Warum unsere Gesellschaft so krank ist

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Baumfrau

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#371

Beitrag von Baumfrau » Di 18. Dez 2018, 18:09

@Kraut-Ruebe: Nö, im Forum habe ich das auch noch nicht gehört - aber in der Bekanntschaft und unter Kolleg/innen. Da herrscht schon ein ziemlich Unverständnis (und auch Rechtfertigungsdruck), wenn eine Mutter mit kleinen Kindern nicht arbeitet...

Benutzer 72 gelöscht

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#372

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 18. Dez 2018, 19:37

@kraut_ruebe: warst es nicht du, die die Bedürfnispyramide nach Maslow verlinkt hat und meinte, das Bedürfnis nach Anerkennung durch andere sei essentiell? :hmm:
Vielleicht haben ja auch "nur Hausfrauen und Mütter" dieses Bedürfnis?

ich nicht mehr, nee, kein Problem...
mir reicht mein Gewissen, Gott und mein Mann :lol:

irgendwas muss aber dran sein, warum dieses Thema in diesem Faden auftaucht...
Vielleicht wäre es doch besser, wenn wir wieder ... :duckundweg:

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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#373

Beitrag von Rohana » Di 18. Dez 2018, 19:58

Der springende Punkt ist doch, und ich denke da sind wir uns einig, dass es jeder Frau, jedem Mann und jeder Familie möglich sein sollte, sich so "einzurichten" wie sie es möchten: Sei es nun dass beide Karriere machen und die Kinder fremdbetreut werden oder dass eine/r zuhause bleibt und eine/r Alleinverdiener ist, mit Kinder, ohne Kinder, egal wie viele Kinder... ohne Wertung von aussen und Ansprüche wie Rollen verteilt zu sein haben.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Sonnenstrahl
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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#374

Beitrag von Sonnenstrahl » Di 18. Dez 2018, 23:15

Ich denke jede Frau heutzutage kann stolz darauf sein, wenn sie die Möglichkeit hat und auch nutzt ihre Kinder selbst zu erziehen und erleben zu dürfen, wie sie sich entwickeln.
... ich habe das bei meinen Kindern auch gemacht und die Erfahrung kann mir keiner nehmen.
Dann lieber finanziell einschränken und Second Hand kaufen,was unbedingt nötig.
Die Zeit ist so schnell vorbei und die Kinder groß. Und "das System " beeinflusst die Kinder früh genug...

.... wer unbedingt arbeiten gehen will, soll das tun. Jeder, wie er mag.....

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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#375

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 19. Dez 2018, 06:24

Wie Rohanna schon schrieb,
es soll sich jeder sein Leben so einrichten können, wie er es für richtig hält.

Aber so manche Mythen soll man auch hiterfragen dürfen.
Ich bin ein etwas älteres Baujahr, früher war der tip toppe Haushalt, wo man auch vom Fussboden essen konnte- mit den klinisch reinen Wohnung, mit vielen anderen Werbebotschaften überfrachtet- auch damals musste man sich überlegen, was das soll. Die Frauenbilder der Gesellschaft haben sich zum Glück verändert, aber ob sie auch wirklich der Realität entsprechen?
Heute wird vermittelt, dass es bei entsprechender Planung absolut möglich und machbar sei, Familie, Karriere gut zu händeln.
Inzwischen gibt es schon die eine oder andere Kinderkrippe- hort mit 24 Stunden Betreuungsmöglichkeit, da wird sicher noch einiges angeboten werden.
Frauen aus osteuropäischen Ländern kommen als realtiv preiswerte Pflegekräfte nach Deutschland, um in Privathaushalten Menschen zu versorgen.
Der Bereich der Maslowschen Bdürfnisypramide- die Bekleidung kommt spottbillig aus dem Ausland, Wäschepflege wird immer weniger wichtig, ein kaputter Reisverschluss, ein ausgerissener Knopf, rein in den Altkleidercontainer.
Der weitere Teil der Pyramide, Essen, da lässt sich ziemlich viel fertig und vorgefertigt erstehen, to go und fast Food.
Es gibt inzwischen schon einige oder mehrere Familien, da sitzt man nicht mehr am Tisch beim Essen beisammen, sondern jeder verzieht sich mit seinem Wahlfertiggericht vor den Läppi. Und das nicht irgendwo in grossen anonymen Städten, sondern auch bei uns auf dem "hintertupfigen Landen".
Die hohen Grundstückpreise verlangen kleine Grundstücke, für Garten bleibt nicht mehr viel Zeit und Platz, ein Rasen ums Haus samt Rasenrobotter macht es einfacher.
Ich hab auch nix gegen Staubsaugerrobotter im Haus, irgendwann wird es den mobilen Haushalthelfer in Robotterform geben, der Pflegerobotter ist irgendwie im Fokus, wird sicher ausser Alexa noch vieles anderes in die digitalen Wohnungen einziehen.
Hab gestern Abend das Interview angesehen und mich gefragt, für was haben wir eigentlich diese ganzen Geräte, Maschinen, wenn am Schluss doch keine Zeit mehr bleibt um noch ein Mensch und nicht nur ein Gehetzer zu sein?
https://www.zdf.de/verbraucher/volle-ka ... a-100.html

