Körperliche Belastungen einer SV-Familie

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Spottdrossel
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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#31

Beitrag von Spottdrossel » Do 12. Aug 2010, 03:19

BernhardHeuvel hat geschrieben:
Die übermäßige körperliche Belastung, also übermäßige Arbeit, ist immer ein Zeichen für Unverständnis, wie Du dich vom Boden ernährst. Sie ist ein Zeichen dafür, dass Du etwas widernatürlich ausführst. Wider die Natur meint, wider das Leben. Wider das Leben meint Tod. Und dieser taucht dann gehäuft auf.
Wer sagt denn, das es immer nur um Boden geht?
Wir haben hier genug Leute ohne eigenen Traktor.
Brennholz machen wurde schon genannt.
Futtersäcke müssen geschleppt werden, bei Heu und Stroh bin ich nicht mehr up to date, ob es nur noch Rundballen gibt oder auch noch eckige zum selberstapeln, und die Lebewesen im Humus schleppen keine Kartoffeln in den Keller.
Dazu noch diverse Heldentaten bei Instanthaltungsarbeiten an Haus und Hof.

Ich schätze mal, das Zauberwort heißt "kein übertriebener Stolz" und sich und die Arbeit realistisch einschätzen.

Es gibt allerdings noch einen Punkt, der zu beachten wäre: ich kenne mehrere Fälle, wo alte Leute genau WEGEN der Gartenarbeit und bißchen Viehzeug füttern noch fit waren. Wir sollten also soweit auf unsere Gräten aufpassen, das wir das im entsprechenden Alter nachmachen können.
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Dagmar
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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#32

Beitrag von Dagmar » Do 12. Aug 2010, 08:17

Hallo,

mir geht es einfach nicht darum, durch den Einsatz von Maschinen immer mehr in kürzerer Zeit zu schaffen, sondern die Aufgaben die ich zu erledigen habe - mit möglichst wenig körperlicher Anstrengung zu erledigen.

Ich musste zum Beispiel im Juli 2 alte Stahlpfosten entfernen. Wie sollte es anders sein, waren natürlich mit einem großen Betonsockel versehen. Mit dem Bagger habe ich zweimal links und zweimal rechts vom Betonsockel den Boden entfernt, waren 4 Hübe, dann mit der Baggerschaufel ein bißchem am Pfosten herumgewackelt, damit der noch loser wurde. Dann ein Seil um den Pfosten, dieses an der Schaufel befestigt und schon konnte ich den Pfosten incl. Betonsockel herausziehen. Dann diesen mit Hilfe des Baggers in Schrittgeschwindigkeit in einer Ecke (ca. 100m entfernt) vorläufig abgestellt. Und diese Aktion mussten wir 2 mal machen. Der Sockel mit Pfosten hatte ein Gewicht von ca. 100-150 KG - eventuell auch mehr. :watt:

Ich denke, jeder kann sich vorstellen, was für ein Arbeitsaufwand auf uns 2 Leute zugekommen wäre, wenn wir mit Hilfe von Schippen diese Sockel hätten ausbuddeln müssen, dann irgendwie mit Hilfe von Hebeln aus dem Loch herauslüpfen, dann versuchen diese Brocken irgendwie in eine Schubkarre (ich glaube nicht, daß das irgendwie funktioniert hätte) zu wuchten. Und dann diese überladene Schubkarre eine leichte Steigung hinauf wegtransportieren.

Also ein sehr großer körperlicher und auch zeitlicher Aufwand.

Zwar kann man sagen, einfach die Pfosten stehen lassen, aber dann hätte ich in dem Bereich in der Zukunft keinen Anbau von Pflanzen vornehmen können.

Und trotz der Entlastung durch Maschinen, ist man körperlich doch noch immer sehr viel mehr gefordert, als bei einem Schreibtischjob. Also eine starke Entlastung des Körpers - ohne die Nachteile 8 Stunden mehr oder weniger lang zu sitzen.

Andererseits muss man nur mal bei You-Tube nach "versenkten" Landwirtschaftsmaschinen / Traktoren suchen. Wenn ich da sehe wie manche Landwirte mit ihrem Boden umgehen, wie sie den aus meiner Sicht malträtieren. Aber ich kann das vielleicht wirklich nicht beurteilen, aber mit tut das in der Seele weh, was da manchmal zu sehen ist.


