Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

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cfun
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Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#21

Beitrag von cfun » Do 21. Apr 2016, 01:29

Manfred hat geschrieben:Weder Palmöl noch Fleisch noch sonst ein Produkt ist gut oder schlecht. Gut oder schlecht kann nur das Management sein, wie die Produkte erzeugt und verwendet werden.
Gut oder schlecht habe ich nicht geschrieben, es ging um den Flächenverbrauch (=Zerstörung von Lebensraum), Nachhaltigkeit setze ich voraus, und beim Flächenverbrauch gibt es gewaltige Unterschiede. Palmöl scheint da gut dazustehen, Kokosöl etwas schlechter, Kartoffeln sehr gut, Artischocken grauenhaft, wobei man natürlich noch einbeziehen muss, wie stark die Fläche unter dem Anbau leidet. Fleisch hat immer einen großen Flächenverbrauch, ich wüßte nicht, wie man Fleischproduktion in größeren Mengen flächensparend umsetzen könnte. Dafür wird der Regenwald auch abgeholzt (Weideflächen, Sojafutter).

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Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#22

Beitrag von Rohana » Do 21. Apr 2016, 07:54

Wenn man lange genug zurückblickt ist alles was nicht Wildsammlung ist "flächenverbrauchend". Wo stehen denn unsere Häuser? Da war mal Wald, oder Wiese, oder sonstigwas! Genauso unsere Strassen, Schulen, Krankenhäuser, Spielplätze, Industriegebiete, whatever... es ist so bequem immer auf der Landwirtschaft rumzuhacken, aber die "verbraucht" keine Flächen, die kultiviert sie nur. Ziemlich gründlich weg ist alles was unter Asphalt und Beton liegt!

Der Link von Ina ist übrigens... öhh... naja :aeh: "Das Problem bei Palmöl ist der Gehalt an gesättigten Fettsäuren" achso? Die sind nicht nur *da* drin... Dass Nutella an sich ziemlich überflüssig ist, muss ja nicht gesagt werden, aber daran ist das Palmöl nicht schuld :roll:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Manfred

Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#23

Beitrag von Manfred » Do 21. Apr 2016, 08:21

cfun hat geschrieben:Gut oder schlecht habe ich nicht geschrieben, es ging um den Flächenverbrauch (=Zerstörung von Lebensraum), Nachhaltigkeit setze ich voraus, und beim Flächenverbrauch gibt es gewaltige Unterschiede. Palmöl scheint da gut dazustehen, Kokosöl etwas schlechter, Kartoffeln sehr gut, Artischocken grauenhaft, wobei man natürlich noch einbeziehen muss, wie stark die Fläche unter dem Anbau leidet. Fleisch hat immer einen großen Flächenverbrauch, ich wüßte nicht, wie man Fleischproduktion in größeren Mengen flächensparend umsetzen könnte. Dafür wird der Regenwald auch abgeholzt (Weideflächen, Sojafutter).
Das heißt halt einfach, dass du viel vermeintliches, aber leider falsches Halbwissen hast.
Schau dir z.B. mal die hier im Forum ausführlich erläuterte Arbeit von Allan Savory an.
2/3 der Landfläche der Erde, die spröden Lebensräume, können wir überhaupt nur unter Einsatz von Weidetieren wieder in einen Zustand zurückversetzen, der dem ähnelt, als die natürlichen Kreisläufe vor den massiven Eingriffen des Menschen dort noch funktioniert haben. Und auch in unseren feuchten Lebensräumen spielen die Pflanzenfresser eine essentielle Rolle für die Nährstoffkreisläufe und das Bodenleben.
Nur weil ein Teil der Tiere falsch gehalten und ein Teil des Futters falsch erzeugt wird, können wir doch nicht eine unserer wichtigsten Existenzgrundlagen verteufeln... Eine noch größere Dummheit kann die Menschheit kaum begehen. Von einem globalen Atomkrieg evtl. mal abgesehen.

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Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#24

Beitrag von cfun » Do 21. Apr 2016, 08:30

Rohana hat geschrieben:Wenn man lange genug zurückblickt ist alles was nicht Wildsammlung ist "flächenverbrauchend". Wo stehen denn unsere Häuser? Da war mal Wald, oder Wiese, oder sonstigwas! Genauso unsere Strassen, Schulen, Krankenhäuser, Spielplätze, Industriegebiete, whatever... es ist so bequem immer auf der Landwirtschaft rumzuhacken, aber die "verbraucht" keine Flächen, die kultiviert sie nur. Ziemlich gründlich weg ist alles was unter Asphalt und Beton liegt.
Ja, auch anders als durch Landwirtschaft werden Flächen verbraucht, aber was macht das besser? In allen Bereichen sollte man sich bemühen, Flächen der Natur zu lassen. Ich habe z.B. auch ein schlechtes Gewissen wegen meinem großen Grundstück (1900m2). Es naturnah zu gestalten und darauf Nahrung anzubauen ist für mich ein kleiner Weg, das auszugleichen, aber trotzdem nagt das Gewissen.

