Burn out und Rehaklinik

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si001
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Re: Burn out und Rehaklinik

#41

Beitrag von si001 » Sa 2. Apr 2016, 21:06

Hallo WernervonCroy!
Wie geht es dir inzwischen? Bist du weiter auf dem steigenden Ast?

Der Einspruch gegen die Ablehnung der Reha für meinen Mann hat sich gelohnt. Gestern hat er einen Brief bekommen: In 2 Wochen kann er für voraussichtlich 5 Wochen nach Bad Camberg kommen.
Liebe Grüße, si001!
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WernervonCroy
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Re: Burn out und Rehaklinik

#42

Beitrag von WernervonCroy » So 3. Apr 2016, 11:15

Lach, welche ein Zufall:-)

Gerade eben habe ich meinen Bericht bei Klinkbewertung abgegeben.

Ich bin noch bis Mittwoch hier, aber es passiert sicher nicht mehr viel, ausser die üblichen Abschlussprozeduren.

Ich habe es mal so gesagt, anfang hui, ende pfui.

Also mir hat es geholfen zu erkennen was mein Problem ist, aber geholfen wurde mir nicht mehr, so stehe ich jetzt eigentlich am Anfang zum verarbeiten und werde entlassen und in die reale Welt entlassen. Also eine Frage der Zeit, bis ich wieder in einer Depression lande.

Die Psychotherapeutin die ich hier hatte war gut und ich hoffe, dass wir vielleicht weiterhin noch zusammen arbeiten können, die Entfernung wäre nicht das Problem.
die 2 Wochen Verlängerung die ich in der dritten woche schon bewilligt bekommen habe, war eigentlich für die Katze. Sobald die Verlängerung durch war, wurden die Anwendungen "gestreckt", auf die Bitte noch mehr hierfür oder hierfür(sprich für meine körperlichen gebrechen) wurden diese komplett abgesetzt oder gar nicht angewendet, wie eigentlich mit der orthopädischen Abteilung besprochen. Auf nachfragen warum wie so, bekam ich immer die Antwort kommt noch.....es kam nichts mehr. Abschlussgespräch war dementsprechend negativ von meiner Seite aus. Von meinen Zielen die ich am Anfang nennen sollte, wurde nichts nur annähernd erreicht, wobei sie am Anfaang noch nach mehr Zielen gefragt hatten, auch das habe ich angesprochen und nichts. In der letzten Woche bekam ich dann doch nochmal eine Anwendung für meine Athrose in den Knieen. Mikrowelle und so ein Mist, es macht das ganze schlimmer. Ich habe eigentlich kaum Schmerzen in den Knieen durch die Athrose. Bei zu vieler Belastung merke ich sie, aber sonst geht es recht gut. Berg ab ist doof für mich, Bergauf kein Problem. Nun war die besagte Mikrowelle, die Therapeutin erklärte die Wärme solle tiefer ins Gewebe eindringen und durch Wärme die Schmerzen lindern. Die ersten ca. 7 min war auch alles ok, aber bis zum ende der 10 min wurden die Schmerzen immer schlimmer. Die 10 Min hielt ich durch und da die Therapeutin nicht mehr zu sehen war ging ich auf mein Zimmer.
In der Nacht wurde es immer schlimmer und so habe ich am Morgen den ersten Sport noch halbwegs mitgemacht, bin danach in die Schwesternzentrale. Dort gewartet, erklärt was los ist. Die Antwort der Schwester: Was solle sie jetzt da machen? Hä???? Ich bin doch kein Arzt, das sollten sie mir doch sagen, ich habe schmerzen und hätte gerne was gegen die schmerzen. Ausserdem können sie meinen Therapieplan heute alles absagen......eine Moment bitte, ich rufe mal eben die zuständige Orthopädin an. Dauert ca. 15 min. Ich nur so kein Problem ich habe zeit bis 10:15Uhr......um 10:20Uhr bin ich ohne Antwort zu meine Psychotherapeutin, sie merkte sofort das was nicht stimmte. Ja ich weiss mir sieht man meine Stimmungen sofort an. Ihr kurz erklärt was los ist und sie total entsetzt. Wie bitte? wir machen den Fehler und behandeln nicht? Wir haben hier alle Möglichkeiten, selbst Notambulanz. Sie hätten heute Nacht schon die Nachtschwester auf den Plan treten lassen sollen.
Die Stunde ging verdammt schnell rum und ich fragte ob wir uns nochmal sehen, weil ich mit ihr gerne noch bequatschen würde wie es nach der reha weitergehen soll. Ja am Monatg nochmal.

