Ich vermute, dass das fehlende Sonnenlicht doch mitspielt.
Ein Biss einer Katze ist eine einfache Sache, frau geht mit dem doppelt so dick gewordenen heissen und roten Finger zum Doc, bekommt eine Salbe, einen Verband und AB, lässt den Finger noch ein paar mal ärztlich begutachten und der Körper leistet Schwerstarbeit an Heilung. Es gibt auch sehr viel Hilfe aus dem Umfeld, so gesehen ist das eine umfeldpraktische Krankheit.
Burn out ist schwieriger, weil es darüber kein einheitliches Krankheitsbild gibt.
Frau wird mit guten Ratschlägen bedacht:
Tritt kürzer- (zur zeit schwierig umzusetzen, mein Partner fällt krankheitsbedingt für längere Zeit aus, bestimmte Arbeiten lassen sich nicht outsourcen)
Lass es lockerer angehen ( Lebenskunst lernen ist ein lebenslanger Prozess, wer in seinen Genen oder erziehungsmässig abgespeichert hat, dass es perfekt sein soll, tut sich ein wenig schwer und die Vielzahl der Behörden sehen ein lockeres Arbeiten gar nicht so locker, das hab meine Erfahrungen)
oder das Schicksal meint wieder ein wenig Aufregung in mein Leben bringen zu müssen, es lustig zu finden, wenn eine Wasserleitung im Bad zu rinnen anfängt und man im Zimmer drunter plötzlich einen Regenschirm braucht.
Was mir noch auffällt, ein Nein sorgt wohl eher für Durchzug bei den Ohren anderer, man macht Termine aus und die Anderen halten sich nicht daran, dem Nein dann noch die weiteren Neins draufzusetzen, das kostet jede Menge Energie.
Garten, Hobbyhaltung von Tieren, Selbstversorgung- wird vom Umfeld (ausser meinem Mann) als Marotte gesehen und der ständige Rat, sich doch den Segnungen des modernen Lebens anzuschliessen und das um vieles billigere Essen aus den Dosen und Packungen zu kaufen, weil das soviel Arbeit spart, hilft mir nicht wirklich.
Was ich wirklich wirklich nicht will, das ist die Fertigkeiten und Fähigkeiten, die ich habe, an die Ernährungsindustrie outzusourcen.
Du musst deine Arbeit besser planen, ein Rat, der der Ratgeberindustrie satte Gewinne beschert, aber nicht wirklich hilft.
Meine Arbeit ist sehr störungsanfällig und ich habe hier meine Art gefunden, damit klarzukommen.
Nimm dir doch nicht alles so zu Herzen - mir steigt der Blutdruck, wenn ich sehe, welche Machenschaften im Lebensmittelbereich arbeiten, wie wir Winzlinge mit ständig mehr und mehr Dokumentierarbeit wie die Hasen in dem Märchen von Hase und Igel immer vor dem Igel stehen, der schreit, ich bin schon da-
und dass bestimmt die jetzt wieder aus politischer auch Hasentaktik erfolgte noch mehr und intensivere Dokumentationspflichten dem Treiben von diesen Strukturen keine Einhalt gebieten werden, im Gegenteil, es treibt die kleinen Betriebe noch mehr ins Aus und eröffnet wohl noch viele Mitnahmeeffekte in diesem Bereich.
Ausserdem lässt sich zwar der Fernseher, der Radio ausgeschaltet lassen, aber wir leben auf keiner Insel, überall und ständig wird man mit den Lebensmittelskandal berührt, ob man es will oder nicht.
Unser Fernseher ist schon lange kaputt und wird bestimmt nicht mehr ersetzt, der Radiowecker hat heute Nacht sein letztes Stündchen bekommen, er hat sich ständig eingeschaltet und ich hab meinen Mann angedroht, wenn ich nochmals mitten in der Nacht von dieser Maschine geweckt werde und mit Nachrichten zugemüllt, dann werfe ich ihn aus dem Fenster.
Mann hat zwar diese Maschine ausgeschaltet, aber Maschine hat sich wieder eingeschaltet, also flog das Teil aus dem 1. Stock auf die Erde, hat es nicht überlebt.
Komisch, der fliegende Radio war die hilfreichste Entscheidung- muss jetzt noch darüber lachen.
Statt diesem ewigen Einheitsgrau ohne Sonnenschein- Vogelgezwitscher, wärmende Frühlingssonnenstrahlen, Blumen die aus der Erde spitzen, wieder den Geruch von Erde riechen und sie in den Hängen halten zu können, für die Tage hab ich mir Gartencenter, wunderschöne bebilderte Garten- und Kochbücher ( hab ein Neues mit wunderschönen Bildern aus dem Süden) verordnet, ich werde mir Lasagne machen- natürlich selbstgemacht- und Pasta und viele guten Sachen, die Leib und Seele zusammenhalten.
Denn witzigerweise werden einem ausgerechnet die Dinge, die das Leben schöner machen, ein gutes Essen, Zusammensein mit Freunden, mit der Familie vor lauter Leistungsdruck auf die Seite gestellt und man sollte der einzigen Bürgerpflicht nachkommen, für die wir Lebensberechtigung haben-
kaufen und konsumieren.















diese Smilies mussten jetzt noch zu meinem Beitrag-
das Leben ist bunt.