@eule und krabbe:
ihr habt das sehr schön auf den punkt gebracht, ich kuschel mich da gern mit aufs sofa.
ich kann aus meiner eigenen erfahrung sagen, dass ich in den letzten 7 jahren nur 2x beim arzt (zahnarzt jetzt mal ausgenommen) war. das eine mal wg stechender schmerzen im brustkorb (wurde geröngt um tumor auszuschließen, letztendlich war es eine reine verspannung der zwischenrippenmuskulatur, die ich durch bewegungsübungen und eine veränderte schlafhaltung kuriert bekommen habe) und das andere mal wegen verspannungen im nacken, die so übel wurden, dass ich massagen brauchte.
alle kleineren zipperlein, seien es erkältungsbeschwerden, grippale infekte, prellungen, verstauchungen, hautprobleme behandele ich mit erfolg selbst. nach meiner ansicht ist der arzt (schulmediziner) für die wirklich schweren erkrankungen der richtige ansprechpartner, aber ich brauche nicht bei ein bissel halsweh, husten oder nem verknacksten fuss hinrennen.
natürlich muss man sich schon mit dem thema kräutermedizin gründlich befassen und darf sie nicht nach dem motto "kann ja nicht schaden" ohne nachdenken anwenden. auch darf man leichte erkrankungen nicht verschleppen, wenn die behandlung mit kräutern nicht ausreichend anschlägt.
ein paar bespiele für die erfolgreiche anwendung bei mir und meinem umfeld:
- die schwester meiner schwiegermama hat sehr empfindliche augen, bei zugluft etc entzünden sie sich schnell und heftig. sie war hier zu besuch und hatte ihre augentropfen vergessen. ich habe ihr frische salbeiblätter gepflückt, mit denen sie sich kompressen gemacht hat. die entzündung war innerhalb von 2 tagen weg. sie war davon so begeistert, dass sie noch heute bei jeder gelegenheit davon erzählt.
(hier sollte man zb wissen, dass man an den augen keine kamille anwenden sollte. die wirkt zwar auch gut antibakteriell, besitzt aber winzig kleine häärchen die die augen stark reizen können.)
- beinwellsalbe hat eine starke prellung meines handgelenkes nach einem schlittschuhlaufunfall kuriert. mein mann hat nach einer kniegelenks-op hin und wieder bei zu starker beanspruchung noch schmerzen, die verschwinden damit über nacht.
- bei husten trinke ich einen tee aus pfefferminze, thymian und zitronenmelisse (1 gehäufter tl pro tasse, 8-10min ziehen lassen). die minze erleichtert sofort das atmen, thymian löst den schleim, melisse stärkt die abwehrkräfte.
dieses jahr hab ich königskerze und ysop neu im garten, mal abwarten wie die erfahrungen damit ausfallen werden.
- bei sonnenbrand oder kleinen verbrennungen (zb versehentlich gegen bügeleisen oder ofen gekommen) gebe ich johannisöl drauf. mehrmals täglich einen dünnen film auftragen. hat bisher jegliche narbenbildung verhindert und sonnenbrand ist über nacht stark gelindert und die haut pellt sich hinterher nicht (es sei denn der sonnenbrand war wirklich sehr übel). bei sonnenbrand kann ich auch quarkpackungen sehr empfehlen, die ziehen die hitze raus und versorgen die haut mit feuchtigkeit.
- bei mandelentzündung trinke ich salbeitee und gurgel auch damit. allgemein hilft dabei auch viel tee und wasser trinken, das spült einen teil der erreger weg. wenn die mandeln nicht nur rot sind sondern auch sehr dick werden, mache ich halswickel. kann man sowohl warm als auch kalt anwenden, je nachdem was man selbst als angenehmer empfindet. wenn die mandelentzündung länger als 3 tage anhält oder sich eiter darauf bildet, sollte man zum arzt gehen. konnte ich aber dank sofortigem reagieren beim ersten kratzen im hals bisher vermeiden.
- bei bauchweh nach zu viel oder zu fettigem essen hilft ein gläschen verdünnter schwedenbitter oder ein tee aus zerstoßenen fenchelsamen.
@helga
kannst du noch ein wenig mehr über cistus- und tulsi-tee erzählen? kenn ich beides nicht, weißt du die lat. bezeichnungen?