Ich dann wieder zurück zur Schwesternzentrale 11:15Uhr Mittagspause :-( also bin ich auch essen gegangen. Mein Buch und was zutrinken angepackt und wieder zur Schwesternzentrale und gewartet. um 14 Uhr wurde mal nachgefragt wa sich hier noch wolle.........ich habe immer noch schmerzen und es ist nichts passiert seit heute morgen......ja sie müsse die Frau Dr, noch anrufen....ja ich kann warten.
In der Zwischenzeit gab es im Schwesternzimmer Kaffee und Kuchen.... :holy:

Naja nachmittasg um 15:30Uhr kaam dann die Ärztin ganz aufgelöst ins Schwesternzimmer, ohne Guten Tag oder Halle. Herr A *****kommen sie rein. Warum sitzen sie immer noch hier, ich habe doch anweisungen gegeben? Mir? Ich weiss von nichts, war zwischenzeitlich nur bei meiner Pschotherapeutin und sie war die einzige die sich bisher wirklich für mich und meine Schmerzen interessiert hat. Wie? Sie sollten doch eistherapie bekommen. Wann soll ich die denn bekommen? Ich habe jetzt Schmerzen und das nicht zu knapp. Ich habe doch ibu 400 verschrieben. Moment die habe ich selber und auch schon genommen, gestern zwei heute zwei und falls sie es nicht sehen, mir steht der Schweiss vor schmerzen auf der Stirn. Sie haben mich noch mit keiner Silbe nach der Stärke meiner Schmerzen gefragt oder wo es weh tut!
Ja sie haben doch Athrose. Den schmerz kenne ich und der jetztige ist anders, tippe auf Gelenk und nicht KNiescheibe, so fühlt es sich jedenfalls an und auf einer Skala von 1-10 wobei 10 heftigster Schmerz ist bin ich bei 8.
Lassen sie mich mal sehen.
......
Man was für ein Saftladen. Zum Glück hatte ich nichts ernstes. Ich bekam dann Hammerschmerzmittel und Eispacks rund um die Uhr.
Das schlimmste fand ich, man wird als Simulant hinngestellt, das sei nicht so schlimm und nur Überlastung usw....Auf mich als Patient geht eigentlich nur eine Person ein. Meine Psychotherapeutin.
Alle anderen treiben dich an, das sei nicht so schlimm oder hop hop. Ich habe mir öfters die Freiheit genommen und bin einfach ohne Worte gegangen. Als mir mal eine Therapeutin hinterher ist und fragte was los ist, sagte ich nur, wissen sie warum ich hier bin und was meine Weh Wehchen sind? Nö! Also lassen Sie mir einfach meine Ruhe, ich kenne meinen Körper und weiss wann es genug ist.

Also im ganzen bin ich unzufrieden. Das ganze drumherum war kacke. Gerade als Psychisch angeknackster, wehrst du dich auch nicht gross, sondern nimmst einfach hin. Klar geht es mir Kopfmässig besser, ich habe erkannt wo mein Problem ist, aber das war der erste Schritt und alle weiteren fehlen und erfolgen wahrscheinlich auch nicht mehr. DAS finde ich schade, man hätte hier die Möglichkeiten gehabt und hat sie nicht genutzt.