Es gibt einfach zu viele Menschen auf dem Planeten und alle sollten sich bemühen, den Flächenverbrauch zu reduzieren. Grundsätzlich teile ich daher Fuxis Einstellung (Ich kaufe nichts, was das Land zerstört), aber das Problem ist ja, dass wir das Palmöl ersetzen müssen, wenn es nicht mehr angebaut ist. Und die Frage ist, ob dieser Ersatz besser ist.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#25

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 21. Apr 2016, 08:35

Rohana hat geschrieben:Der Link von Ina ist übrigens... öhh... naja :aeh: "Das Problem bei Palmöl ist der Gehalt an gesättigten Fettsäuren" achso? Die sind nicht nur *da* drin... Dass Nutella an sich ziemlich überflüssig ist, muss ja nicht gesagt werden, aber daran ist das Palmöl nicht schuld :roll:
erstens: Nutella ist nicht überflüssig!! :hhe:
zweitens:
in meinem link steht:
Dies ist jedoch nicht das einzige Problem: Bei der industriellen Verarbeitung von Palmfett entstehen beim Erhitzen gefährliche Schadstoffe – so genannte Fettsäureester. Diese Stoffe können den menschlichen Organismus bereits in geringen Mengen erheblichen Schaden zufügen. „Sie sind toxisch für die Niere, Leber und den Hoden“ erklärte der Lebensmittelexperte Alfonso Lampen vom deutschen Bundesamt für Risikobewertung (BfR) gegenüber „Wiso“. Andere Fettsäuren wie Glycidyl-Fettsäureester, die bei der industriellen Verarbeitung von Palmöl entstehen, können sogar krebserregend sein. „Hier gibt es keinen Grenzbereich, der sicher ist.“
Aber egal - auch das bedeutet eigentlich, dass Palmöl an und für sich nicht schädlich ist, sondern die Verarbeitung es zu einem schädlichen Fett macht.
nicht mehr und nicht weniger wollte ich sagen....

Sowas ähnliches trifft zu auf die Aussage "esst weniger Fleisch, um die Umwelt zu erhalten!" bzw. "esst mehr Fleisch, um die Umwelt zu erhalten!"

beides ist, so ohne weitere Erklärungen gesagt, falsch.
Wobei Manfreds Aussage weitaus gefährlicher ist, solange wir hier Fleisch essen von Tieren, die mit (großteils importiertem) Soja und Getreide gemästet werden - sehr sehr viel "gemästetes" Fleisch!! :roll: :kaffee:

Nein - mehr Fleisch zu essen, hilft der Umwelt nicht!
weniger essen so ganz allgemein wäre besser - nicht nur vom Fleisch :haha:
- sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit von "uns reichen Menschen"......

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Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#26

Beitrag von cfun » Do 21. Apr 2016, 08:37

Manfred hat geschrieben: Nur weil ein Teil der Tiere falsch gehalten und ein Teil des Futters falsch erzeugt wird, können wir doch nicht eine unserer wichtigsten Existenzgrundlagen verteufeln... Eine noch größere Dummheit kann die Menschheit kaum begehen. Von einem globalen Atomkrieg evtl. mal abgesehen.
Ein Teil hört sich ja recht niedlich an. Tierhaltung ist für mich okay, aber nicht in diesem Ausmaß. 7 Mrd Menschen mit Fleisch versorgen geht nicht ohne größere Probleme. Auch oder schon gar nicht mit reiner Weidehaltung. Weidehaltung ist sicher besser als eine Maismonokultur, und viele Flächen können auch nicht beackert werden. Aber auf diesen Flächen könnten auch Menschen leben, die dann nicht auf Äckern leben müssen UND diese Flächen könnten auch der Natur gelassen werden! Das ist doch, was am meisten fehlt. In Zukunft wird es kaum mehr solche Flächen geben.

Dass du jedem, der nicht deine Meinung teilt gleich Inkompetenz vorwirfst wird langsam langweilig. Ich finde dich ziemlich arrogant.

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Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#27

Beitrag von Rohana » Do 21. Apr 2016, 08:56

"xxx könnte der Natur gelassen werden" ja hmmm ist der Mensch kein Teil der Natur?
Und wie willst du die Menschen ernähren, wenn immer mehr Fläche "der Natur" gelassen werden soll?