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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#376

Beitrag von Rohana » Mi 19. Dez 2018, 08:26

Sonnenstrahl hat geschrieben:Ich denke jede Frau heutzutage kann stolz darauf sein, wenn sie die Möglichkeit hat und auch nutzt ihre Kinder selbst zu erziehen und erleben zu dürfen, wie sie sich entwickeln.
[...]
.... wer unbedingt arbeiten gehen will, soll das tun. Jeder, wie er mag.....
Ist ja noch ein kleiner Unterschied zwischen arbeiten gehen weil man muss oder weil man will. Ich habe das grosse Glück bisher nie mehr als eine halbe Stelle *gebraucht* zu haben um mein Lebens"niveau" halten zu können, ich fürchte aber das ist nicht jedem gegeben, sei es durch höhere Ansprüche oder äussere Umstände.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#377

Beitrag von viktualia » Mi 19. Dez 2018, 11:18

Ina fragte:
@kraut_ruebe: warst es nicht du, die die Bedürfnispyramide nach Maslow verlinkt hat und meinte, das Bedürfnis nach Anerkennung durch andere sei essentiell? :hmm:
Nö, das war ich. Und weder ich noch Maslow meinen, es ginge (die ganze Zeit) um die Anerkennung durch andere.
Es geht da darum, dass die "essentiellen Bedürfnisse" genau so "wachsen", wie der Mensch.

Das anfangs Essen das (aller- und einzig)wichtigste ist, die "Sicherheit" durch die Grundversorgung entsteht.
Kleine Babies wollen gefüttert und berührt werden, die müssen nicht mit ihrer "Meinung" anerkannt werden, da haben die noch keinen Bedarf nach.

Danach kommt dann das Gruppen-Ding, die Sache mit den Rollen; da geht es nicht nur um Grundversorgung: die Regeln kennen und ausfüllen können wird fast genaus so lebenswichtig, wie das Essen selber. Weil man halt nur dann sicher zu "Essen" (und den anderen Lebenswichtigkeiten) kommt, wenn ne sichere Gruppe um einen rum ist.

Erst danach kommt dann ein Stadium, wenn alles gut geht, wo auch die eingene Person ("richtig") zählt: das man ne Idee davon hat, was man und wie man was zur Gemeinschaft, zum eigenen Unterhalt beitragen könnte. Ab da kann es dir "Sicherheit" (innere) geben, das zu machen, was du machen möchtest.

Und um das nochmal zu unterstreichen: alle vorigen "Bedürfnisse" bleiben erhalten: man hat immer Hunger, ist immer irgendwie mit anderen vernetzt, muss immer selber schauen, wo man lang will.
Es ändern sich die Relationen dazu, die eigenen Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.

Jetzt ist dieser "Punkt" aus dem Sinn-Faden hierher gewandert, vielleicht passt er hier ja wirklich besser.
Unsere Gesellschaft krankt, meiner Meinung nach, daran, so "unerwachsen" zu sein.
Alle laufen dem Konsumgedöne hinterher, weil alle andern das auch machen.
Alle merken, dass ihr Bedürfnis nach "Sicherheit" auf die ein oder andere Art unbefriedigt bleibt.
Und kaum einer versucht, es auf "eigene Art" anzugehen.
Oder, anders formuliert: alle versuchen, das auf "eigene Art" anzugehen, aber kaum einer hat dabei "das große Ganze" im Blick:
dass wir hier, auf der Erde, alle in einem Boot sitzen.
Dass wir alle was "eigenes " dazu beitragen; egal, ob im Guten oder im Schlechten. Immer.