Von daher viel Erfolg in Bad Camberg.

Gruss Franky

PS: Ich würde es immer wieder machen, nur nie mehr hier. Es gab noch keine Reha-Klinik wo ich wieder hingehen würde. Ich habe bisher drei. Von den dreien war Bad Nauheim die beste, auf Grund der Lage. Die anderen zwei waren irgendwo im nirgendwo.
Lebe dein Leben.
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Benutzer 2354 gelöscht

Re: Burn out und Rehaklinik

#43

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 3. Apr 2016, 11:59

Klar geht es mir Kopfmässig besser, ich habe erkannt wo mein Problem ist.
Dafür brauchen andere Menschen Jahre.

WernervonCroy
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Re: Burn out und Rehaklinik

#44

Beitrag von WernervonCroy » So 3. Apr 2016, 16:46

Habe auch einiges an Zeit gebraucht, wenn man bedenkt, dass es seit der Kindheit so ist. Wie gesagt, meine Therapeutin hier ist klasse. Die richtigen Anregungen und eigenen Gedanken zu meinem Leben. Dazu gehört auch völlige Offenheit, was ich für mich am Anfang beschlossen habe, alles auf den Tisch zu packen. Für viele auch schwierig.
Natürlich waren viele eigene Gedanken und Nachfragen dabei. Das wichtigste für mich und was mir auch immer hilft, ich habe wenig negative Gedanken. Ich bin durchweg positiv und sehe ein Problem, versuche Lösungen zu finden und ziehe mich nicht an dem Problem an sich runter. Deshalb waren die Gruppentherapien nur zum Teil gut für mich. Bei mir ist das Glas immer halbvoll. Das hilft ungemein. Wenn ich sehe, wie schwer sich meine Mitstreiter alleine mit den negativen Gedanken tun......
Lebe dein Leben.
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WernervonCroy
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Re: Burn out und Rehaklinik

#45

Beitrag von WernervonCroy » Di 12. Apr 2016, 04:51

So ein paar Tage nach der Reha habe ich einiges bewegt.
Meine Klicke war nicht ganz so "aktiv" und ist einfach in ihr "altes" Leben zurück gekehrt. Entsprechend unglücklich sind meine 3 "Rehafreunde", Ich dagegen habe vieles neu gemacht in meinem Leben.
Das wichtigste die Paartherapie mit meiner Frau. Die ganze Zeit hat sie diese abgelehnt. Ein bisschen geflinkert und mich als Grund vorgeschoben, Läuft.

Das andere war die Ablehnung der Eingliederung von meinem AG. Warum weiss ich nicht. Auf dem Fax stand, passe nicht in die Arbeitsabläufe. Es hätte meinen AG nichts gekostet, da ich weiter von der Rente oder KK bezahlt worden wäre und die drei Tage hätte er mich einsetzen können, aber er wollte nicht.

Also will ich auch nicht mehr. Telefonisch kein Durchkommen, also habe ich mir was neues gesucht. Ich kann vieles. Einfach mal geschaut, was in meiner näheren Umgebung so an Stellen angeboten werden und siehe da. Noch in den letzten 2 Tage in der Reha hatte ich einen Vorstellungsgespäch vereinbart. Autoktanführer bei mir in der Ecke. Da wollte ich letztes Jahr schon mal anrufen. Da suchten Sie, nun wieder oder immernoch.
Vorstellungsgespäch war klasse. Verdienst weniger, war irgendwie klar, aber ich war offen und habe meine jetzige Situation erklärt. Sie(Chefin) hat das auch nicht verstanden mit der Eingliederungablehnung von meinem (Ex)Chef. Das ich jeden Abend zu hause sein möchte versteht sie voll und kann das auch bieten. Nur regelmässige Arbeitszeiten....hmmmmm.....stunden werde ich auch hier machen, allerdings nicht so viele wie früher. Passt schon. Auch das Arbeitsklima hat mir sofort gefallen. ich brauche diese Familiäre Arbeitsatmosphäre. Eigentlich hätte ich sofort unterschreiben können, aber ich wollte mir das ganze mal anschauen und dieses habe ich gestern getan und ich habe nichts negatives gesehen im gegenteil, genau so habe ich mir den Job vorgesellt.

