"Heilung" auf beiden Seiten
@Richard, genau so.
Sowohl Schwule als auch Linkshänder würden sich wohl als "heile" bezeichnen, wenn man sie -sie selber- sein lässt.
Und ich denke, es ginge den meisten Autisten auch so.
(Wenn sich ein Querschnittsgelähmter funktionierende Beine wünscht, will er in der ihm bekannten Welt agieren können.
Ein Autist möchte nicht -für sich- in der Welt der neuronal Normalen funktionieren, er möchte seine Welt zusammenhalten, kennenlernen, sortieren, "verwalten". Er hat keine andere. Erst wenn er sich sortieren "darf", kann er versuchen, im Alltag klarzukommen. Oder sie.)
In schwerwiegenden Fällen ist es sicher nötig, mehr Hilfe anzubieten um den Alltag zu schaffen, aber dies sollte dann schon unter Regie des Betroffenen stattfinden, denn dieser leidet sonst unnötig.
Ich hab auch erst vor nem guten Jahr geschnaggelt, dass der fehlende Ausdruck von Gefühlen ja so was von überhaupt nicht mit dem fehlen von Gefühlen gleichzusetzen ist -im Gegenteil.
Menschen, die nicht lügen, die Notwendigkeit nicht raffen, ja mei; kein Zickenzank, keine Berechnung (ich tu mich ja selber schwer damit, zu begreifen, dass Menschen, die mir sagen "Findest du nicht, dass es hier kühl ist?" meinen, ich solle das Fenster schliessen. Ich hasse das.) Und Autisten könnten so was gar nicht. Hach.
Die WHO pflegt eine Art Idealismus, den ich nicht nachvollziehen kann:
„Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“[
Dann kann eine vorhandene "Abnormität" ja einen selber zufrieden und alle anderen unbeschädigt sein lassen und es ist dennoch ungesund, nee danke.
"Tiefgreifende Entwicklungsstörung" heist erst mal, dass die Entwicklung andere Voraussetzungen braucht und das dringend.
Für Eltern ist das sicher heftig, alles ist anders, bis auf die Wichtigkeit des Erkennens.
Aber das müssen ja alle Eltern: hinschauen, was für ein Wesen da bei ihnen gelandet ist.
Mir scheint, dass die fehlende Kultur des "Reifen Menschen" es da den betroffenen Eltern auch nicht leichter macht, auf die "normalen" Signale des Kindes zu verzichten. (Ich hab keine Kinder, aber ne Menge Ideen darüber, wie man sie nicht belästigt, sondern pflegt. Und könnt jetzt furchtbar ablästern über schwarze Pädagogik, Macht und unreife Gesellschaft. Aber ich spar es uns.)
@Fuxi, ich hab mir die links noch nicht angeguckt, aber die WHO Sache musste ich loswerden.