedem empfehlen.

Re: Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Di 17. Mai 2011, 21:57
von si001
Hab ich gesehen. Ist wirklich gut!
...und Getreide vertragen viele moderne Menschen nicht :nick:

Re: Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 10:34
von chris
wenn das mal kein intessantes thema für die diskussion "Grundsatzdiskussion: Fleisch in der Ernährung?" ist :kuuh: :fypig: :schaf_1:

Re: Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 13:18
von Rati
si001 hat geschrieben:....und Getreide vertragen viele moderne Menschen nicht :nick:
echt? ich kenne keinen einzigen. :hmm:

Grüße Rati

Re: Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 13:45
von Grunling
Also in meiner Umgebung kommen immer mehr Allergiker und Menschen mit Nahrungsunverträglichkeiten dazu. Der eine darf keine Milchprodukte, der andere kein Gluten, usw. Aber woher das kommt kann ich genauso wenig sagen, wie ob mein Verhalten der Grund dafür ist, dass ich bisher verschont geblieben bin. Ich selber werde gerne als Neandertaler bezeichnet :pft:

So die Doku schaue ich mir jetzt an. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass die Behauptung, dass wir Steinzeitmenschen seien ist aber so nicht ganz richtig. Wir sind als Mensch mitten im evolutionären Anpassungsprozess. Neu dabei ist z.B. die Verdauung von Milch als Erwachsener (Laktase). Trotzdem kann man sich aber mehr am "Steinzeitmenschen" und sein Leben orientieren... einige km pro Tag gehen, hier und da mal an rohen Sachen knabbern, fasten, "immunsystem trainieren"usw.

Edit: Ok, geschaut. Einiges deckt sich mit meinen Einstellungen. Aber diesen Art Devany und seinen Geländewagenbüffel fand ich nur noch albern, abstoßend.

Re: Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 14:51
von si001
Rati hat geschrieben: si001 hat geschrieben:....und Getreide vertragen viele moderne Menschen nicht :nick:

echt? ich kenne keinen einzigen. :hmm:
Nicht? Ich kenne einige - mich eingeschlossen. Wenn man "nur" die Zöliakiebertoffenen nimmt und die Weizenallergiker mal ausläst, sind das doch schon erheblich viele. Siehe hier im Text:
Quelle: Bis vor einigen Jahren ging man davon aus, dass im Durchschnitt etwa einer von 1.000 bis 2000 Menschen in Deutschland von Zöliakie/Sprue betroffen ist. Neuere Reihenuntersuchungen zeigen aber, dass die Häufigkeit tatsächlich bei etwa 1:200 liegt. Nur bei 10-20 % der Betroffenen liegt das Vollbild der Zöliakie/Sprue vor. 80-90 % haben untypische oder keine Symptome und wissen daher oft nichts von ihrer Erkrankung. Grundsätzlich ist ein Ausbruch der Erkrankung in jedem Lebensalter möglich. Man beobachtet allerdings zwei Häufigkeitsgipfel: Der erste liegt zwischen dem 1. und dem 8. Lebensjahr, der zweite zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr.
Genauer beschreibend sollte ich aber dazuschreiben, dass es sich nicht alle Getreide handelt, sondern nur um die, die Gluten enthalten. (genauer beschrieben unter "Zöliakie")

Re: Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 14:06
von Rati
Hi si001,

danke für die Infos.
war für mich neu, den ich kenn wirklich keine Betroffenen.

Das hier fand ich aber interessant:
80-90 % haben untypische oder keine Symptome und wissen daher oft nichts von ihrer Erkrankung.
In einem anderen Zusammenhang (ich glaube es ging um Diabetis)habe ich mal etwas davon gehört, das es durchaus als negativer Effekt zu sehen ist, das die Mess und Nachweismethoden immer besser werden.

da geht jemand zum Arzt, hält sich eigentlich für gesund, macht ein paar Routinechecks und erfährt danach plötzlich was er alles hat.
Ganz sicher, danach wird er / sie die Krankheit haben oder zumindest unter der Diagnose leiden.

Deswegen ist es auch immer kritisch zu betrachten wenn gesagt wird die Zahl der Erkrankungen steigt enorm an (einen absoluten Anstieg schließe ich nicht aus). denn oft liegt es einfach daran das heute viel mehr nachgewiesen wird als früher und das die Menschen sich damals - mit keinen oder untypischen Symptomen (siehe den hohen prozenanteil im Zitat) ebend auch nicht krank fühlten.
Psyche ist bei allen Erkrankungen ein ganz entscheidender Faktor.