Heute fahre ich nochmal mit, da einiges am Kran umgebaut wird und rangiert werden muss, aber auch das wird mich nicht abschrecken. So habe ich gestern noch meine "Traumjob" gekündigt und werde da anfangen. Das ist vielleicht ein saublödes Gefühl.
Hatte mir vorab so viele Infos besorgt, selbst bei meinem Vater, der im Ruhrpott gearbeitet hat und die Firma kennen müsste, da der Hauptsitz in Dortmund ist. Er kannte die Firma auch, selbst die Chefs und war schwer beeindruckt, dass ich da arbeiten möchte.
Er kam mich direkt am Sonntag das zweite mal besuchen. Auch wenn sein Enkel 6. Geburtstag hatte, aber das hat er noch nie gemacht und jaaaaa es ist eine Bestätigung/Wertschätzung für mich. Selbst die Entschudligung, dass er uns Kindern so eine schreckliche Kindheit beschert hat......wow, ich hatte das Thema nie angeschnitten......er wusste es nicht besser und diese frühere Lehren der Erziehungen sind so was von falsch gewesen. Er würde mit seinem jetzigen Erfahrungschatz so vieles anders machen......ich hätte fast los geheult.
Man er wusste gar nichts von meiner Depression oder meinem Rehaufenthalt. Einfach so eine Offenbarung. Ich war einfach nur noch happy und werde weiter an meine verkorksten Kindheit arbeiten, aber es wird leichter fallen mit so einem Bekenntnis.

So ich muss mich fertig machen.....der zweite Tag. :michel:
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Re: Burn out und Rehaklinik

#46

Beitrag von osterheidi » Di 12. Apr 2016, 06:04

glückwunsch auf deinem neuen alten weg.

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Re: Burn out und Rehaklinik

#47

Beitrag von Rohana » Di 12. Apr 2016, 07:23

Man er wusste gar nichts von meiner Depression oder meinem Rehaufenthalt. Einfach so eine Offenbarung
Manchmal passieren Dinge. Ich glaub du bist auf einem guten Weg :daumen:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Burn out und Rehaklinik

#48

Beitrag von Reisende » Di 12. Apr 2016, 09:47

das klingt super!
ich bewundere beim lesen schon die ganze zeit, wie reflektiert du bist. und so sachlich, kein baden in selbstmitleid, das ist imho eine ganz wichtige voraussetzung um veränderungen wirklich durchziehen zu können.
ich drücke dir ganz fest die daumen, dass es weiter so gut voran geht. :daumen:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Burn out und Rehaklinik

#49

Beitrag von strega » Di 12. Apr 2016, 11:09

wow, das ist stark! Find es total schön zu lesen, was du gerade machst. Und das mit deinem Vater auch. Mit nicht-rosiger Kindheit biste in guter Gesellschaft...
umso mehr freu ich mich, dass sich da so viel wandelt bei dir :) Geh weiter.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Burn out und Rehaklinik

#50

Beitrag von grundel1963 » Di 12. Apr 2016, 11:31

Prima, dass du so einen einsichtigen Vater hast.
Kann ich von Meinem leider nicht behaupten, eher im Gegenteil, da bin ich noch die Schuldige.
Meine verstorbene Mutter hat es auch nicht verstanden, dass ich meine Probleme in der Erziehung durch meine Eltern gesehen habe.
Und das man zum Psychologen , bzw. in Behandlung geht, ist ja ne Katastrophe, so was macht man doch nicht.
Liebe Grüße
Marion

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