Dagmar
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parson
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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#33

Beitrag von parson » Do 12. Aug 2010, 08:42

Hi meine Lieben,

bin erneut beeindruckt (wie so oft), wie qualifiziert die Beiträge hier sind. Da tun sich Parallelen auf, die ein so beruhigendes Solidaritätsgefühl aufkommen lassen.
Noch ein paar etwas platt wirkende Gedanken:

Warum sind Vegetarier fast nie fett? Weil'se kalorienmäßig nicht genug in sich rein bekommen, ohne fast den ganzen Tag nur zu essen. Wie's halt die Spezies der Pflanzenfresser im Tierreich eben machen (Pferde, Rotwild usw.). Die futtern fast den ganzen Tag.
Höherwertige Nahrungsmittel ermöglichen geringere 'Fresszeiten' und damit auch ein simpleres Verdauungssystem (keine Mehrfachmägen,komplizierter Zelluloseaufschluss usw.).
Der Mensch is ja eher ein Allesfresser wie das Schwein. Führt er sich aber kalorienmäßig zu hochwertige Nahrungsmittel zu, wird er unweigerlich fett. Da kommt dann auch noch der zivilisatorisch bedingte Bewegungsmangel dazu.
Damit bin ich bei dir Spottdrossel, wenn du alte Leuts beschreibst, die sich gesund erhalten haben, weil sie genug Bewegung mit ihrer z. B. Nebenerwerbslandwirtschaft (= Hobbylandwirtschaft, weil bekanntermaßen nix einbringt)und bissl Viehzucht haben und sparsam leben müssen.

Grundsätzlich ist bei normalen Menschen (gesunden-) der Appetit größer als der tatsächliche Bedarf. Es könnten ja Notzeiten kommen und da isses besser, ein wenig auf Vorrat zu futtern. Wenn die aber nicht kommen, werden die Fettdepots immer umfangreicher.

Also ist eine ausgeglichene Mischung zwischen körperlicher Aktivität (vor der Schmerz- und Verschleißgrenze) und Ruhezeiten wünschenswert. Das ist, denke ich ein manchmal unbewußtes Wunschziel vieler SVler/innen.
Wir müssen halt begreifen, dass wir viel mehr "neandertalerische" Programmierungen in uns haben, als uns bewußt ist. Damit umzugehen ist fürs Individuum mit Hirn schon nicht einfach - für die Gesamtheit der hirnlosen Masse Mensch erscheint es offenbar unmöglich!

Um mit Bernhard zu sprechen, darf die Hoffnung aber so einfach nicht über Bord geworfen werden (obwohl ich mir da schon schwer tue :eek: ). . . . .

Also klein anfangen und bei Erfolg . . . . . . . . . .!!!!

Muss säen, bevor der Regen kommt - und Spottdrossel: wann schläfst du eigentlich? :engel:

Grüße

Werner
lg parson


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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#34

Beitrag von parson » Do 12. Aug 2010, 08:53

Da hab' ich noch was vergessen, was ich sagen wollte. :mrgreen: . . . . . schon oft gab ich von mir, dass ich nur deshalb so fleißig bin, um später weniger Arbeit zu haben. Eigentlich wäre oder bin ich ein fauler Sack.
Ich hab' aber das Problem, dass mir immer wieder was einfällt, was mir jede Menge Arbeit macht und die mache ich meistens gequält bis zuende, um danach meine Ruhe zu haben.
Da sagen dann viele, ich sei eben zu unstet, sonst würde sich das mit der "beitsbasierten Faulheit" schon auszahlen. Und so warte ich eben auf die Stetigkeit und ersehnte Umsetzung meiner Faulheitsphantasien :michel:

Dagmar, das mit den Betonsockeln hätte ich auch so gemacht - die Möglichkeiten vorausgesetzt!

Ich muss jetzt wirklich ran........

LG Werner
lg parson


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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#35

Beitrag von Spottdrossel » Do 12. Aug 2010, 10:34

parson hat geschrieben: Der Mensch is ja eher ein Allesfresser wie das Schwein. Führt er sich aber kalorienmäßig zu hochwertige Nahrungsmittel zu, wird er unweigerlich fett. Da kommt dann auch noch der zivilisatorisch bedingte Bewegungsmangel dazu.
Damit bin ich bei dir Spottdrossel, wenn du alte Leuts beschreibst, die sich gesund erhalten haben, weil sie genug Bewegung mit ihrer z. B. Nebenerwerbslandwirtschaft (= Hobbylandwirtschaft, weil bekanntermaßen nix einbringt)und bissl Viehzucht haben und sparsam leben müssen.
Kleines Mißverständnis: ich meinte Leute, die locker mit ihrer Rente auskommen, aber durch das tägliche was-zu-tun-haben nicht einrosten.
Vermutlich ist dieses rumwurschteln, soweit es körperlich machbar ist, genau die Menge an Bewegung, die den Körper am einrosten hindert.
Das war allerdings auch die Generation, wo es für das Rentenalter noch keine Geldanlagewerbung für "mein Oldtimer, mein Boot, meine Luxusreise" gab.
parson hat geschrieben: Muss säen, bevor der Regen kommt - und Spottdrossel: wann schläfst du eigentlich? :engel:
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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#36