Grüße Rati

Re: Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 14:18
von fuxi
si001 hat geschrieben:
Quelle: [...]Zöliakie/Sprue[...]
Nur bei 10-20 % der Betroffenen liegt das Vollbild der Zöliakie/Sprue vor. 80-90 % haben untypische oder keine Symptome und wissen daher oft nichts von ihrer Erkrankung.[...]
Wie kann ich denn eine Krankheit haben, wenn ich keine Symptome dieser Krankheit zeige? :hmm:
Wenn ich keine Symptome einer Erkältung zeige, habe ich auch keine Erkältung.
Und bei Viren wie Herpes oder HIV kann ich zwar das Virus in mir tragen, aber solange ich keine Symptome zeige, bin ich auch nicht erkrankt.

Re: Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 15:35
von Theo
Rati hat geschrieben:In einem anderen Zusammenhang (ich glaube es ging um Diabetis)habe ich mal etwas davon gehört, das es durchaus als negativer Effekt zu sehen ist, das die Mess und Nachweismethoden immer besser werden.

da geht jemand zum Arzt, hält sich eigentlich für gesund, macht ein paar Routinechecks und erfährt danach plötzlich was er alles hat.
Ganz sicher, danach wird er / sie die Krankheit haben oder zumindest unter der Diagnose leiden.
Stimmt, und besonders schlimm ist dies bei Privatpatienten :kuuh:

Re: Das Steinzeit-Rezept

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 15:36
von Saurier61
Rati hat geschrieben:Hi si001,

danke für die Infos.
war für mich neu, den ich kenn wirklich keine Betroffenen.

Das hier fand ich aber interessant:
80-90 % haben untypische oder keine Symptome und wissen daher oft nichts von ihrer Erkrankung.
In einem anderen Zusammenhang (ich glaube es ging um Diabetis)habe ich mal etwas davon gehört, das es durchaus als negativer Effekt zu sehen ist, das die Mess und Nachweismethoden immer besser werden.

da geht jemand zum Arzt, hält sich eigentlich für gesund, macht ein paar Routinechecks und erfährt danach plötzlich was er alles hat.
Ganz sicher, danach wird er / sie die Krankheit haben oder zumindest unter der Diagnose leiden.

Deswegen ist es auch immer kritisch zu betrachten wenn gesagt wird die Zahl der Erkrankungen steigt enorm an (einen absoluten Anstieg schließe ich nicht aus). denn oft liegt es einfach daran das heute viel mehr nachgewiesen wird als früher und das die Menschen sich damals - mit keinen oder untypischen Symptomen (siehe den hohen prozenanteil im Zitat) ebend auch nicht krank fühlten.
Psyche ist bei allen Erkrankungen ein ganz entscheidender Faktor.

Grüße Rati
Hallöle Rati....

na toll... wenn man bei mir die Zöliakie eher festgestellt hätte, hätte ich nicht von Arzt zu Arzt laufen müssen, mir nicht nachsagen lassen müssen, dass ich ein Hypochonder wäre... hätte keine Kniegelenkarthrose, noch alle meine Zähne, hätte mich nicht zig Jahre durchs Leben geschleppt und den Psychotherapeuten hätt ich mir auch einsparen können.

Bei früherer Diagnose hätte ich etliche körperliche Schäden nicht und hätte ein viel besseres Leben gehabt. Durch eine einfache Diät...

Zöliakie schleicht wenn nicht erkannt durch dein Leben... dir geht es immer schlechter, du hast kaum noch Kraft irgendetwas zu tun.. bist immer öfter krank, wirst als faul und unproduktiv angesehen, bekommst die Diagnose burn-out, aber wirklich hilfreich ist das nicht, denn die Krankheit ist da und geht nicht weg... aber du raffst dich immer wieder auf.. sagst schon gar nichts mehr...weil ist ja nur Einbildung... zig Jahre Quälerei die den Körper und die Seele kaputt macht.
Bis du komplett zusammenbrichst und mal irgendeiner auf Zöli tippt...

Mein Enkel hat eine Phenylketonurie... gut dass es da schon das Screening kurz nach der Geburt gibt... sonst wäre er heute wahrscheinlich schon verblödet, ein Pflegefall und seine Lebenserwartung wäre auch sehr kurz. Diese Krankheit erfordert auch eine Diät, die allerdings schwieriger als bei Diabetes oder Zoliakie ist.

Die Verbesserung der Nachweismethoden erspart vielen Leuten einen langen Leidensweg. Denn sich nicht immer krank zu fühlen bedeutet nicht zwangsweise gesund zu sein.

Wenn die Nachweismethode für Zöliakie dann auch mal routinemäßig angewendet würde, hätte es schon vielen Betroffenen einen langen Leidensweg erspart. Aber Viele bekommen die Diagnose erst als Erwachsene manche gar erst im oder kurz vorm Rentenalter, oder wenn sie schon erwerbsunfähig sind.

Lieben Gruß von
Helga