Ha, ich kann es nicht lassen: es geht also nicht um "Sicherheit" gegen "Individualismus";
es geht nicht um "Globalisierung" - es geht um die Feinabstimmung.

Es geht darum, dass ALLE ihren Grips (und ihre Gefühle) mal anschalten.
Und der Befriedigung ihrer (Grund)Bedürfnisse so sicher sind, dass sie auch mal nen Tag damit warten können.
Oder, um den (momentanen) Konsens des Sinnfadens aufzunehmen: es sich selber besorgen können.

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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#378

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 19. Dez 2018, 13:10

viktualia hat geschrieben: Oder, um den (momentanen) Konsens des Sinnfadens aufzunehmen: es sich selber besorgen können.
in jeder auch nur erdenklichen hinsicht.

die eigenständigkeit, sich was auch immer man zum leben und glücklich sein braucht, selber beschaffen zu können, ist erschreckend weitreichend abhanden gekommen. die daraus resultierenden abhängigkeiten machen unzufrieden, unfrei und lassen so manchen anteil in der pyramide schmäler, unsicherer und/oder nicht so wertvoll erscheinen.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

viktualia

Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#379

Beitrag von viktualia » Mi 19. Dez 2018, 14:26

Mmh, unter "Eigenständigkeit" (in jeder erdenklichen Hinsicht...) kann ich mir schon vorstellen, einfach in nen Laden zu gehen und da zum Beispiel fertige Wurst zu kaufen. Ich muss auch nicht genau wisssen, wie der Metzger die gemacht hat, im Sinne von: ich kann das auch.
Aber dieser Metzger sollte, genau so wie ich (und das arme Schwein, aus dem die Wurst wurde) anständig behandelt worden sein.
Weil nur wer anständig behandelt wird, kann halt auch mal gut nen Tag ohne Wurst, ohne Kundschaft oder ohne frischen Mist auskommen.
Ohne gleich andere dafür verantwortlich zu machen oder sich sonstwie in seinen Launen zu suhlen.

"Sich selber was beschaffen können" hat ja auch was mit den "Bildern im Kopf" zu tun.
Theoretisch könnte ja jeder, wenn er denn müsste und einen Kochtopf und ein totes Schwein hat, Wurst machen.
Nur wie die schmeckt und wie lange die haltbar ist, hängt von Erfahrung/"Technik" ab.
Und "Fragen können" statt einfach "Recht" (oder Geld) zu haben, das hängt von der Sozialisierung ab.

Und da sind wir wieder bei der "Bedürfnispyramide" und den Bildern/Mythen im Kopf:
jeder ne Insel oder alle in einem Boot.
Alles Einzelkämpfer oder selbstverantwortliche Feinabstimmung.

Ich muss nicht alles können können.
Aber mal nen "Mangel" aushalten und dem Leben einfach dankbar sein können ist viel mehr wert, als es die "normale Erziehung" im Moment transportiert. Die stagniert in Sicherheitsdenken und Regeln ersetzen Denken, Freundlichkeit und Mitfühlen;
Konsum statt Mutterbrust, Smartphone statt Gemeinde, Geld oder Macht statt Verantwortung.

Wir werden nicht mehr beherrscht wie vor 100 Jahren, aber wir beherrschen uns selber auch nicht.
Wir beherrschen die Erde, wollen Macht ausüben wie die Herrscher vor uns, anstatt endlich mal Verantwortung zu lernen.

Ich sehe "Eigenständigkeit" eher in der Verantwortung für mein Handeln als "nur" in Kulturtechniken.
(Es kommt nicht auf die Größe an...)

P.S.: "ohne Kundschaft" meint nicht ne stillstehende Eisenhütte sondern Freitags Nachmittag frei. (Oder Mittwochs?)
Und "ohne frischen Mist" meint (den Bauern ohne Bild Zeitung...) eher Freilandhaltung oder "deep litter", nicht Vernachlässigung.

Hildegard
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Re: Warum unsere Gesellschaft so krank ist

#380

Beitrag von Hildegard » Mi 19. Dez 2018, 17:43

:daumen: :daumen: :daumen:
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

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