Beitrag von Spottdrossel » Do 12. Aug 2010, 18:40

BernhardHeuvel hat geschrieben: Maschineneinsatz finde ich sogar gut, wenn er sinnvoll und nachhaltig eingesetzt wird. Ein soziales Netzwerk eines menschlichen Stammes oder Clans, werden Maschinen aber nie ersetzen können. Der Mensch braucht aber - when it counts - einen Stamm zum Überleben. Daher werden alle Gesellschaften untergehen, wo die regionalen Stammesmechanismen nicht mehr existieren. Da helfen Maschinen nichts.
Woher kam nochmal das Wort "Stammeskriege"..? :hmm:
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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#37

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 13. Aug 2010, 09:08

hallo!
Spottdrossel hat geschrieben:Woher kam nochmal das Wort "Stammeskriege"..
kommen die Stammeskriege am Ende daher, dass die jungen Männer zuwenig Arbeit haben??
Dass ihnen "fad" wird?

ich seh da Paralellen zum Fußball :mrgreen:

(die echten alten "Stammeskriege" waren ja nicht darauf aus, den "feindlichen" Stamm auszurotten!)
Wenn es stimmt, was die alten Indianer erzählen, waren das eher "sportliche" Wettkämpfe mit halt manchmal tödlichem Ausgang - wobei in diesen Kulturen der Tod teilweis ziemlich neutral gesehen wurde! nichts, was es absolut zu fürchten gilt - der "soziale Tod" ist manchmal schlimmer zum Aushalten....
hmmm?

Was hat das jetzt noch mit dem Titelthema zu tun?

"Zuwenig körperliche Auslastung läßt junge Männer aggressiv werden - wenn es nicht entsprechende Riten gibt, die dem vorbeugen" oder? ;)

liebe Grüße!

BernhardHeuvel
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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#38

Beitrag von BernhardHeuvel » Fr 13. Aug 2010, 10:48

Spottdrossel hat geschrieben:Wer sagt denn, das es immer nur um Boden geht?
Ich. Ich bin aber nicht alleine damit. Ein paar andere erkenntnisgeschüttelte Leute mühen sich noch ab, den Rest der Menschheit von der Wichtigkeit des Bodens zu überzeugen. Vermutlich vergeblich, denn die Wirkungen überholen uns.

Viel Spaß und ein schönes arbeitsreiches Restleben,

Bernhard

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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#39

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 13. Aug 2010, 11:32

hallo!

@Bernhard: ich tät dir ja so gerne glauben....
aber das mit dem "nur" kann irgendwie nicht stimmen -

Wir haben den allerbesten Boden, ehrlich - es gibt hier genügend Wälder direkt neben und auch auf unserem Grundstück - aber trotzdem:
Ich wüßte nicht, wie wir uns NUR von dort ernähren könnten...
zu nass und zuwenig Sonne:
was wächst da gut?

Also - wie man an meiner Frage unschwer erkennen kann! - braucht es ZUMINDEST auch noch das Wissen, wie es geht -
und in meinem Fall denke ich schon, dass auch die geographische Lage was ausmacht - wobei:
mit dem entsprechendem Wissen...
wer weiß??

liebe Grüße!

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Re: Körperliche Belastungen einer SV-Familie

#40

Beitrag von Spottdrossel » Fr 13. Aug 2010, 12:13

BernhardHeuvel hat geschrieben:
Spottdrossel hat geschrieben:Wer sagt denn, das es immer nur um Boden geht?
Ich. Ich bin aber nicht alleine damit. Ein paar andere erkenntnisgeschüttelte Leute mühen sich noch ab, den Rest der Menschheit von der Wichtigkeit des Bodens zu überzeugen. Vermutlich vergeblich, denn die Wirkungen überholen uns.

Viel Spaß und ein schönes arbeitsreiches Restleben,

Bernhard
Und was hat der Boden jetzt mit den vorgenannten körperlichen Arbeiten zu tun, der bei einem Kleinsthof (damit verallgemeinere ich jetzt mal das, was die meisten wohl anstreben) zu erledigen sind?
Darum ging es hier.
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