Ina, darf ich dir mal kurz Panik machen? Wenn du Angst vor Estern hast, schau dir https://de.wikipedia.org/wiki/Carbons%C ... Auswahl.29 an :rot:
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Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#28

Beitrag von cfun » Do 21. Apr 2016, 08:58

Noch ein Aspekt: von Biogegnern hört man ja hin und wieder das Argument, dass man bei der ökologischen Bewirtschaftung mehr Fläche verbraucht für dasselbe Produkt. Hätte man z.B. eine feste Fläche von 100 ha und der konventionelle Anbau wäre doppelt so ertragreich wie der Bioanbau, dann könnten man auf 50 ha produzieren und 50 ha der Natur lassen, währen im Bioanbau 100ha in den Anbau gingen. Das ist für mich das stärkste Argument gegen Bio.

Der Wert der Flächen für die Natur ist unterschiedlich, klar. Aber wie will man hochrechnen, was besser ist? Und es ist ja auch nicht immer das eine oder andere besser. Wenn man Naturflurstücke verbinden will, sind Weidezäune Gift, auch wenn man superökologisch nach HM bewirtschaftet. in anderen Situationen sind Inseln ausreichend, die nicht allzuweit voneinander entfert sind.

Aber man muss sich m.E. eingestehen, dass ökologische Bewirtschaft nicht die Lösung aller Probleme bedeutet. Unberührte Natur ersetzt sie in keinem Fall.

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Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#29

Beitrag von cfun » Do 21. Apr 2016, 09:01

Rohana hat geschrieben:"xxx könnte der Natur gelassen werden" ja hmmm ist der Mensch kein Teil der Natur?
Und wie willst du die Menschen ernähren, wenn immer mehr Fläche "der Natur" gelassen werden soll?
Natürlich ist der Mensch auch Natur, aber auch z.B. Wüste ist Natur, dennoch möchte man nicht auf der ganzen Welt nur Wüste haben.

Mehr Fläche kann der Natur überlassen werden, wenn der Mensch sich etwas zusammenreißt und weniger Fläche verbraucht. Wenn der Mensch sich weiter so prächtig vermehrt wird natürlich auch da kein Spielraum mehr sein und Natur wird es nicht mehr geben. Aber bis dahin kann man ja noch so viel wie möglich erhalten.

Manfred

Re: Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

#30

Beitrag von Manfred » Do 21. Apr 2016, 09:34

cfun hat geschrieben:Ein Teil hört sich ja recht niedlich an. Tierhaltung ist für mich okay, aber nicht in diesem Ausmaß. 7 Mrd Menschen mit Fleisch versorgen geht nicht ohne größere Probleme. Auch oder schon gar nicht mit reiner Weidehaltung. Weidehaltung ist sicher besser als eine Maismonokultur, und viele Flächen können auch nicht beackert werden. Aber auf diesen Flächen könnten auch Menschen leben, die dann nicht auf Äckern leben müssen UND diese Flächen könnten auch der Natur gelassen werden! Das ist doch, was am meisten fehlt. In Zukunft wird es kaum mehr solche Flächen geben.

Dass du jedem, der nicht deine Meinung teilt gleich Inkompetenz vorwirfst wird langsam langweilig. Ich finde dich ziemlich arrogant.
Das ist halt schlicht und ergreifend falsch. Der Großteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Erde kann überhaupt nur mittels Tieren genutzt werden. Und wir können auch die Wüstenbildung, die unsere Existenz bedroht, auch wenn das einige auf dem feuchten Stecknadelkopf Mitteleuropa nicht kapieren wollen, nur mit Nutztieren umkehren.
Und auf diesen Flächen können wir locker das 2-fache, vermutlich eher das 4- bis 8-fache an Fleisch erzeugen als bisher und dabei den Boden heilen.
Die Menschheit mit reichlich Fleisch zu versorgen auf eine Weise, der dem Gesamtökosystem hilft, wieder in Schwung zu kommen, ist vom Wissen und den Möglichkeiten her überhaupt kein Problem.
Es ist sogar eine Notwendigkeit, viel mehr Tiere zu halten, um weltweit die Wüsten zurück zu drängen und die Böden zu sanieren. Natürlich kann man dieses Fleisch auch verfaulen lassen und stattdessen industriell angebauten und aufbereiteten Soja-Fleischersatz essen...
Die Menschheit isst nicht zu viel Fleisch. Im Gegenteil. Aber sie isst zum großen Teil falsch produziertes Fleisch. Im globalen Maßstab gesehen gibt es keine nachhaltigere Nahrungsquelle als richtig produziertes Fleisch. In unserem Gunstklima in Mitteleuropa können wir natürlich auch allerlei andere Nahrungs- und Agrarrohstoffquellen in größerem Umfang nachhaltig nutzen. Die Realität ist aber, dass wir massenweise Agrarrohstoffe importieren, die großteils auf zerstörerische Weise erzeugt werden. Soja, Mais, Baumwolle, Palmöl, Reis, Südfrüchte...
Von den Fasern abgesehen das meiste davon für falsch gehaltene Tiere und die Konsumenten industrieller Fleisch- und Milchersatzprodukte.

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